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Lenczna marschirende Infanterie des Gen. Kreuß ganz anfüllte; wodurch die Reiter - Brigade Tolstoy lange aufgehalten wurde, und die Polen sehr viel, nämlich eine für sie kostbare Zeit gewannen, um ihren Übergang bei Lenczna auf das rechte Ufer des Wieprz zu vollziehen, über welchen Fluß dort mehrere Brücken passirt werden mußten. Erst spät gelang es dem Gen. Graf Tolstoy, sich mit seiner Reiterei durch die Infanteriekolonne durch zuwinden. Als er endlich dem Wieprz nahte, hatte Chrzanowski bereits seinen Rückzug vollendet. Dennoch war eine Anzahl Nachzügler und Maroden gefangen worden. Chrzanowski ging mit dem Korps über den Wieprz, und stellte jenseits des Städtchens Lenczna, auf einer dasselbe beherrschenden Anhöhe, seine Geschüße auf. Gen. Tolstoy ließ seine Truppen am linken Ufer aufmarschiren. Er wurde aber durch das vortheilhaft aufgestellte polnische Geschütz genöthiget, sich aus dessen Feuer auf eine Strecke zurückzuziehen.

Obwohl die Bewegungen der russischen Truppen durch jene eingetretenen Mißverständnisse bedeutend aufgehalten worden, hatten die Polen dennoch in den Ge=' fechten der letzten beiden Tage großen Verlust erlitten. Die zwei Kompagnien, welche im Kloster von Lubartow abgeschnitten worden, wurden gefangen. Aber auch die Russen zählten am 9. und 10. Mai an Todten und Verwundeten gegen 400 Mann.

Die Nacht war bereits angebrochen. Die Verfol gung konnte daher nicht mehr bis über den Wieprz forts gesezt werden. Gen. Baron Kreuß übernachtete mit dem größten Theile seines Korps in Kyany. Gen. Tolstoy bildete die Vorhut gegen Lenc¡ n'a.

Erst spät in der Nacht gelang es dem Gen. Chrza=

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nowski, seine Truppen völlig wieder zu ordnen. Er benußte noch die nämliche Nacht, um den Marsch nach seinem Bestimmungsorte, der Festung 3 a mosc,- nicht auf dem geraden Wege über Krasnostaw, wo

Wieprz Meile von Lenczna vermittelst einer schlechten Fähre, bei Ciechanki, noch einmal hätte überschreiten müssen, um auf das rechte llfer zu kommen, fondern links rückwärts gegen Siedliszcze, fort= zusehen. Einige Krakusen - Eskadrons bildeten den Nachtrab, und schafften die Nachzügler und Maroden der Infanterie auf ihren eigenen Pferden zurück. In den dichten Wäldern, durch die dieser Weg führte, jog der General dann die Flüchtlinge, welche bei Lubartow, Serniki, Zawieprsyce, u. f. w. auf das rechte Ufer ges langt waren, an sich.

Der Gen. Baron Kreuß hatte in der Nacht zu Kyany die noch bei Lubartow zurückgebliebenen Truppen zu sich gerufen. Am 11. Mai um sieben Uhr Morgens rückte er mit dem Haupttheile des Korps auf dem am linken Ufer des Wieprz nach Krasnostaw führenden Wege vor. Um das Chrzanowskische Korps zu erreichen, ging um Mittag zuerst die Avantgarde, die durch eine angemessene Infanterie Abtheilung verstärkt worden war, unter Herzog Adam von Würtemberg, und dann der Haupttheil des Korps bei Milciew über eine schwache Brücke auf das rechte Ufer des Fluffes über.

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Gen. GrafTolstoy war schon am frühen Morgen bei Lenczna mit seiner Brigade über den Wieprz gegan= gen, und folgte dem polnischen Korps gegen 3ulin. Gen. Chrzanowski marschirte über Sedliszcze, Nacion= cek, Zulin gegen Krasnostaw. Das Terrän zwischen diesen Orten ist sehr waldig und durchschnitten. Tolstoy

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ging in dieser Richtung vor, um Chrzanowskis Marsch zu beobachten, der über Borowice nahte; - vielleicht um sich ihm bei Zulin in den Weg zu stellen, und ihn durch Plänkeleien so lange aufzuhalten, bis Kreuß mit dem ganzen Korps ankam; vielleicht um sich bei

Krasnostaw init Gen. Dawidoff zu vereinigen, der aus Vollhynien mit dem Regimente Finnland Dragoner und zwei Pulks Kosaken zurückgekommen war, und dann erst das Korps Chrzanowski anzugreifen. Bei Jbice und Tarnagora, zwei Meilen über Krasnostaw hinaus, wurden die Polen von den Generalen Tolstoy und Schilling eingeholt. Es entspann sich ein Arrieregarde-Gefecht, während welchem sich Gen. Chrzanowski über Jsbice und Tarnogora bis gegen Stary Zamosc zurückzog. *) Gen. Dawidoff kam ebenfalls mit seinen Reitern herbei, und nahm an der Verfolgung Theil. Aber als eine auf zwei Bataillone geschäßte Kolonne aus der Festung Zamosc herauskam, um den Gen. Chrza= nowski aufzunehmen, mußten die russischen Generale

*) Nach Soltyk II. Bd. Seite 151 war Chrzanowski am 11. Mai nach Krasnostaw, am 12. nach Tarnogora, am 13. nach Zamosc gelangt. Das Arrieregarde-Gefecht wird als nur zwischen dem ersten polnischen Chasseur: Regimente und Attaman Kosaken vorgefallen erwähnt, und der hierbei von den Polen erlittene Verlust auf 50 Mann angegeben. Brzozowski auf Seite 127, erwähnt dieses Gefecht ebenfalls, und gibt an, daß ein bei Alt-Zamosc aufgestelltes Bataillon die Russen zurückgewiesen habe. Chrzanowski sey noch am 11. Mai mit den Gefangenen, deren Zahl hier gar auf 800 an= gegeben wird, in Zamosc eingerückt. - Eben so sagt Neyfeld Seite 303.

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um so mehr das Gefecht abbrechen, als dieselben gar Eeine Infanteric bei sich hatten.

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Gen. Baron Kreuß war an diesem Tage bis Siedliszcze marschirt. Am 12. Mai wendete er sich rechts gegen den Wieprz, und bivouakirte bei dem Dorfe Siedliska. Am 13. Vormittags wurde der Fluß bei Olesniki überschritten, auf dem linken Ufer der Marsch bis Biskupice fortgeseßt, um am 14. Mai rückte das Korps wieder in Lublin ein.`

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Das Wirken des FMLts. Graf Bubna mit der zweiten leichten Division in den Tagen von Leipzig. Vom 5. 19. Oktober 1813.

Nach östreichischen Originalquellen.

Von Johann Baptist Schels, . E. Major.

Der General der Kavallerie von Blücher war, nach dem am 3. Oktober bei Wartenburg über das vierte französische, vom Gen. Graf Bertrand befehligte Korps erfochtenen Siege, am 4. Oktober mit dem schlesis schen Heere vorgerückt, und hatte sein Hauptquartier in Kemberg, am 5. in Düben an der Mulde genommen, wo er bis 8. Oktober stehen blieb, und nur von einem Theile seiner Truppen die Bewegungen der sich zurückziehenden französischen Korps bewachen ließ.

Der Kronprinz von Schweden führte am 4. und 5. Oktober die Nord-Armee bei Acken und Roßlau über die Elbe, und nahm sein Hauptquartier in Dessau. Am 7. rückte diese Armee an das linke Ufer der Mulde, und bezog die Lager zwischen Radegast, Jessnig und Zörbig. Nach dem lettern Orte verleg te der Kronprinz am 8. sein Hauptquartier. Die Armee blieb bis 9. Oktober in diesen Stellungen.

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