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tere am folgenden Morgen über Lubartów gegen Lublin vorgehen, und die Verbindung mit Gen. Baron Kreut 'eröffnen sollte, der mit seiner Kolonne den Bug bei Uscilug überschritten hätte, und sich nun auf dem Mats sche über Krasnostaw nach Lublin befand."

Als am folgenden Morgen (26. Jänner) die Ko lonne Geismar ihren Marsch gegen Lukow fortsette, marscirte der Herzog mit feinen Kofalen nach dem Städtchen Parejom, wo er gegen Mittag anlangte, und feinen Reitern einige Stunden Raft gewährte, Um zwei Uhr Nachmittags ging der Marsch weiter bei Szczekarkow über den Wieprz nach Lubartów, wo der Herzog um neun Uhr Abends ankam. Während dies fer Nacht wurde die Sicherheit der Abtheilung durch häus fige nach Schloß Koslowka, Städtchen Kock, und gegen Niemce ausgeschickte Patrullen verbürgt, welche nirgends wo Feinde antrafen.m

Am andern Morgen (27. Jänner) um sechs Uhe feste der Herzog den Marsch bis Bawieprzyce fort, wo er auf das rechte Ufer des Wieprz überging, “und füttern ließ. Hiër faßte der Herzog den› Entschlußs} ›în der nächsten Nacht in Lublin einzutreffen, und sich dieser Stadt t zu bemächtigen, welcher sich gleichzeitig der Gl. Baron Kreuß mit seinem Korps über Piaski-nahte. Um drei Uhr Nachmittags ging der Herzog wieder auf das linke Ufer des Wieprz, und marschirte über Sbyczin gegen Dlugie, u. f. w. bis Tatary einem unbeit Lublin gelegenen Dorfe, wo die Truppen um zehn Uhr Nachts den Bivouak bezogen. Der Herzogließ viele Feuer anzünden, um die Polen über die Schwäche der Truppe ju täuschen. Dann schickte er seinen Adjutanten, den Garde Rittmeister Baron Bülow, mit 50 Kosaken

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vor, um die Brücke über die Bystrica zu besetzen, welche das Dorf Tatary mit der jenseits gelegenen Vorstadt von Lublin verbindet. Er gab ihm den Auftrag, die Obrigkeiten der Steer in den Bivouak zu bescheiden. Diese erschien auch nach einigen Stunden bei dem Her zog, und drückten große Verwunderung aus, schon Russen vor ihrer Stadt zu sehen. Der Herzog schickte einen Ordonnanz- Offizier an den GL. Baron Kreut mit der Meldung, daß er am nächsten Morgen Lublin besehen werde.

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Wirklich rückte um sechs Uhr Morgens des 28. Jänners der Garde-Rittmeister Baron Bülow mit seinen 50 Kosalen in die Stadt, entwaffnete die Bürger, welche die Hauptwache und die Posten an den Barrieren inne hatten, und ließ diese durch Kosaken befeßen. Der Herzog stellte sich mit den übrigen 200 Kosaken vor dem Piaster Schlage auf, und erwartete die Ankunft des Korps. Um zwölf Uhr hielt der GL. Baron Kreuß seinen Einzug. Er hatte den Gen. Kawer mit dem Dragoner; Regimente Finnland und den zum Korps gehörigen Kos saken bei Krasnostaw zurückgelassen, um die Festung Zamosc zu beobachten, deren Kommandant Gen. Sier rawski die vom Gl. Kreuß geforderte Ergebung verweis gert hatte. In Lublin rückten daher noch ein: die Dras goner - Regimenter Twer, Herzog von Würtemberg und Kasan, 2 reitende Batterien, zufammen 18 Estas drons und 24 Kanonen, dann einige Hundert Kosaken, die zum Hauptquartiere des Korps gehörten.

Das Korps ruhte hier drei Tage. Dann bewegte sich GL. Baron Kreuß mit demselben am 31. Jänner gegen Pulamp. Der Herzog Adam von Würtemberg aber wurde gur Deckung der linken Flanke mit

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2 Eskadrons Twer Dragoner, 250 Kosaken und 2 leichtert Geschüßen entfendet. Er brach um vier Uhr Morgens von Lublin auf, und marschirte er Wawolnica, wo in der Mittagszeit einige Stunde geastet und gefüttert wurde, nach Kazimierz. Es war acht ihr Abends, als die Abtheilung dort einrückte. Der Vortrab hatte ein polnisches Magazin erbeutet, und die dasselbe deckende kleine Abtheilung Krakusen gefangen. Die Krakusen, welche das linke Ufer der Weichsel befeht hielten, rekog noszirten in der Nacht über das Eis; wodurch ein Allarm in der Abtheilung des Herzogs entstand. Dieser blieb jedoch ohne weitere Folgen; da sich die Krakusen, nach mehreren wirkungslosen Schüssen, wieder in ihre jenseitige Stellung zurückzogen.

Am 1. Februar Nachmittags um drei Uhr, als die Krakusen bemerkten, daß El. Baron Kreuß mit seinent ganzen Korps den Übergang beginnen wolle, zogen sie fich, um nicht abgeschnitten zu werden, auf der Straße gegen Radom, wo Gen. Sierawski féin Korps organiz firte. Sie hatten keine Unterstüßung zu erwarten, und waren allein, wie es scheint, zur Beobachtung des Gen. Kreuß an der Weichsel zurückgelassen worden. Der Herz zog blieb noch diesen ganzen Tag und die folgende Nacht ungestört in dem Städtchen Kazimierz, und ging erst am nächsten Morgen weiter. Gen. Kreuß befand sich diese Nacht mit seinem Korpsquartier und dem Haupts theile seines Korps in Puławy.

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Nachdem der Herzog am 2. Februar den Übergang über die Weichsel bei Kazimierz, troß der fehr schwachen Eisbecke, mit dem größten Theile seiner Abtheilung nach dem linken Ufer glücklich vollführt hatte, fand er bei der Karczma (Schenke), welche sich auf dem Kreuzwege

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zwischen den Dörfern #Zurawienica jund Trzciąki, an der Straße, die über Zwolin nach der Wojewodschaftstadt Radom führt, befindet, in der Karte Nowa Gora genannt, die zwei Geschüße, welche in einer Fähre bei Pulawy die Weichsel passirt hatten, mit der sie, des ckenden Eskadron des Twerschen Dragoner-Regiments, so wie auch den pom Gen. Baron Kreuz dorthin ge= sandten Obersten Tukaczewski unit den übrigen 4 Eskadronen des benannten Regiments. Der Herzog sette nun, nach einem Eurzen Aufenthalte, mit seinem jest aus ungefähr 800 Reitern und den 2 Geschüßen bestehenden Detaschement, den Marsch:fort, ohne an diesem Tage Feinde zu begegnen; da diefe, von dem Nachrücken des Kreußischen Korps in Kenntniß gefeßt, sich schon am vorigen Abend aus dem Staube gemacht hatten...

Als der Herzog gegen fünf Uhr Abends bei dem Vorwerke Piskorów angelangt war, und den Bivouak bezogen hatte, fandte er den Kapitän Maibroda mit 100 Kosaken als Avantgarde voraus nach den anderthalb Werste davon entlegenen Dörfern Lagoszow und Lagoszowska Wulka, wo dieser sein Kommando bei einer der beiden sich daselbst befindlichen Schenken aufstellte, die Umgegend aber, befonders in der Richtung gegen Ras dom, mit Piketern befeßte, und weit über diese hinaus tekognoszirte.

So blieb alles ganz ungestört bis zum 3. Februar Morgens gegen drei Uhr. Da schreckten aber Pistolenschüsse, welche in der Richtung von Lagoszow schnell nacheinander fielen, das Korps vom Lager auf. Die Kosaken waren, durch die List eines früher in der Junker-Schule zu Warschau gewefenen polnischen Offiziers, von 180 KraEufen überfallen worden. Dieser Offizier war der ruffis

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schen Sprache mächtig genug, um in der Dunkelheit der Nacht den Vedetten, auf die er stieß, glauben zu machen, daß er eine russische Kosaken Abtheilung führe. Mehrere Kosaken wurden gefangen, einige ver

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wundet. Es hätte wenig gefehlt, so wäre das ganze Piket, troß aller Vertheidigung, aufgehoben worden. Nun kam aber der ausgezeichnet tapfere Maibroda im Galopp herangefprengt, und die Szene, welche von einer während dieser Zeit von den den Polen in Brand gesteckten Karczma (Schenke), beleuchtet wurde, änderte sich so günstig, daß, ehe noch die vom Herzoge aus Piskorom zum Soutien gesandte Dragoner Eskadron in Lagoszow eingetroffen war, bereits einer der polnischen Offiziere getödtet, der Anführer selbst aber durch den Kapitän Maibroda, — obwohl er im Handgemenge eine tiefe Kopfwunde erhalten, - sehr schwer blessirt und gefangen wurde. Bestürzung ergriff nun die Krakusen. Nur einigen Wenigen gelang es, sich durch die Flucht zu retten. Die übrigen würden von den Kosaken gefangen.

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Der Herzog wartete in Piskorom noch die Dispo. fizion des Korpskommandanten ab, und nachdem dieser zufolge der Oberst Tukaczewski mit seinen 4 Estas drons zum Korps, welches an diesem Tage nach Granica und Gniewaszow auf der großen Straße nach Warschau vorging, wieder einzurücken den Befehl erhielt, seßte der Herzog mit der früher bezeichneten Abtheilung seinen Marsch über die Dörfer Lagoszow und Zamoscz nach Grabow, noch eine Meile vom Städtchen Zwolin, fort, ohne andere Spuren vom Feinde zu finden, als die an den Schenken, die am Wege lagen, verübtent Zerstörungen. Erst in Grabow erhielt der Herzog ron den Einwohnern und auf dem dortigen Edelhofe die

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