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VIII.

Miszellen und Notizen.

7.) M

icous wafferdichtes, geschmeidiges Leder. Die hierzu bestimmten Häute müssen gehörig gegärbt und vorbes reitet seyn. Sie werden sodann mit einer dünnen, harzartigen Masse, welche aus Leinöl, Brotschnitten, gestoßenem Hammerschlag, Kautschuk und etwas Weingeist zubereitet ist, überzogen, und hierauf, um die gehörige Geschmeidigkeit, zu erhalten, nochmal gegärbt. Die Unwendung so zubereiteten Leders wird stets dên Vorzug vor den gewöhnlichen Bocksschläuchen haben, da es keinen so unangenehmen Geruch verursacht. Man könnte es auch zu Zeltflaschen, statt der blechernen oder hölzernen, verwenden.

8.) Neu aufgestellte Grundregeln in Bezug des Avancements der Offiziere in der hessischen Urs mee. Ein großherzoglicher Befehl vom 20. Dezember 1837 ordnet die Beförderungsweise der Offiziere für die Zükunft an, wovon hier einige Punkte erwähnt werden. Vom 1. Jänner 1839 geht das Avancement der Subaltern-Offiziere der Infanterie durch die ganze Waffe. Nicht Geeignete für den nächst höheren Grad werden bei der Beförderung übergangen. Die Vorrückung der zweiten Ritts meister und Kapitäne in die erste Klasse geht nach dem Range, durch die ganze Waffe. Die Beförderung zum Stabsoffizier geschicht mehr nach den vorzüglicheren Eigenschaften zu dieser Charge, als nach dem Range. Es bleibt den Rittmeistern und Kapitäns, die an der Reihe zum Stabsoffizier sind, und aus besonderen Gründen auf diese Beförderung verzichten, freigestellt, die Anzeige davon im Diensteswege höheren Ortes zu erstatten; sie bleiben in ihrer bisherigen Kathegorie, ohne daß ihr Ansehen hierdurch litte. Es folgen nun noch einige Punkte rücksichtlich der Beförderung zum Oberst, Verfassung der Konduitelisten, deren Einbeförderung, u. s. w.

9.) Heineckens Vorrichtung zum Kopiren von Briefen. Das Verfahren dabei ist eigentlich eine Art Umdruck, und geschieht auf folgende Weise. Ein hohler, messingener Zylinder von 14 Zoll Länge und 11⁄4 300 Durchmesser enthällt das

fämmtliche Zubehör. Un dem einen Ende des Zylinders ist der Boden festgelöthet, auf welchen noch ein Deckel gesteckt wird, worin sich in einem kleinen Behältnisse die Kopir-Tinte, so wie inwendig im Deckel des anderen Endes der Pinsel zum Befeuchten des Kopira papieres befindet. Dieses Leßtere wird, nebst etwas Öhl- und Fljeß. vapier, in einem Umschlage im Zylinder selbst verwahrt. Um irgend eine Schrift zu kopiren, befeuchtet man entweder das Papier selbst mit der Kopirtinte, und legt es zwischen das Fließpapier, damit die überflüssige Feuchtigkeit aufgesaugt werde, oder man gibt es trocken zwischen das Fließpapier, und befeuchtet dieses so stark, daß Ersteres sich genügend damit ansaugen könne. Das so vorgerichtete Kopirpapier wird nun auf die Schrift, und darüber das Öhlpapier gelegt, vorsichtig um den Zylinder gewickelt, und mit den Händen auf einem Tische, oder glatten Brette gerollt, wodurch man eine genaue Kopie des Originals erhält.:

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10.) Wabfter Flockton's Schuhmittel für Holz. Er destillirt zuerst aus vegetabilischem Theer ein ätherisches Öhl, welches fonach in mit verostetem Eisen angefüllte Fässer, wovon der eine Boden ausgeschlagen ist, gefüllt wird, so, daß das Eisen gänzlich von dem Öhle bedeckt ist. Durch sechs Wochen wird die Flüssigkeit täglich von einem Faße in das andere übergossen, und durch diese Eisen- Auflösung das eigentliche Schuhmittel gewonnen, welches er, wie folgt, anwendet. Soll es für schon in die Erde gerammtes Holzwerk gebraucht werden, so bohrt er in der Mitte der Pilote oder Pfosten, wo möglich bis auf den Boden hinab, mit einem zölligen Stangenbohrer ein Loch, und fült dieses mit der Eisenauflösung. Das Füllen wird so oft wiederholt, bis man die Flüssigkeit durch die Holsporen dringen sieht, welches ans zeigt, daß das Holz damit gesättiget, und genügend geschüßt ist. Dann wird das Loch mit einem hölzernen Pfropf verkeilt, den man, im Falle einer Erneuerung des Schugmittels, feiner Zeit wieder ausbohrt. Holzwerk, welches noch nicht in der Erde oder im Mauerwerk befindlich ist, wird mit dieser Flüssigkeit bloß so oft mit einer Bürste überfahren, bis nichts mehr in das Holz eindringt.

11.) Errichtung eines Monumentes auf dem Schlachtfelde von Waterloo durch die franzöfifche Armee. Nachdem Seine Majeftät der König der Franzosen die Bewilligung zur Subskripzion für die Errichtung eines Monumen tes auf dem Schlachtfelde von Waterloo gegeben, und zugleich selbst subskribiren werden, so sieht man nur noch der Genehmigung des Königs von Belgien entgegen, um sonach die Subskripzion zu er öffnen, und dann unverzüglich zum Baue des Monumentes u fchreiten.

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12.) Bestsekung des großen Generalstabes in der franzöfifchen Armee. Nach dem durch den Kriegsmi, nister der Deputirtenkammer am 3. Febr. 1838 vorgelegten Entz wurfe, soll der große Generalstab der Armee künftighin aus 12 Marschällen, 80 Generallieutenants, und 160 Generalmajors bestehen.

13.) Neue Eintheilung der hannöverischen Ins fanterie. Die ` hannöveranische Infanterie ist seit 1. Februar 1838 in acht Regimenter zu zwei Bataillons, jedes von vier Kompagnien, und vier-leichte Bataillons eingetheilt. Sie bildet zwei Urmee-Divisionen, von zwei Linien- und einer leichten Brigade.

14.) Auflösung des Tirailleur - Bataillons in Afrika. Eine königl. Ordonnanz vom 2. März 1838 enthält den Befehl zur Auflösung des früher in dem französischen Armeekorps von Afrika bestandenen Bataillons der Tirailleurs.

15.) Errichtung einer Militärschule zu Mecheln. Zum Unterrichte für gemeine Soldaten und Unteroffiziere wird zu Mecheln eine Normal - Militärschule, nach dem Muster, wie sie in Preußen bestehen, errichtet.

16.) Bestimmung des Militär-Grades für die Föniglich franzöfifchen Prinzen. Nach einer Ordonnanz vom 16. März 1838 können die königlichen Prinzen nach vollendetem 18. Jahre den Grad des Obersten erhalten, unterliegen aber betreffs der weiteren Beförderung den allgemeinen Vorschriften; außer sie hätten einen Feldzug mitgemacht.

17.) Aufbewahrung von Waffer auf Schiffen und in Zisternen. Als ein sicheres Mittel das Trinkwasser auf den Schiffen und in Zisternen frisch zu erhalten soll die Beis mischung einer verhältnißmäßigen Quantität von gepulvertem, schwarzem Braunsteinoryd sich erweisen, wodurch selbst schon in Fäulnis übergegangenes Wasser wieder vollkommen genußbar ges macht werden kann.

IX.

Uebersicht

des Inhalts der älteren Jahrgänge der östreichischen militärischen Zeitschrift.

Jahrgang 1838.

Dieser Jahrgang ist noch auf den im Umschlage jedes Heftes angegebenen Wegen und für die dort angeseßten Preise zu erhalten.

2.)

Plane und Karten. 1.) Karte zur Übersicht der Operasionen bei Arcis, Fere champenoise und Saint Dizier 1814. Plan des Schlachtfeldes bei Urcis am 20. und 21. März 1814. 3) Plan des Schlachtfeldes bei Warschau 1831. 4) Plan des Treffens bei Bassignana 1745.

1735.

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Die - Die

Kriegsereignisse bei Gibraltar in den Jahren 1704 und 1705. Der Feldzug 1705 in Portugal und Spanien. Der Feldzug in Sizilien 1734 Der Feldzug 1745 in Italien. Vertheidigung des nördlichen Böhmens im August 1813. Operazionen des östreichischen, in der Lausih mit dem schlesischen Heere vereinigten Korps des FMLts. Graf Bubna im September 1813. Die Eroberung von Bremen durch die Aliirten im Oktos ber 1813. - Die Eroberung von Kassel am 28. September 1813.

Die Bestürmung von Bergen op zoom in der Nacht vom 8. bis 9. März 1814. Des Oberst Baron Geismar Streifzug in Belgien und Frankreich, im Februar und März 1814. Die Oper rasionen der verbündeten Heere gegen Paris im März 1814. (Forts fehung.) Die Schlacht von Arcis am 20. und 21. Märj; dann die Ereignisse vom 22. bis 24. März bei der alliirten Haupt-Urmee, und jene bei der Süd-Urmee vom 24. März bis zum Ende des Krieges. Der Infurreksionskrieg in Spanien 1822 und 1823; Erster Abschnitt. Die Gefechte bei Radawenk und Wro: now und das Treffen bei Kazimierz im polnischen Feldzuge 1831.Die Bestürmung von Warschau am 6. und 7. September 1831. Die Feldzüge Rußlands gegen die Tscherkessen in den Jah ren 1834 und 1835. Berichtigung zur Geschichte der Eroberung von Constantine 1837. Kriegsszenen aus der Geschichte des k. t. 4. Dragoner Regiments Großherzog von Toskana von 1796 bis 1815. Biographie Zumalacarreguis. Militärische Karakteriz stik des Generals Jackson. Nekrolog des großherzoglich-baadis schen Generalmajors Heinrich von Porbeck.

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Betrachtungen über das Leistungsvermögen der Truppen auf Märschen. — Die russischen Militärkolonien in den Gouvernements

1

Cherson und Charkow.

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über Kriegsradeten als Ersaß für die ehemaligen Bataillonskanonen. Die Einrichtung leichter TrupDie Waffenübungen bei Wosnesensk 1837. Die Unwens dung leichter Truppen gemäß der neueren Kriegführung. mente aus der Geschichte des Geschüßwesens. zahl der Infanterie.

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Frage über die Glieder:

Literatur: Schels, Johann Baptist, k. k. Major, Kaiser Leopold II.-Geschichte Östreichs unter seiner Regierung 1790-1792.

Deak, Ludwig, Genealogische Übersicht der Regenten der Hauptstaaten Europas. Entworfen und lithographirt von dem Ob: genannten. Petrovicz, Paul, k. k. Offizier, General: Übersichtskarte der vorzüglichsten Wasserverbindungen in Europa. — Schöne, Michael, k. k. Oberstlieutenant, Militärisches Handbuch zur schneVen Orientirung in allen Kriegsvorfallenheiten. Wall: ner, Georg, f. F. Oberlieutenant, leicht faßliche Anleitung zur Erlernung und Anwendung der Planschrift. Körber, Philipp von, k. . Oberlieutenant, Taschenbuch des Militär-Geschäftsstyles für F. F. Militärs. Versuche über die Wirkungen der Bomben und Congreveschen Racketen auf die Decken der Blockhäuser. Gironeourt, A. v. P., kurhessischer Premierlieutenant, Repers torium der Militär - Journalistik des 19. Jahrhunderts bis 1837; Zweite Auflage. Kauster, S. v., königl. würtembergischer Oberstlieutenant, Schlachten-Atlas. Wörl, Atlas von Europa. Ankündigungen neuer Karten des k. k. General-Quartiermeister

stabes.

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3.) Ber:

Mistellen und Notizen: Nr. 1.) Geschüßvorrath in England. 2.) Entwurf zur Errichtung fahrender Jäger. Versorgung der Witwen und Waisen türkischer Militärs. fuch einer Aushebung türkischer Unterthanen griechischen Glaubens zum Militärdienste. 4.) Ein Araber als General in der franzö sischen Armee. 5.) Lager der russischen Truppen in Tscherkessien. —6.) Subskripzion zu einem Monumente für den Herzog von Wellington.7.) Der königlich preußische General der Infanterie und Kommandant des Gardekorps Herzog von Mecklenburg-Streliß. 8.) Herbstübungen der Truvven verschiedener Mächte im Jahre 1837. 9.) Offiziere fremder Mächte in der türkischen Armee. 10.) Neue Ernennung zu Chefs von russischen Regimentern und Korps. 11.) Verhältniß der franzöfifchen Truppen in Algier. 12.) Ge neralquartiermeisterstab der hannövrischen Armee. 13.) Das neue Konskripzionsgefeß in Griechenland. — 14.) Vortheile, welche den russischen Offizieren, wenn sie im kaukasischen Armeekorps dienen, zugesagt sind. 15.) Wie das Zufrieren der Flüsse verhin dert werden kann. 16.) Beförderung von Unteroffizieren in der englischen Armee. 17.) Dr. Clanuys Telegraph. 18.) ToUns Rettungsboot. 19.) Stand der englischen Land- und Seemacht. 20,) Neue Eintheilung der hannöverischen Kavallerie. Militärmacht Griechenlands. 22.) Wallaces Methode, Feuer mit Dampf zu löschen, und dessen Rauchprotektor. 23.) Auf Lösung des Kautschuk (Gummielastikum), und Anwendung dieser Masse zum Wasserdichtmachen von Wolltüchern, u. dgl.-24.) Be= ftand des Materials der französischen Armee.-25.) Gemeinschaftlicher Mittagtisch der SubalternOffiziere der sächsischen Truppen. 26.) Schußmittel gegen das Rösten der Metalle.

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21.)

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