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II. Urkunden der Stadt Leba.

1. Handfefte für das Weichbild Lebemünde; gegeben zur Lewin burg vom Komthur zu Danzig auf Geheiß des Hochmeisters Winrich von Kniprode am nächsten Sonnabend vor St. Margarethen Tag 1357.

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In dem Namen Gades Amen, Alle gude Dinge Werden bevestieget mit gezuge vndt mit der schrifft, de dar ewig scholen wesen, darumb Wir bruder Welßeram von Biltersheim Ordens unser fruven Centur zu Danzigke, Wollen kundt thuen allen de dyssen brieff sehen edder lesen hoeren, Daß wir mit Vorhendknuß undt gutem Willen des Erbarn Mannes Bruder Weyrichs von Krepprode, des homs meisters, hebben laßen schrieben dießen bryff den Wichbilde Lebes munde genandt, vndt dem Schultheysen doselbst, By so thaner underscheit, als hirnach steit beschrieben.

Wißen soll man, das dysselbige Wichbilde fall beholden xvj houe, undt fall haben Lubesch recht, daß gebe Wy undt Lichen Dem Chr fahmen Manne hinrich Flemynge vndt stnen rechten erben, edder nakomlingen, anderthalve hove vrey mit dem Schultheys ampt, undt den drudden penninck von dem gericht, de andern twene sollen gefallen undt gehoeren unser herschafft, Och was die garten moegen werden baußen dieser xvj huben, daß soll derfulbige hinrich fine Erben vndt nakomlinge den x. garten frey haen zu dem gericht, Ouch Wille Wir, was man Zinßes mack gemachen, In diesem felbiegen Wichbilde, In Batstuben, Vleißbencken, Brotbencken, Schubenden undt von Haaken, daß soll gefallen ein Viertheill dem Schultheißen, undt ein Biertheill dem Wichbilde, undt twe Viertheill Unß, edder Unsern nachkomlingen, Uff dat hus zu Danske, Wy geben auch dießen einwohnern dießes Wich bilden Lebemund allerley Kauffenschafft zu keuffen, undt zu vor

keuffen, frig ewiglich, Ouch sollen Sie haben In dem Lebefchen sehe frie fischere mit allem kleinen gezeuge, Och Gott zu lebe, so gebe Wir dem parrer, undt zu der Widdeme, eine frie hube, do bleiben demmenoch xiii. Huben darvon soll men Unß geben alle Jahr ewiglich von iflicker huben Uff Sunte Martens tagk Uff das hus zu Danske 1 marck phenninge gewonlicker munthe des Landes, zu einem Namen eines Rechten Zinßes, Duch von einem yflicken Garten, alse hir ver ist berohret, bussen dießen huben, soll man och Unß geben Uff dem vorgenandten tagk Sunt Martens alle Jahr einen Vyrdunck phenninge von Ißlicker morgen, Doch der Schulze foll dar haen eine Vryeheit, alse dovor ist bendmet, Ouch fullen diesulbiegen gertener haben gemeine freiheit mit den Wichbildern, Undt auch von Ihlichen bote evder Schiff, welches von Irent uff den Dorsvanck geit oder gefuert werdt, davon soll man uns geben von Iglichen Schiff oder both ein Vierdunk phenninge zu zinse, Wir nehmen och aus die muhle Unser herrschafft, undt den muhlen graben, mit dem Waßer zu leytendt Uff oder nider, wor unß mack bequeme syn, mit der Fischerey Unser herschafft, Och soll men wißen, daß die vorgenandten Batstuben, fleißbancken, Brodtbencken, Schuebencken Undt Kaufbauden geboren uns mit einander zu Bawen Undt the beßern, Och soll man wißen, ob Imandt Unser -nackoemelinge wolde ausgeben eine Stadt, die magk er legen wor em Sie alder beste duncket vndt gefellig ist, die sollen dieße Inwohnere dießes Wichbildt nicht Wiedersprechen, Idoch soll dieser dicke genandte hinrich Fleminck sine Erben oder nakomlinge, syn die besiger ob Sie willen. Uff daß dieße vorbenemeten dinge reddelich gemachet stets blyben, Des hebbe wir laßen dießen briefs bevestiegen mit angehangenden Unsers Ingeslegels undt mit gezugen, der Ersamen Lude broeder hinrich von urundt vischmeister thu Danzke, bruder hinrich von Eyle bluckener doselbst, Jeske Ewing, Steffen Lenrestarch, Maske von Mallzize unser Landtrichter, vndt broder hinrich Schattingk Burgermeister zur Lawenburgk, undt vele ander Lude Truwen werdigk, Gegeben thor Lowenburgk nach gades geburth MCCC. In dem LXII. Jare am negsten Sonnavende vor Sunte Margareten Dage . (8. Juli).

Im Geh. Archive zu Königsberg, im Antsbuche der Komthurei zu Danzig und im Landesarchive zu Stettin ist die Handfeste nicht vorhanden. Das Original ist verloren. Einfache Abschriften liegen im Pfarrarchive zu Bütow, im Amtsarchive zu Lauenburg und im Stadtarchive zu Leba. Keine

Abschrift stimmt mit der andern überein. Im Geh. Staatsarchiv zu Berlin liegt eine notariell beglaubte Abschrift. Sie umfaßt

1) das Privilegium des Herzogs Johann Friedrich von 1575. Dasselbe transsumirt d. h. es übersetzt in die niederdeutsche Sprache seines Zeitalters

a. die Handfeste von Lebemünde mit der Jahreszahl 1362,

b. einen Vertrag des Herzogs Bogislaw X. mit der Stadt Lebe munde und „andern Fischern, die Unfern großen Sec fischen“; gegeben Stettin am Tage Elisabeth 1499,

c. die durch den Hauptmann zu Lauenburg Jurgen Böne vermit telte Einigung zwischen Clawes Weiher und der Stadt. Lebemunde; gegeben Leba (?!) am nächsten Montag nach dem Neujahrstage 1519,

d. die durch den Hauptmann zu Lauenburg Jacob Wobeser vermittelte Einigung zwischen denselben Parteien; gegeben Leba (sic!) Montags nach Oculi 1536;

2) tie herzoglichen Bestätigungen von 1601, 1605, 1608, 1618 und 1621. Die notarielle Beglaubigung lautet wörtlich also:

Daß die auff vorhergehenden zwölff blettern geschriebene Copeyen mit des Städtleine Leba original Privilegien undt dehren Fürstlichen Confirmationen von Wordten zu Wordten übereinstimmen: Solches be zeuge Ich Martinus Holz, offenbahrer Kayserlicher Notarius, auch Fürstl. Croyscher Cammer Secretarius Unndt Stolpescher Ampts-Notarius, nach gehaltener fleißigen collation Unndt Ueberlesung, mit dieser Meiner eigen hendigen Unterschrifft, Unndt beygedrucktem Meinem Notariat Signet, Ampts halben dazu requiriret, Actum Stolp am 12. May Anno 1666. (L S.) Mart: Holz.

m. p.

Wir haben die Handfeste von Lebemünde nach dem Transjumte von 1575 abdrucken lassen, weil sie durch die notarielle Beglaubigung von 1666 einen Schein von Aechtheit zur Schau trägt. Wir haben daher auch nichts daran geändert, vielmehr alle Fehler und Mängel, die jedem Kenner sofort in die Augen fallen, stehen lassen. Diese Handfeste in ihrer obigen Gestalt und Berfaffung lehrt, auf welche unbarmherzige Weise die schöne, edle, oberdeutsche Sprache des Originals aus dem 14ten Jahrhundert durch die Uebersetzung in die platte, niederdeutsche Sprache des 16ten Jahrhunderts verstümmelt, verunstaltet und der Inhalt geradezu gefälscht ist. Wir verweisen auf die Darstellung im ersten Bande unserer Geschichte S. 102 ff. und wollen hier nur bemerken, daß der Orden gar keine Centure oder Centurionen, sondern Komthure gekannt und daß er seine Burg an der Leba - nicht. Lawenburgk auch nicht Lowenburgk, sondern Lewinburg geheißen hat; endlich daß die

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Das dieser Handfeste vorgedruckte Wappen der Stadt Lebemitude ist aus Voßberg's Geschichte entnommen; es ist der Stadt vom deutschen Orden verliehen. Die Umschrift mit großen gothischen Buchstaben lautet: S'. (igillum oder ecretum) ciuitatis. de: Lebemvnde. An der im Nathsarchiv zu Thorn verwahrten Beitrittsurkunde der Pomerellischen Städte zum Brenß. Bunde (Abth. I. Nro. 46 S. 49.) befindet sich noch jetzt das wohlerhaltene Siegel der Stadt, welches mit vorstehendem Abdruck genau übereinstimmt.

2. Willkür der Stadt Lebemünde.

Diese Willkür ist im sechszehnten Jahrhundert in das Stadtbuch der Stadt Leba eingeschrieben und umfaßt in 44 Artifeln polizeiliche Vorschriften, welche die Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit in der Stadt zum Zwecke hatten. Der Eingang, der also lautet:

„Na der Gebort vnnses Heren, vnnd Heilandes Jesu Chrifti, do „man tellede dusent vnnd LXXVII Jare, Hefft Burgermeyster „vnnde Radtmanne Hampt der ganzenń gemeyne der Stadt Lebemunde eine Willkühr geschet und gestifftet mit Befehl und Willen Unsers gnädigen Herren, wach welcher sich ein „jeder halten soll bei solcher nachgeschriebenen Buße rc." Es folgen die 44 Artikel.

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leidet in Bezug auf die Zeitbestimmung unzweifelhaft an einem Schreibfehler. Im Jahr 1077 war Lebemünde noch nicht als Stadt vorhanden. Erst seit 1357, als das Weichbild Lebemünde seine Handfeste erhielt, wurde die Stadt angelegt, im Jahre 1570 aber vom Meer und Sande verschlungen. Das Verleihungsjahr kann daher nur 1377 oder 1477 sein. Die beiden leßten Artikel sind augenscheinlich von anderer Hand und auch unter sich wieder von verschiedener Hand als die ersten 42 Artikel eingetragen; ste müssen nachträglich angehängt sein. Der Inhalt selbst beweist dies deutlich: So soll auch Niemano Einen Edlen Raht mit Schmähworten, „es sei vorm Ambte oder hinter dem Rücken beschweren oder "sonsten etwas ungebührliches von Ihnen reden bei Straffe zwanzig Reichsthaler und so Ers zum Andern wol verübet, „soll er am Leibe gestraffet werden,“

aus.

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Das hier erwähnte Ampt bildete sich erst zu herzoglicher Zeit
Die Münze „Thaler" kommt zuerst 1517 unter der Bezeich-

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