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deste sese in eadem Civitate gerant, et nullis violentiis et iniurijs Cives et Incolas Lauenburgenses afficiant, diligenterque provideant, ne aliquae ad Nos eo nomine deferantur querelae. Secus itaque pro gratia Nostra et sub paenis in legibus descriptis non fecerint. Dat. Varsauiae die XXVIII. Mensis Martij Anno Domini MDCXXXVIII. Regnorum Nostrorum Poloniae et Sueciae VI. Anno.

Vladislaus Rex.

(L. S.)

Joannes Gembicki
S. R. Majestatis.

1) In dem gleichlautenden Freibriefe der Stadt Bütow steht Rottmagistri, d. h. Rottenführer oder Rottenmeister.

Original auf steifem Papier in Querfolio mit aufgedrucktem, auf Mundlack sehr deutlich ausgeprägtem Königl. Polnischen Reichssiegel; im Nathsarchive zu Lauenburg.

14. Kurfürstlicher Bestätigungsbrief, gegeben zu Cöln an der Spree am 25. August 1665.

Friedrich Wilhelm, Markgraf zu Brandenburg, des Heilis gen Römischen Reichs Erzkämmerer und Churfürft; in Preußen, zu Magdeburg, Jülich, Cleve, Berge, Stettin, Pommern x. Herzog und Herr der Lande Lawenburg und Bütow bestätigt aus habender Macht von Obrigkeit und fürstlicher Hoheit wegen" der Stadt und ihren Bürgern alle und jede ihre habende Rechte und Privilegien, Freiheiten und Gerechtigkeiten, auch Statuten und gute Gewohnheiten, wie sie von den vorigen Landesfürsten, den Herzögen in Pommern, gegeben und bei deren Abgange von den Königen von Polen bestätigt find.

Original auf Bergament mit anhangendem Lehens-Siegel in rothem Wachs in einer Blechlapfel mit schwarzweißen Fäden befestigt; im Rathsarchive zu Lauenburg.

13. Rechtliches Erkenntniß in Sachen der Stadt und Bürgerschaft zu Lauenburg wider das Domainen - Amt Lauenburg über die freie Fischerei der Stadt Lauenburg in dem Leba - Strom bis an den Leba-See

a. in erster Instanz von der Königl. Regierung zu Marienwerder, publicirt den 23. März 1779;

b. in zweiter Instanz von dem Königl. Hofgericht zu Königsberg, publicirt den 16. Mai 1780.

In erster Instanz ist die klagende Bürgerschaft der Stadt Lauenburg für wol befugt erachtet, die freie Fischerei in dem Flusse Leba längst der Stadt bis in den See Leba genannt, mit kleinem Zeuge nach bisherigem Gebrauche auszuüben, doch so, daß der Fischstrich mit keinerlei Wehren oder Zeuge versperrt werde, und in der Art das beklagte Amt schuldig erklärt, sich aller ferneren Beeinträchtigungen zu enthalten; dagegen ist die Stadt mit der beanspruchten uneingeschränkten und mit Ausschließung des Amtes außer in der Königl. Lachs-Schleuse auszuübenden Fischerei-Gerechtigkeit in dem Lebaflusse, sowie mit dem besondern Rechte des Lachsfanges, insofern solcher nicht mit unter der derselben zustehenden Fischerei mit kleinem Zeuge begriffen, ab- und zur Ruhe verwiesen.

In zweiter Instanz ist auf beiderseitige Appellationen das beflagte Amt schuldig erklärt, sich der Mitfischerei in dem Flusse Leba längst der Stadt bis in die See Leba genannt, gänzlich zu enthalten, die klagende Stadt und Bürgerschaft dagegen für wol befugt erachtet, diese Fischerei mit Ausschließung des beklagten Amts, jedoch auf die in dem Creußherrlichen Privilegio von 1300 (Bl. 2 der Akten) bestimmte Art auszuüben; in Ansehung des Lachsfanges aber das erste Urtheil bestätigt.

Alte Abschrift aus dem Nachlasse des Bürgermeisters Höne, welcher währeud 30 Jahre bis 1805 früher als Kämmerer und später als Bürgermeister in Lauenburg fungirte, im Besitze seines Sohnes, des Rittergutsbesizers Höne auf Felstow bei Ankerholz.

Anmerk. In den Urtelsgründen heißt es: „Die Richtigkeit des Privilegii von 1300 an sich kann nicht bezweifelt werden, da solches in der Creußherrlichen Metrica zu Königsberg befindlich und aus selbiger im Jahre 1614 von der damaligen Lehns-Canzley sub Titulo et Sigillo Serenissimi (damals führte Johann Siegmund, Kurfürst von Brandenburg, die Vormundschaft über den blödsinnigen Herzog Albert Friedrich und die Verwaltung des Herzogthums Preußen. Anm. d. Verf.] extradiret worden." Das Privilegium ist in seinem Inhalt richtig angegeben; doch die Jahreszahl ist falsch. Nicht im J. 1300, sondern im 3. 1341 ist die oben unter Nr. 1 wörtlich mitgetheilte Handfeste gegeben. Der Abschreiber der Lehns-Kanzlei von 1614 hat die in alterthümlicher Schrift geschriebene Jahreszahl nicht entziffern können.

B. Urkunden der Stadt Bütow.

1. Der Stad Butaw handfeste; gegeben zu Marienburg vom Hochmeister Heinrich Dusmer von Arfberg am St. Margare then Abend 1846 und erneuert zu Marienburg vom Hochmeister Paul von Rußdorf am Sonnabend vor Judica 1439.

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Wir bruder pawl von Rusdorff homeister des ordens &c. Thun kunt vnd offenbar bekennen allen den disse schriffte werden vorbracht wie das vor vns vnd vnfire Gebietiger seyn komen vnfire lieben getruwen Burger vnd Inwoner der Stad Butaw nicht mit weniger Ires herczen wemutikeit vorbrengende wie das In Ire handfefte vber de Ire Stad Butaw vnd ubir Jre freiheit die ste Tafelbist haben vorsewmnisses vnd wassers halben were vorturben demuticlich bittende das wir Ju semliche Ire handfeste geruchten czuuornuwen. Bes so haben wir angesehen Jre so demutige bete vnd czuherczen genomen Ire fleissige dienste die sie in vnsers ordens hertiften noten vns vnd vnserm orden williclich getan hau vnd nach thun sullen In czukomenden czeiten vnd nach dem als wir denne in vnsers ordens Pflegers czu Butaw handfesten buche befynden, wie Ire handfeste geluwtet hat So vornuwen wir In die mith rathe wille vnd volbort vnser Gebitiger von worte czu worte als fte vorLuwt hat vnd hy nach stet geschreben

Ju gotis namen amen Wenne alle ding die do geschen in der czeith der wirt vorgeffen in der czeit fte enwerden denne befestet und bestetiget mit geczugen vnd mit brieffen (Barumb so sey wissentlich) allen den die dissen brieff ansehen adir horen lesen das wir bruder heinrich Tusemer ordens der bruder Spitalis fente marien deutschen huwses von Jerufalem homeister mit gutem rathe

wille vnd volgunge vnser bruder haben vsgegeben vnfir Stað czu Butaw den Erbarn mannen hannos beschorn vnd grote Johan czu Colmischem rechte ewiclich czu besitezen In søgetaner weise als hirnach geschreben steid Wir wellen das dieselbe stad butaw haben sal rrrij huben czu Irer freiheit mit allem-nuteze alsó als fte der stad von vnsern brudern seyn begrenitczet vnd beweiset vnd vff der selben freiheit sal die stad geleget werden vnd das gerichte in der Stad vnd Ir freiheit vorleyen wir den vorgenanten besetczern hannus vnd Johan vnd Iren war(en) erben vnd nochkomlingen ane landstraffen gerichte, das wir vnfir herlichkeit czu richten behalden vnd was do der stat von gerichte geuellet das sal der dritte pfennig vns vnd vnsern brudern gehoren vnd der dritte den richtern, vnd der dritte der selben Stad such wellen wir das von dem czinße der do gefellet in der stad von allen kouffbencken gewantbencken brotbenken fleischbenken Schubencken, kramen vnd bathstoben, einteil vns vnd vnsern brudern das ander der stad das dritte den vorgenanten besetzern hannus vnd Johan and Iren Erben sal gevallen was aber bumsen ') der stad vf der stad freiheit czinßes werden mag der sal czu der stad nutcz geboren Is sal such eyn Itezlich ganez hoff In der stat behalden in die breite vier messrutten und sechse in die lenge, vnd der gantcze hoff sal haben eynen gantczen garten der halbe hoff eynen halben garten Der pfarrer in der stad sal haben eynen gantczen hoff frey vnd cynen garten Die vorgenanten befitczer hannus vnd Johan Jo der man sal haben eynen gantczen hoff frey vnd eynen garten So von den andern hofen in der stad fullen die Inwoner Jo (von) dem hofe sechs prewsche pfennige vnd von dem halben hofe als vil vns vnd vnsern bruderu geben alle Jor uff sente Mertens tag Ouch behalde wir vns vnd vnsern brudern fren stete molen czubuwen vnd wasser czuleiten wo is vns geuellet off der stad freiheit vnd eynen røsgarten der do ist begraben). wir vorleyen such den richtern vnd rathluwten in der stad das te mogen geben leuten die broche 3) getan haben geleite in Irer stad drei tage off eyne berichtunge mit vnftr bruder rathe Vnd von sunderlicher gnad geben wir derselben stat freiheit von sente Mertens tage der nest czukunfftig ist vber newn Jar wenn die newn Jar vs seyn so sal die flat czinßen von den hofen als hyuor geschreben fet Allir diffir dinge czu ewigem geczeugnisse und befeftunge haben wir dissen brieff gegeben vnd vnstr Ingehgel daran

gehangen Gegeben vnd gescheen ist dis nach gotis geburt Tusent Jar dreihundert Jar sechs vnd vierczig Jar an fente Margarethen Abende (11. Juli) of vnserm huwße czu Marienburg. Geczewge differ dinge seyn die Geistlichen und Ersamen manne vnser bruder uns lieb in gote heinrich von boventen Groskompthur winrich von kuyprade Marschalk ffridrich von spira Treseler Johannes nothafft kompthur zu Thorn Bruder hake kompthur czu Butam Eberhard grife her Johannes vnser Caplan Johan falkensteyn vnd richwyn specht vnser kompán Saulus vnd paulus vnftr schreiber vnd vil ander fromer lewthe den wol czuglouben ist, Des czu merer sicherheit vnd ewigem gedechtnisse haben wir vnfir Ingefigel lassen anhangen dissem briffe, der gegeben ist off vnserm huwse Marienburg Am nesten Sonnabend vor dem Sontage so die heilige kirche finget Judica (21. März.) Nach christi geburt Cusent vierhundert vnd darnoch Im newn vnd dreifftsisten Jare Geczeuge fint die Ersamen vnd geistliche vnsers ordens lieben bruder wilhelm von helffenßteyn Groskompthur Johan Erlebach Treßler her Caspar vnfir Caplan Johan birglyn lodwig von Erlingshuwsen vnfir Compan Martinus Jacobus vnfire schreiber vnd vil andere truwirdige lewte.

1) außerhalb. 2) durch einen Graben begränzt. 3) broche Verbrechen. Alte Abschrift im Geheimen Archiv zu Königsberg: Handfestenbuch Nr. 8. fol. 66 und 67.

Die Stadt Bütow besitzt von vorstehender Handfeste und den nachfolgenden Urkunden eine beglaubigte Abschrift, welche ihr zu einer Zeit, als sie polnisch war, im Jahre 1639 auf ihr bittliches Ansuchen der Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg in Königsberg unter Beidrückung seines kur fürstlichen Siegels aus dem Schloßarchiv ertheilen ließ. Getreue Abschriften liegen auch im Pfarrarchiv der evangelischen Kirche zu Bütow und der la tholischen Kirche zu Damesdorf.

Der Name des ersten Besitzers heißt im vorstehenden Abdruck Johann Be schorn; die hier in Bütow befindlichen Abschriften haben dafür den Namen Besthorn. Eine genaue und wiederholte Vergleichung mit dem im Geh. Archiv zu Königsberg befindlichen Handfestenbuch hat aber ergeben, daß Beschorn der richtige Name ist.

Anmerk. Der über dieser Handfeste befindliche Abdruck des Wappens der Stadt Bütow ist entnommen aus Voßberg's Geschichte 2c. Es ist das der Stadt vom Deutschen Orden verliehene Wappen, wie es im Wesentlichen noch heute im Gebrauch ist. Es führt in großen Buchstaben die Umschrift: Secretvm civitatis Bvtovie. - Vergl. auch unsere Geschichte Th. 1. S. 93.

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