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,,einige Hautißgranaten gegen Erstere, besonders aber "gegen die Fetschenhofer Schanze, wurde aber meistens ,,durch das Feuer unserer Batterien zum Schweigen ge ,,bracht.",,Am 16. Mai bei der Frühpatrulle wurs „de ein Feldwebel von den bürgerlichen Jägern, dann ,, Gemeiner von Würzburg, verwundet." „Den 17. Mai. Die vorigen Tage hindurch hatte der.Feind ,,immerhin Kugeln in die Stadt geworfen. Heute aber „that er es von seinen Verschanzungen auf der Thionviller Seite stärker als jemals. Diese Nacht wurden. „die feindlichen Vorposten, so wie fast täglich, beun„ruhigt, und bis in ihr Lager zurückgetrieben. Die von ,,dem Feinde bei dem Pulvermagazine zu Merl, und ,,beim Dorfe Zeffingen aufgestellten Freiheitsbäume wur,,den von unseren Scharfschüßen, sammt den Freiheits,,kappen und dreifarbigen Bändern, abgeholt. Ein ,,bewaffneter Bauer wurde bei den Weimershöfen bles firt. Den 18. Mai. Heute schoß der Feind hef,,tiger als jemals mit Kanonen in die Stadt; wobei eine Bürgerstochter erschossen wurde." —

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Am 19. Mai in der Nacht warf der Feind aus den

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in die gegen die Südseite der Festung, am rechten Ufer der Alzette, dem Fort Neipperg gegenüber, feit 29. April erbaute Batterie eingeführten Mörsern einige sechzig und siebzigpfündige Bomben in die Stadt, und begleitete dieselben mit Kanonenkugeln aus seinen anderen Schanzen. Diese Mörserbatterie war vom Mittelpunkte der Stadt, bis wohin die feindlichen Bomben gelangten, 1280 Klafter entfernt. Eine Bombe fiel in das Stadthaus; am 20. Mai eine in die Pfarrkirche. Der Gouverneur ließ mehrere dreißig- und sechzigpfüns dige Böller in die Außenwerke Wallis und Neipperg

bringen, um jene französische Batterie, von der sie goo Klafter entfernt waren, ebenfalls mit Bomben zu bewerfen. Noch am 20. wurde ihr Feuer zum Schweigen. gebracht. -In der leßten Nacht arbeitete der Feind an einer neuen Doppelflesche zwischen der Mörserbatte= rie und den Dörfern Jhig und Hamme. Doch bei Tage wurde diese Arbeit zum Theil zerstört, und ihre Fort sehung gehindert. In der Nacht vom 20. auf den 21. Mai, und am Morgen dieses Tages, warf der Feind, wieder aus der oben bezeichneten Mörserbatterie Bomben in die Stadt. Das Feuer der Festung demontirte einen seiner Mörser, auch mehrere Kanonen und Haubigen, tödtete oder verwundete viele feindliche Soldaten in den Lagern, und beschädigte seine näheren Schanzen und Batterien. Durch die feindliche Beschießung war bisher an den Werken noch kein bedeutender Schaden verursacht; nur wenige Soldaten der Besaßung waren. getödtet oder verwundet, auch noch gar kein Geschüß demontirt worden.

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Um 22. Mai kam der am 28. April an den FM. Graf Clerfant abgeschickte, und am 2. Mai in dessen Hauptquartier Groß-Gerau gelangte, Bote mit des Feld= marschalls, vom 13. Mai datirten, Antwort zurück, in welcher nochmals die Unmöglichkeit des Entsaßes erklärt, und der Versuch, nach möglichst langer Vertheidigung die Garnison durch eine Kapitulazion zu retten, empfoh len wurde. Der Gouverneur hielt diesen Auftrag geheim, ließ aber unter der Hand alle jene Anstalten beginnen, welche mit der Übergabe der Festung verbun An diesem Tage wurden die Truppen, um sie gegen die feindlichen Bomben und Kugeln besser zu sichern, in die Festungswerke vertheilt, und theils

den waren.

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in den Kasematten, theils in Bretterhütten unterge bracht. Um 23. Mai wurde die am 19. zwischen Ihig und Hamme begonnene feindliche Schanze, die der Fe ftung sehr gefährlich hätte werden können, durch ununterbrochenes Kanonenfeuer der nächsten Werke zerstört, und ihre Herstellung fortwährend gehindert. Auch nach der vom Feinde bei Merl erbauten Schanze wurden eis nige Bomben geworfen. Um 24. Mai wurde das bei Merl aufgestellte französische Piket von einer Frühpatrulle der Besaßung überfallen, und theils zusammengehauen, theils zersprengt. In den Tagen vom 24. Mai bis 4. Juni wurden mehrere Schreiben zwischen dem Gouverneur und dem Gen. Hatry gewechselt, welche die am 1. Mai entlassenen, so wie die in Lurem= burg verstorbenen, Eriegsgefangenen Franzosen betrafen. -Am 28. Mai Nachmittags machten 50 ScharfschüBen, durch das Kanonenfeuer der nächsten Werke unterftüßt, einen Ausfall, zersprengten ein zwischen Bonnevoye und Hamme aufgestelltes Piket, und vers trieben die an der Schanze bei leßterem Dorfe arbeitenden Franzosen, die mehrere Todte und Verwundete verloren. Der Feind machte vom 24. bis 31. Mai noch jeden Tag einige wenige Kanonenschüffe gegen die Stadt, und von deren Werken wurden die französischen Schan zen und Lager beschossen.

Die Ausweise des Verpflegsamtes und der Appro visionirungskommission zeigten, daß die Besaßung nur mehr bis zum 12., höchstens bis zum 15. Juni ernährt werden konnte. Der Gouverneur berief also am 30. Mai die Generale, Stabsoffiziere, und jene Haupts leute und Rittmeister, welche Bataillons oder Kavallerie - Divisionen kommandirten, zu einem Kriegsra

the. Diesem legte er den Entwurf der Kapitulozion, welche er dem feindlichen Oberbefehlshaber antragen wollte, vor. Derselbe wurde einstimmig geneßmigt.- Um aber auch jezt noch jede übereitung zu verhüten, und sich die möglichst lange Fortsetzung der Vertheidigung zu erleichtern, wurde die Brotporzion auf ein halbes Pfund herabgesetzt. Vom 1. Juni an erhielten also sowohl Offiziere als Soldaten täg= lich nur diese, bis auf ein Viertheil verminderte, Brotporzion; dann der Offizier 1 Pfund eingesalzenes Rindfleisch, Pfund Reis, Maß Wein, nebst den gewöhnlichen Portionen Salz, Schmalz, Branntwein und Effig; ferners für jede fünf Tage 2 Pfund Kochmehl und 1 Pfund Speck. Der Mannschaft wurde täglich für den Kopf 1 Pfund Pferdefleisch, a Schoppen Wein, auf 100 Mann 8 Maß Essig, dann die gewöhnlichen Porzionen Salz und Branntwein verabreicht.

Vom 16. November 1794 bis 31. Mai 1795 hatte die Festung an Munizion verfeuert:

Kanonenkugeln verschiedenen Kalibers
Kartätschenbüchsen

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25,736 256

760

8

363

In Allem wurden also gemacht 27,123 Schüsse und Würfe.

Doppelhacken Patronen wurden 700 Stücke, und Musketenpatronen 579,972 Stücke verfeuert.

Vom 7. August 1794 bis 31. Mai 1795 zählte die Besagung, an vor dem Feinde Geblie

benen oder an ihren Wunden Ges

storbenen

4 Off. 278 Mann

Verwundete, die geheilt wurden 8 313 99 Gefangene.

1

102 99

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In Allem 13 Off. 693 Mann.

Der wirkliche Abgang der Besaßung, an vor dem Feinde Gebliebenen, an Wunden oder Krankheiten Ver: storbenen, Gefangenen und Vermißten zusammen, be trug in jenem Zeitraume 10 Offiziere, 1327 Mann. Am 31. Mai zählte die Garnison, nach Abzug der Kranken und Maroden, noch 939o Dienstbare.

Die bürgerlichen Jäger der Stadt und die bewaff neten Bauern, welche sich bei jeder Gelegenheit durch ihre Tapferkeit auszeichneten, hatten, im Verhältniß zu ihrer geringen Zahl, am meisten verloren. Von dies sen Jägern blieben 9 vor dem Feinde, und 13 wurden verwundet, von denen 1 Hauptmann und 5 Mann starben; 1 Jäger wurde gefangen. Von den bewaffne ten Bauern blieben 8, und 20 wurden verwundet, von welchen 2 starben.

Der Abgang an Dienstpferden betrug bis zum 31. Mai 466 Stück; wovon 296 zum Genuße für die Trups pen geschlachtet, -die übrigen theils in den Gefech ten erschossen oder gefangen worden, theils an Wunden oder Krankheiten umstanden oder abgethan wurden. —

Am 1. Juni ließ der Gouverneur den Vorschlag zur Kapitulazion durch zwei Stabsoffiziere dem französ sischen Gen. Hatry nach Ißig überbringen, und zu gleich alle Feindseligkeiten einstellen. Hatry erklärte : „Er sen nicht bevollmächtiget, eine solche Kapi.ulazion zu bewilligen, - sondern könne die Übergabe der Fe stung nur mit der Bedingung annehmen, daß sich die

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