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Baiern, sondern aus ganz Deutschland vertrieben werden; ein englisch- östreichisches Heer, aus den in den Niederlanden befindlichen Truppen zusammengeseßt, sollte hierzu mitwirken, und die Franzosen hindern, ihre Truppen in Baiern zu verstärken. Gegen Ende April bestanden die, unter unmittelbarem Befehle des Feldmarschalls Grafen Khevenhüller stehenden Truppen: an Fußvolk, in 61 Bataillons und 42 Grenadier- Kompagnien, in 20 Regimentern Reiterei, wovon 5 Hufaren, dann in 3800 Grenzern. Das Lobkowißische Korps bestand in 25 Bataillons, 14 Grenadier-Kompagnien, 6 Regimentern Linien-Reiterei, 2 Regimentern Husaren und einigen Grenzern. Nimmt man den dienstbaren Stand eines Bataillons zu 500, einer GrenadierKompagnie zu 100, und eines Reiter - Regiments zu 600, eine Annahme, die eher zu groß als zu gering seyn dürfte, so zählte Khevenhüllers Heer an Dienstbaren 38,500, zu Fuß, 12,000 zu Pferd,— Lobkowißens Korps 13,900 zu Fuß, 4800 zu Pferd. Die gesammte östreichische Macht belief sich demnach auf 52,400 zu Fuß, 15,700 zu Pferd. Das Geschüß des gesammten Heeres bestand in 2 Zweipfündern, 50 Dreipfündern, 8 Sechspfûndern, 2 acht und 4 zwölfpfündigen Hauligen. Die französische Streitmacht belief sich auf 38,500 zu Fuß, 10,550 zu Pferd. Die Baiern, die 35,000 Mann stark seyn sollten, zählten, mit Einschluß der Heffen und Pfälzer, an Dienstbaren doch wenigstens 15,000. zu Fuß, 5000 zu Pferd. Schlägt man von diesen Zahlen die Besaßung von Eger mit 2500 Mann ab, so ergibt sich, daß die gesammte Macht, welche den Östreichern entgegenstand, sich auf 51,000 zu Fuß, 15,550 zu Pferd belief. Die numerischen Kräfte waren

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demnach beim Beginn des Feldzugs fast gleich; die mo ralische Überlegenheit war jedoch auf Seite der Östreicher. Baiern und Franzosen bildeten zwei Heere, die sich berührten, ohne sich zu vereinigen, unter fast feindlich gesinnten Führern, während im östreichischen Heere Khevenhüllers kluge Leitung vorwaltete.

Vilshofen war den Winter über unbeseßt geblie ben. Zu Anfang April ließ Khevenhüller diesen Ort wieder befeßen, und ein Kürassier- und ein Dragoner-Regiment über den Inn gehen. Die in Oberöstreich vers legten Regimenter waren im vollen Zuge an den Inn. Alles zeigte, daß der östreichische Feldherr eine Vorrükung an die Rott und Vils, und die Trennung der bei Braunau stehenden Baiern von den an der untern Iser befindlichen Franzosen beabsichtige. Um 7. April wurden die Franzosen mit einem Verluste von 25 Ge fangenen aus Griesbach vertrieben, das die Warasdi ner beseßten. Bei Vilshofen wurde eine Schiffbrücke über die Donau geschlagen. Um 22. April traf Prinz Karl aus der obern Pfalz, wo er sich mit Lobkowit besprochen, in Scharding ein. Um 6. May bezogen 38 Bataillons, 11 Regimenter Linien - Reiterei, nebst 3 Husaren-Regimentern und 2500 Warasdinern, am RottFluß bei Karpfheim, 13 Bataillons mit 1000 Kroaten, 3 Regimenter Linien-Reiterei und 2 Husaren Regimen ter, unter Befehl des Gen. d. Kav. Grafen Hohenembs, bei Altheim am rechten Jnnufer das Lager. (Siehe die nebenfindige Schlachtordnung.) Bei Scharding, Klofter Saben und Obernberg waren zur Verbindung beider Heerestheile Brücken über den Inn geschlagen. Scharding und Passau waren jedes mit 2 Bataillons besest. Zu Vilshofen stand das Regiment Königsegg,

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VII. H. 1830. Beil. zur S. 140.

Schlachtordnung der östreichischen Armee 1743,

Kommandirender General: Prinz Karl von Lothringen.
Feldmarschall: Graf von Khevenhüller.

(Kav. R. Kheven

hüller

Kav. R. Liechtens

stein

K.K.

Bernes

Schmerzing

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Kav. R. Diemar

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Bentheim

Inf.R.Jung-Kös
nigsegg

Inf.R. Forgatsch

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Kav.R.Bernes

Warasdiner
Grenzer

Huf. R. Pest

warmegy

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mit 150 Kroaten, -bei Vilshofen das Dragoner-Regiment Bathiany. - Am linken Ufer der Donau war Gravenau durch das Infanterie-Regiment Waldeck, das Schloß von Hengersberg mit 150 Kroaten beseßt. Lobkowiß hatte sein Korps in drei Abtheilungen gesam melt. Der rechte Flügel beseßte das linke Ufer der Maab von Lühe bis Pfreimt; die Mitte stand bei Schwandorf; der linke Flügel bei Bruck und Nietman.

Von den 67 französischen Linien-Bataillons, welche Broglio befehligte, standen damals 5 in Eger, 5 in Amberg, 5 in Stadt am Hof, eines zu Kehlheim, 2 zu Strau bing, 12 bei Deggendorf. Ingolstadt war durch 2 MilizBataillons beseßt. An der Vils, am linken Donauufer, befanden sich 44 Schwadronen. Es blieben demnach für die Jfer 37 Linien - Bataillons und 46 Schwadronen verfügbar, deren dienstbarer Stand sich auf 18,500 zu Fuß und 5060 zu Pferde belaufen mochte. Aber auch diese Truppenzahl war nicht in der Verfassung, um sich leicht und schnell überall hinzubewegen. Die schwere Reiterei, die am Lech überwintert hatte, war noch im Mars sche an die Iser begriffen. Die Bespannung für Proviant, Gepäck und Munition, war noch in Franken und Schwaben zurück. Broglio wiegte sich indeß in erträumter Sicherheit. Noch am 2. Mai schrieb er von Straubing dem Kriegsminister d'Urgenson, daß die Östreicher am Inn an gar keine Unternehmung dächten, und es vielmehr schiene, sie würden, wenn die Engländer und Hanoveraner in die Lage kamen, sie zu unterstüßen, in der oberen Pfalz etwas versuchen. Broglio hatte dem Kaiser erklärt, daß er nicht den Inn, sondern nur die Iser, und diese nur von der Donau bis Dingelfingen, mit den französischen Truppen vertheidigen könne. Die

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