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Es währte nicht lange, so wurden auf der den Monte Vento herabziehenden nach Castelnovo führenden Strasse nächst Canova feindliche Infanterie-Abtheilungen ungefähr 2 bis 3 Bataillons bemerkt, welche zu ruhen schienen. Dieselben setzten sich etwa um 6 Uhr gegen Oliosi in Bewegung, und andere feindliche Bataillons folgten auf dem Fusse nach ').

Auf den Hügeln bei Jese ward auch bald feindliche Infanterie sichtbar, doch gestattete das bedeckte Terrain nicht, deren Stärke nur annäherungsweise zu beurtheilen ').

Diese Wahrnehmungen veranlassten den Corps - Commandanten, den Übergang der Brigade Bauer in eine gedeckte Aufstellung bei S. Rocco di Palazzolo und Palazzina, Front gegen Westen, mit dem linken, im Haken zurückgenommenen Flügel bis Forni, anzuordnen, und zwar mit dem 19. Jäger-Bataillon in S. Rocco di Palazzolo, dem Regiment Benedek bei Palazzina; der 4pfdr. Batterie 3/V bei Forni auf einer Höhenkuppe; dem Regiment Nagy mit 2 Bataillons zurückgebogen bei Forni, und dem 3. Bataillon hinter S. Rocco.

Um 6, Uhr bemerkte man zwischen Busetta und Oliosi feindliche Infanterie, welche im Lauftritte durch die Weingärten nach Oliosi eilte. Die Batterie 3/V feuerte etliche Schüsse auf dieselbe ab3).

Hierauf führte der Feind alsbald einige Geschütze südöstlich und zunächst der Kirche von Oliosi auf und eröffnete das Feuer gegen die Batterie der Brigade Bauer, ohne jedoch Schaden anzurichten, da die feindlichen. Geschosse viel zu họch gingen. Während dieser Kanonade rückte die ganze Brigade Piret, einschliesslich der bisher in Castelnovo gestandenen Abtheilungen, in concentrirter Aufstellung bei Brolino ein.

Es stellten sich auf:

Das 5. Kaiser-Jäger-Bataillon in und bei Brolino, rechts davon die Regimenter Crenneville und Baden, mit je 2 Bataillons im ersten und

1) Die ruhende Truppe war die zur Division Cerale gehörige Brigade Pisa, unter Grl. Villarey, welche die Nacht über auf dem Monte Sabbione gelagert hatte. Dem Grl. Villarey war befohlen, die Avantgarde zu bilden und das Gros der über Valeggio marschirenden Division an der nach Castelnovo führenden Strasse zu erwarten. Er setzte sich um 32 Uhr Früh gegen den Monte Vento in Bewegung und wartete von 4 bis 5 Uhr bei Tonoli, die Spitze der Avantgarde bis Ca bruciata

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. Um diese Zeit erschien die verirrte Avantgarde der Division Sirtori, welche den Marsch gegen Oliosi fortsetzte. Die Division Cerale folgte bald nach.

2) Es waren dies Abtheilungen der bei Pernisa entwickelten Brigade Brescia. Die zweite Brigade. Valtellina der Division Sirtori war auf der Höhe zwischen S. Lucia und Via Cava dem Blicke des bei S. Rocco stehenden Beobachters entzogen. 3) Es war dies die irre gegangene Avantgarde der Division Sirtori unter Grl. Villahermosa, welche sich mit der Besetzung von Oliosi beeilte, nachdem deren Spitze bei Busetta auf eine Infanterie-Patrulle des 5. Corps gestossen war.

einem Bataillon im zweiten Treffen; die 4pfündige Fuss-Batterie 2/V mit 4 Geschützen auf dem Hügel südlich von Brolino und mit 4 Geschützen weiter rückwärts zwischen Brolino und S. Rocco an der Strassentheilung, Alles Front nach West.

Die Geschütz-Reserve des Corps (die 4pfdr. Fuss-Batterie Nr. 5/V und 4pfdr. Cavallerie-Batterie Nr. 7/V) protzte zwischen der Brigade Piret und dem Gehölte Corte ab und eröffnete ein langsames aber wohlgezieltes. Feuer gegen die feindlichen Geschütze bei Oliosi. Die Cavallerie (6 Züge Sicilien-Uhlanen) dienten der Geschütz-Reserve als Bedeckung und standen bei Corte.

Während dieses Aufmarsches der Brigaden Bauer und Piret und der Geschütz - Reserve war auch die Brigade Möring von Sona her im Anmarsche. Diese Brigade war, nach Entsendung des 4. Zuges der 4. Escadron Sicilien-Uhlanen vor Tagesanbruch nach Sommacampagna, — um 4 Uhr aufgebrochen und um 5 Uhr über Ca vecchia bei Montresore angekommen, um das Defilé zu besetzen. Da jedoch zur selben Zeit auch die zur Ablösung bestimmte Brigade Scudier in der Nähe anlangte, so marschirte die Brigade Möring über le Borghe nach S. Giorgio zu ihrem Corps ab, wobei das der Cavallerie-Brigade Pulz in letzter Zeit zugetheilt gewesene 21. JägerBataillon, das die Nacht vom 23. auf den 24. im Lager bei S. Lucia zugebracht hatte und aus demselben um 3 Uhr Früh aufgebrochen und über Sona heranmarschirt war, wieder zur Brigade stiess.

Als die Tête der Brigade bei Casanuova an der Eisenbahn anlangte, veranlasste das bei S. Rocco entstandene Geschützfeuer den Brigadier, seine Truppen in die Gefechtsformation, Front nach Westen, übergehen zu lassen, und zwar am rechten Flügel die 4pfdr. Brigade-Batterie 4/ V und das Infanterie-Regiment Grueber; am linken Flügel das Infanterie-Regiment Erzherzog Leopold, das 21. Jäger-Bataillon und die zugetheilte 8pfdr. Reserve - Batterie 10/V. Die Brigade nahm dann die Direction über Spolverino, vollführte während des Marsches eine Frontveränderung links und gelangte kurz vor 8 Uhr hinter S. Rocco di Palazzolo.

Der vom GM. Möring unter persönlicher Führung des EscadronsCommandanten Rittmeister Binder nach Sommacampagna entsendete Uhlanenzug hatte in diesem Orte einen Huszarenzug vom 9. Corps getroffen und war nach dem Eintreffen der Avantgarde dieses Corps zur Brigade eingerückt, die er westlich von Casazze traf, und in deren rechter Flanke er dann blieb.

Das 7. Corps (FML. Baron Maroičić) brach aus seinem Lager bei S. Massimo mit der Brigade Scudier und der 6. Escadron BayernHuszaren um 3 Uhr, mit der Brigade Welsersheimb um 5 Uhr, mit

der Brigade Töply etwas nach 5 Uhr gegen Sona auf. Geschütz-Reserve und Munitionspark des Corps folgten der letzten Brigade.

Die Brigade Scudier benützte die Strasse nach Sona bis Mancalacqua, bog hier gegen die Eisenbahnstation Sommacampagna ab, traf ungefähr 5 Uhr Früh in der Nähe von Casazze ein und nahm vorwärts des Gehöftes auf den Höhen bei Zerbare um 6 Uhr Stellung: mit dem Regimente Kronprinz Erzherzog Rudolf nördlich von Zerbare, Front gegen Westen, mit dem Regimente Erzherzog Ernst und der Batterie 2/VII südlich anschliessend bis Nadalini.

Die Fusstruppen der Brigaden Welsersheimb und Töply benützten zum Marsche den Weg von S. Massimo, an Fusara vorbei, bis Casone und von da den Eisenbahndamm; die Batterien der beiden Brigaden sowie die Geschütz-Reserve und der Munitionspark marschirten auf der Strasse über Lugagnano gegen Sona. Unterwegs erhielten die letztgenannten zwei Brigaden und die Geschütz-Reserve, welche die Armee-Reserve bildeten, den Befehl des Erzherzogs, gleichfalls nach Casazze zu rücken. Sie nahmen ihren Weg durch das Defilé der Eisenbahnstation Sommacampagna und trafen an dem ihnen zugewiesenen Aufstellungsorte zwischen 8 und 9 Uhr ein.

Das 9. Corps (FML. Hartung) hatte während der an diesem Tage zu vollführenden Schwenkung der Armee nach Süden die Höhen von Sommacampagna als Pivot der ganzen Bewegung zu sichern.

Da die Brigade Oberst Pulz am 23. bis zum Fort Gisella bei Verona zurückgegangen war, so lag die Befürchtung nahe, dass der Feind den wichtigen Punkt rasch in Besitz nehmen und durch einen starken Druck von hier aus die ganze Bewegung der Armee lähmen könnte. Um dies zu verhindern, Sommacampagna möglichst vor dem Feinde zu erreichen, dabei auch die schnelle Entwicklung des Corps im Bedarfsfalle mehr zu sichern, als dies, bei einem Marsche in einer einzigen Colonne möglich gewesen wäre, beschloss FML. Hartung, nur eine Brigade des Corps den Weg nördlich der Eisenbahn einschlagen, die beiden anderen Brigaden aber, gefolgt von der Geschütz-Reserve und dem Munitionsparke, in zwei Colonnen direct auf Sommacampagna vorrücken zu lassen. Zur Recognoscirung dieses Ortes war schon am 23. Abends 10 Uhr ein Zug Württemberg-Huszaren Nr. 11 vom CorpsCommando vorgesendet worden.

Die 3 Colonnen des Corps brachen um 3 Uhr Früh aus ihren Biwaks auf. Die Brigade Böck benützte, da sie auf der Strasse nördlich der Eisenbahn schon die Brigade Scudier fand, den Eisenbahndamm als Marschlinie. Die Brigade Weckbecker ging auf der directen Strasse nach Sommacampagna, die Brigade Kirchsberg über Caselle d'Erbe gegen Madonna della Salute vor. Die 4. Génie-Compagnie marschirte mit der Brigade

Weckbecker, die Geschütz-Reserve und der Munitionspark unter Bedeckung der 4., 5. und 6. Compagnie Thun folgten der Brigade Kirchsberg.

Bald nach dem Aufbruche traf vom Huszaren-Zuge aus Sommacampagna die Meldung ein, dass der Ort vom Feinde bis 1, Uhr Nachts noch nicht besetzt worden wäre.

Die Têten der Brigaden Weckbecker, Kirchsberg und Böck, welch' letztere bei der Eisenbahnstation gegen Süden abbog, langten in Sommacampagna um 5, Uhr, 6 und 8 Uhr ein.

Die Brigade Weckbecker ward gleich nach Berettara vorgeschoben, die Brigade Kirchsberg besetzte Sommacampagna, und die dem Corps zugetheilte Génie-Compagnie richtete den Ort zur Vertheidigung her.

Um ungefähr 7 Uhr Früh hatte die Brigade Weckbecker ihren Aufmarsch auf den Höhen bei Berettara, Casa del Sole und Zenolino, und die Brigade Kirchsberg den ihren in Sommacampagna bewirkt.

Der Corps-Commandant begab sich auf die Höhe bei Casa del Sole. Vor der Front des Corps war mit Ausnahme einzelner Reiter kein Feind sichtbar; bald aber zeigte Kanonenfeuer in der Richtung von S. Rocco an, dass das Gefecht dort bereits begonnen hatte. In der Ebene nordöstlich von Villafranca war deutlich zu sehen, dass sich die kaiserliche Reiterei bereits im Kampfe mit dem aus dem Orte debouchirenden Feinde befand. Lang gedehnte Staubwolken hinter Villafranca verriethen den Anmarsch starker feindlicher Massen.

Die Cavallerie-Brigade Pulz, 4 Escadrons Kaiser-Huszaren, 4 Escadrons Graf Trani-Uhlanen und die 4pfd. Cavallerie-Batterie Nr. 8/V, war nach 3 Uhr aus dem Lager bei Fort Gisella aufgebrochen, über Camponi gegen Sommacampagna marschirt, etwas vor Campagnola links in die Cultur eingebogen und hatte dann die Richtung gegen Palazzina, la Casetta und Ganfardine eingeschlagen.

Die dem Obersten Pulz unterstellte Cavallerie - Brigade Bujanovics hatte, wie ihr vom Armee-Commando befohlen worden war, um 2, Uhr Früh die 1. Escadron des 3. Huszaren-Regiments Prinz Carl von Bayern in südlicher Richtung abgesendet, um den Raum zwischen der Etsch und dem Tione bis an die Strasse Nogara-Legnago aufzuklären.

Der Rest der Brigade (7 Escadrons, von welchen 5 Escadrons über Nacht auf Vorposten gestanden) hatte sich beiläufig um 5 Uhr bei Calzoni gesammelt und war dann in zwei Colonnen gegen Accademia vorgerückt. Die nördliche Colonne bestand aus 2 Escadrons Bayern-Huszaren und 2 Escadrons Sicilien-Uhlanen, die südliche Colonne aus 13, Escadron WürttembergHuszaren. Als Flankendeckung marschirte längs der Chaussée gegen Villafranca die 2. Escadron Württemberg-Huszaren, und auf der Chaussée selbst

vor dieser Escadron ein Zug der 5. Escadron desselben Regiments, welcher bereits um 3 Uhr Früh zur Eclairirung der zwischen der Eisenbahn und der Strasse nach Sommacampagna gelegenen Terrainstrecke abgesendet worden war.

In der Höhe von Calori stiess dieser Zug auf eine feindliche Escadron, -die Vorhut der etwa um 5 Uhr in Villafranca eingetroffenen feindlichen Division Prinz Humbert, und wich gegen die Brigade aus.

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Von der 2. Escadron Württemberg-Huszaren attakirt, wendeten die feindlichen Reiter und zogen sich, von den Huszaren verfolgt, eiligst gegen Villafranca durch eine Kette Bersaglieri zurück, hinter welcher, hart vor dem Orte, zwei Reihen Bataillons-Carrés und Batterien standen.

Da die feindliche Infanterie gegen die vorprellenden Eclaireurs der Huszaren-Escadron Feuer gab, stellte diese die weitere Verfolgung ein und zog sich, vom Feinde mit Geschützfeuer verfolgt, (6 Uhr Früh) langsam zurück. Die beiden anderen Escadrons Württemberg-Huszaren (5. und 6.) waren zur Aufnahme der 2. Escadron vorgegangen, vereinigten sich mit derselben und rückten dann bei den 4 übrigen Escadrons der Brigade Bujanovics ein, welche sich eben bei Accademia entwickelten.

Inzwischen war die Brigade Pulz über Palazzina hinausgelangt.

Als Oberst Pulz das Kanonenfeuer hörte, vermuthete er eine gegen die Brigade Bujanovics gerichtete feindliche Vorrückung in der linken Flanke und beschloss in der Richtung des Geschützfeuers vorzugehen, um dem aus Villafranca vorbrechenden Gegner in die Flanke zu fallen.

Oberst Bujanovics ward von dieser Absicht verständigt und aufgefordert, sich rechts zu halten und dadurch die taktische Vereinigung der gesammten Cavallerie zu bewirken.

Kurz darauf erhielt Oberst Pulz durch seine Eclaireurs die Meldung, dass sich zwei feindliche Cavallerie - Regimenter vor Villafranca befänden, worauf derselbe sogleich das Uhlanen-Regiment Trani östlich, das HuszarenRegiment Kaiser Franz Josef etwas zurückgezogen westlich der Strasse Sommacampagna-Villafranca in Escadrons - Colonnen, die Batterie auf der Strasse selbst, vorgehen liess.

Südlich von Ganfardine angekommen, ward Oberst Pulz der vor Villafranca sich bewegenden feindlichen Truppen ansichtig.

Er liess sofort die Batterie mit zwei Geschützen auf der Strasse, mit den übrigen links derselben auffahren und das Feuer eröffnen. Die feindliche Artillerie nahm den Kampf sogleich auf, ohne jedoch eine Wirkung

zu erzielen.

Die beiden Cavallerie-Regimenter marschirten indessen auf, und zwar

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