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Brigade Oberst Pulz zieht sich, im Falle sie angegriffen wird, unter steter Fühlung mit dem Feinde gegen Verona.

„Bei Ca Burri, zunächst dem Lazzaretto vecchio wird eine Kriegsbrücke "geschlagen, wozu die nöthigen Equipagen abzurücken haben.

„Alle Abtheilungen nehmen an diesem Tage den gesammten Train mit; „die Brigade Oberst Weimar lässt die grosse Bagage am linken Etsch-Ufer ,,zurück.

„Die nicht in Verwendung kommenden Kriegsbrücken-Bespannungen ,rücken in den Festungsgraben zu beiden Seiten von Porta Nuova.

„Alles bezieht Biwaks, insoferne die vorhandenen Gebäude zur Unter,,bringung der Truppen nicht hinreichen.

„Die Gardase e-Flottille, insoferne nicht einzelne Schiffe auf dem ,,oberen See dringend nöthig sind, concentrirt sich in der Nähe von Peschiera. Am 23. Juni.

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„Das 5. Armee-Corps rückt durch Verona nach Chievo, u. z. „durch Porta del Vescovo, Strada S. Nazzaro, über Ponte nuovo (mittlere „der gemauerten Brücken) und durch Porta S. Zeno.

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"Das 7. Armee Corps mit den bei S. Bonifacio concentrirten. „Truppen, marschirt durch Verona, u. z. durch Porta S. Vittoria, über Ponte „Navi, durch Contrada San Fermo, Porta Nuova und längs des Glacis directe ,,nach S. Massimo.

„Brigade GM. Baron Scudier mit den beiden Infanterie-Regimentern „und der Batterie (sowie sämmtlichen Bespannungen) wird mit Eisenbahn ,,nach Verona befördert und rückt beim Corps ein 1).

„Das 9. Armee-Corps rückt über die Kriegsbrücke bei Cà Burri „nach S. Lucia 2).

„Brigade Benko marschirt nach Pastrengo, vereinigt sich hier mit ,,der Division und lässt gleichfalls die grosse Bagage am linken Etsch-Ufer „zurück.

„Die Brigade Pulz zieht sich, wenn vom Feinde gedrängt, hinter die Befestigungen von Verona zurück.

„Die an diesem Tage nicht genannten Abtheilungen bleiben in der Auf,,stellung des ersten Tages.

„Alles bricht am 23. mit einer zweitägigen Verpflegung auf.

Die grossen Bagagen, die Colonnen-Magazine und die Corps-Schlacht,,viehvertheilungs-Depôts bleiben am linken Etsch-Ufer zurück, u. z. jene des

1) Die Beförderung der Brigade Scudier von Rovigo begann am 22. Nachmittags 4 Uhr 17 Minuten, geschah mittelst 11 Zügen und war am 23. Nachmittags beendet. 2) Diese Brücke wurde am 22. durch das 4. Pionnier-Bataillon geschlagen.

5. Armee - Corps bei Montorio, des 7. Armee-Corps bei S. Michele, des 9. Armee-Corps bei Campalto.

,,Ebenso wird des Morgens nur ein geringer Theil der kleinen Bagage „zu folgen haben, während der Rest Nachmittags auf den gleichen Routen, ,,wie selbe für die Corps vorgezeichnet sind, folgt.

„Die Brigade Oberst Ritter von Zastavniković lässt die jetzt ,,in Belluno und Feltre stehenden Abtheilungen dort zurück und rückt mit ,,den bei Conegliano stehenden Abtheilungen, nach Aufnahme der Garnison „von Treviso, in 2 Märschen, und zwar am 22. und 23. d. M. nach Padua, „zieht das dort stehende Grenz-Bataillon an sich und bleibt allda als Be,,satzung.

„Zur leichteren Durchführung dieses Marsches wird ein Eisenbahnzug ,,zur Disposition gestellt.

,,Behauptung der Stadt, sowie des Eisenbahnhofes, dann der im Bereich „liegenden Eisenbahn bleibt die Hauptaufgabe. Sollte Padua aufgegeben wer„den müssen, so ist der Rückzug nach Vicenza zu nehmen 1).

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Die zur Beobachtung des Po unter Commando des „Herrn Obersten Szapáry rückbleibenden Abtheilungen (13. Huszaren-Regiment und 10. Feld-Jäger-Bataillon) ziehen sich, sobald der Feind auf irgend einem Punkte mit Macht übergegangen ist, hinter die Etsch ,,zurück, zerstören beim Rückzuge alle über die Canäle und Scoli (Gräben) ,,führenden und theilweise bereits zum Sprengen vorgerichteten Brücken

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am linken Etsch-Ufer angelangt, zerstören oder versenken sie alle Über,,fuhren, Schiffmühlen und Schiffe, sobald sie auch dieses Ufer verlassen.

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Beim weiteren Vordringen des Feindes ziehen sich die von Boara bis

1) Auf der Eisenbahn wurden nach Padua befördert: am 22. der Stab und das 3. Bataillon des 5. Grenz-Regiments von Conegliano, die 5. Division aus Codroipo, die 6. Division aus Pordenone; am 23. der Brigade-Stab' und das 2. und 3. Bataillon Wimpffen von Conegliano und Spressiano.

Mittelst Fussmärschen rückten:

Die Raketen-Batterie, die Escadron Sicilien-Uhlanen und der Sanitätszug von Conegliano am 22. nach Scorzé, am 23. nach Padua; eine Division Wimpffen von Treviso (2 Compagnien blieben hier zur Bewachung des Bahnhofes und des Fuhrwesen-Material-Depôts) am 22. nach Noale, am 23. nach Padua.

Mittelst specieller Instruction ward Oberst Zastavniković angewiesen, nach dem Abmarsche der Brigade Scudier von Rovigo, mit einem Theile der bei Padua stehenden Truppen, wenn es die Verhältnisse gestatten, gegen die untere Etsch zu rücken, jene Gegend zu beobachten und auf diese Weise die Wirksamkeit der Besatzung von Rovigo zu erhöhen.

Bezüglich des zur Brigade Zastavniković gehörigen in Belluno und Feltre stationirten 1. Bataillons Wimpffen ward bestimmt, dass dasselbe dort zu verbleiben, eventuellen Falls aber seinen Rückzug nach Tirol zu nehmen und sich der dortigen Landes-Vertheidigung anzuschliessen habe.

„Masi stehenden Abtheilungen Huszaren und Jäger, sich stets unterstützend, „über Montagnana. S. Bonifacio gegen Verona, wogegen die Abtheilungen „von Boara Elsch abwärts im Sinne des hierortigen Erlasses Nr. 642/op vom 12. d. M. ihren Rückzug nach Umständen, entweder über Padua

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oder in der Richtung Este-Montagnana nehmen.

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Selbstverständlich haben diese sämmtlichen Abtheilungen in steter „Fühlung mit dem Feinde zu bleiben, und es wird ihnen zur besonderen Pflicht gemacht, sowohl das Armee-Commando als auch das FestungsGouvernement zu Venedig in steter Kenntniss über ihren Aufenthalt und ,,über die gemachten Wahrnehmungen und Vorfallenheiten wo thunlich tele„graphisch zu erhalten, namentlich aber dem Festungs-Gouvernement zu „Venedig und dem Stadt- und Truppen-Commando zu Padua das Verlassen ,,der unteren Etsch unverzüglich anzuzeigen.

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Das Garnisonsspital von Padua sendet alle transportabeln Kranken ,,mittelst eines vom Gouvernement in Venedig anzusprechenden Zuges dahin ab; die Intransportabeln sind der Obhut der Gemeinde zu übergeben.

„Die sonst in Padua befindlichen Militär-Beamten und Parteien schliessen ,,sich der Brigade Zastavniković an und folgen dieser eventuell nach Vicenza.

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,,Hauptquartier Ver na, am 20. Juni 1866 1)."

1) Mit der obigen Disposition ward folgende Train-Ordnung ausgegeben:
„Am 23.

„Sämmtliche Truppen tragen einen zweitägigen currenten Verpflegs- und EtappenVorrath nach Vorschrift.

„Ausserdem führen mit, und zwar:

1. Linien- und Grenz-Infanterie, sowie Jäger-Truppen: Die Reit„pferde, die Infanterie-Munitionswagen, die nach Vorschrift beladenen Regiments- und „Bataillons-Stabs-Bagage-Karren, die Marketender - Wagen, die Fleischhauer-Wagen, „dann für jedes Bataillon zwei Stück Schlachtvieh.

„2. Die Cavallerie: Die Reitpferde, die Cassa-Deckelwagen, die Marketender„Wagen, die Fleischhauer-Wagen, dann für jedes Regiment zwei Stück Schlachtvieh. 3. Die Batterien: Lassen alle Trainfuhrwerke zurück.

4. Die Sanitäts- Truppen: Nehmen den ganzen Train mit.

„5. Die Génie - Truppen: Nehmen nur die Compagnie - Requisiten - Wagen ,,mit; der übrige Train und auch die Tornister bleiben zurück. Die tragbare Ausrü,,stung ist mittelst Traggurten fortzuschaffen.

6. Der Train der Brigade- und Divisions-Stäbe, dann der Hauptquartiere ist auf den für zwei bis drei Operationstage dringend nöthigen Bedarf zu ,,beschränken.

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7. Der Train der Armee-Corps-Geschütz-Reserve, mit Ausnahme

,des Commandanten-Wagens, bleibt zurück.

8. Jener des Armee-Corps-Munitions-Parkes und

9. Der Armee-Corps-Ambulance wird vollständig mitzuführen sein.
„Die in dieser Weise bestimmte Restringirung des Trains der kleinen Bagage

Am 21. blieb die Armee in ihren Cantonnirungen, bis auf die Brigade Benko, welche von Arcole und Albaredo nach Campalto rückte.

Am 22. Juni rückten sämmtliche Corps in die ihnen neu zugewiesenen Cantonnements und Lager, und zwar:

Das 5. Corps in den Raum zwischen Montorio und S. Michele;

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(die Brigade Scudier war auf der Fahrt von Rovigo nach Verona, die Infanterie-Reserve-Division auf dem Marsche nach Pastrengo und Parona). Von der Brigade Zastavniković standen am Abende dieses Tages:

Das 5. Grenz-Regiment in Padua; das 2. und 3. Bataillon Nr. 22 in Conegliano; je 2 Compagnien des 4. Bataillons in Noale, Vicenza und Treviso; 1. Bataillon Nr. 22 mit 4 Compagnien in Belluno und 2 Compagnien in Feltre; Uhlanen-Escadron, Batterie und Sanitätszug in Zero Branco.

In Ostiglia und Massa befanden sich je 1 Compagnie der FestungsBesatzung Legnago's.

Die Cavallerie-Brigade Pulz hatte mittlerweile ihre Beobachtung der Vorgänge beim Feinde fortgesetzt und wahrgenommen, dass sich, namentlich an den unteren Stellen des Mincio, zahlreiche feindliche Truppen ansammelten. In der Gegend von Goito gegen Volla waren Truppenmassen aller Waffen wahrzunehmen; Goito selbst war stark besetzt.

An verschiedenen Stellen, insbesonders zwischen Molini della Volta und Ferri, nahm der Gegner Fluss-Recognoscirungen vor, traf Vorkehrungen zum Übergange und überbrückte sogar schon am 21. bei einer etwa 2000 Schritte südlich von Massimbona liegenden Insel den rechten Flussarm.

Auch in Tirol schien es, dass die Feindseligkeiten schon eröffnet wären, denn am Vormittage des 21. griff eine Freischaaren-Patrulle von 10-14

gilt auch als Regel für künftige Fälle, bei welchen es in der Disposition lauten wird: „Mitnahme der restringirten kleinen Bagage.

„Die Armee-Corps-Commanden, respective das Reserve - Divisions-Commando, „haben für die Nachführung des für den 23. nöthigen Schlachtviehes für sämmtliche „zu den ihnen unterstehenden Batterien und Parks gehörenden Mannschaften, dann für die beihabenden Sanitäts- und Génie-Truppen Sorge zu tragen.

„Für die Fortschaffung des Weines sind die erforderlichen landesüblichen „Wagen anzusprechen, und werden beispielsweise per Brigade (à 7 Bataillons) vier „derselben genügen.

„Am 23. Abends trifft der Rest des kleinen Bagage-Trains in den Stellungen ,der Truppen ein.

„Die Corps-Colonnen-Magazine haben die Ergänzung ihrer ausgegebenen Vor„räthe aus dem Verpflegs - Magazin zu Verona zu entnehmen und dieses von ihren „Erfordernissen rechtzeitig in Kenntniss zu setzen."

Mann den österreichischen Posten am Passe Bruffione an und musste mit Gewalt über die Grenze zurückgetrieben werden ').

Wie aus General La Marmora's zweitem Rapporte über die Operationen am 23. und 24. Juni zu entnehmen, stand die italienische Armee am Abende des 22. folgendermassen:

Das Hauptquartier des Königs war in Canneto (ging aber noch in der Nacht vom 22. auf den 23. nach Cerlungo, der König selbst nach Goito), Das I. Corps mit dem Corpsquartier in Cavriana (am 20. noch in Castiglione delle Stiviere).

Die 1. Division in Pozzolengo, die 2. Division in Dondino (2 Tage vorher in Rivoltella), die 3. Division in Volta, die 5. Division in Castellaro.

Vom II. Corps stand das Corpsquartier in Castelluchio.

Die 4. Division mit der Brigade Ravenna bei Canicossa, mit der Brigade Regina vor Borgoforte (am rechten Po-Ufer), die 6. Division in Castellucchio und Cesole, (früher in Ospitaletto), die 10. Division in Campitello und Galliano, die 19. Division in Gazzuolo.

Das III. Corps mit dem Corpsquartier in Gazzoldo hatte:

Die 7. Division in Goito, die 8. Division in Cerlungo, die 9. Division in la Motta, die 16. Division in Settefrati, die Linien-Cavallerie-Division bei Medole.

Vom IV. Corps dürften die von Imola und Faenza herangezogene 17. und 18. Division bei Ferrara, die 20. Division von Bologna an den Po-Mündungen eingetroffen gewesen, und dieses Corps am 22. wie folgt gestan

den sein:

Corpsquartier in Ferrara,

15. Division und 2. Cavallerie-Brigade bei Mirandola, 14. Division bei Galeazza Pepoli, 12. Division bei Cento, 11. Division bei Castel Maggiore, 13., 17. und 18. Division bei Ferrara, 1. Cavallerie-Brigade bei Francolino, 20. Division an den Po-Mündungen.

Den 23. Juni begannen die Feindseligkeiten.

Ungleich der Auffassung des österreichischen Hauptquartiers, in welchem man die Eröffnung der Feindseligkeiten nach dreimal 24 Stunden seit Empfang der Kriegserklärung, also ungefähr am Mittage des 23. erwartete, scheint das italienische Armee-Commando die angebotene dreitägige.

1) Der Generalstabs-Chef der kaiserlichen Armee, GM. Baron John, sah sich veranlasst, diesen Vorfall dem General La Marmora zur Kenntniss zu bringen.

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