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Inhalt des II. Bandes.

I. Abschnitt:

Die gegenseitigen Vorbereitungen zum Kriege bis zur Schlacht von Custoza

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Ereignisse nach der Schlacht von Custoza und Abmarsch der Süd-Armee an

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Ordre de Bataille der italienischen Armee, den 23. Juni 1866.
Ordre de Bataille der k. k. Süd-Armee, den 24. Juni 1866
Verlust-Liste beider Armeen in der Schlacht von Custoza .

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Pläne.

/ Operations-Karte von Ober-Italien.

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Plan der Umgebung von Mantua.

Plan des Schlachtfeldes von Custoza. Stand der Schlacht um 9 Uhr Früh (4 Blätter). Plan des Schlachtfeldes von Custoza. Stand der Schlacht um 3 Uhr Nachmittag

(4 Blätter).

Plan zur Beschiessung des Brückenkopfes von Borgoforte.

6 Plan zu dem Gefechte bei Versa.

I. Abschnitt.

Die gegenseitigen Vorbereitungen zum Kriege bis zur Schlacht von Custoza.

Die italienische Armee zählte bei Beginn des Jahres ungefähr 180.000 Mann unter den Fahnen.

Die missliche finanzielle Lage des Landes hatte die Regierung bewogen, am 2. Jänner die Aushebung des Contingents für das laufende Jahr (Altersclasse 1845) zu sistiren und wurden später auch sonst noch einige unbedeutende Reducirungen vorgenommen, um das Militär-Budget möglichst zu erleichtern. Doch schon am 11. März ward durch königliches Decret die Einberufung der 2. Kategorie 1844, gleich darauf, am 25. März, vom Kriegs-Ministerium die Durchführung der im Jänner sistirten Recrutirung mit dem Beisatze angeordnet, dass dieselbe binnen 20 Tagen vollendet sein müsse.

Grössere Truppenübungen wurden als Motiv dieser Massregeln angegeben. Die hiedurch erreichte Verstärkung der Armee betrug jedoch 110-120.000 Mann, eine Zahl, welche bei der finanziellen Bedrängniss des Landes mit dem angegebenen Zwecke offenbar in keinem Verhältnisse stand.

Die Verhältnisse zwischen Österreich und Preussen hatten bereits ganz Italien in kriegerische Aufregung versetzt; die Theilnahme am Kampfe bei einem im Norden ausbrechenden Kriege ward laut gefordert, und die Regierung zu Entschlüssen und Thaten gedrängt. In Folge des günstigen Fortganges der Allianz-Verhandlungen mit Preussen, wurden die Vorbereitungen zum Kriege offen und so eifrig betrieben, dass die Einberufung der beurlaubten Soldaten der Classen 1834, 35, 36, 37, 38, 39 und 40, die Errichtung der Depôt-Körper, die Mobilisirung der Truppen und eines Theiles der Nationalgarde, die Versetzung der Armee auf Kriegsfuss, die Einberufung der zweiten Kategorie der Classen 1842, 43 und 45, die Vermehrung der Artillerie etc. nach erflossener Anordnung in raschester Weise durchgeführt werden konnten.

Die reichlichen Land- und See-Transportmittel gestatteten die schnelle Verschiebung grosser Truppen- und Material-Massen, und wurden in geschickter Weise ausgenützt.

Die italienische Armee war, wenigstens was den Mannschaftsstand betrifft, schon in der ersten Hälfte April nahezu auf den organisationsmässigen Kriegsstand gebracht.

Nicht so günstigen Erfolg hatten die Anstrengungen zur Completirung des Pferdestandes der Armee. Nachdem die Regierung durch freien Einkauf den Pferdebedarf nicht zu decken vermocht hatte, griff sie zu Requisitionen, und sah sich dennoch Anfangs genöthigt, von jedem Cavallerie-Regimente statt 6 nur 5 Escadrons zu mobilisiren und die sechste zum Depôt zu bestimmen '). Der Pferdemangel war ferner Ursache, dass die Batterien nach anfänglicher Bestimmung nur mit 4 bespannten Geschützen in's Feld rücken sollten. Gewaltsame Requisitionen, verbunden mit der Massregel, dass beinahe ein Drittheil der Artillerie-Reserven der Armee mit Ochsen bespannt wurden, ermöglichten es später, die Batterien mit 6 Geschützen in's Feld rücken zu lassen.

Der Train konnte ebenfalls nicht auf die volle kriegsmässige Höhe gebracht werden.

Die italienische Regierung war nicht zufrieden, die Armee nach dem Organisationsstatute vollständig aufzustellen, sondern ging über diesen Rahmen noch hinaus durch Neuformirung von Abtheilungen und durch Bildung von Freiwilligen-Körpern. In ersterer Beziehung errichtete jedes InfanterieRegiment statt 2 jetzt 4 Depôl-Compagnien, welche am 26. Mai zur Bildung von 40 fünften Infanterie-Bataillons, und am 10. Juni zur Aufstellung weiterer 40 Bataillons dienten. In jedem Bersaglieri-Regimente ward ein 9. Bataillon errichtet. Die der Armee hiedurch erwachsene Verstärkung betrug, des anfänglich niederen Standes dieser neuformirten Abtheilungen. wegen, nur 35- bis 40.000 Mann 2).

1) Es scheint, dass dagegen jede der in's Feld gerückten Escadrons einen etwas (vielleicht um 10-15 Pferde) höheren Stand erhielt.

Jedes Regiment, mit 5 Escadrons normalmässiger Stärke angenommen, gäbe für die ganze Cavallerie 10.640 Pferde.

2) Zu den ersten 40 Bataillons gab jedes Regiments - Depôt zwei Compagnien. Diese stiessen brigadeweise zusammen und formirten das 5. Bataillon der Regimenter mit ungeraden Nummern; ebenso formirten sich am 10. Juni die 5. Bataillons für die Regimenter mit geraden Nummern. Die Compagnien hatten anfänglich nur 80 Mann und nahmen die volle Kriegsstärke erst später an, als die 5. Bataillons, in temporäre Regimenter und Brigaden formirt, zur Bildung eines allgemeinen ReserveCorps verwendet wurden.

Eben für dieses Corps wurden im Juni auch noch eine Compagnie Pontoniers, 12 Festungs-Compagnien, 20 Batterien bei der Artillerie, 8 Compagnien GénieTruppen, 1 Lancieri- und 1 Cavalleggieri-Regiment neu aufgestellt.

Endlich decretirte die italienische Regierung Anfangs August noch die Aufstellung weiterer 80 Infanterie- und 5 Bersaglieri-Bataillons, die des Friedensschlusses wegen nicht mehr zur Errichtung gelangten.

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