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Das Landes-General-Commando zu Agram ward angewiesen, am 30. April das Liccaner-Regiment in Carlopago, das Ottočaner-Regiment in Zengg, jedes mit 3 Bataillons auf vollem Kriegsstande, zur Einschiffung nach Dalmatien bereit zu halten, und das Truppen-Commando zu Triest beauftragt, die Verschiffung dieser Regimenter nach Dalmatien, von je 2 Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 3 und 21 aus Dalmatien nach Triest, des 7. Jäger-Bataillons und von 2 Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 17 nach Venedig, von 3 Bataillons Oguliner von Zengg nach Pola, des Infanterie-Regiments Nr. 78 von Istrien nach Triest, von je 600 Mann Ergänzungen der Infanterie-Regimenter Nr. 3, 17 und 47 von Triest nach Dalmatien und von 2 Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 22 von Fiume und Zengg nach Triest einzuleiten.

Ausser der Versetzung der für die Süd-Armee und für Dalmatien bestimmten Truppen auf den Kriegsstand wurde gleichzeitig jene des 14. GrenzInfanterie-Regiments mit allen 4 Bataillons, und der 4. Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 4, 27 und 63 angeordnet.

Das 14. Grenz-Regiment sollte nach bewirkter Ergänzung mit 3 Bataillons sogleich nach Siebenbürgen abrücken, damit die Linientruppen von dort abmarschiren könnten.

Alle Mobilisirungs-, Marsch- und Fahr-Entwürfe waren bisher darauf berechnet gewesen, dass beide Armeen gleichzeitig auf Kriegsfuss und in Bewegung gesetzt werden würden.

Der Umstand, dass nun die Süd-Armee aus politischen Rücksichten zuerst zur Aufstellung kam, machte eine störende Änderung der am 15. April ausgegebenen Marsch- und Fahr-Entwürfe nöthig.

Die neuen Entwürfe wurden am 25. April bekanntgegeben, und der Beginn der grossen Transporte auf den 1. Mai festgesetzt, mit welchem Tage auch beim Kriegs-Ministerium die Centralleitung für Eisenbahn- und Dampfschiff-Transporte unter Major Panz des Generalstabes in Thätigkeit trat.

Nach Mass des Eintreffens der zur Süd-Armee bestimmten Truppen sollte vom Armee-Commando zu Verona die Rücksendung der im dortigen Bereiche dislocirten, zur Nord-Armee bestimmten Abtheilungen verfügt werden.

Die ersteren (einschliesslich der dortigen Festungs-Besatzungen und der Truppen für Dalmatien) trafen nebst dem grössten Theile ihrer Ergänzungen successive vom 2. bis 24. Mai, geringe Ergänzungsreste noch während des Monates Juni, an ihren Bestimmungsorten ein. Der Ankauf der für die SüdArmee erforderlichen Pferde war am 21. Mai vollständig beendet. Die Bespannungen und Fuhrwesen - Abtheilungen langten vom 18. Mai bis 12. Juni bei der Armee an, daher mit letzterem Tage die Süd-Armee so ziemlich vollzählig und vollkommen ausgerüstet war.

Die Stärke der Armee im lombardisch-venetianischen Königreiche, in Tirol und Istrien, und der Truppen in Dalmatien nach dem Mobilisirungsund Ausrüstungs-Entwurfe betrug:

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Von den aus der Süd-Armee und aus Dalmatien ausgeschiedenen Truppen wurden jene des 3. Armee-Corps in Kärnten und Krain, die übrigen an der Südbahn bis Wien, und an der Gross-Kanizsa-Ödenburger-Bahn dislocirt; die als Besatzungen für die nördlichen Festungen bestimmten italienischen 4. Bataillons wurden dahin, alle Ergänzungen der italienischen Regimenter zu diesen abgesendet ").

1) Darunter 434 Tragthiere.

2) Darunter 377 Tragthiere.

3) Das Infanterie-Regiment Nr. 49 blieb in Klagenfurt. Die zum 3. Corps gehörenden Jäger-Bataillons Nr. 1, 3, 4 und Infanterie-Regimenter Nr. 44, 46, 52, 62 und 78 wurden nach Kärnten und Krain verlegt und an den dortigen Bahnen dislocirt. Die Batterien Nr. 7/VIII und 8/VIII kamen nach Süd-Steiermark; die übrigen zum 3. Corps gehörenden Batterien und die 3. Sanitäts-Compagnie standen bereits in Laibach. Bis 16. Mai waren alle vorstehenden Truppen in ihren neuen Dislocationen eingetroffen, und somit das ganze III. Armee - Corps in Krain und Kärnten (nebst den 2 Batterien in Süd-Steiermark) versammelt.

Innerhalb derselben Zeit waren auch (von den zum 10. und 8. Armee - Corps bestimmten Truppen):

Das 28. und 31. Jäger-Bataillon und die Infanterie - Regimenter Nr. 1, 3, 8 und 25 an die Südbahn von Cilli bis Leobersdorf,

die Infanterie-Regimenter Nr. 21 und 32 an die Ödenburger - Gross - Kanizsaer Bahn, die 8. Sanitäts-Compagnie nach Wien,

die nach Olmütz, Josephstadt und Theresienstadt bestimmten 4. Bataillons der italienischen Infanterie-Regimenter Nr. 13, 26, 38 und 45, welche ursprünglich nur nach Nieder-Österreich und Steiermark kommen sollten, in Folge späterer Anordnung (vom 29. April) in diese Festungen,

das 4. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 80 nach Wien,

das 4. Bataillon Nr. 79 nach Comorn verlegt worden, endlich waren auch die mit den 4. Bataillons gekommenen Ergänzungen der italienischen Regimenter bei den letzteren eingetroffen,

das 3. und 4. Bataillon Nr. 16 kamen am 31. Mai nach Ofen.

Hinsichtlich der Verwendung, welche die k. k. Marine in dem bevorstehenden Feldzuge finden sollte, wurde am 25. April bekannt gegeben, dass im Falle eines Krieges eine operirende Escadre, mit dem Canal von Fasana als Operationsbasis zu bestehen hätte, deren Commandant bezüglich des Einklanges der Operationen im Grossen an den Commandanten der Armee im lombardisch - venetianischen Königreiche gewiesen sein würde.

Für die Lagunen und Venedig waren zur Ausrüstung folgende Dampfer bestimmt: Die Schrauben-Kanonen-Boote Auslugger, Pelikan und Deutschmeister, die Rad-Dampf-Kanonen-Boote I, II, III, IV, V, VI, die Raddampfer Turn und Taxis, Alnoch, Messaggiere und Gorczkowski; für den Garda-See:

die Schrauben - Kanonen - Boote: ,,Speiteufel",,,Wildfang", „Scharfschütze",,,Raufbold",,,Wespe“ und „,Uskoke",

die Raddampfer Franz-Josef und Hess, welch' letztere mit Eisenbahnschienen gepanzert wurden.

Dem commandirenden General in Dalmatien, FML. Franz Baron Philippovich wurden zur Verfügung gestellt:

die Kriegsdampfer Fiume und Curtatone,

die Kanonen-Boote 3. Classe:,,Gemse",,,Grille" und,,Sansego" ), endlich mehrere schnellfahrende Lloyddampfer, und zwar: „Venezia“ für Zara, Vulcano" für Cattaro, und Egitto" für Lissa.

Segelfregatte Bellona wurde als Hafenwachschiff für Pola, Goelette Saida für Veruda, und Dampfyacht Fantasie bestimmt, zu höherer Verfügung in Pola zu verbleiben.

Die für die Adria bestimmte operirende Escadre wurde zusammengesetzt aus:

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den Panzerfregatten: „Don Juan d'Austria", Kaiser Max",,,Prinz Eugen", Drache“ und „,,Salamander",

den Schraubenfregatten: „Schwarzenberg", „Radetzky", „Adria" und „Donau",

der Schrauben-Corvette „Erzherzog Friedrich",

den Schrauben - Kanonen - Booten: ,,Dalmat", „Hum", „Velebich", ,,Reka“, „,Streiter", „Wall" und ,,Seehund",

den Raddampfern: „Elisabeth", "Greif", "Lucia", „,Andreas Hofer" und,,Triest".

Zum Commandanten dieser Escadre war der Contre - Admiral von

1) Dieselben wurden vom Commandirenden disponirt: Grille und Gemse in die Bucht von Topla, Sansego nach Kleck, Fiume, Curtatone und 1 Lloyddam

pfer nach Zara.

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Österreichs Kämpfe 1866. I. Band.

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Tegetthoff designirt, welcher nebst den oben genannten Schiffen, zur Erhaltung der Communication und zur sonstigen Verwendung längs der dalmatinischen Küste, noch über die Schraubenschooner "Narenta" und „Kerka," dann über die Raddampfer Vulcan" und "Taurus" und den Lloyddampfer Stadion" zu verfügen hatte.

Die Panzerfregatten ,,Habsburg" und ,,Erzherzog Ferdinand Max" befanden sich noch im Bau, die Schraubenfregatte,,Novara", welche durch einen Brand stark beschädigt worden war, stand in Reparatur zu Triest, das Linienschiff,,Kaiser" war noch in der Ausrüstung begriffen.

Nach der Hinausgabe der Fahrdispositionen für die Süd-Armee erfolgten auch die Anordnungen zur vollständigen Mobilisirung der NordArmee. Die am 21. April auf Kriegsstand versetzten, für Festungsbesatzungen im Norden designirten 4. Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 25, 51, 62, 2, 64, 23, 24, 41, dann das 3. und das 4. Bataillon Nr. 58 (zum 10. Armee-Corps bestimmt) hatten nach bewirkter Ergänzung an Eisenbahn-Stationen zu rücken, um von dort mit möglichster Beschleunigung an ihre Bestimmungsorte abgehen zu können.

Am 27. April wurden die noch nicht augmentirten 4. Bataillons auf vollen Kriegsstand an Mannschaft gesetzt, und zwar: von den InfanterieRegimentern Nr. 11, 18, 28, 36, 42, 73, 75, 21, 35, 74 (alle böhmischen), dann Nr. 1, 8, 54 (die letzten mährischen), Nr. 9, 10, 35, 30, 55, 56, 77 (die letzten galizischen), Nr. 69 (ungarisch); am 28. erfolgten die Befehle zur Versetzung des 1., 2., 3., 4., 6., 9., 10., 11. und 12. Artillerie-Regiments und des 1. Génie-Regiments mit allen Abtheilungen (ausgenommen die in den Bundesfestungen stehenden Artillerie-Festungs-Compagnien Nr. 1, 3, 4/I und 3, 4/II, dann die 15. und 16. Génie-Compagnie) auf den Kriegsstand, einschliesslich der Officiere, und zur Aufstellung der Depôt-Compagnien; zur Versetzung des Infanterie-Regiments Nr. 1 mit den ersten 3 Bataillons auf den vollen Kriegsstand an Mannschaft, endlich:

zur Versetzung der Depôt-Divisionen der 80 Linien-InfanterieRegimenter, des Depôt-Bataillons des Kaiser-Jäger-Regiments und der Depôt-Compagnien der 32 Feld-Jäger-Bataillons auf den vollen Kriegsstand an Officieren und Mannschaft, respective bei den Depôts der aus Italien sich ergänzenden oder bei der Armee in Italien eingetheilten Infanterie-Regimenter und Jäger - Bataillons, welche den Kriegsstand an Mannschaften bereits hatten, nur noch zur Annahme des Kriegsstandes an Officieren.

Am 28., 29. und 30. April wurden folgende weitere Augmentirungen und Ausrüstungen angeordnet:

Completirung der 4. Bataillons der Infanterie-Regimenter Nr. 21, 35, 74 in Böhmen;

des 3. Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 3 in Mähren,

3. und 4. Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 58 in Galizien, der Infanterie-Regimenter Nr. 10, 24, 57, des 12. und 16. JägerBataillons in Siebenbürgen,

des 2. und 5. Pionnier-Bataillons, mit Fahrgemeinen und BespannungsPferden;

Annahme der Kriegsformation bei den 12 Kürassier-, den 2 Dragoner-, dem 2., 4., 5., 6., 7., 8., 9., 10., 12., 14. Huszaren-, und dem 1. bis 11. UhlanenRegimente, d. i. aller Cavallerie-Regimenter exclusive jener, die in Italien standen und schon auf vollen Kriegsstand versetzt waren; Ausscheidung der Depôt-Escadrons und Ergänzung der Feld - Escadrons aus denselben und Erhöhung des Standes dieser 35 Depôt-Escadrons um je 100 Mann und 100 Pferde;

Completirung der in Ungarn liegenden 11 Kürassier- (Nr. 1 bis 11) und 5 Uhlanen-Regimenter (Nr. 2, 4, 5, 8, 11) mit dem Reste der Bespannungen und Einberufung der Fahrgemeinen hiezu;

Ausfassen der Fuhrwerke und Zuggeschirre seitens der damit noch nicht vollständig versehenen Cavallerie-Regimenter;

Abgabe der für die Artillerie bestimmten schweren Zugpferde der Friedens-Transports-Escadrons an die betreffenden Artillerie-Regimenter;

theilweise Aufstellung der für das Hauptquartier der Nord-Armee, dann für die Corps- und Cavallerie - Divisionen erforderlichen FuhrwesenAbtheilungen.

Am 29. April erging an die General-Commanden der Auftrag, die in die Festungen Theresienstadt, Josephstadt, Königgrätz, Olmütz und Krakau bestimmten Truppen, sobald sie nahezu ergänzt wären, dahin abzusenden, mit Ausnahme des Uhlanen-Regiments Nr. 1, das vorläufig noch in Tarnow bleiben sollte. Gleichzeitig wurde das 4. Bataillon Nr. 10 nach Lemberg, das 4. Bataillon Nr. 9 nach Wien, das 4. Bataillon Nr. 56, dann die 4. Bataillons Nr. 15, 55, 77 nach Ungarn bestimmt. Die 4. Bataillons der Infanterie - Regimenter Nr. 21 und 74 hatten einstweilen nach Olmütz verlegt zu werden ').

1) Obwohl alle in die genannten Festungen disponirten Truppen nach Möglichkeit mittelst Eisenbahn befördert wurden, so waren die Besatzungen dieser Plätze doch erst Ende Mai (Josephstadt, Königgrätz am 17., Olmütz am 24., Theresienstadt am 25., Krakau am 27.) ganz vervollständigt, bis zu welcher Zeit auch die nach Ungarn etc. bestimmten Truppen in ihren neuen Garnisonen eingetroffen waren.

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