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Mann und Pferde zu bringen, so wie auch die 16 Munitions-Colonnen des Feld-Munitions-Reserve-Parks und die beiden Reserve-Munitions-Depôts mobil zu machen.

Weiters wurde am 22. Mai die Mobilmachung einer 4. FeldtelegraphenAbtheilung,

am 24. Mai die Armirung Glogau's gegen gewaltsamen Angriff, Verstärkung der dortigen Artillerie- und Pionnier-Besatzung auf die 2. Augmentation,

dann die Formirung je eines Feld-Haupt-Proviant-Amtes für die I. und II. Armee anbefohlen.

Am 14. Juni erfolgte die Ordre zur Armirung von Coblenz gegen gewaltsamen Angriff und zur Versetzung der Artillerie- und Pionnier-Besatzung auf die zweite Augmentation; sämmtliche Ausfall-Geschütze sollten bespannt, das Cavallerie-Detachement der Festung aufgestellt werden.

Am 18. Juni ergingen dieselben Anordnungen für Saarlouis. - Am letztgenannten Tage wurde auch befohlen: für Cöln und Wesel die FestungsCavallerie zu formiren, die 37 Landwehr-Bataillons des III., IV. und VIII. Corps auf 802 Mann zu augmentiren, und

die Ersatz-Bataillons sämmtlicher Infanterie- und Füsilier-Regimenter, des Garde-, I., II., VI. und VIII. Armee-Corps, so wie jene der Füsilier-Regimenter Nr. 36, 37 und 39 (also zusammen 48 Bataillons) auf 1002 Mann zu vermehren.

Von diesem erhöhten Stande sollten 200 Mann als Stamm für ein neues Ersatz-Bataillon, das sich wieder durch Rekruten zu completiren hatte, zurückbehalten, ein Bataillon von 802 Mann aber mobil gemacht und dem betreffenden Regimente als 4. Bataillon zugetheilt werden. Beim VI. Armee-Corps wurden hiezu die 6 Bataillons des Stolberg'schen Detachements benützt, welche nach ihrer Umwandlung in 4. Bataillons wieder in den Verband des Detachements eintraten.

Aus den Ersatz-Compagnien des Garde-Jäger-, des Garde-Schützen-, des 1., 2., 3., 4., 7. und 8. Jäger-Bataillons, welche sich auf 300 Mann zu setzen hatten, sollte ein neues, das 9. Jäger-Bataillon, errichtet und die genannten Ersatz-Compagnien durch Rekruten ergänzt werden.

Aus den planmässig zur Besatzung der nicht bedrohten Festungen bestimmten Cavallerie-Detachements sollten:

I. Armee-Corps 4 Escadrons Uhlanen,

im Bezirke des

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Besatzungen von Coblenz, Saarlouis, Cöln und Wesel): 4 Escadrons Kürassiere, 4 Escadrons Huszaren und 2 Escadrons Uhlanen formirt werden. Dieselben erhielten die Benennung:

1. Reserve-Landwehr-Uhlanen-Regiment (584 Pferde stark)

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Deutz gegen gewaltsamen Angriff zu armiren, Königsberg, Pillau, Stralsund, Swinemünde, Colberg, Posen, Thorn und Graudenz mit den Pionnier-Besatzungen der ersten Augmentation zu dotiren, und

in Danzig, Küstrin, Wesel, Stettin, Minden und Cöln die Ausfallgeschütze

zu bespannen.

Am 3. Juli erfolgte die Eintheilung der oben erwähnten neu gebildeten mobilen Truppen, indem die Formirung eines 2. Reserve-Armee-Corps befohlen wurde, das unter dem Befehle Sr. königlichen Hoheit des Grossherzogs von Mecklenburg-Schwerin aus den mecklenburg'schen Truppen und einer preussischen Division zu bestehen hatte. Die letztere enthielt eine combinirte Garde-Infanterie-Brigade, zu welcher das 4. Garde-Regiment zu Fuss und ein combinirtes Garde-Reserve-Infanterie-Regiment stiess 1).

An preussischer Cavallerie wurden zum Corps eingetheilt: das 1. Reserve-Landwehr-Huszaren- und das 1. Reserve-Landwehr-Uhlanen-Regiment - an Artillerie: ein neuerrichtetes ,,2. Reserve-Feld-Artillerie-Regiment" von 5 4pfündigen und 3 6pfündigen Fuss-Batterien.

Die 4. Bataillons des 30., 62., 36., 39. und 70. Regiments, das 9. JägerBataillon, das Reserve-Landwehr-Reiter-, das 2. Reserve-Landwehr-Huszaren- . und das 2. Reserve-Landwehr-Uhlanen-Regiment wurden zur Main-Armee, die 4. Bataillons des 33. und 34. Regiments zu ihren Regimentern bei der I. Armee,

die 4. Bataillons der Regimenter Nr. 1, 3, 4, 5, 41, 43, 44, 45, 10, 22, 23 50, 51, 62 und 63 zur II. Armee eingetheilt').

1) Die combinirte Garde-Infanterie-Brigade wurde aus dem Anhalt'schen Infanterie-Regimente und dem Pommer'schen Reserve-Infanterie-Regimente (gebildet aus den 4. Bataillons des 2., 9., 14., 42. und 61. Infanterie-Regiments); das combinirte GardeReserve-Infanterie-Regiment aus den 4. Bataillons des 1., 2. und 3. Garde-Regiments zu Fuss und des 4. Garde-Grenadier-Regiments zusammengesetzt.

2) Einige dieser Bataillons bildeten Etappen-Commando's in Oderberg, ein anderer Theil sollte später zur Einschliessung von Josephstadt verwendet werden, um die dort stehende Brigade Cranach des 6. preussischen Corps abzulösen.

Die 4. Bataillons der Garde-Grenadier-Regimenter Nr. 1 und 2 und des Garde-Füsilier-Regiments blieben in Berlin, das des Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3 in Breslau, jene der Regimenter Nr. 21, 49 und 54 in Stettin und Colberg, jene der Regimenter Nr. 37 und 38 in Posen.

Die 4. Bataillons der Regimenter Nr. 11 und 25 blieben in SchleswigHolstein, jene der Regimenter Nr. 28, 29, 40, 65, 68 und 69 wurden nebst der Reserve-Landwehr-Dragoner-Division als Occupations-Truppen in Hessen und Hannover verwendet. Preussen hatte somit im Ganzen für den Krieg die folgenden Streitkräfte aufgeboten: ')

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Reserve-Landwehr-Cavallerie.

72

"

20

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c) Artillerie:

9 Regimenter zu 15 Batterien und 9 Munitions-Colonnen. 1 Regiment

12
8

"

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3 Batterien aus hannover'schem Materiale.

16 Reserve-Munitions-Colonnen

2

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d) Pionniere:

9 Pionnier-Bataillons

2 Reserve-Pionnier-Compagnien

6 Ponton-Colonnen.

6 leichte Feld-Brücken-Trains

9 Schanzzeug-Colonnen.

4 Feldtelegraphen-Abtheilungen

hierzu:

Höhere Commandostäbe

Trains (ohne Beamte)

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Was die Eintheilung der Streitkräfte betrifft, deren successive Mobilmachung wir im Vorhergehenden nachgewiesen haben, so wollte man zunächst, ausser einigen Armee-Abtheilungen, welche im Westen Deutschlands gegen die Preussen feindlich gesinnten Kleinstaaten operiren sollten, das gegen Österreich bestimmte Hauptheer in 2 Armeen theilen.

Am 12. Mai erging der Befehl zur Formirung der I. Armee, zu deren Ober-Commandanten Se. königliche Hoheit Prinz Friedrich Carl ernannt ward. Dieselbe sollte sich längs der sächsischen Grenze, mit dem rechten Flügel an der Elbe, aufstellen und hatte vorerst die Aufgabe, die weitern Mobilisirungs-Massnahmen zu maskiren und die Mark Brandenburg zu decken ').

Diese Armee wurde vorläufig gebildet aus: dem III. Armee-Corps (Provinz Brandenburg),

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dann aus Einem Cavallerie-Corps (zusammengesetzt aus der Cavallerie der Garde, dann jener des II., III. und IV. Corps, soweit diese nicht als Divisions-Cavallerie ihre Verwendung erhielt").

Am 17. Mai erging weiter die Ordre zur Aufstellung der II. Armee unter dem Oberbefehle Seiner königlichen Hoheit des Kronprinzen von Preussen, bestehend aus:

dem V. Armee-Corps (Provinz Posen),

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und aus einer diesen Corps entnommenen Cavallerie-Division.

Zur Deckung Ober-Schlesiens sollte sich ein Seiten-Detachement gebildet aus dem 62. Infanterie-Regiment, dem 2. Uhlanen-Regiment und 1 gezogenen 6pfünder-Batterie (diese Abtheilungen waren dem VI. Corps entnommen) unter General von Knobelsdorff bei Ratibor'), und ein anderes Detachement, die eigentliche sogenannte „,Landes-Vertheidigung für Schlesien", Landwehr - Truppen unter GM. Graf von Stolberg, bestehend aus 6 Bataillons (à 600 Mann), 1 Jäger-Compagnie und der 6. Landwehr-Cavallerie-Brigade (6. Landwehr-Huszaren- und 2. Landwehr-UhlanenRegiment, die Escadron zu 150 Pferden) bei Oppeln, später aber bei Gleiwitz aufstellen, um den kleinen Krieg an der schlesisch-galizischen Grenze zu führen).

1) Militärische Blätter 1867, 2. Heft.

2) Diese beiden Corps hatten augenblicklich keine besonderen Commandanten, und es waren daher die einzelnen Divisionen derselben direct dem Armee-Commando unterstellt.

3) Das Cavallerie-Corps, aus 2 Divisionen bestehend, erhielt an Artillerie die reitenden Abtheilungen des Garde- und des 2. (pommerschen) Feld-Artillerie-Regiments. *) Das 63. Infanterie-Regiment, gleichfalls zur Brigade Knobelsdorff gehörig, bildete die Besatzung von Neisse.

5) Die 6 Infanterie-Bataillons bestanden aus 26 Compagnien, welche anfänglich theils aus Freiwilligen, theils aus eingezogenen Wehrleuten beider Aufgebote von den 13 Landwehr-Bataillons des VI. Armee-Corps formirt wurden; sie waren zuerst mit alten, glatten Percussionsgewehren bewaffnet, erhielten aber später Zündnadel

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