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Alle vorgeschobenen Abtheilungen hatten den Befehl, sich auf die Beobachtung der Landesgrenze zu beschränken und jede Provocation, insbesondere aber jede Überschreitung der Grenze zu vermeiden, um keinen Anlass zu Reclamationen zu geben.

Die Brigaden GM. Henriquez und Oberst Thom (die bis dahin in und nächst Wien dislocirt waren) wurden am 13., 14. und 15. Mai mittelst Eisenbahn nach Mähren befördert. Hier bezog die Brigade Henriquez Cantonnirungen zwischen Hohenstadt, Schildberg und MährischRothwasser, die Brigade Thom aber zwischen Landskron, Geiersberg, Senftenberg und Gabel 1).

Die Brigade Erzherzog Joseph (von welcher die beiden Infanterie-Regimenter Nr. 67 und 68, dann die Batterie Nr. 4/IV in Lemberg, und nur das 30. Jäger-Bataillon schon in Teschen stand) wurde mittelst Eisenbahn nach Schlesien befördert und traf hier am 11. und 12. Mai ein. Dieselbe hatte die Eisenbahn in der Strecke Schönbrunn, Oderberg, Freistadt, Schwarzwasser zu beobachten und wurde nächst Teschen in Cantonnirungen verlegt '). Das der Brigade zugetheilte Huszaren-Regiment Nr. 7 traf erst Ende Mai bei derselben ein 3).

1) Von der Brigade Henriquez standen: der Brigadestab in Hohenstadt;

vom Infanterie-Regimente Grossherzog von Hessen Nr. 14 der Stab und das 3. Bataillon in Schildberg und Concurrenz; das 2. Bataillon in Mährisch - Rothwasser etc.; das 1. Bataillon in Bukowitz etc.

das 9. Jäger-Bataillon in Krumpisch etc.;

das Infanterie-Regiment König der Belgier 27 Nr. wurde nach Hohenstadt, Heilendorf etc. verlegt;

die 4pfündige Batterie Nr. 2/II kam nach Buschin und Heilendorf;

von der der Brigade zugetheilten 1. Division des 6. Huszaren - Regiments: 1 Escadron nach Heilendorf und 1 Escadron nach Rothwasser, Olleschau und Blouda, und 1 Escadron nach Schmole etc.

Die Brigade Thom war folgendermassen dislocirt:

der Brigadestab und das 2. Jäger-Bataillon in Landskron;

vom Infanterie - Regimente Baron Rossbach Nr. 40: das 1. Bataillon in Senftenberg; der Stab und das 2. Bataillon in Geiersberg; das 3. Bataillon in Gabel; vom Infanterie-Regiment Graf Jellačič Nr. 69: das 1. Bataillon in Wildenschwert; der Stab und das 2. Bataillon in Dittersbach und Liebenthal; das 3. Bataillon in Böhmisch - Rothwasser;

die Batterie Nr. 1/II kam nach Parnik (nächst Bömisch-Trübau); von der 2. Division des König von Württemberg 6. Huszaren - Regiments: 1 Escadron nach Böhmisch-Trübau und Concurrenz, und 1 Escadron nach Abtsdorf; etc. 2) Von der Brigade Erzherzog Joseph standen: der Brigadestab und das 30. Jäger-Bataillon in Teschen, das 67. Infanterie - Regiment in Skotschau, Pruchna und Ustron; das 68. Infanterie-Regiment in Freistadt, Mährisch-Ostrau etc., die 4pfündige Fuss - Batterie Nr. 4/1V in Teschen.

Mit Rücksicht auf die dieser Brigade zugewiesene wichtige Aufgabe wurde auch (Ende Mai) in der Staats-Telegraphen-Station Teschen der volle Tag- und Nachtdienst eingeführt.

3) Von diesem kam 1 Escadron nach Bielitz, die anderen 4 Escadrons wurden nach Mistek, Friedek, Staržitz und Braunsberg verlegt.

Die Brigade Poeckh, welche speciell die Eisenbahn in der Gegend von Oświęcim zu besetzen hatte, und deren erste Abtheilungen am 12. Mai von Krakau abgingen, traf am 15. Mai bei Oświęcim ein ').

Den Brigaden Erzherzog Joseph und Poeckh folgten bald auch die beiden anderen Brigaden des IV. Armee-Corps, und zwar ging die Brigade Kopal von Olmütz am 12. Mai nach Sternberg etc., die Brigade Fleischhacker nach Littau etc. ab').

Die Geschütz-Reserve des IV. Corps kam von Krakau zwischen dem 12. und 14. Mai in die Umgebung von Prerau.

Um die zur Sicherung der Eisenbahn-Linien aufgestellten TruppenAbtheilungen rasch an den einen oder den andern bedrohten Punkt bringen zu können, war vom Kriegs-Ministerium die Anordnung getroffen, dass vom 18. Mai an in den Eisenbahn- Stationen Krakau, Oświęcim, Ostrau, Olmütz und Böhmisch - Trübau je Ein Eisenbahnzug zur Beförderung von Infanterie und 2-3 Geschützen bereit gehalten werde.

Zur Beobachtung der preussischen Grenze in der Strecke von Schönbrunn bis zur böhmisch-mährischen Grenze wurden ebenso am 13. Mai von der 2. leichten Cavallerie-Division die drei in Mähren dislocirten Regimenter nach Schlesien in Marsch gesetzt, und zwar: das HuszarenRegiment Nr. 14 von Prerau nach Würbenthal, das Huszaren-Regiment Nr. 4 von Prossnitz nach Mährisch-Neustadt, das Huszaren-Regiment Nr. 12 von Auspitz nach Böhmisch-Trübau 3).

1) Die Brigade Poeckh bezog hier folgende Dislocationen: der Brigadestab in Oświęcim; das 8. Jäger - Bataillon in Oświęcim, Brzęzinka und Babice; vom 51. Infanterie - Regiment: der Regimentsstab und das 1. Bataillon in Oświęcim und Concurrenz, das 2. Bataillon in Jawiszowice etc., das 3. Bataillon in Zator etc.; vom 37. der Stab und das 1. Bataillon in Schwarzwasser, das 2. Bataillon in Renardowitz, das 3. Bataillon in Biala; die 4pfündige Batterie Nr. 3/IV in Oświęcim, endlich die der Brigade provisorisch zugetheilte 5. Escadron des Uhlanen - Regiments Graf Grünne Nr. 1 in Jawiszowice und Kaniow.

Die Fusstruppen der Brigade befanden sich zu jener Zeit noch auf dem Friedensstande und waren nicht feldmässig ausgerüstet.

2) Von der Brigade Kopal kamen:

der Stab und das 27. Jäger-Bataillon nach Sternberg; das Infanterie-Regiment Nr. 12 nach Stefanau; das Infanterie-Regiment Nr. 60 nach Mährisch-Neustadt; die Batterie Nr. 1/IV nach Sternberg.

Von der Brigade Fleischhacker:

Der Stab nach Littau; das 13. Jäger-Bataillon nach Konitz; das Infanterie-Regiment Nr. 6 nach Littau; das Infanterie- Regiment Nr. 61 nach Müglitz; die Batterie Nr. 2/IV nach Littau.

3) Das Huszaren - Regiment Nr. 6 stand schon von früher in Mährisch - Neustadt etc. Von den zur Division eingetheilten 4 Batterien waren:

die Cavallerie - Batterie 2/XI in Müglitz, die Cavallerie - Batterie 3/XI in MährischNeustadt, die Raketen-Batterie 11/IV in Freudenthal dislocirt;

die Raketen-Batterie Nr 11/III befand sich auf dem Marsche gegen Olmütz.

G. d. C. Graf Clam hatte schon Anfangs April das Infanterie-Regiment Nr. 42 und die Batterie Nr. 2/I nach Tetschen, Kulm und Teplitz, das Huszaren-Regiment Nr. 8 nach Kulm und Teplitz disponirt.

Später folgte diesen Abtheilungen der Rest der Brigade GM. Baron Ringelsheim dès I. Corps, und dieselbe traf gänzlich mit 11. Mai in der Gegend von Teplitz ein 1).

Gleichzeitig wurde von der Brigade Oberst Graf Leiningen, der Stab, das 38. Infanterie-Regiment, das 32. Jäger-Bataillon und die 4pfündige Fussbatterie Nr. 4/I bei Theresienstadt concentrirt.

Das zu dieser Brigade gehörige Infanterie-Regiment Graf Gyulai Nr. 33 wurde noch bis zum Eintreffen seiner Ergänzungen in Prag belassen *).

Am 19. Mai ertheilte FZM. Benedek dem G. d. C. Graf Clam den Befehl, die zur Beobachtung der preussischen Grenze bestimmten Truppen an diese vorzuschieben, da zu jener Zeit bereits ansehnliche preussische Streitkräfte sich an der Nordgrenze Böhmen's sammelten 3).

Es wurden somit die zur I. leichten Cavallerie - Division gehörigen Regimenter:

Fürst Windischgrätz-Dragoner Nr. 2 gegen Trautenau etc.,

Liechtenstein-Huszaren Nr. 9 gegen Königinhof;

Graf Radetzky-Huszaren Nr. 5 gegen Turnau in Marsch gesetzt.

Der Brigade-Stab Oberst Appel kam nach Königinhof, der Brigade-Stab Oberst Fratricsevics und der Divisions-Stab nach Turnau *).

Der Brigade Fratricsevics ward die Beobachtung der Grenze von der Antonienhöhe (nördlich Zwickau) bis Neustadtl (östlich von Friedland), der

1) Die Brigade Ringelsheim cantonnirte wie folgt:

der Brigadestab in Teplitz;

das 26. Jäger - Bataillon in Bodenbach und Eulau;

das Infanterie-Regiment König von Hannover Nr. 42 in Teplitz, Dux und Modlan; das Infanterie-Regiment Herzog von Württemberg Nr. 73 in Aussig, Karbitz und Kulm; die 4pfündige Fuss - Batterie Nr. 2/1 in Karbitz;

das 8. Huszaren - Regiment war in Teplitz, Brüx, Postelberg, Laun etc. dislocirt.

2) Das Regiment folgte zu Ende Mai nach und stand am 3. Juni, das 1. Bataillon in Raudnitz etc., das 2. Bataillon in Budin etc., das 3. Bataillon in Doxau etc. 3) Man wusste, dass in der zweiten Hälfte des Monates Mai gegen 38.000 Mann bei Görlitz concentrirt sein würden.

4) Das Dragoner-Regiment Nr. 2 traf am 27. Mai in Trautenau (1. und 4. Escadron) und Starkenbach (3. Escadron) ein; (die 5. und 6. Escadron befanden sich zu jener Zeit noch in Holstein bei der Brigade Kalik und rückten erst am 20. Juni nach Trautenau ein); das Huszàren - Regiment Nr. 9 mit dem Brigade-Stab Oberst Appel kam am 27. und 28. Mai nach Königinhof, das Huszaren - Regiment Nr. 5 am 30. Mai nach Turnau, Reichenberg, Kratzau und Friedland, der Brigadestab Oberst von Fratricsevics am 26. Mai nach Turnau, ebendahin der Divisions-Stab am 4. Juni von Prag.

Brigade Appel von Starkenbach bis an die Strasse Preussisch Friedland Adersbach übertragen.

Von der Brigade Oberst Graf Wallis hatte das Huszaren - Regiment Nr. 10 die Grenze in der Strecke zwischen Adersbach und Nachod, das Dragoner-Regiment Nr. 1 zwischen Nachod und Reichenau (hier im Anschlusse an die Brigade Thom des II. Armee-Corps) zu beobachten 1).

Zur Verbindung der Beobachtungsposten des 5. Huszaren- und des 2. Dragoner-Regiments wurde 1 Compagnie des 18. Jäger-Bataillons (von der Brigade Poschacher) nach Wurzelsdorf dirigirt, und zur Brigade Wallis 1 Compagnie des Infanterie-Regiments Grossfürst Constantin Nr. 18 (von der Brigade Piret) nach Nachod und Neustadt.

G. d. C. Graf Clam schlug am 27. Mai dem Armee-Commando vor, eventuell den grössten Theil der unter seinen Befehlen stehenden Truppen bei Münchengrätz zu versammeln, um eine etwa beabsichtigte Vorrückung der Preussen über Reichenberg durch einige Zeit aufhalten zu können.

Das Armee - Commando billigte diesen Vorschlag und übertrug dem G. d. C. Grafen Clam auch das Commando über die I. leichte CavallerieDivision.

Später (8. Juni) ward demselben vom FZM. bedeutet, dass es am zweck„mässigsten wäre, wenn G. d. C. Graf Clam mit der verfügbaren Infanterie ,,und der ganz oder theilweise an sich zu ziehenden Cavallerie-Division in der „Gegend bei Jung-Bunzlau eine Stellung beziehen und nach Aufnahme der sächsischen Truppen mit diesen vereint zum Gros der Nord-Armee stossen würde."

"

G. d. C. Graf Clam erliess sonach am 10. Juni die auf die Ausführung dieses Befehles abzielenden Dispositionen, nach welchen die folgenden Änderungen in der Aufstellung des I. Armee-Corps und der 1. leichten Cavallerie-Division eintraten:

Von der Brigade Leiningen wurde das 32. Jäger-Bataillon nach Weisswasser und Concurrenz, das Infanterie-Regiment Nr. 33 in den Rayon von Weisswasser, Bukowno und Katusitz, das Infanterie-Regiment Nr. 38 mit der 4pfündigen Fuss-Batterie Nr. 4/X in den Rayon von Skalsko, Kowan und Bezno verlegt.

Von der Brigade Poschacher kamen: der Brigade-Stab und das 3. Ba

1) Die Brigade Wallis, früher in Wien, war Anfangs Mai von dort nach Böhmen in Marsch gesetzt worden und es traf das Dragoner - Regiment Prinz von Savoyen Nr. 1 am 29. Mai in Neustadt (Dobruška), das Huszaren - Regiment König von Preussen Nr. 10 am 31. Mai in Nachod ein. Das Huszaren - Regiment Nr. 10 wurde sodann nach Wolenic, Jesenic, Kostelec, Kronow und Nachod, das DragonerRegiment Nr. 1 nach Neustadt, Bohuslawic, Wohnisow, Dobruška und Opočno verlegt.

taillon Preussen-Infanterie Nr. 34 nach Brandeis, das 18. Jäger-Bataillon nach Benatek, das 1. Bataillon Nr. 34 nach Alt-Bunzlau, das 2. Bataillon nach Taužim und Čelakowic; vom Infanterie-Regimente Nr. 30: das 1. Bataillon nach Nimburg, das 2. Bataillon nach Sadska, das 3. Bataillon nach Mochow und Alt-Přerow; die 4pfündige Batterie Nr. 5/1 blieb in Brandeis. Die zwei 8pfündigen Batterien Nr. 9/1 und 10/I der Corps-GeschützReserve kamen nach Brodec; endlich:

das von Rokycan in Prag eingelangte 2. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 45 nach Jung-Bunzlau, und das Huszaren-Regiment Nr. 2 nach Lissa. Von der 1. leichten Cavallerie-Division wurde der Brigade-Stab Oberst Baron Appel mit dem 9. Huszaren-Regiment nach Turnau, die 4pfündige Cavallerie-Batterie Nr. 4/XI nach Turnau,

von der Brigade Graf Wallis das Huszaren-Regiment Nr. 10 nach Podol, das Dragoner-Regiment Nr. 1 nach Münchengrätz, die 4pfündige CavallerieBatterie Nr. 5/XI nach Podol verlegt.

Von der Brigade Piret und vom Infanterie-Regiment Grossfürst Constantin Nr. 18, welches angewiesen war, zur eventuellen Aufnahme des DragonerRegiments Nr. 2 zu dienen, wurde das 3. Bataillon nach Jaromeř, Salney, das 1. Bataillon nach Smiřic etc., die Batterie Nr. 6/1 nach Jung-Bunzlau dirigirt. Die übrigen Abtheilungen dieser Brigade blieben in Josephstadt und Königgrätz. Die beim I. Corps eingetheilte Pionnier - Compagnie, sammt ihrer Brücken-Equipage, wurde von Podiebrad nach Melnik disponirt, um daselbst oder bei Weltrus erforderlichen Falles für den Übergang der sächsischen Truppen über die Elbe eine Brücke zu schlagen.

Die in Folge der erwähnten Dislocations Änderungen nothwendigen Bewegungen wurden zwischen dem 14. und 19. Juni vollständig bewirkt. Das Hauptquartier des I. Corps blieb noch in Prag.

Zur Beobachtung der Grenze in der durch das Abrücken der Brigade Wallis nunmehr offenen Strecke zwischen dem 2. Dragoner-Regiment und der Brigade Thom des II. Armee-Corps wurde von der Festung Josephstadt der 2., 3. und 4. Zug der 4. Escadron des Uhlanen-Regiments Nr. 6, und zwar 2 Züge nach Neustadt (davon eine stehende Patrulle nach Nachod), 1 Zug nach Dobruška, und von der Festung Königgrätz der 1. Zug derselben Escadron nach Solnic detachirt.

Am 20. Mai begann der Massentransport mittelst Eisenbahn der noch rückwärts befindlichen Truppen des II. und IV. Corps, sowie des ganzen VI., X. Corps und der Armee-Reserven nach Mähren, dann einer Brigade des VIII. Corps nach Lundenburg, einer anderen nach Wien, endlich der Zuschub

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