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Palmanuova (Commandant GM. Conte Corti), und die Bergfeste Osoppo; diese kleinen Depôt-Plätze von fast keiner Bedeutung wurden ebenfalls im Laufe der Monate Mai und Juni zur Vertheidigung hergerichtet, erstere mit 70, letztere mit 16 Geschützen armirt.

Die beiden Passsperren Malborghetto und Predil wurden durch Errichtung von Verhauen etc. vervollständigt, erstere mit 28, letztere mit 15 Geschützen armirt.

Venedig (Commandant Feldzeugmeister Br. Alemann) war durch die bestehenden grossartigen Befestigungen (im Ganzen 85 Werke) hinreichend gesichert, und war hier jeder Neubau überflüssig.

Die Werke der Seeseite waren bis 12. Juni, jene der Landseite bis 26. Juni in Vertheidigungsstand gesetzt und mit 846 Geschützen armirt.

Die wichtigsten für grosse Schiffe zugänglichen Einfahrten (bei Alberoni und Chioggia) wurden durch 2 Reihen schwimmender Barrikaden gesperrt und ausserdem mit 3 Reihen schachbrettförmig angeordneter See-Minen und Torpedo's versehen. Besatzung 13.000 Mann.

Die bei Triest befindlichen Befestigungen bezweckten nur den Schutz der Stadt gegen Landungen oder Bombardements durch schwächere FlottenAbtheilungen. Sie wurden durch eine neu erbaute Batterie (4 Geschütze) am Monte Sermino, dann durch den Ausbau des halbfertigen Forts Olmi ergänzt. Mitte Juni waren die Werke im Vertheidigungsstand und mit 198 Geschützen armirt.

Pola (GM. Rudolf), der vorzüglichste Kriegshafen des Kaiserstaates, war durch ausgedehnte Befestigungen sowohl gegen die Land- als auch Seeseite versichert.

Es wurden hier nur 2 Batterie-Stellungen am Monte Lezzo erbaut, für die Hafen-Einfahrt ausserdem See-Minen vorbereitet. Die Werke waren am 30. Juni zur Vertheidigung bereit und mit 510 Geschützen armirt.

Die festen Plätze Dalmatien's wurden im Laufe der Monate

Mai und Juni ebenfalls in Vertheidigungsstand gesetzt.

Wir geben die festen Plätze hier mit ihrer Armirung:

Budua mit 11 Objecten und 58 Geschützen.

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lage zweier geschlossenen Werke auf 13 und 8 Geschütze verstärkt.

Sebenico mit 2 Forts und 25 Geschützen.

Clissa mit 18 Geschützen.

Knin mit 18 Geschützen ward durch 1 Feldfort am Monte Verbnik verstärkt.

Zara mit 161 Geschützen.

Lissa, die der dalmatinischen Vertheidigungsfront vorgelagerte Bastion, in allen bisherigen Kämpfen um den Besitz der Adria von hervorragender Bedeutung, war mit bedeutenden Werken versehen.

Der Hafen San Giorgio, im nordöstlichen Theile der Insel, der bedeutendste derselben, war durch eine Linie von See-Minen und 9 permanente Werke gesichert, zu deren Unterstützung noch 1 Mörser- und 1 HaubitzBatterie erbaut wurden.

Die übrigen feindliche Angriffe oder Landungen begünstigenden Punkte sicherte man durch Neubau von 11 Batterie-Stellungen, welche sowie die übrigen Vertheidigungs-Instandsetzungs-Arbeiten gegen Anfang Juli vollendet und mit 93 Geschützen armirt waren.

Bei den permanent befestigten Punkten Tirols begannen die Arbeiten zur Vertheidigungs-Instandsetzung in den letzten Tagen des Monats April, und wurden selbe da Neubauten hierbei nicht vorkamen

im Laufe des Monats Mai sämmtlich beendet.

Wir geben hier nachfolgend diese Objecte nach ihrer Lage und Armirung:

Lardaro, Thalsperre in den Judicarien, 3 Forts mit 20 Geschützen. Ampola, Strassensperre zwischen Storo und Val-Ledro, 2 Blockhäuser mit 2 Geschützen.

Ponal, Batterie auf der Strasse aus Val-Ledro nach Riva, und

Nicolo, Batterie zwischen Torbole und Riva, hatte mit der letzteren Stadt 23 Geschütze.

Nago, auf der Strasse von Riva nach Mori im Etschthal, 2 Batterien, 15 Geschütze.

Malcesine-Batterie am Ostufer des Gardasees, 6 Geschütze.

Buco di Vela bei Cadine, Sperre des Überganges aus dem Sarcathale nach Trient, 2 Werke mit 7 Geschützen.

Val Strino, Strassensperre gegen den Tonal mit 6 Geschützen. Rocchetta, Thal und Strassensperre an der Ausmündung des NonsThales in's Etschthal, 2 Werke mit 8 Geschützen.

Gomagoi, Strassensperre gegen das Wormser-Joch, mit 7 Geschützen. Neu erbaut ward zur Sicherung der militärisch wichtigen Brücke von Mostizzolo über die Noce ein doppelter Brückenkopf daselbst auf 7 Geschütze, am 10. Juli beendet.

Endlich ward Trient, der Centralpunkt Süd-Tirols, durch Anlage von

Feldverschanzungen successive zu einem ganz entsprechenden Manövrirpunkte umgeschaffen. Anfangs ward nur die Sicherung der Stadt bezweckt; - als jedoch die Kriegs-Ereignisse die selbständige Vertheidigung Tirols erheischten, wurden die Befestigungen dem entsprechend ausgedehnt. Ausser dem bestehenden Castell wurden 6 geschlossene Schanzen, 13 ErdBatterien, 2 Geschütz-Stellungen für Gebirgs-, 7 derlei Emplacements für Raketengeschütze erbaut, und ausserdem 7 grössere ausser der Stadt befindliche Gebäude, sowie die Stadt selbst zur Vertheidigung hergerichtet.

Die Armirung der oben angegebenen Werke erforderte im Ganzen 47 Geschütze.

Wir haben hiemit den mühsamen Gang der Rüstungen Österreichs zum Kriege geschildert und gehen nun zu der Darstellung des Aufmarsches der k. k. Nord-Armee für den Krieg gegen Preussen über.

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Aufmarsch der k. k. Nord-Armee in Mähren und Böhmen.

Feldzeugmeister Ritter von Benedek übernahm das Commando der Nord-Armee, noch bevor dieselbe ihre Massen-Bewegung nach dem Kriegsschauplatze antrat, mit dem folgenden Armee-Befehl:

ddto. Wien, 12. Mai 1866.

Seine Majestät, unser Allergnädigster Kaiser und Kriegsherr, haben Allerhöchst zu befehlen geruht, dass ich das Commando der aufzustellenden Nord-Armee zu übernehmen habe.

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,Mein Hauptquartier wird mit 15. d. M. vorerst in Wien formirt sein, "und mit demselben Tage treten die zu dieser Armee gehörigen k. k. Herren Generale, Truppen, Branchen und Anstalten unter mein Commando.

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,,Als treuer und ergebener Soldat bewährt, weiss ich jedem kaiserlichen Befehle mit Freude zu gehorchen.

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Mein freudiges Pflichtgefühl wird aber diesmal auch durch das Bewusstsein beseelt, dass jeder Einzelne der unter meinem Befehle sich vereini„genden Armee die grösste Hingebung mitbringt zur Abwehr und Bekämpfung jedes Feindes, der es wagt, ungerecht und muthwillig unseren ange„stammten Kaiser und Herrn, Sein durchlauchtigstes Herrscherhaus und Seine Monarchie, unser theueres Vaterland, zu bedrohen.

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Die Armee wird in Kurzem versammelt sein, in Allem geordnet, mit „Allem ausgerüstet, schön, tüchtig und brav, getragen und gehoben von dem „allerbesten Geiste, von dem Geiste der Ordnung und Disciplin, der Ehre und ,,Treue, der Tapferkeit und unbedingten Hingebung.

,,Des Kaisers Auge und sein edles Herz werden der Armee überallhin ,,folgen, und die Opferwilligkeit und der Enthusiasmus aller Völker Öster,,reichs werden uns geleiten; die Theilnahme, die Erwartungen und Hoffnun,,gen unserer Landsleute und unserer Lieben werden mit uns sein, auch wenn ,,es zum Entscheidungskampfe kommen sollte für des Kaisers und des Vater. ,,landes heiliges Recht.

,,Die k. k. Armee aber wird in jedem Kampfe mit Begeisterung und ,,alt-österreichischer Zähigkeit in Treue und Ehre zu siegen, in Treue und Ehre ,,zu sterben wissen für Kaiser und Vaterland.

,,Soldaten! dazu bringe ich Euch mein ganzes warmes Soldatenherz, ,,bringe Euch meinen eisernen Willen, mein höchstes Vertrauen auf Euch, ,,mein demüthigstes Vertrauen auf unsern allmächtigen Herrgott und das ,,Vertrauen auf mein altes Soldatenglück.

,,Mit Gott also begrüsse ich Euch, Soldaten, die des Kaisers Wille und ,,Befehl meiner Führung und meiner Fürsorge anvertraut hat, begrüsse Euch ,,mit der festen Überzeugung, dass unserer gerechten Sache, unserer Treue ,,und Tapferkeit, unserer Ausdauer und Standhaftigkeit Gottes Segen nicht ,,fehlen wird." Benedek m/p.

Gleichzeitig mit der Bestimmung des FZM. Benedek zum Commandanten der Nord-Armee war auch die Ernennung der Organe des Hauptquartiers dieser Armee erfolgt, und zwar waren designirt:

zum Chef des Generalstabes FML. Baron Henikstein (zugleich Chef des Generalstabes der gesammten Armee),

zum Chef der Operationskanzlei GM. von Krismanić,

zum Chef der Detailkanzlei Oberst Kržiž,

zum Feld-Artillerie-Director Seine kaiserliche Hoheit FML.

Erzherzog Wilhelm,

zum Feld-Génie-Inspector Oberst Baron Pidoll,

zum Armee-Intendant FML. von Pokorny.

Lange vor dem eigentlichen Zusammentritte des Hauptquartiers war von dem schon im Monate März in Wien eingetroffenen, zum Chef der Operationskanzlei designirten GM. von Krismanić eine Denkschrift verfasst worden, welche die Grundzüge des sich vorbereitenden Krieges behandelte.

Da das Anfangs April verfasste Schriftstück am meisten geeignet ist, über die späteren Schritte der Armeeleitung einiges Licht zu verbreiten, und dieselbe in der That so ziemlich der Leitfaden für die Operationsweise der Nord-Armee blieb, so ist es nothwendig, hier auf dieses Operationsplan der Nord-Armee" betitelte wichtige Document näher einzugehen. GM. von Krismanić berechnete in demselben vorerst die in Frage kommenden Streitkräfte folgendermassen:

Die österreichische Armee mit ihren 28 Infanterie- und 11 CavallerieBrigaden dann 93 Batterien, mit einem streitbaren Stande von circa 200.000 Mann Infanterie, 23.000 Reitern und 744 Geschützen.

Die preussische Armee, je nachdem sie ein oder zwei Armee-Corps zu andern Zwecken am Rhein u. dgl. stehen lassen musste, mit 8 oder 7 ArmeeCorps nebst den ihr natürlich anhängenden Hilfs-Contingenten anderer deut

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