Konzentrationslager und deutsche Wirtschaft 1939–1945Hermann Kaienburg Springer-Verlag, 09.03.2013 - 282 Seiten Von 1942 bis 1945 stieg die Zahl der KZ-Gefangenen in den deutschen Konzentra tionslagern von etwa 70. 000 auf mehr als das Zehnfache. Durch die Bildung von Außenlagern bei Industriebetrieben und anderen Arbeitsstellen weitete sich das System innerhalb von zwei Jahren zu einem riesigen Archipel von Lagern aus. Fast alle großen und viele mittlere Wirtschaftsunternehmen in Deutschland beschäftig ten 1944/45 KZ-Gefangene. Insgesamt existierten - zum Teil nur kurze Zeit, zum Teil mehrere Jahre lang - über tausend KZ-Außenlager, fast flächendeckend ver teilt über Deutschland und viele der besetzten Gebiete, besonders konzentriert in Zentren der Rüstungsindustrie. "Unsere Tätigkeit bestand in dem Versetzen von losem Kalisalz in den toten Strek ken. Die schweren Kipploren mußten von uns in entlegene Schachtstellen trans portiert und dort entleert werden. Es war eine schwere und mühsame Arbeit und der Pulverstaub drang uns in Mund und Nase und in alle Poren. Die ersten Tage 'unter Tage' waren wohl die schwersten. Unsere ausgemergelten Körper konnten sich kaum an die veränderten Lebensbedingungen gewöhnen. Das Essen war noch schlechter als im KL Buchenwald. Die Wassersuppe stank meistens und konnte nur mit Mühe runtergewürgt werden. Das 'Abendessen' bestand aus 250 g trockenem Brot und einer Messerspitze Margarine (20 g) oder Marmelade. Wir sahen wie verrostet aus und die Haut war wie Papier ausgetrocknet. Nicht wenige Häftlinge litten an Wahnvorstellungen ( . . . ) Der körperliche Verfall machte sich von Woche zu Woche stärker bemerkbar. |
Inhalt
7 | |
Politisches Management im Wirtschaftskonzern | 94 |
Die IG Farben und die Zwangsarbeit von KZHäftlingen im Werk Auschwitz 129 | 127 |
Das KZAußenlager Blohm Voss im Hamburger Hafen | 227 |
Über die Autoren | 279 |
Andere Ausgaben - Alle anzeigen
Häufige Begriffe und Wortgruppen
Albert Speer Amtsgruppe Arbeit Arbeitseinsatz Arbeitslager Zement Anm August Auschwitz ausländischen Außenkommandos Außenlager Beitz Berlin Berthold Beitz besonders Betriebe Blohm & Voss Boryslaw Buchenwald Chef Dachau Daimler-Benz deutschen Drohobycz Ebenda Einfluß eingesetzt Einsatz von KZ-Häftlingen Ende Errichtung ersten Frauen Gefangenen Genshagen Göring großen GUG-Interview Häftlinge Häftlingsarbeit Hamburg Hauptamt Himmler Hitler HSSPF IG Farben Industrie Inspektion der Konzentrationslager Jägerstab Jahren Juden jüdische Arbeitskräfte jüdische Zwangsarbeiter Kaienburg Anm.6 Kammler Karpathen-Öl konnte Konzentrationslager Konzern Krieges Kriegswirtschaft KZ-Außenlager KZ-Gefangenen KZ-Häftlinge Lager läßt ließ März Mauthausen Meindl meist militärischen möglich mußten nationalsozialistischen neue Neuengamme Oranienburg Österreich Oswald Pohl Peenemünde Perz Pohl politischen Porsche Produktion Raketenrüstung Ravensbrück Reich Reichswerke Reichswerke Hermann Göring Rüstungsindustrie Rüstungsproduktion Rzeszów Sachsenhausen schen schließlich SDPAG Siemens sollten Speer SS-Verwaltung SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt staatlichen Stadtbaubüro stark Steyr-Daimler-Puch Teil Tuchel Übernahme unterirdischen Unternehmen Verlagerung Vernichtung Verwaltung Volkswagenwerk Waffen-SS Wehrmacht Werk Wirtschaft Wirtschaftsunternehmen WVHA Zahl ZStL zunächst zuständig Zwangsarbeit