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Griechische Dramen in deutscher Uebersehung 52. Hans Sachs 52. Michael Bapst 52. Wolfhart Spangenberg 53. Viertes Kapitel. Das humanistische Drama

Wilhelm Gnapheus 54. Georg Macropedius 57. Cornelius Crocus 58. Johann Sapidus 58. Das lateinische Drama auf dem akademischen Theater zu Straßburg 58. Nikodemus Frischlin 60. Die Komödien vom Studentenleben 64. Terentius christianus 64. Sirt Bird 65. Jakob Schöpper 65.

Fünftes Kapitel. Hans Sachs

Nürnberg beim Eintritt der Reformation 65. 'Die Wittenbergisch Nachtigall' 66. Die Dialoge 66. 'Die Weissagungen des Mönches Joachim' 67. Luther über Nürnberg 68. Hans Sachs' dramatische Thätigkeit 69. Die biblischen Dramen 70. Die weltlichen Dramen 72.

Sechstes Kapitel. Das biblische Drama

Die Bedeutung des biblischen Dramas 75. Valten
Voith 76. Bartholomäus Krüger 78.

Die alttestamentlichen Stoffe 80. Adam und Eva 80.
Kain und Abel 80. Noah 81. Abraham 81. Isaak und Re-
becca 83. Jakob und seine Söhne 85. Joseph 87. Das goldene
Kalb 89. Das Eiferopfer 90. Durchzug der Kinder Israels
durch den Jordan 90. Gideon 90. Jephtha 90. Simson 91.
Ruth 91. Eli und seine beiden Söhne 91. Samuel und
Saul 91. David 92. Salomo 94. Belagerung Sama-
rias 95. Naboth 95. Nabal 95.
Elias 97. Elisa 98. Jonas 99.
Judith 104. Tobias 105. Die Maccabäer 108. Esther 108.
Susanna 110. Die drei Männer im feurigen Ofen 122.

Serubabel 95. Hiob 95.
Jeremias 99. Daniel 99.

Vom

Die neutestamentlichen Stoffe 123. Johannes der
Täufer 123. Weihnachtspiele 125. Der zwölfjährige Jesus 131.
Hochzeit zu Cana 132. Der getreue Hausvater 133. Der Wein-
berg des Herrn 133. Die Schauspiele der Fastensonntage 133.
Passion Christi 133. Ofterspiele 133. Vom reichen Mann und
armen Lazarus 135. Auferweckung des Lazarus 138.
großen Abendmahl 140. Von den klugen und thörichten Jung-
frauen 142. Vom verlornen Schaf 142. Der Sohn des Haupt-
manns zu Kapernaum 142. Vom Schalksknecht 143. Bom
jüngsten Gericht 143. Zachäus 143. Judas Ischarioth 145.
Der Jünger Gefängnis 145. Petri Gefängnis 145. Des
Stephanus Steinigung 145. Des Paulus Bekehrung 146. Das
Drama vom verlornen Sohn 146.

Seite.

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65

75

Achtes Kapit e I. Das kirchlich polemische Drama und das

protestantische Tendenzdrama .

Pamphilus Gengenbach 167. Niklaus Manuel 171. 'Ein

frischer Combißt' 173. Bileams Esel' 173. Thomas Murner 174.

Uz Eckstein 175. Hans von Rüte 175. 'Das Kögelspiel' 175.

Wilibald Pirkheimers Eccius dedolatus 179. Johann Hasen-

berg 189. Das Bockspiel Luthers' 191. Johann Engerd 192.

Das Pariser Reformationsspiel von 1524 193. Das Augsburger

Reformationsspiel von 1530 196. Das Pariser Reformations-

spiel von 1540 197. Antonius Schorus 197. Die Greenwicher

Reformationsspiele von 1528 und 1532 198. Hans Folz'

Kargenspiegel 198. Hieronymus Tilesius 198. Thomas Nao-

georg 199. Justus Menius 205. Hans Tirolf 208. Jakob

Rulich 211. Johann Agricola 215. Simon Lemnius 216 Das

Concil zu Trient' 226. Frischlins Phasma 229. Zacharias

Rivander 231. Jörg Nigrinus 233. Friedrich Dedekind 233.

Johann Reinhard 234. Andreas Hartmann 235. Martin

Rinckarts 'Eislebischer Ritter' 237. Die erste Säkularfeier der

Reformation 240. Heinrich Kielmann 240. Martin Rindarts

Eislebisch - Mansfeldsche Jubelkomödie 243. 'Echo Jubilaei

Lutherani' 244. Heinrich Hirtwigs Lutherus 245. "Nolbruder

Curd' 247. Martin Rinckarts 'Bauernkrieg' 247.

Neuntes Kapitel. Das historisch - novellistische Drama

Hans Sachs 249. Heinrich Bullinger 249. Franciskus

Omichius 249. Georg Gotthart 249. Kaspar Brusch 250.

Georg Reypchen 250. Leonhard Culmann 250. Matthäus

Forchem 251. Samuel Israel 252. Gabriel Rollenhagen 252.

Petrus Andreä 252. Wilhelm Tell' 253. Frischlins 'Frau

Wendelgard' 253. Johannes Wagner 254. Heinrich Eckstorm 254.

Johannes Römoldt 254. Martin Montanus 255. Hieronymus

Linck 256. Zacharias Liebhold 256. 'Die schöne Magelone' 256.

'Amadis' 259. Daniel Cramer 259. Petrus Nichthonius 260.

'Der Sächsische Prinzenraub' 260. Georg Henrici 260. Bar-

tholomäus Krüger 261. Tobias Kober 262. Jakob Ahrer 262.

Heinrich Julius von Braunschweig 262. Die englischen Komö-

dianten 262.

Einleitung.

Das vierzehnte und fünfzehnte Jahrhundert.

Vierzehn Tage nach Ostern, an einem Sonnabend des Jahres

1322, führten Kleriker und Schüler im Tiergarten zu Eisenach das Spiel von den zehn Jungfrauen, den fünf klugen und den fünf thörichten, vor dem Landgrafen Friedrich dem Freidigen von Thüringen auf. Als das verdammende Urteil über die thörichten Jungfrauen, welche troß der Fürbitte der Maria keine Gnade vor Gott fanden, gefällt wurde und ihr Schlußgesang in der Tiefe verhallte:

Wy vordinet gotis czorn,

Des sh wy ewiclichen vorlorn!

da rief der Landgraf in flammender Erregung: 'Was ist der Christen Glaube, wenn sich Gott nicht über uns erbarmet um der Fürbitte der Maria und aller Heiligen willen?' Der Ausgang dieses Spieles hatte den Fürsten so bewegt, daß er, von einem Schlagflusse getroffen, den Rest seines Lebens in Schwermut und Siechtum verbrachte. Ist auch historisch nachgewiesen, daß der Landgraf schon 1320, also zwei Jahre vor der für ihn so verhängnisvoll gewordenen Aufführung, hinfällig und nicht fähig war, die Regierung zu führen, so ist doch anzunehmen, daß der Eindruck des Eisenacher Spieles dazu beigetragen hat, seinen krankhaften Zustand zu steigern.

Das Spiel ist von einem Hauch erhabener Poesie durchweht. Und vielleicht wohnt demselben eine reformatorische Tendenz inne, wenn es richtig ist, daß die Tominikaner, die es nach

den chronikalischen Aufzeichnungen ins Werk gesezt haben, darin das Dogma von der alleinseligmachenden Gnade in versteckt polemischer Weise haben zum Ausdruck bringen wollen, da es, wie schon der Dramatiker Wolfgang Kunzel in der Vorrede zu seiner Esther' (1564) erkannte, wider die falsche und erdichtete Anrufung der Heiligen gerichtet war.

Das Spiel von den zehn Jungfrauen gehört zu denjenigen geistlichen Spielen des Mittelalters, welche mit dem Namen parabolische Moralitäten bezeichnet werden. Diese haben sich aus den eigentlichen Mysterien abgezweigt, indem sie die Parabeln des Neuen Testamentes darstellen; aber auch sie sind geistlicher Natur, wie die Mehrzahl der aus dem Mittelalter erhaltenen Dramen, sofern sie diesen Namen verdienen, unter den Begriff der geistlichen Schauspiele fallen.

Das geistliche Schauspiel des Mittelalters hat einen kirchlichen Ursprung. Die ersten geistlichen, in lateinischer Sprache abgefaßten Spiele sind ebenso wie die Mehrzahl der späteren deutschen Spiele von Geistlichen gedichtet, welche den Stoff der Bibel oder der Legende entnahmen und mit der Abfassung derselben zunächst den Zweck verbanden, dem Volke die heiligen Geschichten vorzuführen und die festere Einprägung derselben zu vermitteln. Da dieser Zweck besser erreicht wurde, wenn die Schauspiele zu bestimmten, durch die Kirche bestätigten Zeiten dem Volke vorgeführt wurden, so wählte man die Hauptfeste der Kirche aus, um an ihre kirchliche Feier die geistlichen Spiele anzuschließen. Auf diese Weise entstanden Weihnacht-, Passions-, Oster- und Fronleichnamsspiele, die letzteren, besonders nachdem die Feier des Fronleichnamstages durch Papst Urban IV. 1264 angeordnet war. Die berühmten Freiberger Spiele wurden alle sieben Jahre in der Pfingstwoche aufgeführt. Die Aufführung dauerte drei volle Tage. Den ersten Tag ist die Geschichte ge= spielet worden von dem Fall der Engel, von der Erschaffung und Fall der Menschen, von Ausjagung derselben aus dem Paradiese und von ungleichen Kindern Adams und Evä; den andern Tag ist im Spiel vorgebildet worden die Historia von der Empfängnis und Geburt, Leiden, Sterben, Auferstehung und Himmelfahrt Christi; den dritten Tag hat man gespielet die Ge

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