Wut, Chaos und Zerstörung: Gesellschaft und IchbewusstseinGRIN Verlag, 2007 - 220 Seiten Fachbuch aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: keine, Sprache: Deutsch, Abstract: Wo liegen die Gründe stets zunehmender Aggression und Zerstörungswut in unserer Gesellschaft? Nicht allein der politische Ausdruck dieses Phänomens durch link- oder rechtsextreme Gruppierungen wirkt beunruhigend und verunsichernd auf den Alltag zurück. Die zunehmende Gewaltbereitschaft auf Pausenhöfen und in Klassenzimmern gegenüber Gleichaltrigen oder Erwachsenen lässt längst aufhorchen. Die jungen Menschen als Indikatoren des Gesundheits- oder Krankheitszustandes unserer Gesellschaft reagieren am schnellsten auf Störungen im zwischenmenschlichen oder staatlich-sozialen Bereich. Das Phänomen zeigt sich ebenso in den Fussballstadien und in den Discotheken. Durch wirklichkeitsfremde, aus Statistiken und Prognosen erzeugte soziologische Konstrukte, durch welche die Gesellschaftsstrukturen verändert und der Zeit angepasst werden sollen, lässt sich das Bedürfnis der Kinder und Jugendlichen nach echter, wirklichkeitsgemässer (eben nicht konstruierter!) Begegnung nicht erfüllen. Repression und Prävention auf der Grundlage wirklichkeitsferner Konstrukte haben keine Wirkung. Die jungen Menschen empfinden sich nicht als die psychischen Konstrukte, als welche ihr Ich-Bewusstsein wissenschaftsgegeben bezeichnet wird, sondern als reale Wirklichkeiten, welche wahrgenommen und ernst genommen werden wollen. In diesem Buch wird das gesellschaftliche Denken, das zur gegenwärtigen Situation geführt hat gründlich analysiert. In der Analyse kommt der Autor zum Schluss, dass einerseits wirklichkeitsfernes Denken letztlich zu Repression führt, ebenso wie zusammenhangloses Denken zur Unverbindlichkeit zwischen den Menschen führen muss. Beide Denkweisen der Erwachsenenwelt finden keinen Zugang zu den jungen Menschen. Ein Umdenken, das die Wirklichkeit des Menschen und der Welt erfassen kann tut not. Denn durch ein solches Denken ist jeder Mensch erreichbar, |
Inhalt
1 | |
beinahe das Richtige 27 1 4 Jakchos Sohn der Persephone 38 2 Das Opfer | 41 |
Wut Chaos und Zerstörung | 101 |
Was hindert uns an der Erkenntnis der realen Wirklichkeit? | 157 |
Wirklichkeit der Idee 181 7 4 Die Basissinne und ihre Spiegelung in den höheren Sinnen 185 7 4 1 Der Tastsinn und der IchSinn 189 7 4 2 Der Leb... | 211 |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
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Beliebte Passagen
Seite 56 - Ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Seite 43 - Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion.
Seite 21 - Ecce homo Ja! Ich weiß, woher ich stamme! Ungesättigt gleich der Flamme Glühe und verzehr ich mich. Licht wird alles, was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse: Flamme bin ich sicherlich.
Seite 43 - Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, daß der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist, Verhältnisse, die man nicht besser schildern kann als durch den Ausruf eines Franzosen bei einer projektierten Hundesteuer: Arme Hunde!
Seite 69 - Sofort nun wende dich nach innen: Das Zentrum findest du da drinnen, woran kein Edler zweifeln mag. Wirst keine Regel da vermissen, denn das selbständige Gewissen ist Sonne deinem Sittentag.
Seite 137 - Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem Zusatze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte und spräche zu mir: «Wähle!» - ich fiele ihm mit Demut in seine Linke und sagte: «Vater, gib! Die reine Wahrheit ist ja doch nur für dich allein!
Seite 32 - Denn die Sache ist nicht in ihrem Zwecke erschöpft, sondern in ihrer Ausführung, noch ist das Resultat das wirkliche Ganze, sondern es zusammen mit seinem Werden; der Zweck für sich ist das unlebendige Allgemeine, wie die Tendenz das bloße Treiben, das seiner Wirklichkeit noch entbehrt und das nackte Resultat ist der Leichnam, der die Tendenz hinter sich gelassen.
Seite 69 - Genieße mäßig Füll und Segen; Vernunft sei überall zugegen, Wo Leben sich des Lebens freut. Dann ist Vergangenheit beständig, Das Künftige voraus lebendig, Der Augenblick ist Ewigkeit.
Seite 43 - Die Freiheit in diesem Gebiet kann nur darin bestehen, daß der vergesellschaftete Mensch, die assoziierten Produzenten, diesen ihren Stoffwechsel mit der Natur rationell regeln, unter ihre gemeinschaftliche Kontrolle bringen, statt von ihm als von einer blinden Macht beherrscht zu werden; ihn mit dem geringsten Kraftaufwand und unter den, ihrer menschlichen Natur würdigsten und adäquatesten Bedingungen vollziehn.