Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

dargestellt ist, wo Fig. 11. die äußere Ansicht der ganzen Maschine von vorne, Fig. 12. die Ansicht derselben von der Seite vorstellt.

A A, Fig. 11. find zwei abgesonderte, auf einem Gestelle befeftigte cylindrische Gefäße, durch deren Mitte die hohle Achse BB B geht.

In jedem der Gesåße A A befindet sich ein sich umdrehender Kolben (piston) und eine Hebelklappe, deren Beschreibung folgen wird. Fig. 13. ist ein Långendurchschnitt der Maschine durch deren Achse genommen, in der Richtung von Fig. 11.

Fig. 14. ist ein Querdurchschnitt von einem der beiden Gefäße mit seinem Kolben C, und seiner Klappe oder Dampfdeckel D. Fig. 15. ist ein ähnlicher Durchschnitt das andere Gefäß vorstellend.

Ich schlage vor, die cylindrischen Gefäße A von Gußeisen zu verfertigen, welches hiezu am tauglichsten ist; doch können auch audere Materialien dem Zweck entsprechen. Das Innere dieser Cylinder muß vollkommen genau ausgebohrt oder gedreht seyn, und die beiden Seitenplatten inwendig vollkommen flach und glatt, damit die Ecken und Ränder der Kolben bei ihrer Umdrehung überall ge= nau und dampfdicht anschließen. Die Achse BB ist durchaus hohl, aber an ihren beiden Enden geschlossen, und ihre äußere Fläche genau cylindrisch abgedreht. Die Kolben CC find an der Achse in der Richtung der Halbmesser der Gefäße A, jedoch so befestigt, daß ihre Stellungen in den beiden Gefäßen sich entgegengesetzt sind, wie Fig. 14 und 15. zeigen. Ich schlage vor, diese Kolben von starkem Eisenblech genau nach dem inneren Raume der cylindrischen Gefäße in viereckigter Gestalt auszuschneiden. An der vorderen Fläche dieser Kolben befestige ich eine gekrümmte Stange a, welche der Platte Festigkeit gibt, und zugleich als ein Streicher dient, um die Hebelklappe oder den Dampfdeckel D aufzuheben.

Am Umfange jedes Cylinders ist oben ein Segment von ungefähr 60 Graden ausgeschnitten, über welchem ein rechtwinkelichter Kas ften E angebracht ist, der mit dem Cylinder das verschlossene Gefäß bildet, in welchem der Kelben sich bewegt.

Die Hebelklappe oder der Dampfdeckel D ist eine rechtwinkelichte Platte von Eisen oder von einem anderen schicklichen Material, um eine Achse bb beweglich. Der untere Rand dieser Platte liegt auf der cylindrischen Achse B auf, und wirkt in dieser Stellung als ein Dampfdeckel oder eine Scheidewand, welche den inneren Raum des Gefäßes in zwei Theile absondert. Diese Klappe ist an ihren Råndern mit einer Lederung versehen (packed), um das Durchdringen des Dampfes zu verhüten.

Nachdem ich so die Construction eines cylindrischen Gefäßes A mit seinem Kolben C, und seiner Klappe D beschrieben habe, finde ich nur noch nöthig zu bemerken, daß beide Gefäße mit ihren Kolben und Klappen vollkommen gleich sind, und daß durch beide die gemeinschaftliche Achse B geht mit den an selber in entgegengesetzter Stellung befestigten Kolben, deren Wirkung demnach abwechselnd ist. Die äußeren Enden dieser hohlen Achse, welche geschlossen sind, haben abgedrehte Zapfen, welche sich in kleineren Büchsen bewegen, die auf den Gestellen GG befestigt sind, wie Fig. 1, 2 und 3. zeigen.

Ein Dampfrohr H, von einem Dampfkessel in schicklicher Entfernung, führt Wasserdampf von jeder beliebigen Elasticitåt in die Dampfbüchse I, welche die hohle Achse umgibt und mit gehöriger dichter Lederung versehen ist, um den Verlust von Dampf zu verhüten. Von dieser Büchse dringt der Dampf durch die hohle Achse B, und aus dieser durch die Oeffnungen fg, und die aufsteigenden Röhren K und L in die cylindrischen Gefäße. Die Einlaßöffnungen fund g, durch welche der Dampf aus der hohlen Achse strömt, sind in ents - gegengesetzten Richtungen angebracht, so daß, wenn der Dampf durch das Rohr K in einen der Cylinder tritt, ihm der Eingang in das andere Rohr L und den anderen Cylinder versperrt ist, und umgetehrt. Die Oeffnungen für den Eintritt des Dampfes in die Rdhren K und L sind bei hi, an den oberen Theilen der åußeren Büch)fen der Cylinder angebracht, wie an Fig. 1. an beiden Enden zu ers sehen ist. Diese Oeffnungen können von beliebiger Långe gemacht werden, dürfen aber keine größere Breite als ungefähr 6 Theile des Umfanges erhalten, und die Breite der dazu passenden Oeffnungen an der hohlen Achse sollen nur ungefähr % Theile des Umfanges in ihrer Breite haben. Wenn man sich nun die Oeffnungen an der Achse bei f, und an der Büchse bei h zusammentreffend denkt, an der lin ken Seite der Maschine in Fig. 13., so wird der Dampf aus der hohlen Achse durch das Rohr K hinauf in den Kasten E, und von da in den Cylinder zur linken Hand treten, dessen Kolben jezt in der Stellung sich befindet, welche der Querdurchschnitt Fig. 14. anzeigt. Der solchergestalt in den Cylinder einströmende Dampf findet einen unüberwindlichen Widerstand gegen die schråge Klappe oder den Dampfdeckel D, wird aber, indem er auch auf die hintere Fläche des Kolbens C drückt, diesen vorwärts in seiner kreisrunden Bahn treiben, und so der Achse eine umdrehende Bewegung geben, welche als erster Motor einer anderen Maschine mitgetheilt werden kann. Und so, wie dieser Kolben C in Fig. 14. die mit punktirten Linien angedeutete Stellung erreicht hat, wird der Kolben im anderen Cylinder, Fig. 15. in die Stellung R gekommen seyn, wo der an seiner Vorderseite be

[ocr errors]

findliche Streicher a, im Vorbeigehen die Hebelklappe D aufhebt, wie Fig. 15. darstellt. Sobald nun aber dieser Kolben in die mit Punkten angedeutete Stellung in Fig. 14. gekommen ist (oder, wenn man will, noch um 45 Grad weiter) ist die Einlaßdffnung in diesen Cylinder geschlossen, und der Kolben, auf welchen der Dampf zu wirken. aufhört, wird durch den Druck des Dampfes auf den Kolben im anderen Cylinder fortgetrieben, bis dieser bei k angekommen ist, wo der sich frei ausdehnende Dampf durch die Ausleerungsöffnung entweicht. In demselben Augenblicke dringt aber der Dampf durch die jetzt frei gewordene Eintrittsöffnung an dem entgegengesetzten Ende der Achse in das andere cylindrische Gefäß, in welchem er den Kolben herumtreibt, indem dieser die Hebelklappe auf die bereits beschriebene Weise aufhebt; und mittelst dieses abwechselnden Eindringens des Dampfes vollbringen die beiden Kolben mit ihrer Achse eine beständige Radbewegung.

Ich habe in der bisherigen Beschreibung angenommen, daß die Hebelklappe oder der Dampfdeckel durch sein Gewicht auf die Achse falle, wogegen in einigen Fällen Einwürfe gemacht werden können. Darum will ich jetzt meine Anordnung beschreiben, wodurch der Fall dieser Klappe mittelst eines Gegengewichtes regulirt werden kann.

Die Achse, um welche die genannte Klappe sich dreht, wird verlängert, so daß ihr Ende durch die Seite des Kastens E hervorragt, und ein Hebel t daran befestigt ist (Fig. 14 und 15.) mit einem Gegengewichte m, welches an diesem Hebel weiter hinaus oder herein verrückt werden kann, um nach Erforderniß das Gewicht der Klappe ganz oder zum Theil zu balauciren, indem das vorragende Ende der Achse mit einer dampfdichten Lederung umgeben ist.

Eine andere Art diese Klappe zu balanciren, ist in Fig. 16. dars gestellt, wo man sieht, daß der rechtwinklige Kasten oder die Rånder EE so erweitert ist, daß das Gegengewicht n darin Raum hat, wobei es dann nicht nöthig ist, daß die Achse der Klappe durch die Seite der Maschine hervorragt; doch müssen die Rånder dieser Gegengewichtplatte an beiden Seiten und an ihrem äußeren Ende sich dampfdicht bewegen.

Ich beschränke mich indessen nicht auf diese besonderen Arten, da noch andere Vorrichtungen zur Balancirung der Klappe D möglich sind als die, welche ich hier beschrieben habe. Auch beschränke ich mich nicht auf die hier beschriebene Art die Klappe aufzuheben mittelst des Streichers am umdrehenden Kolben von Innen, sondern ich behalte mir auch vor: diese Dampfklappen mittelst eines außer dem cylindrischen Gefäße angebrachten Streichers aufzuheben, wie die Ansicht Fig. 17. zeigt, wo o einen am Ende der Klappenachse befestigten Arm oder

Hebel, und P einen an dieser Achse befestigten Streicher darstellt, welcher, so wie er mit dem Hebel in Berührung kommt, denselben und mit ihm die Klappe aufhebt, damit der Kolben auf die bereits beschriebene Weise darunter vorbeigehen kann.

Zuweilen baue ich meine rotirenden Maschinen mit einer soliden Achse, und dann lasse ich den Dampf aus dem Dampfrohr unmittel= bar in die Cylinder strömen, und regulire diese Zuströmung mittelst besonderer, in dem Dampfrohre angebrachter Ventile, wodurch ich die vorher beschriebene hohle Achse und Dampfbüchse erspare.

Fig. 18. ist eine Ansicht von vorne, und Fig. 19. eine Seitenansicht eines Cylinders von dieser Bauart; q ist das Dampfrohr zwi schen dem Kessel und der Maschine, welches in seinem erweiterten Theile einen Kasten r bildet, worin das Regulirungsventil spielen kann. Dieses Ventil gleicht den gewöhnlichen Regulirungsklappen (throttle valves) der Dampfmaschinen, und wird durch den am Ende der Achse befestigten Hebel o geöffnet und geschlossen, welcher Hebel seine Bewegung von der an der Hauptachse der Maschine befestigten und mit dieser sich umdrehenden excentrischen Scheibe erhält. Diese Scheibe hat nånilich einen Theil ihres Umkreises so ausgeschnitten, daß das Ende des Hebels in diesen Ausschnitt einfällt, um das Ventil (wie der Durchschnitt Fig. 16. zeigt) die erforderliche Zeit hindurch zu verschließen, und daß bei fortgefeßter Umdrehung der Scheibe der Hebel wieder auf seine erste Stellung gehoben und das Ventil geöffnet wird, um den Dampf einzulassen. Zu diesem Zwecke ist das Dampfrohr in zwei Zweige getheilt mit einem Ventile in jedem, um beide Cy: linder zu versehen; und die Scheiben und Hebel find so gestellt, daß, wenn ein Ventil geschlossen, und hierdurch der Dampf von dem einen Cylinder abgesperrt ist, das andere Ventil offen steht, und den Dampf in den anderen Cylinder einströmen läßt, um auf dessen Kolben zu wirken; und auf diese Art erhält die Hauptachse der Maschine eine beständige umdrehende Bewegung.

Eine andere Regulirungsklappe, welche statt der gewöhnlichen Dampfklappe (throttle valve) gebraucht werden kann, ist in den Figg. 21 und 22. dargestellt. Sie besteht in einer Platte u, quer über dem Dampfrohr befestigt, und mit zwei Löchern w, w, von gleicher Weite versehen. Auf diese Löcher paffen zwei Ventile x, x, dereu Eines seine Deffnung von oben, das andere von unten verschließt. Diese Ventile sind durch zwei gebogene Arme y y mit einander verbunden, welche an der Achse z befestigt sind; diese Achse liegt quer über dem Rohr, und reicht an einer Seite durch dasselbe heraus, wo an dem vorragenden Ende ein Hebel angebracht werden, und durch eine Scheibe auf die so eben beschriebene Weise bearbeitet werden kann.

[ocr errors]

Man wird begreifen, daß diese Ventile so gestellt werden können, daß der Eintritt des Dampfes in die cylindrischen Gefäße nach Gefallen regulirt, der Dampf abgesperrt, und die Ventile in jedem Momente der Umdrehung der Kolben, wo es nöthig ist, geschlossen erhalten werden können, indeß die Bewegung der Kolben durch die Ausdehnung des Dampfes fortgesetzt wird.

Obwohl ich bisher nur vom Dampfe allein gesprochen habe, so will ich doch die Ausdehnung meines Patentes so verstanden haben, daß auch das Gewicht des Wassers, die ausdehnende Kraft von Gasen, von verdichteter Luft oder von jeder anderen elastischen Flüssig= keit als bewegende Kraft für meine Maschinen benützt werden könne. Dasselbe Princip meiner rotativen Maschine ist auch auf die Construction von Geblåsemaschinen 'anwendbar, durch welche ein beständiger und ununterbrochener Windstrom erhalten werden kann.

[ocr errors]

Fig. 23, 24 und 25. stellen ein, solches Gebläse vor. Fig. 13 und 14. find verticale Durchschnitte, worin die bewegenden Theile in verschiedenen Stellungen zu sehen sind und Fig. 25. ist eine du ßere Ansicht der ganzen Maschine von oben. a, ist der Cylinder oder das Gehäuse, in welchem der Kolben b sich umdreht; c ist die Deff= nung, durch welche die Luft in den Cylinder eintritt; d, die Hebelklappe, durch welche die Luftöffnung von dem Blaserohr e abge= fondert wird; f, die Achse des Kolbens, an ihrem äußeren Ende mit einer Kurbel g zum Umdrehen versehen. Wird nun die Achse durch diese Kurbel oder auf eine andere Art in eine Kreisbewegung gesetzt (in der Richtung des in der Zeichnung angebrachten Pfeilers), so treibt der sich umdrehende Kolben die Luft vor sich her in das Auss leerungs- oder Blaseröhr e; und wenn der Kolben an der obersten Stelle des Gefäßes ankommt, hebt er mit seinem Streicher die gekrümmte Hebelklappe d, und geht unter derselben ungehindert vorbei, wie in Fig. 24. zu sehen ist.

Die Ausströmungsröhren e und m (Fig. 25.) sind mit einer kleinen Luftkammer h verbunden, aus welcher die zusammengedrückte Luft in das Blaserohr i bis zum Ofen geleitet wird. So wie die Wirkung des einen Kolben aufhört, wird die Mündung des entsprechenden Ausströmungsrohres e durch die Klappe k verschlossen, und in demselben Augenblicke beginnt die Wirkung des Kolbens im anderen Cylinder (Fig. 25.), indem er die Luft durch das Ausleerungsrohr m in die gemeinschaftliche Windkammer h treibt; und so wird durch die wechselsweise Wirkung der beiden Kolben und das wechselsweise Deffnen und Schließen der beiden Klappen an den Mündungen der Auss leerungsröhren ein beständiger Windstrom erhalten. ")

16) Die Vortheile, welche eine einfache und dauerhafte Construction von

« ZurückWeiter »