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der, von ungefähr acht Zoll innerem Durchmesser und drei und einem halben Fuß Långe. Derfelbe wird, nachdem er mit Kohks oder Holz, fohlen beschikt und Wasser oder Dampf über dieselben geleitet wurde, rothglühend gemacht. Das so erzeugte Gas wird durch eine Rdhre in den unteren Theil des sogenannten Recipienten eingeführt, welcher Nichts als eine kleine Röhre oder ein Cylinder unter dem Brenner ist. Eine Rdhre, welche einen ungefähr halb so großen Durchmesser als der Recipient hat, erhebt sich concentrisch mit demselben von der Gas-Speisungsröhre: diese Röhre ist mit zahlreichen kleinen Löcherit durchbohrt und heißt der Vertheiler; an ihrem oberen Ende ist eine Abtheilung gemacht, damit das Gas nicht durch diesen Theil strei chen kann, ohne sich mit dem Dampf zu vermischen. Auch ist der Vertheiler mehrmals mit Drahtgewebe umwikelt, damit er eine desto vollkommenere Mischung bewerkstelligt. Die verbundenen Dämpfe treten dann in einen gewöhnlichen Gasbrenner und geben ein helles und glänzendes Licht.

LXVII.

Ueber einige Verbesserungen, welche sich an der Cylinderpresse der Buchdruker anbringen ließen; von John Clerk Maxwell, Esq.

Aus Jameson's Edinburgh new philosophical Journal, Januar - März 1831, S. 552.

Mit Abbildungen auf Tab. VI.

1

Hr. Fraser las der Society of Arts for Scotland seine Abhandlung vor, worin er sich über mehrere Verbesserungen an Drukerpressen verbreitete. Er bemerkte, welche großen Vortheile die Schnellpressen der HH. Cowper und Applegath 129) darbieten, wenn es sich darum handelt eine große Menge von Abdrüken in sehr kurzer Zeit zu erhalten, daß sie hingegen, was die Schönheit des Drukes betrifft, hinter den Handpressen zurükbleiben, obgleich sie in einer Hin: sicht, nämlich in der Gleichförinigkeit des Schwärzeps und folglich der Gleichheit der Farbe auf den gedrukten Bögen, jene übertreffen. Er bemerkte ferner, daß man sich Abdruke in kleinem Format mit Handpressen wohlfeiler verschafft, und schloß mit dem Wunsche, daß man eine Vorrichtung ersinnen möchte, wodurch man bei den Handpressen eine gleichförmige Schwärzung erhielte und die Handarbeit ers leichtert und abgekürzt würde, was stets noch ein Defideratum in

129) Sie ist im polyt. Journ. Bd. XXVIII. S. 243. beschrieben.

2. d. R.

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der Buchbrukerkunst ist. Hr. Fraser sagt: Was den Schwärz zungsapparat an den Maschinen der HH. Applegath und Cowe per betrifft, so könnte man ihn unmittelbar hinter den Dekeln der Stanhope- und Columbian Pressen anbringen und wie gegenwärtig durch Dampfkraft treiben. Wåren die Dekel und der Wagen der Presse besondere Stuke, aber so verfertigt, daß sie genau in einander passen, so könnte der Wagen nach jedem Abdruk, wenn er einen gewissen Punkt erreicht, durch den Schwärzungsapparat von der Hand genommen und nachdem die Lettern gewalzt wurden, zu demselben Punkt zurükgebracht werden. In der Zwischenzeit könnte der Druker seine Bögen auflegen und abnehmen; bis er dieses gethan hätte, würde die Form wieder an seiner Hand stehen bleiben, so daß er nun einen zweiz ten Abdruk nehmen kann. Augenscheinlich besteht die große Schwierigkeit, welche man hiebei zu beseitigen hat, in der Einrichtung der Mafchinerie für die Herführung und Zurükführung des Wagens und dann darin, daß man den Wagen dem Rahmenwerk der Dekel so genau anpaßt, daß die Bögen, wie man zu sagen pflegt, Register halten; nachdem aber Hr. Napier) bei seiner Schnellpreffe eine so sinnreiche Vorrichtung zum Abgeben und Fortschieben des Papieres hergestelle hat, bleibt wenig Zweifel übrig, daß diese Schwierigkeiten bald be: seitigt werden. Auf diese Art erhielte man, was so sehr zu wünfchen ist, eine gleichförmige Schwärzung und die Kosten, welche vers ursacht würden, indem jede Preffe einen besonderen Apparat und eine Triebkraft für alle zusammen haben müßte, würden dadurch ge= dekt werden, daß man nur halb so viel Leute zur Bedienung der Pressen nöthig har.

Da ich zum Mitglied eines Comités ernannt wurde, welches

er Hrn. Fraser's Anträge Bericht erstatten sollte, so wurde meine Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand gelenkt und ich werde jezt meine Ansicht mittheilen, durch welche Einrichtung der beabsichtigte Zwek erreicht werden dürfte. Als ich mich erkundigte, was bereits in dieser Hinsicht von Anderen geleistet wurde, erfuhr ich, daß Vorrichtungen zu diesem Zwek erfunden wurden, daß sie aber aus mel reren Gründen den Erwartungen nicht entsprachen und zwar deßwe gen, weil (ungeachtet das Schwärzen durch Maschinerie verrichtet wurde) die Behandlung der Preise für den Arbeiter zu anstrengend war, wenn man die gewöhnliche Anzahl von Abdrüken in einer ges gebenen Zeit verlangte. Bei der gewöhnlichen Art zú druken sind zwei Arbeiter mit einander beschäftigt und wechseln im Schwärzen

130) Napier's Presse ist im polyt. Journ. Bd. XXXV. . 249. bes schrieben, X. d. R.

und im Anziehen des Preßbengels mit einander ab. Ich entwarf daher einen Plan für eine Vorrichtung, wobei man das Anziehen des Preßbengels erspart und auch die Lettern durch Maschinerie geschwärzt werden.

Erklärung der Skizze Tab. VI. Fig. 3.

In dieser Skizze, wodurch man bloß einen allgemeinen Begriff ohne Details von meinem Plane erhalten soll, ist nirgends das ers forderliche Gestell vorgestellt, mit Ausnahme der Wangen der Presse und des Gestelles des Apparates zum Auftragen der Schwärze, welche schwach schattirt sind. Der Apparat zum Auftragen der Schwärze ist nach dem Plane der HH. Cowper und Applegath eingerichtet und mit einem Schwärztisch versehen, welcher bekanntlich dem Zweke am besten entspricht.

Die Zeichnung stellt die Presse im Zustand der Ruhe dar. A ist der Kasten (des Wagens) und die Form mit offenem Dekel, B der Schwärztisch, C die Schwärzwalzen, D die Vertheilungswalzen, E der Behälter der Schwärze mit seinen Walzen, welche durch Rollen und Laufbänder (die durch punktirte Linien angedeutet sind) in Bewegung gesezt werden; es ist aber hier keineswegs unsere Absicht die Verhältnisse der Bewegungen zu zeigen, sondern bloß die Art wie die verschiedenen Theile mit einander in Verbindung sind und wo eine abwechselnde Bewegung sich nicht eignet, müssen die Rollen mit einem Ausheber und einer Feder versehen werden, so daß sie nur in einer Richtung sich umdrehen. F ist die Speisungswalze, welche sich so hoch hebt, daß sie die Walzen des Schwärzbehälters berührt, wenn der Schwärztisch durch den Keil H vorrükt, indem der Wagen des Schwärztisches auf G wirkt. Unter diesen Theilen ist ein längliches Zahuwerk, welches durch eine Hånge mit der unteren Seite des Schwärztisches verbunden ist; am Ende desselben zur Rechten ist ein mit der Triebkraft in Verbindung stehendes Rad, von welchem ich vorauëseze, daß es in beständiger Bewegung ist. Am Ende des Zahnwerkes ist ein hervorspringender Stift J, welcher långs der Stange K gleis ten und über ihr Ende fallen muß, wenn das untere Ek der Verzahnung auf der Stange L bei ihrer Rükkehr ruhen würde.

Der Dekel hat seinen eigenen Wagen, welcher von dem Kasten und der Form getrennt und mit drei Seiten versehen ist, indem der wahre Kasten und die Form darin ausgleiten sollen, um Behufs der Schwärzung fortgeführt zu werden. Dieß sieht man in Fig. 2., wo der schattirte Theil den äußeren Kasten bezeichnet mit Zeichen für die Hängen des Dekels und innerhalb desselben den wahren Kasten und die Form; außer diesen ist auch noch der Schwärztisch gezeichnet;

derselbe hat zwei Keile mit Einschnitten, welche in correspondirende Löcher in dem Kasten eingreifen und auf dieselbe Art in einander befestigt werden, wie der Bohrer in der Bohrdruve der Zimmerleute. Auf dem Dekel ist, wie man in Fig. 1. sieht, ein Quadrant von einer spiralförmigen Krummen M; dieß ist ein wichtiger Theil. Wenn der Dekel offen ist, kann der Kasten herausgezogen werden und schließt sich an den Schwärztisch an; wenn man aber den Dekel sperrt, so treibt dieser Theil den Kasten und die Form in den Wagen des Dekels zurük und sichert seine wahre Lage so, daß er Register hålt und zu gleicher Zeit drüken die Seiten der Quadranten Någel zurük, welche den Kasten von dem Schwärztisch losmachen.

Die Presse kann eine beliebige Gestalt haben und von jedem geeigneten Material verfertigt seyn; auf ihre Spindel wirkt ein excen= trisches Rad V, welches in Bewegung gesezt werden muß, wenn der Dekel in die Presse zurükgetreten ist, indem es auf das Ende des Hebels N drukt, wodurch die Presse in Thätigkeit kommt, indem der Achse O Bewegung von der Triebkraft mitgetheilt und dieselbe durch ein Flugrad gehörig unterstüzt wird. Die Presse steigt dann herab und bei ihrer Rükkehr bringt der Wischer P diesen Theil außer Thắtigkeit und drükt zugleich N zurük, welches auf den Kasten trifft und so dem Preßmeister das Zeichen gibt, es herauslaufen zu lassen. Die Platte wird durch das Gewicht S und das excentrische Rad durch das Gewicht R im Gleichgewicht gehalten, so daß diese Theile, wenn sie frei sind, den Wischer P hinter dem Hebel N in die zu seiner Wirksamkeit nöthige Lage bringen; am unteren Ende von N sieht man zwei Kerben, mit einem runden Theil zwischen ihnen, nebst einem Fånger, welcher durch eine Feder aufwärts gedrükt wird; diese Vorrichtung ist deßwegen gemacht, damit man den Hebel in den Lagen, worin er entweder ganz außer Thätigkeit, oder in vollkommener Thätigkeit ist, erhalten kann.

Wenn man diesen Apparat durch einen einzigen Mann in Bes wegung sezen wollte, so mußte dieses folgender Maßen geschehen: er würde zuerst den Dekel niederlassen und sodann auf den Tritt T wirken um dás Zahuwerk zu heben, so daß der Stift längs der Stange K gleiten kann; das Rad führt dann den Schwärztisch allein unter die Schwärzwalzen und bringt ihn in seine Lage zurük; dieß wiederholt er bis derselbe ganz mit Schwärze beschikt ist, fos dann dffnet er den Dekel und berührt den Tritt, wodurch die Form zum Schwärzen weggeführt wird, während er weißes Papier auf den Dekel legt; nachdem die Form auf ihren Plaz zurükgekehrt und der Dekel niedergelassen ist, treibt er sie wieder in die Presse zurük, indem der Schwärztisch in Ruhe gelassen wird. Der Preßmeister

muß auf den Wischer drüken bis die Presse fållt und dann seive Wirkung umkehren, um die Form herauszutreiben im Falle der Hebel N fie zurüktreibt. Nachdem er sie zurükgetrieben und den Dekel geöff= net hat, berührt er den Tritt und wechselt das Blatt, während der Schwärzungsproceß vor sich geht; diese Operationen wiederholt er nun stets auf dieselbe Art.

Ich habe den Apparat in seiner einfachsten Einrichtung beschrieben und seze voraus, daß man die gewöhnlichen Mittel zur Beseiz tigung der Reibung 2c. anwendet, wo sie nöthig sind. Wahrschein lich wird man mir auf den ersten Blik den Vorwurf machen, daß die Maschine zu lang ist; 1) diesem kann jedoch auf mehrfache Weise abgeholfen werden, 1) dadurch daß man Behufs des Schwärzens folche Vorrichtungen anwendet, welche keinen Schwärztisch erfordern; denn wenn die Vertheilung der Schwärze ganz durch Walzen ge= schieht, wie z. B. bei Hrn. Napier's Maschine, so kann man dies selben unter dem Galgen des Dekels anbringen und die Form würdr dann nicht viel weiter bewegt werden müssen, als ihre eigene Breite beträgt. 2) Angenommen, man behalte den Schwärztisch bei, weil man dann den schönsten Druk erhält, so kann man statt des langen Zahnwerkes ein kurzes anwenden und der Bewegung durch Råder und Getriebe oder durch Rollen und Laufbänder die nöthige Ausdehnung geben, indem man die Durchmesser der Rollen so einrichtet, daß sie die Bewe= gung vermehren; wahrscheinlich würde man Rolle und Laufband am besten zwischen dem Zahnwerk und dem Schwärztisch anbringen, um sie mdglichst gegen Erschütterung zu schüzen. 3) Anstatt des langen Zahnwerkes könnte man auch ein kreisförmiges anwenden, indem man abwechselnd die äußere und innere Seite eines gezähnten Umfanges gebraucht, wie bei der Patentmange, oder indem man zwei Råder an= wendet, die sich in entgegengesezten Richtungen bewegen, auf einer Hälfte ihres Umfanges mit Zähnen versehey sind und auf ein doppeltės Zahnwerk wirken; würde man die Rolle und das Laufband zwischen diesen Rådern und dem Zahnwerk anbringen, so könnten sie auf eine sehr mäßige Größe zurükgebracht werden.

Was die Vorrichtung zum Treiben der Presse betrifft, so will ich nur bemerken, daß das excentrische Rad den Vortheil gewährt, daß die Bewegung am Anfang wo die Trågkraft des Apparates der Presse überwältigt werden muß, so wie auch zur Zeit des größten Drukes | langsam ist, schneller aber in der Zwischenzeit ihrer Wirkung, sowohl beim Heben als beim Niederlassen der Presse; der Widerstand des

131) Die Länge der Stangen K und Lift gfeich der Ausdehnung der Be= wegung des Zahnwerkes, sie sind aber aus Mangel an Raum in der Zeichnung abgeschnitten.

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