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Die bisher erfundenen Lichtmesser (Photometer) erforderten viel zu viel Genauigkeit und Kleinlichkeit, als daß ihr Gebrauch hätte alls gemein werden können. Professor Leslie in Edinburgh brachte eine Modification an seinem Differentialthermometer an, um dadurch die Intensität des Lichtes zu bestimmen; allein dieses Instrument geråth sehr leicht in Unordnung, und viele Physiker und Philosophen halten dasselbe auch für kein sicheres Register des Grades der Beleuchtung, indem dessen Wirkung von der Hize abhängt, welche die Lichtstrahlen begleiten.

In den Transactions der Society of Arts ist ein Photometer des Hrn. W. Ritchie beschrieben, und in dieser Beschreibung wird ges sagt,,,daß es zwekmåßiger ist, das Licht stationär zu machen, und das Photometer zu bewegen, als umgekehrt; und daß auf diesen Grundsåzen die Einrichtung und Anwendung des Photometers des Hrn. Ritchie beruhe." Da aber bei dem Schattenmesser (Shadowmeter) die Schattenplatte in der einen, und das schwächere Licht in der anderen Hand gehalten wird, so ist die Anwendung desselben noch leich= ter, als jene des Photometers des Hrn. Ritchie.

Mit dem Schattenmesser erreicht man auf eine sehr leichte Weise das, was der berühmte Graf Rumford in seinen philosophischen Unters suchungen mittelst zahlreicher mathematischer Berechnungen vollbrachte, die auf der bekannten Thatsache beruhen, daß die Lichtstrahlen sich in divergirenden geraden Linien verbreiten. Wenn man dieses Instrument nur Ein Mal gesehen hat, so ist es leicht dasselbe nachzumachen.'") Man erhält es zu Derby mit folgender Beschreibung : „Dr. F. For's Shadowmeter, verfertiget von S. Smith, 16, Corn Market, Derby.

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,,Anweisung für den Gebrauch des Schattenmef= fers. Man bringe das Ende eines Båndchens um den Gasverbrenner, und befestige es daselbst mit einem Haken und einem Oehre. Man halte die Schattenplatte in der linken Hand, so daß das Båndchen gespannt ist, und bewege, nachdem man die Schattenstange vor die Platte gezogen, eine gut gepuzte brennende Kerze mit der rechten Hand nach dem Bändchen rükwärts und vorwärts, bis der Schatten der Stange, welchen das Gaslicht auf der Schattenplatte hervorbringt, und jener, welchen die Kerze erzeugt, an Stärke einander vollkommen

127) Es wurde gebeten, den Schattenmesser, welcher uns eingesendet wurde, zur allgemeinen Verbreitung deffelben, in einer Gesellschaft aufzustellen. Derfelbe kann einen Monat lang in dem Bureau des Mechan. Magaz., 115 Fleet< Street, eingesehen werden, und wird dann in dem Museum der London Mechan, Institution, Southampton - Buildings, deponirt,

gleich find. Um diese Vergleichung genau anzustellen, druke man die Kerze gegen das Båndchen an, so daß die beiden Schatten auf der Platte einander berühren, ohne jedoch einander zu bedeken. Ist dieß geschehen, so wird die Nummer auf dem Bändchen gegen die Kerze hin anzeigen, um wie viel Mal das Gaslicht stärker ist, als das Licht .der Kerze.

,,Der Schattenmesser ist auf gleiche Weise in allen Fållen anwendbar, wo es sich darum handelt, die Jutensitåt des Lichtes kennen zu lernen, denn er gibt vergleichsweise die Kraft von zwei beliebigen Lichtern an, indem er jedes einzeln mit der Probekerze vergleicht.

,,Durch Beobachtung wie viel Gas in Einer Stunde von einem Gaslichte verbrannt wird, wie viel Wachs der Talg in Einer Stunde von der Probekerze, oder wie viel Dehl von einer Lampe verzehrt wird, lassen sich sehr leicht die Kosten einer gleichen Quantität Lichtes, aus diesen verschiedenen Substanzen gezogen, finden. Dieß sind Thatsa chen, welche in unserem, so großen Handel treibenden, Lande beståndige Anwendung finden.

,,Dr. For meint, daß 1000 Kubikf. Kohlengas, welche 10 Shill. (6 fl.) kosten, für einen gleichen Zeitraum eben so viel Licht geben, als 70 Pfo. Talg, welche, das Pfd. zu 8 Den. (24 kr.) gerechnet, 46 Shill. 8 Den. (28 fl.) kosten; oder daß 1 Kubikfuß Gas an Be= leuchtungskraft Einer Unze und zwei Quentchen Talg gleichkommt, so daß also das Gas nur den fünften Theil von dem kostet, was Talgkerzen kosten würden. Ein Gaslicht, welches Einen Kubikfuß in Einer Stunde verbrennt, wird beinahe so viel Licht geben als 3 ge= goffene Kerzen, 2 Kubikfuß so viel als 6 gegossene Kerzen

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„Der Grundsaz, auf welchem die Skala beruht, ist folgender. Die Zahlen auf dem Bändchen sind die Verhältnisse zwischen dem Quadrate der Entfernung des stärkeren Lichtes und den Quadraten verschiedener Entfernungen des schwächeren, wobei die mit dem schwåcheren Lichte verbundene Zahl jedes Mal Eins ist. Wenn z. B. das Quadrat der Entfernung der Zahl 12 von der Schattenplatte mit dem Quadrate der Entfernung des stärkeren Lichtes von derselben Platte verglichen wird, so wird man finden, daß sich lezteres zu ersterem verhalte wie 12 zu 1; dieß ist dann das Verhältniß der beiden Lichter. Eben dieß gilt auch bei allen anderen Zahlen.

,,Um auch diejenigen, welche das Instrument nicht sehen können, in den Stand zu sezen dasselbe zu verfertigen, geben wir fols gende Beschreibung.

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Bei 120 Fuß oder 10 Fuß wird ein Strich quer über das Bånds chen gemacht, und hier wird dasselbe an das stårkere Licht befestigt."

Zur Erläuterung der vorstehenden Beschreibung gab der Herausgeber des Mechanics' Magazine eine Zeichnung dieser sinnreichen und einfachen Vorrichtung. An dieser Zeichnung ist A (in Fig. 20.) die Schattenplatte, von 4 Zoll Långe und 2%, Zoll Breite; sie ist von Zinn und weiß gemahlen. B ist die Schattenstange oder der Rah men, welcher sich um die Angel c dreht. C ist ein Theil des Regis sterbåndchens.

LXV.

Beschreibung einer Platinlampe; von George Merry

weather.

Aus Jameson's Edinburgh new philosophical Journal. Januar Märi 1831, S. 559,

Mit Abbildungen auf Lab. VI.

Vor einigen Jahren machte Sir Humphry Davy die Entdes kung, daß wenn man einen dünnen Platindraht spiralförmig um den Docht einer Weingeistlampe winder und rothglühend macht, der Draht noch lange fortfährt zu glühen, nachdem die Flamme ausgeblasen wurde. Als ich über diese Erscheinung, welche man bisher bloß als einen unterhaltenden Versuch betrachtete, etwas nachdachte, überzeugte ich mich bald, daß man sie zu irgend einem nüzlichen Zwek müßte benuzen können.

Vor Kurzem hatte ich einen Apparat fertig gebracht, da er aber nicht den Erfolg hatte, welchen ich von einem Platindraht erwartete, so benuzte ich Platinschwamm, womit ich meinen Zwek sehr gut erreichte. Damit man sich eine richtige Vorstellung von diesem

Apparat machen kann, habe ich eine Zeichnung davon entworfen. Der untere Theil ist aus Zinn verfertigt, und bildet einen Behälter, welcher ein Quart Alkohol fassen kann; sein Boden ist innerhalb cons cav, damit der Baumwolldocht den lezten Tropfen Weingeist auf: saugen kann. Nachdem der Docht auf der Spize der Lampe in Gestalt eines Kranzes ausgebreitet wurde, wird ein Gehåuse aus Platindraht, welches ein einziges Stük Platinschwamm ents hålt, in den Mittelpunkt des Dochtes gestekt, so daß es dem Kranz desselben sehr nahe ist, aber ihn doch nicht berührt. Nachdem der Behälter mit Alkohol gefüllt wurde, entzündet man den Docht und eine Minute darauf wird der Platinschwamm weißglühend geworden seyn, wo man sodann die Flamme ausblåst und sogleich den Glasmuff über das Platin sezt. Das Platin wird nun, ohne

daß man weiter etwas zu thun hat, dreizehn oder vierzehn Tage und Nächte über im Glühen bleiben. Wenn man eine Röhre mit einem Behälter (welcher eine hinreichende Menge Alkohol enthält) und dem Boden des Behälters der Lampe verbindet, so zweifle ich nicht, daß mau eine Platinkugel Jahre lang im Glühen erhalten kann, denn der Platinschwamm scheint nicht im Geringsten verdorben zu werden, wenn man ihn in beständigem Glühen erhält.

Ich habe mir auch eine solche Lampe in kleinem Maßstabe vers fertigt, welche acht bis zehn Stunden lang fortglühte und Licht ge: nug gab, daß man das Zifferblatt einer Taschenuhr beim Dunkel der Nacht sehen konnte. Sie blendet durchaus nicht. Braucht man ein Licht, so nimmt man den Glasmuff weg und berührt das Platin sanft mit einem Zunder von chlorsaurem (oxydirt salzsaurem) Kali, der sich sogleich entflammt; bei einer solchen Lampe hat man natürlich nicht die geringste Feuersgefahr zu befürchten.

Man konnte gegen diese Lampe jedoch einerseits einwenden, daß fie viel Alkohol verbraucht und andererseits, daß sie in dem Zimmer, wo sie sich befindet, einen unangenehmen Geruch verbreitet. Erstes rem Uebelstande kann man dadurch abhelfen, daß man gleiche Theile Alkohol und Whiskey (Kornbrantwein) anwendet; dieses Gemisch leistet dieselben Dienste wie reiner Alkohol; auch mit ein Drittel Als. kohol auf zwei Drittel Whiskey erreicht man den Zwek sehr gut und das Licht kommt dann für acht Stunden nur auf einen Penny (3 Kreuzer) zu stehen. 128) Um den Geruch zu beseitigen, habe ich einen Apparat zur Verdichtung des Dampfes ersonnen, und denselben auch, um ganz verstanden zu werden, in der Zeichnung abgebildet. Die:

128) Da wir auf dem Continent keine so hohe Tare für Alkohol zu bezahlen haben, wie die Engländer, so ist dieser Umstand von geringem Belang. A. d. R.

ser Apparat wird aus Zinn verfertigt und an einem Nagel in der Wand Fig. 12., G aufgehångt; die Glasrdhre der Lampe stekt man in die zinnerne Röhre des Verdichtungsapparates, wodurch der starke Geruch des Dampfes vollkommen beseitigt wird. Man zieht die Flüsfigkeit durch den Hahn zur Seite des Verdichters ab; sie besteht hauptsächlich aus Wasser und Effigsåure.

Ich glaube, daß man diese Lampe in den Bergwerken sehr nüzlich finden wird, da man sich darauf verlassen kann ein beständiges Licht zu haben, wenn man nur von Zeit zu Zeit den Behälter wieder nachfüllt.

Erklärung der Figuren.

Fig. 11. A Deffnung für den Dampf. B, Glasmuff. C, Platinkugel. D, Baumwolldocht. E, Löcher um die Luft zuzulassen. F, Behälter für den Alkohol.

LXVI.

Verbesserungen in der Gasbeleuchtung, worauf Michael Donovan, Gentleman in der City von Dublin, am 6. October 1830 ein Patent erhielt.

Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1831, S. 279.

Hr. Donovan bemerkt in seiner Patent Erklärung, daß es viele Gase gibt, welche nur mit schwacher Lichtentwiklung brennen, wie z. B. Wasserstoffgas, Kohlenorydgas, und das Gas, welches durch die Einwirkung von Wasser oder Dampf auf rothglühende Kohks oder Holzkohlen entsteht. Um ein gutes Licht mit diesen Gasen zu erhalten, schlågt er vor, sie mit den Dämpfen von gewissen flüchti= gen Substanzen, wie Terpenthindhl, Steindhl und Naphthalin zu verbinden.

Um Dampf aus diesen Substanzen zu erzeugen, bringt er in der Nähe des Brenners einen Reservoir an, so daß die Hize, welche der Brenner selbst ausgibt, die nöthige Wirkung hervorbringen kann. Die Entfernung dieses Reservoirs von der Flamme richtet sich nach dem Grade der Flüchtigkeit der angewandten Substanz; denn wenn 3. B. Steindhl angewandt wird, welches öfters destillirt wurde, so gibt es Dampf bei der Temperatur der Atmosphäre und das Reser voir muß in diesem Falle in einiger Entfernung vom Brenner seyn, weil sonst der überschüssige Dampf viel Rauch mit der Flamme ausgibt; wird hingegen nicht Dampf genug mit dem Gas gemischt, so ist das Licht weniger glänzend.

Der Patent- Tråger erzeugt das Gas in einem eisernen Cylin

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