Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

uns in beiden Fällen gleich sanft und markig in ihren Bewegungen schien, oder wenigstens keinen merklichen Unterschied darbot; ein Vortheil, der besonders diesem Hångesysteme eigen zu seyn scheint.

Die Berichterstatter überzeugten sich mithin praktisch und theoretisch, daß die von dem Erfinder angegebenen, und oben angeführ ten, Vortheile seiner Methode wirklich erreicht sind, oder erreicht zu seyn scheinen; sie fügen denselben sogar noch folgende hinzu: die neuen Federn lassen sich an jeder Art von Wagen anbringen; sie lassen sich -in leichte und zierliche Formen bringen; sie verhindern das Schaukeln und die Seitenbewegungen; sie sind fester und vermindern die Neigung zum Umwerfen; sie können an allen Wagen mit alten Federn vortheilhaft statt diesen angebracht werden.

Die Commission schlägt daher vor, dem Hrn. Barth für die Mittheilung seiner Erfindung zu danken, und ihm bei der nächsten Preisaustheilung mit einem solchen zu berüksichtigen. 126)

Beschreibung der, nach der Erfindung des Hrn. Barth aufgehängten Wagen.

Laf. VII. Details der Federn und der Vorrichtungen, um sie an den verschiedenen Arten von Wagen zu befestigen.

Fig. 1. Federn eines Tilbury im Grundrisse.

Fig. 2. Dieselben, von Hinten gesehen, mit ihren Hebelarmen und Ansazpunkten.

Fig. 3. Federn des Hintertheiles eines Cabriolet's, im Grundrisse.
Fig. 4. Federn des Vordertheiles desselben.

Fig. 5. Federn einer Calesche im Grundrisse.

Fig. 6. Details der Hebel, der Schwanenhålse und der Klammerhaken, welche sowohl an dem Cabriolet als der Calesche gleich sind. Fig. 7. Befestigungspunkt der Mitte der Federn an einer Calesche.

An allen Figuren dieser Tafel sind die Plattenbündel mit den Buchstaben a a, die festen Stüzen mit bb, die Zangen oder Hebelarme, welche die Platten bei den Zapfen drehen, mit cc, ihr Ansazpunkt an dem Gelenke, mit dd, der Schwanenhals, welcher der Calesche und dem Cabriolet als Stüze dient, mit ee bezeichnet.

Fig. 8. Calesche im Seitenaufrisse, mit zwei quer gestellten Platz tenbündeln, welche unveränderlich an ihrer Mitte befestiget sind, wie

126) Seit dem Vortrage dieses Berichtes, zeigte Hr. Mallet der Gesellfchaft an, daß hr. Barth seine Federn noch vereinfacht habe, so daß das Ge= wicht derfelben noch geringer wird. Der Hr. Berichterstatter machte mit mehre= ren feiner Collegen eine Fahrt von 11/2 Stunden in einem Wagen der Compag= nie Armand, Lecomte, und vergleicht das Gefühl, welches er dabei hatte, mit jenem, welches das Schaukeln einer Barke hervorbringt. Die Postillons fuhren nach allen Richtungen in gestrektem Trotte durch die Bäche, ohne daß die Personen im Wagen irgend einen Stoß gefühlt håtten, und ohne daß die Federn die geringste Veränderung erlitten, 20. 8. D.

man ès an b Fig. 5. Taf. VII. sieht. Diese Vorrichtung gibt dem Gewichte des Kastens 4 elastische Stüzen.

Fig. 9. Cabriolet, auf dieselbe Weise eingerichtet, mit Schwanenhals und Gelenken.

Fig. 10. Tilbury im Seitenaufrisse.

Fig. 11. Der Kasten desselben von Hinten gesehen. Dieser Tile bury hat zwei Plattenbündel a a, Fig. 10., welche der Länge nach ge stellt, und bei b in der Mitte befestiget sind; sie werden durch die Hebelarme c an ihren Enden zum Drehen gebracht. Diese beiden Hebelarme find es, deren Bewegungen durch die, an ihrem Ende befindliche, und aus zwei Eingriffen oder Getrieben bestehende, Verzah= nung solidarisch gemacht werden. Wegen dieser Verzahnung, die an Fig. 11. von dem Stüke b verdekt, und daher unsichtbar ist, kann der Kasten nicht umfallen, und muß bei allen seinen Bewegungen ime mer mit sich parallel bleiben.

Fig. 12. Cabriolet mit drei quer gestellten Plattenbündeln, von welchen zwei am Hintertheile, und einer am Vordertheile (siehe Fig. 3 und 4.); ein Ende der hinteren greift in eine Platte b, welche am Kasten befestiget ist, und das andere Ende wird von der Zange der Hebel c gefaßt, welche die Bündel zu drehen suchen. Der vordere Bündel, Fig. 4., ist an seiner Mitte in b befestiget, und seine Ene den werden von zwei Hebelarmen gefaßt, welche gleichfalls jeden freien Punkt des Bündels zu drehen suchen.

Dieses Cabriolet ist wie jenes Fig. 11. eingerichtet, aber ohne Schwanenhals; der Ansazpunkt mit dem Gelenke ist unmittelbar an das hintere Querholz befestiget; der Ramskopf fist nur zur Zierde angebracht.

LXII.

Verbesserter Apparat zur Erläuterung des Parallelogramms der Kräfte; von Ebenezer Henderson.

Aus dem Mechanics' Magazine. 1831. N. 400.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.

Ehe ich meinen verbesserten Apparat beschreibe, will ich in Kürze den Lehrsaz auseinandersezen, welcher durch diese Maschine erläutert werden soll. Alle Körper haben ein Bestreben im Zustande der Ruhe oder einer gleichförmigen geradlinigen Bewegung zu verbleiben, so lange nicht durch eine äußere Kraft eine Veränderung hierin hervorgebracht wird; dieß nennt man die Trägheitskraft der Materie. Wenn ein Körper von der Ruhe in Bewegung oder von einer Bewegungsart in eine andere versezt wird, so steht seine Veränderung immer mit der Dingler's point. Journ. Bd. XL. §. 5.

22

Stärke der wirkenden Kraft in Verhältniß. Dieses Gesez ist die Grundlage aller krummlinigen Bewegung; wenn ein Körper in Bewegung ist, und es wirkt eine Kraft in der Richtung seiner Bewe gung auf ihn, welche zwei oder drei Mal größer ist, als diejenige, welche ihn so eben in Bewegung sezte, so wird seine Geschwindigkeit zwei oder drei Mal größer werden ic. Jeder Wirkung sezt sich immer eine gleiche Gegenwirkung entgegen, oder mit anderen Worten, die wechselseitigen Wirkungen zweier Körper auf einander, sind immer gleich, aber in entgegengesezten Richtungen. Wenn sich ein Körper in einer krummlinigen Richtung bewegt, so können wir sicher seyn, daß auf denselben zwei verschieden gerichtete Kräfte wirken. Wenn zwei verschieden gerichtete Kräfte zu gleicher Zeit auf einen Körper wirken, so wird er sich in keiner der beiden Richtungen bewegen, sondern in der Diagonale zwischen den beiden Richtungen, in welchen er durch die Kräfte getrieben wird. Diesen lezteren Lehrsaz soll der Apparat erläutern, welchen wir jezt beschreiben wollen.

A, A, A, A Fig. 7. ist ein starker långlicher Rahmen von Holz, ungefähr 15 Zoll lang, 12 Zoll breit und einen Zoll dik. An jedem Ende ist ein Stük aus dem Rahmen geschnitten, das breit genug ist, daß sich einer der Cylinder oder Walzen B, B frei darin bewegen kann. C ist eine horizontale Stange von Messing, an deren Ende eine Reihe von dreißig Zähnen ausgeschnitten ist; fie steht so hoch über dem Rahmen, daß sie mit dem Rade, welches sie treibt, wage= recht ist. Diese Stange ist an jedem Ende in der Richtung ihrer Bewegung mit Einschnitten versehen, in welche zwei Stifte L, L mit breiten Köpfen eingesezt sind; diese Stifte sind in dem starken Rahmen befestigt, wie es die Zeichnung zeigt. Der Zwek derselben ist, die Bewegung immer parallel zu erhalten; sie müssen nicht in die Einschnitte passen, sondern so leicht seyn, daß sich die Stange frei bewegen kann, wenn die Maschine in Gang ist. D, E, F, G ist ein Vierek, auf einen langen Bogen Papier gezeichnet, welcher an beide Walzen festgemacht ist; die Zeichnung stellt ihn so vor, wie er beinahe von dem oberen abgewunden ist. J, J sind Rollen, welche an jedem Ende der Walzen befestigt sind und mit der Schnur K, welche fie treibt, dazu dienen, das Papier anzuziehen und ihm eine gleichmåßigere Bewegung zu geben, Das senkrechte Rad von dreißig Zähnen am Ende der oberen Walze treibt ein ähnliches Rad von dreißig Zähnen in einer horizontalen Richtung; die Zähne dieses lezteren greifen in die Zähne in der Stange und ertheilen ihr eine rechtwinkliche Bewegung. An der Stange ist bei E ein kreisförmiger Arm ängebracht, auf welchem eine lange Röhre, die einen Bleistift hält, errichs tet ist; der Bleistift drukt sauft auf daß darunter befindliche Papier und

[ocr errors]

zwar durch einen kleinen Bleipfropf, welcher in die Röhre gelangt und

Ertheilt man der Kurbel H ihre der unteren Walze eine dem Um

auf die Spize des Bleistiftes drükt. gehörige Bewegung, so rollt sie von fang beider Walzen entsprechende Menge Papier ab; das Bierek D, E, F, G sollte in seiner Größe ihrem Umfang entsprechen. Da die Stange C auf jeden Zoll eben so viele Zähne hat, als die anderen Råder, so wird sie sich in der Zeit, wo die Walzen eine ihrem Umfang gleiche Menge Papier aufnehmen, von E nach D bewegen. Wenn man der Kurbel H eine ganze Umdrehung gibt, so wird sich das Papier von der unteren Walze auf die obere aufwikeln und zu gleicher Zeit wird sich die Stange C, mit ihrem Bleistift E von E nach D bewegen und anstatt daß der Bleistift in der horizontalen ges raden Linie ED geht, indem sich das Papier von der Walze abwikelt, wird er eine Linie in der Diagonalen des Vierekes D, E, F, G von E nach F ziehen wodurch bewiesen wird, daß wenn auf ei nen Körper zwei Kräfte wirken, deren eine ihn in derselben Richtung fortzutreiben sucht wie der Bleistift E, von E nach D und die andere in der Richtung von FG nach D und E, der Körper sich in einer zwischen ihnen liegenden Linie bewegt, wie von E nach F. Man kann sich dieß auch auf folgende einfache Weise versinnlichen: Man läßt eine Person einen Bogen Papier einer anderen, welche einen Bleistift hält, wegziehen und verlangt von lezterer eine so gerade und horizontale Linie zu ziehen, als sie nur immer kann. Das Resultat ist dasselbe wie bei der Maschine, obgleich vielleicht nicht so genau.

LXIII.

---

Von

Beschreibung einer einfachen und sicheren Methode kleine (ei-
nen Grad nicht übersteigende) Winkel zu messen.
Hrn. William Shires, Lehrer der Mathematik.
Aus dem Mechanics' Magazine. N. 402. S. 119.

Mit einer Abbildung auf Tab. VI,

Die Fig. 19. stellt das Instrument, welches ich zu obigem Behufe erfunden habe, von der Seite gesehen, vor. Die Basis dessfelben ist eine Fläche GK, auf welcher eine andere A H befestigt ist; mit dieser lezteren ist eine dritte, HB, mittelst des Angels H verbunden. DE ist ein dünner Keil, der in der Richtung von K G gleitet. Hieraus folgt, daß der Winkel AHB sich bei der Bewegung des Keiles DE sehr langsam verändern wird, so daß die Seite: des Keiles und die Basis GK, welche wie der Nonius eines Quadranten eingetheilt ist, und deren Eintheilung sehr groß ist, die ges ringste Veränderung in dem Winkel AHB mit großer Genauigkeit

[ocr errors]

angeben wird. Der Erfinder hat dieses Instrument als ein Refles rionsdynameter angewendet, indem er bei AH und HB ebene Reflectoren anbrachte, und den Refler derselben mit einem Teleskope von mittelmäßiger Kraft beobachtete; er maß auf diese Weise die Quan: tität einer Eclipse, das Wachsen des Mondes 2c. Der Keil läßt sich auch an dem Mikrometer und Dynameter in einem Teleskope anbringen, und wird viel genauer seyn, als eine Schraube, da die Flächen des Keiles genauer angedrukt werden können, als dieß mit der Schraube geschehen kann. Es muß bemerkt werden, daß, wenn der Winkel groß ist, er mit einer Bewegung beschrieben wird, welche mit den Cofinus der Bogen, und nicht mit den Bogen selbst, im Verhältnisse steht; in diesem Falle kann es also keinen Index geben, wornach die Beobachtung richtig zu lesen wäre. Je kleiner aber der Winkel, um so vollkommener wird man gleiche Eintheilungen erhalten; daher wird man das Instrument zum Messen des scheinbaren Durchmessers der primåren Planeten sehr tauglich finden. Einige Personen werden hierin einen Irrthum finden wollen, indem sie nicht im Stande sind, eine Linie genau so einzutheilen, daß sie die Minuten oder Secunden eines Grades lesen können; allein man lasse dieselbe eingetheilt seyn, wie es ihnen beliebt, und man wird spåter leicht finden, welche Ans zahl von Secunden auf eine von den oben erwähnten Eintheiluns gen geht.

LXIV.

Notiz über einen neuen Licht- oder Schattenmesser (Photomes ter oder Shadowmeter) des Hrn. Drs. F. For in Derby. Aus dem Mechanic's Magazine, N. 402. S. 120.

Mit einer Abbildung auf Lab. VI.

Bei den Discuffionen, welche kürzlich in der Nachbarschaft von Derby über die Gasbereitung Statt hatten, zeigte sich wieder das Bes dürfniß und der allgemeine Wunsch eine leichte und einfache Methode zu haben, nach welcher sich die beleuchtende Kraft des Gases bestim men läßt. Um diesem Bedürfnisse abzuhelfen, wurde der Schattens messer entworfen. Es wird daher jezt eine Reihe von höchst interes santen Versuchen gemacht, um die relativen Licht gebenden Eigens schaften des Kohlengases unter verschiedenen Umständen auszumitteln ; die Resultate dieser Versuche werden dem Publikum vorgelegt werden, sobald sie genügend hergestellt sind; sie werden zeigen, wie wichs tig es ist, bei der Gasbereitung beständig die beleuchtende Kraft des Gases zu berücksichtigen und zu beobachten, um die häufigen Abweichungen in dieser Hinsicht zu entdeken und denselben vorzubeugen.

« ZurückWeiter »