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Es scheint uns, daß wenn man das Wasser vollständig klåren wollte, die Anordnung und Dike der Schichten, so wie der Druk von der Art seyn müßten, daß man eine constante Geschwindigkeit von 0,0001 Meter in der Secunde erhielte. Wir bleiben bei dieser Schä zung stehen, bis gut geleitete und im Großen ausgeführte Versuche uns genauere Resultate verschaffen. Wir wollen hier nicht in das Detail einiger Berechnungen eingehen, welche wir über die Bewegung des Wassers in den Filtrirapparaten angestellt haben, sondern bloß bemerken, daß wir als annåherndes Verhältniß zwischen der Geschwindig= keit, dem Druk und der Dike der Schichten in dem beschriebenen Apparate, durch Erfahrung folgende Formel fanden: V = 0,000077 H

· (1)% worin V die

, worin V die Geschwindigkeit des Filtrirens, H den Druk, und E die Dike der Schichten bezeichnet. ' Nimmt man die constante Geschwindigkeit zu 0,0001 Meter in der Secunde an, so ergibt sich zwischen Hund E folgendes Verhältniß: E=0,613 H. Die Unterabtheilung der Dife E in Schichten von verschiedener Beschaffenheit kann man immer nach der angegebenen Tabelle bestimmen, welche als Anhaltspunkt dient. Bei den großen Filtern, welche für Städte oder Manufacturen bestimmt sind, könnte man sich jedoch mit zwei Schichten begnügen, einer von grobem Kies und einer von feinem Flußsand.

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Die großen englischen, aus Mauerwerk aufgeführten Filter sind denjenigen des Hrn. Zeni etwas ähnlich. Sie bestehen auch aus zwei Cylindern oder concentrischen Brunnen aus Mauerwerk, welche unten durch eine eiserne Röhre in Verbindung stehen; die reinigenden Stoffe befinden sich jedoch bloß in dem ringförmigen Räum und der innere Brunnen dient bloß als Reservoir für das filtrirte Wasser, welches durch die gußeisernen Röhren hineintritt. Das unreine Wasser gelangt in den ringförmigen Raum und das Filtriren geschieht bloß per descensum. Es ist zu bemerken, daß man bei diesen Filtern die Ordnung, welche man gewöhnlich bei der Anordnung der reinigenden Substanzen befolgt, umgekehrt hat; das heißt, daß der feine Sand sich an der Oberfläche befindet und daß das Korn der Schichten immer größer wird, je mehr sie sich dem Boden nåhern. Diese Anordnung hat man deßwegen getroffen, weil man dabei das Filter sehr leicht reinigen kann, denn die feinsten Substanzen befinden sich an der Oberfläche, glso in den ersten Schichten wo der Schlamm sich festsezt, daher man sie nicht nur sehr leicht reinigen, sondern auch ganz erneuern kann. Aber auch hiebei muß sich das Product an Wasser vermindern, denn wenn die Schichten bei den Filtrirapparaten nicht gehörig angeordnet sind, das heißt nicht in einer gewissen Reihenfolge, muß eine ähnliche Wirki ng eintres ten, wie wenn sich die Triebkraft in den Leitungsröhren vermindert,

welche dann oft plözlich viel weniger Wasser ausgeben; und dieß ist auch wirklich der Fall.

Wir sind überzeugt, daß wenn man die Filter des Hrn. Zeni in sehr großem Maßstabe zur Versorgung der Städte mit reinem Wasser ausführen würde, sie den englischen weit vorzuziehen wären, aber bei Gegenständen dieser Art kann nur eine lange vergleichende Erfahrung entscheiden.

XXXI.

Beschreibung eines Ofens zum Brennen der Knochen Behufs der Fabrikation thierischer Kohlen.

Aus Dubrunfaut's Agriculteur manufacturier. Bd. I. S. 284.
Mit Abbildungen auf Tab. IV.

Auf Tab. IV. zeigt Fig. 6. einen horizontalen Durchschnitt durch die Basis des Ofens.

Fig. 7. ist ein Långendurchschnitt auf die Linie X X.

Fig. 8. ist ein senkrechter Abriß der durchlöcherten Scheidewand, welche den Feuerraum von dem Ofen trennt.

Fig. 9. zeigt die gußeisernen Töpfe, welche mit Knochen beschikt und sodann paarweise über einander gelegt werden, im Grundriß und im Aufriß.

Wenn man den Ofen von Außen ansieht, so stellt er ein rechtwinkliches Parallelopipedum dar. Er ist mit einem starken Band von ge= schmiedetem Eisen dd umgeben, welches durch Vorsteknägel verbunden ist. A, Ofen in welchen man die Töpfe einsezt.

B, Feuerraum.

C, Scheidewand von gebrannten Steinen, mit Deffnungen versehen. Sie trennt den Feuerraum von dem Ofen und dient dazu, um die unmittelbare und zu heftige Einwirkung des Brennmateriales auf die Töpfe zu verhindern.

a ist die Thür, durch welche das Brennmaterial in den Feuerraum gebracht wird.

b ist die Thur, durch welche man in den Ofen gelangt; fie wird mit gebrannten Steinen zugemauert, wenn der Ofen beschikt ist und ist. mit einer eisernen Einfassung versehen.

cc ist ein horizontaler Kanal, mit dem Boden in gleicher wagerechter Richtung; er empfängt die Flamme durch Oeffnungen und führt fie in den Schornstein.

Der ganze Ofen ist aus gebrannten Steinen aufgebaut und die innere Verkleidung besteht ans feuerfesten Steinen oder Ziegeln, welche mit Lehm verbunden sind.

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Die Knochen, welche gebrannt werden sollen, werden zuerst mit dem Beil gespalten und sodann in gußeisernen Kesseln ausgekocht; nachdem sie 2 oder 3 Stunden lang gekocht worden sind, sammelt fich eine große Menge Fett auf dem Wasser. Man nimmt die Knochen mit durchldcherten Schaufeln heraus und schichtet sie auf. Das Fett, welches man bei dieser Arbeit sammelt, wird an die Seifensieder verkauft.

Die Knochen werden sodann mit der Schaufel in gußeiserne Töpfe von N. 40. gebracht (man sehe Fig. 9.). Der Arbeiter klopft sie das bei mit der Schaufel, womit er sie hineinwirft. Wenn er zwei Töpfe ein wenig über ihren Rand hinauf gefüllt hat, faßt er einen an den Handhaben und kehrt ihn schnell und geschikt auf den anderen so um, daß sie in die in Fig. 8. vorgestellte Lage kommen. In dieser Lage bleibt ein leerer Raum von 1⁄2 bis 1 Zoll zwischen den Töpfen, welchen der Arbeiter mit Lehm von teigiger Consistenz lutirt; er bildet dabei mit demselben Lehm einen diken Kranz um die ganze Fuge. Nach= dem so die Töpfe paarweise verbunden sind, schichtet man sie in den Ofen ein. Man fångt die Schichten, an der Scheidewand an und hört an der Thür damit auf.

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In diesen Ofen kann man 180 Töpfe bringen und da jeder 20 Pfund gebrannte Knochen gibt, so erhålt man bei jedem Brand 3600 Pfund Product. Ein solcher Ofen befindet sich mitten in Paris; um an Plaz zu sparen, hat man zwei neben einander aufgebaut und nur einen Zwischenraum von 3 Fuß gelassen. Sie stehen symmetrisch unter einem Schoppen. Der Kanal c lehnt sich an eine Mauer und endigt sich in einen zwischen den beiden Oefen angebrachten Schornstein. Man nimmt zum Brennen der Knochen in Paris Holz ungeachtet seines hohen Preises, weil seine lange Flamme der Masse der Tdpfe die Hize besser mittheilt. Man braucht zu drei Brånden zwei Fuhren (Pariser Maß) geschältes Holz.

Man brennt bei Nacht; das Feuer wird um 10 Uhr Abends angeschürt und bis um 2 oder 3 Uhr Morgens, das heißt 4 bis 5 Stunden lang unterhalten, wo sodann die Verkohlung durch das aus den Töpfen sich entbindende Gas selbst fortschreitet. 36 Stunden spåter kann man die Töpfe aus dem Ofen nehmen. Nicht alles verbrannte Holz ist verloren, denn sobald es verkohlt ist und keine Flamme mehr gibt, zieht man es heraus; man bringt es in Kohlendåmpfer, åhnlich denjenigen, wie sie die Båker haben und verkauft es als Lösch= kohlen.

Nach einer gewissen Zeit bekommen die Töpfe Risse und werden brüchig. Man verstopft alle Risse mit Lehm und wendet sie so lange an, als sie nicht in dem Grade verdorben sind, daß man damit keine

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Schichte mehr aufführen kann; zur Basis der Schichten nimmt man immer die besten Töpfe. Diese Schichten bestehen in dem beschrie benen Ofen aus höchstens 7 bis 8 Paaren. 78)

XXXII.

Verbesserte Apparate für Bierbrauer und Destillateurs, wors auf Aeneas Coffey, Destillateur in Dublin, am 5. Febr. 1831 ein Patent erhielt.

Aus dem Repertory of Patent - Inventions. April 1831. E. 190,
Mit Abbildungen auf Tab, IV,

Meine erste Erfindung ist ein verbesserter Apparat zum Abkühlen der Würze der Bråuer und Destillateurs, welche auch noch zu anderen Zweken bei der Bierbrauerei und Brantweinbrennerei anwendbar ist. Seine Einrichtung ist folgende: Ich verschaffe mir eine Anzahl Rdhren, welche aus dünnem Kupferblech oder anderem Metalle verfertigt sind, betrachte jedoch verzinntes Kupfer als das beste Material. Diese Röhren müssen gerade, an jedem Ende offen, von mittelmäßiger Långe seyn und einen kleinen Durchmesser haben; unter einer mittelmäßigen Långe verstehe ich eine solche, daß jede Röhre, wenn sie in aufrechter und senkrechter Lage ist, vermittelst eines geraden Stokes, an dessen Ende ein Stük Schwamm angebracht ist, gehdrig gereinigt werden. kann; sechs Fuß in der Länge und ein Zoll im Durchmesser schienen mir passende Dimensionen, aber andere mögen dem Zwek eben so gut entsprechen; jedoch müssen bei demselben Apparate alle Röhren gleich lang seyn. Ich nehme sodann zwei Gefäße, deren Größe der Anzahl der Röhren angemessen ist und welche am besten aus Kupfer verfertigt werden; eines dieser Gefäße, welches ich das oberste nenne, ist am oberen Ende offen und sein Boden mit Löchern durchbohrt, deren Durchmesser und Anzahl dem Durchmesser und der Anzahl der Röhren entsprechen; diese Löcher können einen bis drei Zoll von einander entfernt seyn: das andere Gefäß, welches ich das unterste nenne, ist geschlossen, ausgenommen daß es am Boden mit einem Entleerungshahn versehen und oben mit Löchern durchbohrt ist, genau auf dieselbe Art wie der Boden des obersten Gefäßes, das heißt es muß so durchlöchert seyn, daß wenn der Boden des obersten Gefäßes auf den oberen Theil des untersten Gefäßes gelegt wird, die Löcher in jedem mit einander correspondis ren. Ein Ende jeder Röhre wird sodann fest in einem der Löcher im oberen Ende des untersten Gefäßes, und das andere Ende jeder Nöhre in dem correspondirenden Loch im Boden des obersten Gefäßes befestigt und wenn das Ganze gehörigermaßen aufgestellt ist, so wird das

78) Der Zeichnung ist im Original kein Maßstab beigefügt. U. d. R.

oberste Gefäß perpendiculår über dem untersten stehen und die Ents fernung zwischen ihnen gleich der Långe einer der Röhren seyn, wovon jede eine senkrechte Verbindung herstellen wird, so daß einé Flüßsigkeit, welche man in das oberste Gefäß schüttet, in das unterste hinablaufen und durch den Hahn dieses lezteren abgezogen werden kann. Wenn der Apparat zum Abkühlen von Würze gebraucht wird, so muß er in eine Cisterne von gehörigen Dimensionen getaucht werden, welche so eingerichtet ist, daß immer eine gehörige Menge kaltes Wasser auf ihrem Boden hineinläuft und an ihrem oberen Ende abläuft; wird sodann die heiße Würze in das oberste Gefäß meines Apparates ge= lassen, so kühlt sie sich beim Hinablaufen durch die senkrechten Rdhren ab und kann durch den Hahn abgezogen werden.

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Ich bin weit entfernt, die Anwendung von Röhren, welche in Wasser tauchen, zum Abkühlen der Würze als mein Patent-Recht in Anspruch zu nehmen, sondern erklåre bloß die Anordnung dieser Röhren als neu und als meine Erfindung; meine Anordnung bezwekt, daß sich nichts in denselben absezen kann und daß die Person, welche die Aufsicht darüber hat, dieselben selbst während sie in Wirksamkeit sind, vermittelst eines an dem Ende eines Stokes befestigten Schwammes vollkommen rein erhalten kann, was bei einer anderen Anordnung der Kühlröhren nicht in diesem Grade der Fall ist. Derselbe Apparat kann auch vortheilhaft zum Erhizen der Würze oder des Brantweinguts (wash) benuzt werden, wenn man die äußere Cisterne dampfdicht macht und die Röhren mit Dampf, anstatt mit Wasser umgibt.

Die beigefügte Zeichnung, Fig. 4. zeigt meinen Apparat zum Abkühlen der Würze im Durchschnitt: E F G H ist das obere Gefäß, JKLM das untere Gefäß; der Boden GH und das obere Ende JK des unteren Gefäßes sind durch die Röhren 0, 0, 0, o mit einander verbunden; pp ist eine große Röhre im Mittelpunkte, da= mit Raum für eine Stange zum Drehen eines Rührers r s bleibt; ABCD ist die Cisterne, welche durch die Röhre Y mit kaltem Wasser gespeist wird, das erhizt durch T abläuft. Die Gefäße EFGH und JKLM können eine beliebige Gestalt haben, aber die cylindrische ist die passendste.

Mein verbesserter Destillations-Apparat ist in Fig. 5. abgebildet. ABB ist ein Durchschnitt des eigentlichen DestillationsApparates, worin das Gut seines Alkohols beraubt und die Dämpfe zersezt werden; er besteht aus einem cylindrischen oder rechtwinklichen Gefäße A, auf welchem die Destillationssåule B B steht, deren horiz zontaler Durchschnitt entweder cylindrisch oder rechtwinklich seyn kann, (einen rechtwinklichen fand ich jedoch zwekmåßiger); der untere Theil

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