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vermittelst der Schraube in die Höhe und dreht die Balken so, daß der Kessel, welcher den geläuterten Saft enthält, durch den anderen ersezt wird, in welchen man Saft geschüttet hat, um das Gleichgewicht herzustellen und seinen Boden gegen das Feuer zu schüzen, welches ihn rothglühend machen könnte, che noch die Pumpe ihm Flüsfigkeit zuführen würde. Diese Methode durch Aufziehen oder Verwechslung der Kessel zu läutern, wird in mehreren Fabriken befolgt; fie wurde von Hrn. Dudard angenommen, welcher auch damit zufrieden zu seyn scheint, weil er sie in mehreren Fabriken im nördli-s chen Frankreich eingeführt hat.

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Freilich ist man bei dieser Anordnung sicher, daß die Flüssigkeit nicht überkocht, weil man jeden Augenblik das Kochen stillen kann, indem man den Kessel von dem Feuer wegzieht. In dieser Hinsicht verdient dieser Mechanismus einige Aufmerksamkeit; es fragt sich aber, ob bei ihm nicht noch nachtheiligere Vorfälle Statt finden können, als bei den feststehenden Kesseln. Dafür scheinen wenigstens Thatsachen zu sprechen. Wir wollen nicht auf die Frage hinsichtlich der Ersparung an Brennmaterial eingehen, welche bloß durch vergleichende Versuche entschieden werden kann, sondern bloß folgender Thatsache erwähnen, woraus man ersehen kann, wie weit die mit der Behandlung diefes Apparates beauftragten Arbeiter sicher Im vergangenen Winter brach eines der Eisenstüte, welche den Kessel fest= hielten während der Apparat im Gang war, die Flüssigkeit lief aus und beschädigte einen Arbeiter und den Director der Fabrik sehr stark. Auf die Nachricht von diesem Vorfalle gaben mehrere Fabrikdirectoren jene Einrichtung auf. Zum Pressen der m Zum Pressen der mit dem Schaum gez füllten Filter hat man kleine Schraubenpressen.

gestellt sind."

Kessel

Man hat fünf Abdampfungskessel; sie sind rechtwinklich und haben folgende Dimensionen: Lange, 5 Fuß; Breite, 3 Fuß; Tiefe, 13 Zoll. Sie stehen alle in einer Reihe und der Saft läuft aus den Läuterungskesseln in sie. Jeder Kessel steht auf einem besonderen Ofen und ist an seinem vordeken Theile mit einem großen Hähne zum Ausleeren versehen. Die Oefen månden in den Hauptkanal 'q, welcher mit dem Schornstein in Verbindung ist. Der geläuterte Saft wird auf 15 Ardometergrade abgedampft, sodann auf die Filter gebracht, welche am vorhergehenden Tage zum Filtriren von Syrup von 28° (am Ardometer) gebraucht wurden, hierauf auf 28° concentrirt und endlich zum zweiten Mal durch neues Beinschwarz filtrirt, welches man des anderen Tages zum Filtriren des Saftes von 15° verwendet. Der filtrirte Syrup von 28° wird sodann verkocht.

Man wendet gewöhnlich drei Kessel an, um den geläuterten Saft auf 15° zu bringen und zwei um ihn nach dem Filtriren von 15° auf

28° zu concentriren; so gut man aber auch das Feuer unterhalten mag, so ist man mit der Concentration immer zurúk, so daß man noch einen sechsten Kessel zur Concentration beifügen muß.

Seitdem man die Kohle in Körnern anwendet, hat man den Gebrauch der Säure aufgegeben und die Klärung mit Eiweiß war daher wegen der alkalischen Eigenschaften des Saftes nicht mehr so leicht ausführbar, aber bei der geringen Menge des Niederschlages auch nicht mehr so ndthig. Der Klärungskessel, dessen Anordnung man in dem Grundriß sieht, wurde daher, wenn nicht unnůz, doch weniger ndthig. Man kann ihn anwenden um den Syrup, wenn er schwierig filtrirt, wieder zu erhizen.

Die Filter sind denjenigen des Hrn. Dumont ähnlich; sie fassen ungefähr 200 Liter. Die kleine Röhre welche der Luft Zutritt verschafft, ist außerhalb des Filters und auf dem Hahn angebracht. Zu der gewöhnlichen Arbeit in der Fabrik hålt man sieben, Filter

bereit.

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Die Kohle wendet man in Körnern an und nimmt 115 Pfd. da= von auf 30 Hectoliter geläuterten Saft. **Der Verkochungskessel wird durch Dampf von 2% bis 3 Atmosphären Druk erhizt. Dieser Dampf schlängelt sich in einem aus 14 ·Röhren von ungefähr 1 Zoll Durchmesser bestehenden Apparate; dieser Rost bleibt an dem Arm r aufgehängt, wenn man die verkochte Flüssigkeit ausleert.

Die Füllstube ist neben der Werkstätte. Das Kühlgefäß ist auf einem Gestelle mittelst zweier Drehzapfen befestigt, so daß es sehr leicht entleert werden kann. És faßt 700 bis 800 Liter. Man hålt noch einen zweiten Kessel zum Verkochen der Melasse bereit.

Der Dampfkessel hat die Kraft von 7 bis 8 Pferden, aber man versichert, daß er bei der Kraft von 6 Pferden seinen Zwek eben so gut erfüllen würde.

Die Puzstube und die Wårmstube sind in demselben Lokale; jene liegt dem Raume wo verkocht wird, zunächst. Man braucht zu den Arbeiten nur ungefähr die Hälfte dieses Lokales und die Wärmstube ist daher zu geräumig. Indessen erfordert das wiederholte Bleichen (clairçage, vergl. polyt. Journ. Bd. XXXIII. S. 216.), welches man fast mit allen Producten in dieser Fabrik vornimmt, einen großen Raum.

Das Comptoir ist ziemlich in der Mitte der Fabrik, was die Aufficht über die Arbeiten erleichtert.

XXX.

Beschreibung eines Filters nach dem System des Hrn. Zeni.

Aus dem Industriel Bb. IX. S. 25.

Mit Abbildungen auf Tab. IV.

Auf Tab. IV. zeigt Fig. 12. einen Querdurchschnitt dieses Filters durch den Durchmesser; Fig. 13. zeigt den Schwimmer im Detail. Fig. 12. Dieses Filter besteht aus einem großen Faß A und ei nem anderen kleineren B, welches mit ihm concentrisch ist und dessen Dauben abwechselnd ausgeschnitten sind, so daß zwischen den beiden Fässern eine Verbindung hergestellt ist. Die Substanzen, durch welche das Wasser filtrirt wird, sind so angeordnet, wie es die Zeichnung vorstellt; über ihre Dike und Beschaffenheit findet man unten das Nåhere angegeben.

C ist die Röhre, welche das Wasser herbeiführt; dieses füllt in kurzer Zeit das innere Faß aus und filtrirt sich durch, indem es zuerst hinabsteigt und dann wieder aufsteigt um in den ringförmigen Raum zwischen den beiden Fåssern zu gelangen. a ist ein Schwimmer um zu verhindern daß das unreine Wasser nicht überläuft und sich mit dem filtrirten Wasser vermischt, (man vergl. Fig. 13.); b ein Hahn, um das filtrirte Wasser abzuziehen; die Röhre c dient dazu, das Faß B nach dem Filtriren auszuleeren und wird mit dem Pfropf k ge= schlossen; d ist ein Hahn, welchen man öffnet, wenn man das Filter reinigen will. Zu ́diesem Ende hebt man den Schwimmer vermittelst des Seiles e, welches über die Rollen f geht und befestigt es an dem Stok g. Alsdann dffret man den Hahn d, nimmt den Pfropf k heraus und indem das Wasser in umgekehrter Richtung filtrirt, beseitigt ́es den abgesezten Schlamm.

Beschreibung des Schwimmers, Fig. 13.

s ist ein Kegelventil, dessen Stiel q durch den Führer r senkrecht gerichtet wird, es ist mit drei Bindzapfen versehen, die an den Trichter p angeschraubt sind, welcher leztere an die Röhre Cangeldthet ist. Man sieht, daß das Ventil s sich auf der Seite, wo das Wafser anlangt, in einen Kegel endigt; dadurch wollte man verhindern, daß das Wasser kein Stroh oder andere Unreinigkeiten absezen kann, in welchem Falle das Ventil dann nicht mehr gut schließen könnte und folglich das Wasser, da es beständig zuströmt, überlaufen und fich mit dem filtrirten Wasser vermischen würde.

1 ist ein an der Stüze u durch ein Gewinde befestigter und mit einer hohlen Kugel, die als Schwimmer dient, versehener Hebel.

Der Hahn d ist bei n an ein Rdhrenende, m geldthet, welches mit der Röhre C durch die Bänder y, x verbunden ist.

Bemerkungen über das Filter des Hrn. Zeni und über das Filtriren des Wassers.

Da das Filtriren des Wassers sowohl für die Gesundheit der Einwohner mancher Städte als auch für Manufacturen oft eine höchst wichtige Operation ist, so hat man zu verschiedenen Zeiten eine Menge mehr oder weniger complicirter Apparate hiezu angegeben; nur we= nige davon sind aber im Großen vortheilhaft anwendbar.

Die Filter des Hrn. Zeni scheinen uns für Manufacturen ganz besonders geeignet; man kann damit, wenn man sie aus Mauerwerk nach Art der englischen Filter aufführt, in kurzer Zeit große Mas= sen Wasser klåren und wir haben uns durch die Erfahrung überzeugt, daß diese Filter, wenn man sie gut einrichter und unterhålt, vortheilhafter als alle anderen sind, die man gewöhnlich anwendet.

Die Hauptidee des Hrn. Zeni, das Wasser dadurch zu filtriren, daß man es zuerst durch reinigende Substanzen hinablaufen und dann durch den Druk einer gewissen Wassersäule wieder durch solche steigen läßt, ist nicht neu; Hawkins und Parrot haben sie schon vor ihm angewandt. Das Filter von Hawkins, zum Dienst der Marine bestimmt, besteht aus einem Kasten, welcher durch eine Scheidewand, deren unterer Theil nicht bis auf den Boden reicht, in zwei Fächer getheilt ist und aus zwei Rösten, wovon in jedem Fach einer ist und welche über dem unteren Rand der Scheidewand angebracht sind und dazu dienen, um mehrere Kohlenschichten von verschiedener Größe festzuhalten. Das Wasser, welches in eines der Fächer kommt, filtrirt sich durch die Kohlenschichten, gelangt in den doppelten Boden und nachdem es ihn ausgefüllt hat, steigt es in entgegengesezter Richtung durch die Schichten des anderen Faches hinauf. Die Filter des Hrn. Zeni gründen sich zwar auf dasselbe Princip, sind aber in der Einrichtung verschieden, welche, wie man gestehen muß, sehr vortheilhaft ist. Da ihre Einrichtung einfach und ökonomisch ist und sie leicht gereinigt und unterhalten werden können, so muß man sie denjenigen des Hrn. Hawkins vorziehen, besonders wenn es sich darum handelt, große Massen Wasser zu filtriren; in einigen Fållen jedoch, wenn man z. B. nicht Raum genug hat, dürften Parrot's Heber vielleicht vortheilhafter seyn. Im Großen könnte man sie leicht aus gebrannten Steinen herstellen; im Kleinen, zum Hausgebrauche, könnte man sie aus gebrannter Töpfererde oder sogar aus Holz verfertigen.

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Das beschriebene Filter wurde ein Jahr lang, tåglich 13 bis 15 Stunden zum Filtriren des Seinewassers gebraucht, welches bekanntlich oft außerordentlich unrein ist. Man erhielt im Mittel stündlich 300 Liter, aber viel weniger als das Filter anfing sich zu verstopfen;

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77) Die Kohle muß in erbsengroßen Stüken seyn und man muß sie sieben, um den Staub davon abzusondern.

man reinigte es daher auch im Sommer jeden Monat zwei Mal und im Winter ein Mal in jeder Woche. Dieß geschah auf eine sehr einfache Weise: man hob den Schwimmer, so daß das Wasser nicht in das kleine Faß gelangen konnte und ließ es in den ringförmigen Raum laufen, indem man den Hahn d öffnete; man leerte das innere Faß, indem man den Pfropf aus der Röhre c nahm, und da das Filtriren in umgekehrter Richtung geschah, so riß das Wafser den Schlamin, welcher sich in den ersten Schichten des Fasses B abgesezt hatte, mit sich fort. Dieses Reinigen dauerte gewöhnlich ine Stunde. Wie die Schichten der Substanzen, durch welche man das Wasser filtrirte, angeordnet waren, zeigt folgende Tabelle.

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