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tain bei der Garde ernannt war und im August 1759 beim Königsbergischen Grenadier-Regiment die vacant gewordene Nessesche Compagnie erhalten hatte - der Großvater Johannes Jarcken-Gustkowski, Prediger zu Rowe, war schon 1736 verstorben Königl. Preußischer General-Feldmar: schall gestorben zu Klein Dels bei Breslau am 3. Dctober 1830, woselbst in einem Grabgewölbe auch seine Gebeine ruhen.

Das Leben des Feldmarschalls ist geistvoll beschrieben vom Profeffor Johann Gustav Droysen zur Zeit in Jena. Es existiren zwei Ausgaben eine größere in 3 Bänden und eine Volksausgabe in 2 Bänden. Beide Ausgaben bei Beit in Berlin erschienen, haben 2 Auflagen erlebt und sind mit dem Bildnisse und dem neuen gräflichen Wappen des Feldmarschalls geschmückt. Droysen läßt die Herkunft des berühmten Feldhern im Dunkeln. Viel Licht verbreitet der Aufsatz des Archivars von Mülverstedt in den Neuen Preuß. Provinzial-Blättern Band III. S. 211-219:

„Beitrag zur Beantwortung der Frage über das Vaterland der Familie des „Preußischen Feldmarschalls Grafen York von Wartenburg.“

Dem Herrn von Mülverstedt fehlte zum vollen Beweise der cassubischen Abstammung des Feldmarschalls nur das ihm unbekannte, von uns in zwei ächten völlig übereinstimmenden Eremplaren aufgefundene alte Familienwappen der cassubischen von Jarcken-Gustkowski. Der Direktor der Kunstakademie, Herr von Ledebur hat nunmehr nach seiner gefälligen Mittheilung vom 13. April 1858 vier Varianten entdeckt, fämmtlich in der Zeichnung des Schildes und Helmbildes übereinstimmend, abweichend jedoch in den Angaben der Farbe; er beschreibt fte also:

1. Das Wappen der cassubischen Jarden Gustkowski.

1. Feld Löwe, Farbe unbestimmt. 2. Feld Lilie in Blau. 3. Feld Lilie in Purpur. Helmbild Farbe unbestimmt. 2. Das Wappen der von Gorcks nach in der Zeichnung des Bodensraths König handschriftlichem Wappenbuche 1. 27.

1. Feld rother Löwe in Silber. 2. Feld silberne Lilie in Blau. 3. Feld goldene Lilie in Roth. Helmbild halbe goldene Lilie, schwarzer Flügel.

3. Das Wappen der von Königslów mit Schildhaltern, rechts Einhorn, links Löwe. Vergleiche Adels-Lerikon 1. 460.

1. Feld Löwe, Farbe unbestimmt. 2. Feld Lilie in Grün. 3. Feld Lilie in Roth. Helmbild Farbe unbestimmt.

4. Ein Wappen ohne Angabe des Geschlechts.

1. Feld Löwe in Schwarz. 2. Feld Lilie in Blau. 3. Feld Lilie nochmals in Blau. Helmbild Farbe unbestimmt.

"

Herr von Ledebur meint, daß das zweite Wappen dem Bodensrath König aller Wahrscheinlichkeit nach durch den Bruder des Generals, der damals (wann?) beim Regiment Jung Larisch in Berlin stand, zu Theil geworden sei. König macht darunter die handschriftliche Notiz 1770 im Bütowschen im Dorf Groß Guftkow, 1. Johann von Jorcks, Lieutenaut bei der Infanterie in Berlin. 2. George' Jords, Lieutenant bei der Infanterie in Preußen." Wir schickten dem Herrn von Ledebur Abdrücke der von uns aufgefundenen Wappen der caffubijchen Jurcka Gustkowski zur Prüfung und erhielten zur Antwort. Es müssen in meinem Adelslerikon die Artikel Gorcks, Jorcks, ,,u. Yorks (l. 271. III. 263, 282, 361) miteinander verglichen werden.

"

„Weder zu dem Geschlechte der Jorcks, Gords in älterer Zeit ,,auch Yorcks in Vorpommern und Mecklenburg, mit dem Schräg,,balfen (Bagmihl IV. Tab. 31, Siebmacher III. 156), noch zu ,,dem cafsubischen Geschlechte mit dem Greifen, der in einen Fisch,,schwanz endet (Bagmihl IV., Tab. 50, Siebmacher 1. 164) hat ,,der berühmte Graf York von Wartenburg gehört; ebensowenig ist ,,er den Yorks Earls of Hardwike, deren Wappen er annahm und ,,welches ihm bei der Erhebung in den Preußischen Grafenstand mit anderen Hinzufügungen ertheilt wurde, stammverwandt.

,,Erst durch die mir übersandten Abdrücke kommt Licht in das ,,Verhältniß: nämlich die Gewißheit, daß es noch ein drittes Ge„schlecht des Namen von Gorcks im Cafsubischen gegeben und „daß eben diesem der berühmte Feldmarschall York angehört hat.“

Hiernach steht durch den Ausspruch des ersten Heraldikers im Preußischen Staate unumstößlich fest, daß der Feldmarschall York von Wartenburg zum Geschlechte der cassubischen Panen gehört, die sich, so lange sie in ihrer Heimath Groß Gustkow wohnten, von JarckenGustkowski nannten, als sie aber in das Königl. Preußische Kriegsheer eintraten, ihren alten cafsubischen Namen ablegten und erst mit Jork, dann mit den Englischen Vork vertauschten.

In neuester Zeit hat unser General York die Bühne betreten. Ein junger Dichter Ernst Wichert hat ein vaterländisches Schauspiel in 5 Aften unter dem Namen „Unser General York" geschrieben, Geschichte der L. Lauenburg und Bütow. Beilagen. 73

welches im Königl. Schauspielhause zu Berlin mit Beifall gegeben auch 1857 bei Decker zu Berlin im Druck erschienen ist.

Noch wollen wir zum Schluß erwähnen, daß Herr von Ledebur in dem Wappen der cassubischen Jarcken die ächt cassubischen Kennzeichen Halbmond, Sterne, Pfeil, Bogen" und andere polnische Heroldsfiguren vermißt und dagegen den Geschmack der französischen Heraldik vorfindet. Wir können hierauf erwiedern, daß wir in vielen Wappen cassubischer Panengeschlechter Lilien vorfinden. Herr Professor Droysen schreibt uns, daß Halbmond und Sterne feine ausschließlichen Kennzeichen des cassubischen Adels sind, daß genau dasselbe Wappen, welches die Herren von Gostkowsk führen, auch von der Stadt Halle geführt wird und genau ebenso in zahlreichen bürgerlichen Familien (Seebeck u. s. w.) vorkommt. Ueber das ihm von uns mitgetheilte Wappen hat Droysen sich nicht deutlich ausgespro= chen und nur bemerkt, daß es die schwierige Frage von der Abstammung Vorks einen guten Schritt weiter führt*).

19. v. Jazkow aus L.

1. Lorenz. 1658. Königl. Poln. Kriegshauptmann, Erbherr auf Groß Schwartow.

2. George Albrecht. 1696-1708 Erbherr auf Gottschow, Oberlandes-Hauptmann der Lande L. und B.

20. v. Jutrzenka (auch von Jutrzenka Morgenstern aus B.) 1. Joh. Melchior. 1774. Major. Inf. Reg. Saldern.

2. N. N. 1785 Oberstlieutenant Reg. Herzog von Braunschweig (Nr. 21).

3. N. N. 1816. Major. 15. Inf.-Reg., † 1819.

4. N. N. Major. Reg. Grawert, † 1826 a. D.

5. N. N. Major und Chef der 11. Divisions-Garnison-Comp.

21. Köhn v. Jaski aus L.

1. Alerander Leonhard. 1784 Landrath und Besizer von Slasissow (auch Schlaischow geschrieben).

2. Franz. Hauptmann a. D. 1808 Befißer von Kl. Lublow A.

*) Droysen erwähnt noch eme vom Minister v. Schön zu Arnau i. I. 1851 ihm mitgetheilte Sage, nach welcher Joh. Sobieski für den Türkenkrieg seine Sole daten en masse geadelt und allen das Hufeisen in das Wappen gegeben habe. Droysen hält diese Sage für geschichtlich entschieden falsch. Wir haben nur im Wappen der Dejanicz Glisczinski ein Hufeisen gefunden, sonst in keinem einzigen cafsubischen Wappen. Wohl aber findet sich ein Hufeisen in den rein polnischen Wappen der National-Polen.

3. Friedrich Carl. General-Lieutenant a. D., zuleßt Commandant von Cüftrin. Eisernes Kreuz † 1844.

4. Andreas Ernst. General-Lieutenant u. Gouv. von Königsberg. Ritter des eis. Kreuzes u. Ordens pour le merite † 1846. 5. N. N. 1858. Major im 2. Art.-Reg.

6. N.N.1858. Major u. Comm, des Garde-Landw.-Bat. Breslau. 7. N. N. 1858. Major u. Comm. des Garde-Landw.-Bat. Liffa. 22. v. Koff aus Schimmeriß bei L.

1. N. N. 1800. Major Inf.-Reg. Kalkreuth.

2. N. N. 1858. Oberstlieutenant a. D.

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23. v. Krockow aus L. (Wir erwähnen hier nur die Lauenbur ger, nicht die Stolper und Westpreußischen K.)

1. Lorenz, Vasall des Herzogs Bogislaw X., Besizer von Roschiß und sehr vieler Güter, 1496 Voigt, Amfmann und dann Hauptmann von L.

2. Reinhold Gneomar, 1639-1658 Staroft von L.

3. Gneomar Reinhold, 1731 Hauptmann, Grod und Landrichter,
Erbherr auf Zackenzin, Uhlingen, Ofseken 2c.

4. Hans Caspar, General-Major und Chef eines Kuirasfir-
Reg., † 1758 an seinen bei Hochkirch erhaltenen Wunden.
5. Heinrich Joachim Reinhold, 1765 Oberst bei den Ziethen
schen Husaren.

6. Ernst Matthias, 1784 Erbherr von Zackenzin u. f. w. Königl.
Voln. Major.

7. Ernst Christoph, 1784 Erbherr auf Uhlingen u. f. w. Königl. Poln. Oberstlieutenant.

8. Otto Carl, Königl. Polnischer General-Major, Erbherr auf Schlochow, Roschiz, Nuznachow, Bergendsin u. s. w. bei der Huldigung am 19. September 1786 vom Könige Friedrich Wilhelm II. in den Preuß. Grafenstand erhoben und mit dem Erb-Mundschenken-Amt von Hinterpommern*) belehnt. 9. Graf Ernst v. Krockow, 1799 Bef. v. Lantow u. Oberstl. a. D. 4. v. Kuike Studzinski aus Stüdniß in B.

1. Albrecht Hauptmann a. D. † 16. März 1801.

*) Das Erb-Mundschenken Amt in Hinterpommern verlieh zuerst der Kurfürst Friedrich Wilhelm bei der Erbhuldigung im Jahre 1654 dem Landvoigt zu Stolp und Schlawe, Döring Jacob von Krockow. Der zeitige Erb-Mundschenk in Hinterpommern ist Graf C. G. A. Krockow von Wickerode auf Krockow.

2. Auguft Bartholomäus Michael Hauptmann ́à. D. † 7. Nov. 1819 in Prenzlau.

3. Franz, Prem.-Lieut. a. D. † 20. März 1824 in Breslau. 25. v. Lettow aus L.

Ein Hauptmann a. D. besaß 1830 das Gut Malschüß. 26. v. Lettow Pomeiske aus B.

1. Nicolaus Heinrich, Hauptmann a. D. † 1794.

2. Ewald George Alerander, Friedr. Hauptm. a. D. 21. Sept. 1840. 27. v. Lübtow aus Lublow in L.

1. Carl Ernst Major 1736 Besizer von Klein Lublow B.
2. Michael Gottlieb, Major im Inf.-Reg. Borck, Besizer von
Richow seit 1736 und Major seit 1772.

3. Ludwig, Wilhelm seit 1790 Besizer von Klein Lublow B.,
1811 Major im 5. Inf. Reg.

4. N. N. 1806. Major beim Füsil.-Bat. v. Erichsen † 1816. 5. N.N. 1820. Major u. Kreis-Brigadier von der Gensd'armerie. 6. N. N. 1858. Major und Führer 2. Aufg., 2. Bat. 4. Landw.Reg. (vorher 5. Inf. Reg.)

7. N. N. 1858 General-Major a. D. zulezt Oberst und Commandeur des 14. Inf. Reg.

28. v. Mach aus L.

Anton, Major im 2. Inf.-Reg. 1839 pens., Ritter des Eifernen Kreuzes I. Klasse.

29. v. Malotki aus Trzebiatkow im Kreise Bütow, daher v. Malotfi-Trzebiatowski.

1. N. N. Major im Inf.-Reg. Kleist, Ritter des Ordens pour le merite 1794.

2. N. N. Major von der Gensd'armerie, stand vorher beim Regiment Herzog von Braunschweig-Dels † 1823.

3. N. N. General-Major a. D. † 1848, zuleßt Oberst und
Commandeur des 26. Inf. Reg.

4. Friedrich Wilhelm, 1841. Major im 32. Inf. Reg.
5. August von Malotki 1858. Major und Commandeur 3. Bat.
12: Landw.-Reg., Ritter des Rothen Adler-Ord. 3. Kl. mit der
Schleife u. Schwertern, Badischen Zähringer Löwen-Ord. Defterr.
Leopold-Ordens, Ruff. St. Annen-Ord., Sächs. Heinrich-Ordens.
6. August v. Malotki-Trz., Rittmeister in der Gensd'armerie, Rit-
ter des Ordens pour le merite † 1852 in Bütow.
7. Albert, 1853 Hauptmann im 2. Inf.-Reg.

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