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(Nähnadelmacher) ist das Zeichen der gröbsten Nähe nadeln auf dem Papier, worinnen sie eingepackt find. Ueberdem werden die Buchstaben, also auch bas A, oft statt der Zahlen gebraucht. So wird von dem Buchdrucker der erste Bogen eines Buchs mit A bezeichnet. In der Buchhandlung heißt A. ein Thaler, a aber ein Grofchen, wodurch man unten auf dem Titel einer rohen Mas terie den Preiß des Buchs zur Nachricht andeutet. A bedeutet auf den Münzen auch gemeiniglich die erste, oder Hauptstadt oder Provinz, wo folche geschlagen ist.

Aack, (Schiffahrt) sind flache Fahrzeuge, unten breit, and gegen den Überbord enger. Die Vordersteewen sind so breit, als die hintersten. Der Rheinwein wird in die fen Schiffen nach Holland verfahren.

Aal, (Fischer) ein bekannter Fisch, der mit den Schlan 'gen viel ähnliches hat; außer daß sein Kopf lang und spit ist. Er ist lang, rund, und von der Seite vornehmlich et was zusammen gedruckt. Die Farbe desselben ist auf dem Rücken und den Seiten schwärzlich, oder fällt auch ins graue, bißweilen auch bey denen, die sehr fett sind, ins grünliche; der Bauch ist aber weißgelb. Das Fleisch des Aals ist fett und angenehm von Geschmack, aber schleimig. Die Nale im frischen Wasser werden immer für besser ge halten, als die im trüben Wasser. Man bereitet die grü nen Aale in den Küchen auf verschiedene Arten, sowohl ge: fotten als auch gebraten; so wie sie geräuchert auch gut zu verspeisen sind. Hieraus erhellet schon, daß man die ungeräucherten grüne Aale zu nennen pflegt, im Gegen gensaß der geräucherten.

Aal, Fr. Anguille, (Tuchmacher) so nennt man die falschen Falten und Brüche in den Tüchern, welche daher entstehen, wenn die Stampfen bey dem Walken nicht ge nugsam besichtiget werden, ob sie unten überall gleich und glatt find. (f. Saalband.)

Aale des Tuchs f. Schrippen.
Technologisches Wörterbuch 1. Theil.

Aalfang, Aalkaffen, (Fischer ) ein Gebäude in Flüssen, an Teichen oderSeen, die einen Fall haben, in welchem der Aal zu gewissen Zeiten, sonderlich bey Ungewittern, in starker An zahl gefangen wird. Aalfang ist auch die Handlung des Fangens selbst.

Aalgabel, Aalstecher, Tristachel, (Fischerey) eine Gabel mit drey Zacken, so mit Wiederhaken versehen, womit Aale, sonderlich wenn ein Fluß mit Eiß beleget ist, auf dem Grunde des Flusses aufgespießet und gefangen werden. Aalgebackenes, f. Schlangengebackenes.

Aalbålter, (Fischeren) ein Kasten oder Fischkorb, wo rimen die gefangenen (Fische) Aale im frischen Wasser aufbehalten werden.

Aalkasten, s. Aalwehr.

Aallege, f. Aalwehr.

Aalpuppe, (Fischer) ist ein Bündelchen Steinbinsen an einer Schnur, drey bis vier Klaftern lang. Es befindet sich ein Angelhaken daran, der kurz und enge zusam mengebogen ist, und keinen Wiederhaken hat. Das Bün delchen, oder die Puppe selbst, ist etwa vier Finger_dick, und sieben bis acht Zoll lang, und nur an dem einen Ende, wo die Schnur angeknüpft ist, zusammengebunden, an dem andern aber stehen die Binsenstengel unverknüpft auseinander. Man wirft diese Aalpuppen vom May bis Johanni gegen Abend mit einem daran bevestigten Köder auf das Wasser, da denn bey schwühlen Nächten, oder einfal lendem Donnerwetter, ein reicher Aalfang erfolgt. Die Schnur wird dergestalt an das Bündelchen gebunden, daß fie sich abwickeln und nachgeben kann, wenn ein Aal angebissen hat.

Aalquast, (Fischer) ein Bündel grüner Reifer, vor nehmlich von Weiden, welches fast wie ein Quast aussie heht, und an einer langen Stange etwa einen Fuß tief unter Wasser gesteckt wird. Durch das Laichen der Weißs fische, welche häufig darnach gehen, werden auch die Aale herben gelockt. Diese schlupfen auf die Quasten hinauf, und wenn man dieselben des Morgens aus dem Wasser

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zieht, und ausklopfet, so pflegen viele Aale herauszufallen. Diefe find aber nur flein, denn die großen gehen selten hinauf.

Kalraupe, f. Quappe. Aalstecher, f. Aalgabel.

Aalwehr, oder Malkasten, allege, (Fischerey) eine von Bauholz und Reisern queer über einen Strom verser sigte Verzaunung, aber nicht nach der ganzen Breite des Strohms. In ihren stumpfen Winkeln sind Oeffnungen, und hinter diesen Körbe im Wasser angebracht, worinnen fich der Aal fånget. Dieser Aalfang ist der ergiebigste.

Aasen, åren, atzen, abfressen, abåsen, (Jager) heißt bey dem rothen Wildpret so viel, als Fressen. (f. auch Ausfleischen.)

Aaskopf, (Baukunst) eine ehedem gebräuchliche Vers zierung der Bildhauer an heidnischen Tempeln, welche an den Friesen der dorischen Ordnung, und in den Metopen oder Zwischentiefen, auch an andern Orten angebracht

wurde.

Aasseite, (Lederarbeiter) wird diejenige Seite der Haut bey dem Thiere genennt, die auf dem Fleische fist.

Ast, ein rosenfarbigter Stein, der in Japan dem Diamant gleich geachtet, und der dasigen Hochachtung wegen nicht nach Europa gebracht wird.

Abaafen, s. Ausfleischen.

Abaca, ein Indianischer Hanf oder Flachs, der jähr: lich gefået, und wie der hiesige Flachs behandelt wird.. Aus dem weißen macht man seine Leinervand, aus dem grauen aber nur Stricke und Schifffeile..

Abackern, abpflügen, (Landwirthschaft) durch ackern øder pflügen dem Nachbar einen Theil seines Ackers nach und nach entwenden.

Abarbeiten. (Schiffahrt) wenn sich ein Schiff von demjenigen, so erst geentert hat, losmachet. Dieses geschieht durch Abhauung der Ankerhaken, durch Abstoßen mit groß fen Stangen, so Spierren heißen, und durch die Bewe gung des Schiffes selbst. Ferner, wenn es von einer Sandbank, worauf es gefahren, sich losmachet. Im gemeinen Leben heißt abarbeiten, eine Schuldpost nach und nach durch Arbeiten berichtigen.

Abarndten, (Landwirthschaft) auf einem Felde oder Stück Ackers die Aerndte endigen.

Abartige Bienen, (Bienenzucht) Bienen, die Alters und anderer Zufälle wegen ausarten, und am Fleiße nach affen.

Abåsen, f. Aasen.

Abarmen, (Silber reinigen) wenn man den Test, worinnen man das Silber von seiner Beymischung reiniget, bevor das Silber und Bley hineingebracht wird, in einem Windofen mit der Muffel bedeckt, und mit Roblen be schüttet ein paar Stunden ausglühen, und austrocknen läßt. Im feuchten Test sprühet das Metall um sich, und Bereitelt das Abtreiben.

Abaugeln, (Jager) blos mit den Augen, ohne Hund, die Spur des Wildprets aufsuchen. Dieses ist nur auf ei sem nassen, sandigten, und bethauten Boden thunlich, oder

höchstens, wenn das Wildpret auf trocknem Boden thit naffen Schalen läuft.

Abbacken, (Bäckerey) wird von dem Brod gesagt, wenn sich in dem Backofen die Ninde von der Krume ab löset, so insbesondere vom verdorbenen Getreide herrühret.

Abbackung, (Wasserbau ) bedeutet die Bezeichnung der Kanal- oder Deichlinie, nach der Länge und Breite der Hölzer, welche Backen genennt werden. Abbaitzen, s. Abbeitzen.

Abbalgen, (Jagerey) einem wilden Thiere den Balg abziehen.

Abbamsen, (Lederarbeiter) oder abpelzen, nach Hrn. Adelung, die Felle gehörig klopfen.

viel Einnahme hat, daß fie davon etwas von dem VerlagsAbbauen, den Receß, (Bergwerk) wenn eine Zeche fo kapital den Gewerken oder Bauenden erstatten kann. Ab bauen heißt auch einen Gang dergestalt aushauen, daß er weiter nicht verdienet bearbeitet zu werden.

Abbaumen, Abholzen, (Jäger) wird von Thieren gesägt, wenn sie vom Baum hinabsteigen.

Abbaumen, (Weberey) ein Stück Leinewand oder Zeug von dem hintern Baum des Weberstuhls abziehen oder abrollen.

Abbeißen, (Jäger) wenn Rothwild Laub oder Graß abfrißt..

den.

Abbeitzen, Abbairen, (Weißgerber) wenn die weißgaren Leder mit einer Beiße (f. Beiße) gar gemachet werAbbeparuke, (Parukenmacher) eine kurze Stußparufe.

Abbinden, (Jåger) f. ablösen.

Abbinden, (Böttcher) diejenigen Bånde, so beym Zu sammenseßen der Stäbe vorläufig um eine Tonne oder ein Faß gelegt sind, abnehmen, und das verfertigte Gefäß mit seinen erforderlichen Bänden belegen oder binden.

Abbinden, (Weber) wenn eine Figur bey geblämten Zeugen der so genannten Fußarbeit durch den Einschußfaden bevestiget, und zugleich von der folgenden unterschie den wird.

Abbinden, (Zimmermann) wenn sie das Holzwerk zu einem Gebäude nicht allein zurichten, behauen, und zusammen passen, sondern auch an den gehörigen Orten einlochen, verkammen und nuit einander verbinden..

Abbindung eines Daches, (Zimmermann) wenn alle zum Dach gehörige Hölzer, Balken und Sparrenwerk ordentlich eingerichtet, geschnitten und verkämmt werden. Das erste, was zu einem Dach gehöret, ist die Zulage oder der erksaß, (f. diese) wie nämlich die Balken geordnet werden sollen, (f. auch Deutsches Dach) ferner wie die Mittel- oder Giebelwand und Windsprütten (s. diese) geordnet, und wie die Stuhlwände bey stehenden oder liegenden Dachstühlen angebracht werden müssen. Dieses Ab binden geschieht so wohl bey gleichen oder geraden, als bey gebrochenen Dächern. (f. Zulage gerader und gebrochener Dächer, auch Dach und deutsches Dach.)

-Abbik, (Jagerey) der Ort, wo der Hirsch das junge Laubholz abgebißen hat, woraus der Jåger erkennet, daß daselbst ein Hirsch stehe, und sich aufhalte.

Abblasen, (Jägerey) wenn nach geendigter großen Jagd die Jäger mit ihren Hörnern zum Abzuge blasen, und Musik machen. Abgeblasen heißt aber auch, wenn das Treiben geendiget, und die Hunde zurück gerufen werben.

Abblatten, abblåttern, (Tabaksbau) wenn der Tabak reif ist, die Blätter abnehmen. Man sagt aber auch Kohl abblatten, oder plattdeutsch abbladen.

Abblatten, (Jager) wenn ein Wild von grünem Laub frißt.

Abblåttern, wird von Steinen gebrauchet. 3. B. dem Schiefer, der sich tafelweise ablöset, desgleichen von sol. chen Kuchen, die aus einem Butterteig gebacken sind. Abblicken, f. Blicken.

Abbohren, (Bergbau) f. Bohren, Fertigbohren. Abbohrer, (Bergwerk) ist der dritte Bohrer unter den Sahbohrern, die zweymånnig genannt werden. (f. Zwey mánnige Bohrer) Er ist vier Fuß lang, und es wird mit solchem das Loch, welches der Anfangs- und Mittelbohrer vorgebohret hat, im Gestein vergrößert und völlig beendi get, damit solches mit Pulver angefüllet, und das Gestein gesprenget werden kann.

Abbrand, (Hüttenwerk) was dem Silber nach dem Brennen im Brennofen, und dem Eisen beym Ausschmies den am Gewicht abgegangen ist.

Abbrechen, (Blechhammer) die leßte Arbeit mit dem aufgebreiteten Blech, indem der ganze Breitel oder Sturz (f. beydes) noch eine rothe Hiße erhält, auf einander geleget, und jedes Blech mit einem hölzernen Hammer abge klopfet wird, wodurch das Blech Håssen (s. dieses) gemas chet wird, d. i. recht glatt.

Abbrechen, (Blechhammer) die Bleche, wenn sie zum erften male zum Verzinnen in die Zinnpfanne gelegt sind, umwenden, und von einander brechen, wenn sie durch das Zinn zusammen fleben,

Abbrechen (Jäger) 1) Wenn den Heßhunden, welche fich bey einer Sau oder anderm großem Wilde verfangen, oder verbißen haben, daß sie sich nicht mehr mit dem Maul frey machen können, von den Jägerburschen mit einem Knebel das Maul aufgebrochen, und der Hund von dem Wild losgemacht wird. 2) Wenn man etwas mit dem Leit hunde bestätiget oder auf der Spur gekreiset hat, und solches mit dem Zeug umstellen will, so sucht man gerne die Ecken und lichten Verter durch einen alten Weg oder Durch hau abzuschneiden, und das Jagen oder die Stallung enger und kleiner zu machen, wodurch Zeug, Leute, auch Kosten gesparet werden. 3) Einen Jagdbogen enger ma chen. 4) Den gestellten Zeug abnehmen. s) Im erfor derlichen Fall weniger Schießpulver zur Ladung nehmen.

Abbrechen, (Seidenwürker) wenn von den bestimm ten und im Reglement vestgesetzten Ketten- oder Aufzugsfåben hin und wieder nach der ganzen Breite einige vermindert werden, und nicht die erforderliche Anzahl in das

Niedtblatt eingezogen wird. Der Zeug wird dadurch schwdcher und dünner.

Abbreiten, Abpochen, (Kupferhammer) wenn aus dem zu Schroten (f. Schroten) geschmiedeten Kupfer Scheiben zu den Kesseln gehämmert werden, indem das Schrot mit dem Breithammer zu einer solchen Scheibe ausgebreitet wird, wobey es während dem Hammern verschie dene Mal ausgeglüher wird. Bey dieser Arbeit leitet der Hammerschmid mit der Zangen das Schrot dergestalt, daß der Hammer, welchen das Wasser treibt, beständig von dem Umkreise nach der Mitten zuschlägt, und denn auch wieder. zurück. Hierdurch wird das Schrot rund, und erhält den Namen einer Scheibe.

Abbrennen, (Blechhammer) so nennt man das erste Durchziehen der Bleche durch das heiße Zinn. (f. Blech verzinnen >

Abbrennen, (Eisenarbeiter) wenn dem Eisen auf zwiefache Art eine Stahlharte gegeben wird. Die eine Art ist, daß man das Eisen rothglühend werden läßt, und nachhero in Salz und Hornspänen mit Heringslake vere menzt abkühler, alsdenn wieder rothwarm machet, und in Wasser abkühlet. Die andere und bessere Art ist, wenn man das Eisen mit gebrannten und pulverisirten Ochsene klauen bestreuet, in einen reinen Topf oder blecherne Brichse legt, mit Urin beneßt, und so lange ins Feuer bringt, bis man glaubt, daß es rothwarm sey. Alsdenn wird es im Wasser abgekühlet. Der Messerschmid sagt gleichfals abbrennen oder abgebrannt, wenn er seine Messerklingen mit Talg oder Baumôl bestreichet, und über Kohlen heiß werden läßt, bis das Fett völlig abbrennet.

Abbrennen, (Jåger) wenn das Schießpulver auf der Pfanne abplast, ohne daß das Gewehr losgehet.

Abbrennen, (Gelbgießer) den polirten Messing mit Scheidewasser bestreichen, und hiernächst in faltes Wasser stecken, damit das Scheidewasser nicht den Messing verlehe. Hierdurch erhält der Messing einen rothen Anstrich:

Abbrennen, Ausbrennen, (Ziegel- und Kalkofen) dem Ofen die lehte Hiße mit Reisholz, und der Hise hier durch ihre Vollkommenheit geben.

Abbröckeln, (Maler) wenn von einem Gemåhlbe die Farbe von der Leinewand in kleinen Stücken sich ablöset. Abbruch, Fr. rampure, (Schriftgießer ) ist das überflüßige Metall, welches bey dem Guß einer Letter über der Matriz, oder deutsch zu sagen, ihrer Form stehen bleibt und abgebrochen wird.

Abbruch thun, (Bergwerk) durch vortheilhafte Bes handlung das von Natur sehr harte Gestein gewinnen oder› brechen.

Abbrüben, (Koch) ist eine Verrichtung in der Küche, da man auf großes Geflügel z. B. Hühner oder Hähne sie dendes Wasser gießet, damit die Federn bequem ausgerauft

werden können.

Abcouleren, f. Abklären.

Abdachung, Abhang, Fr. pente (Baukunst) über: haupt eine jede stehende Fläche, die schräge hinabläuft, oder mit dem Horizont einen spißigen Winkel macht, wie A 2

die

die Dächer au dem Gebau des Teichs, und jede andere abschüßige Fläche, wie an einem Wall.

Abdampfen, (Siederen) fich über Feuer oder in der Sonnenhite in Dämpfen, auflösen. Vorzüglich wird die fes von flußigen Körpern gesagt, die man von festen Kör pern in Dampfen absondert. Bey der Salzfiederey heißen diese Dämpfe Broden.

Abdanken, (Jäger) f. ablieben. Abdarren, f. Abdörren und Darren. Abdecken, die Decke abnehmen, heißt bey einigen Jägern, das Wild auswirken.

Abdecker, Feldmeister, wird an einigen Orten derjenige genannt, der dem verre ften Vieh die Haut abzieht, und der sonst gewöhnlich der Schinder oder Henker heißt. Seine Wohnung heißt die Abdeckerey.

Abdeckerleder ist dasjenige Leder, welches von dem umgefallenen oder verreckten Bieh von dem Abdecker abge zogen ist.

Abdeichen, (Wasserbau) heißt in den Marschländern, einen Fluß oder eine See mit einem Deich oder Wall einschränken.

Abdocken, aufdocken, abfassen (Jäger) das Hångfeil und die Leinen abwickeln.

Abdoppeln, (Schuhmacher) wenn die neue Schle auf den Rand des Schuhes aufgezweckt wird, damit er dieselbe annehen kann.

Abdorren, abfiegen, abstehen, (Forstwesen) wenn Holz aus dieser oder jener Ursache vertrocknet.

Abdörren, (Bergwerk) wenn man auf der Saigerhút te, da in den Stocken, (sind die Scheiben Kupfer, so auf dem Saigerheerde bleiben, wenn das Silber und Bley durchgesaigert ist.) noch Bley und Silber zurückgeblieben, dieselben in den Dürrofen bringt, und das übrige Silber und Bley völlig herausbrennet und saigert.

Abdorrofen, Steinofen, (Hüttenwerk) eine Art Schmelzofen, der unter die Krummösen gerechnet wird. Er ist 3 Fuß lang und 24 Fuß weit.

Abdraht, Fr. rature nennt man diejenigen gekräusel ten Zinnspåne von malakker Zinn, welche zum Scharlach färben abgedrehet werden.

Abdrechseln, f. Drechseln.
Abdrehen, s. Drehen.

Abdrehnagel, (Eisenarbeiter) ist eine Art starker Schrauben, die auf der untersten Fläche ihres Kopfs Feilenhiebe hat, und womit die Löcher der Schraubenmutter Febnet werden, damit die Schraube genau anliegen und passen kann.

Abdreschen, (Landwirthschaft) das Dreschen derjeni gen Garben, fo in der Scheune angelegt sind, vollenden, ader auch überhaupt soviel als Dreschen.

Abdruck wird diejenige Arbeit genannt, wenn der Bachdrucker oder Kupferdrucker auf der Presse seine gefeßte Formen oder Platten auf Papier abdrucket.

Abdruck heißt auch, wenn ein künstlich gemachtes Modell in Wachs, Thon oder andern Materien abge: formt wird.

Abdruck der Kupferstiche und der Schrift, wenn man einen Kupferstich oder eine Schrift auf ein anderes Blatt abträgt. Man nimmt hiezu venetianische Seife, und schabet sie ganz klein, eben soviel Afche von Eichenholz, und etwas lebendigen Kalk. Diese drey Dinge werden zu fammen in einem neuen Topfe gefotten, und wenn sich al les gesetzt hat, so wird das Gedruckte mit einer Feder auf beyden Seiten mit dieser Masse sanft überfahren. Alsdenn legt man zwischen diese angestrichene Blätter sauberes Papier, so gleichfalls auf das sauberste überfahren ist, und wenn man will, legt man solches zusammen, und bringt es in eine Presse, oder schlägt es auch mit einem Hammer, so wird der Kupferstich abgedruckt, und es schadet doch dieser oder der Schrift nichts. Der Abdruck der Schrift so wehl, als auch des Kupferstichs ist aber links, und muß durch eis nen Spiegel gelesen oder angesehen werden.

Abdruckfange, f. Stangenfeder

Abdunkeln, (Färber) eine helle Farbe beym Fården in eine dunkele verwandeln, z. B. wenn ein rothgefärbter Zeug in Morederefarbe verwandelt werden soll, so zieht man den mit Brafilienholz gefärbten Zeug durch eine Auflösung von Kupferwasser zwey- bis dreymal durch. Abdunsten, s. Abdampfen.

Abcbnen, (Gärtner) ein Stück Landes oder einen ganzen Garten eben machen.

Avebnen, (Kürschner) einen zugeschnittnen Pelz, am Rande gerade abschneiden.

Abendjagd, s. Fackelisgd.

Abend oder Nachtschicht, (Bergwerk) wenn der Bergmann gegen die Nacht auffähret, und seine Arbeit is der Grube verrichten muß, nämlich von acht bis vier Uhr.

Abern, Aftern, Ober- oder Ueberrücken, Sparen, Oberlauen, (Jäger) die Eleinen Klauen des Rothwilds und der Sauen.

: Abfahrt, (Schiffärth). das Absegeln des Schiffes aus dem Hafen.

Abfahrtsflagge, die Flagge, welche am hintern Theil des Schiffes aufgesteckt wird, und welche denen, die noch nicht an Bord find, sondern sich noch am Lande befinden, zum Zeichen dienet, daß man unter Segel gehen will, 7

Abfahrtsschuß, Fr. Coup de partance eine Salve aus den Canonen, zum Zeichen, daß ein Schiff abfähret. Abfall, (Bergwerk), wenn die Erze sich ändern, und an Gehalt geringer werden.

Abfall, (Bienenzucht) der aus dem Stock auf das Brett gefallene Unrath.

Abfall, (Dammseßer,) die abschüßige Lage des Dams mes einer gepflasterten Straße, sowohl nach der Länge als Breite. Derm sobald eine Straße neu gepflastert werden soll, muß solche einen verhältnißmäßigen Abfall erhalten, und dieser Abfall muß zumal nach der Länge unmerklich seyn, dennoch muß das Wasser gut ablaufen. Der Damms seher bestimmt den Abfall des Damms nach der Långe durch eine Scheibe, welche die Visirscheibe (f. Visirscheibe) heißt, und überdem durch ein Paar Stabe, wodurch er von Strecke zu, Strecke, welches sechs Rheinländische Rus

then

then beträgt, den Abfall abwieget, und vest seßet. Wenn die Straße zumal lang ist, so muß der Abfall nicht mehr als 3 Zoll von Streck zu Streck betragen, damit solcher durch die ganze Länge der Straße nicht merklich in die Aus gen fällt. Der Abfall der Breite eines Damms muß we nigstens sieben bis acht Zoll betragen, und von beyden Seiten der Mittelsteine, nach der Goße zu gewölbt seyn. Cf. abwiegen.)

**Abfall, (Metallenarbeiter,) heißt dasjenige, was von hrer Arbeit in die Kräße geht. Cf. auch Gefälle.)

Abfallen, (Bergwerk). wird von den Wassern in den
Stollen und Klüften gesagt, wo sie gut ablaufen und die
Arbeit nicht hindern. Der Gang fällt ab, heißt, der
Gang scheidet sich wieder von einem andern. Gange, bey
welchem er sich befindet.

Abfallen, (Jager) 1) magerer werden. Man sagt es
auch von zahmen Thieren. 2) A enn der Hirsch in der
Wenn
Brunstzeit das Thier wieder verläßt. 3) Soviel, als ab
Baumen, aber nur vom Raubgefieder.

Abfällsröhre, (Wasserbaukunft) bey Wasserkünften Biejenige Röhre, wodurch das überflüssige Wasser wieder abfällt.

Abfalltraufe, ist der Sturz des Daches an einem Gebäude, damit der Regen gut ablaufen kann.

Abfalzen, (Gerber) wenn von den frischen Fellen for gleich die Haare mit dem Falzmesser abgefchabet werden. Abfälzen, (Tischler) ist soviel als falzen: (f. Falzen ) Abfangen, (Bergwerk) das Gestein, welches sich zum Niedergange oder Einsturz abgelöset hat, verzimmern, und mit Stempeln unterstützen.

Abfangen, (Jäger), wenn bey einem Lustjagen, ein Hirsch angeschossen ist, daß er zivar stürzet, aber nicht ver endet, d. i. todt ist, so werden die guten und jagdbaren Hirsche mit dem Hirschfänger auf der Brust hinein nach der Herzkammer zu, die geringern aber mit dem Messer oder Genickfånger, hinter dem Gehörne, wo Kopf und Hals zusammen gewachsen, von oben hinein in den Kopf gestochen, wodurch sie getödtet werden. Auf die erste Art fängt man auch wilde Schweine ab, wenn sie von den Hunden festgehalten werden. (J. Fang geben.)

Abfangen, (Derselbe) wenn die Jäger ihren Kames raden und Granznachbarn offenbar mancherley Wildpret, welches sich auf des Nachbars Grund und Boden, und be fonders an den Gränzen befindet, wegfangen oder roeg Khießen.

Abfaffen, (Eisenschmiede) dasjenige Ende einer eifernen Stange, so man beyin Schmieden zum Theil-umbiegen will, in erforderlicher Länge vor dem Amboß vorstoßen, und an der Kante des letztern umschlagen.

Abfeilen, f. Feilen.

Abfeilraspel, (Feilenhauer) ist eine große Raspel mit starken Hieben, und an jedem Ende mit einem hölzernen Heft, womit der Feilenhauer die Feile, ehe er sie hauet, gehörig abraspelt. Die Raspelhiebe dieser Feile sind fein oder grob, je nachdem die Feile, die man hanen, und

mit der Abfeilraspel vorläufig abrafpein will, feine oder große Hiebe erhalten soll.

Abfeimen, (Glashütte) die gesammlete Unreinigkeit auf dem Glasgemenge in den Schmeizhäfen abnehmen oder abschäumen.

Abfertigen, (Schiffarth) ein Schiff oder Fahrzeug in segelfertigen Stand sehen, und mit allen benöthigten zuv Ausfarth ausrüsten.

Abfertigen, f. Spediren.

Abfeuern, (Kriegskunst) bekanntermaßen ein Gewehr
oder Geschütz abbrennen oder losschießen...
Abfiedeln, f. Abgefiedelt.
Abfiedern, f. Abfügen.

Abfinnen, (Eisenarbeiter) zwey Stücke Eisen an dem jenigen Ort, wo man sie zusammen schweissen will, dünner fchmieden..

Abfischen, (Fischerey) diejenigen Fische, so man in einem Gewässer erhaschen kann, herausfischen.

Abfitzen, (Maurer), nach Hr. Adelung eine mit Kalk beworfene Mauer mit dem Sprengepinsel beneßen, und hierauf glätten.

Abflächen, (Wasserbau) bey Deichen soviet als Abda chen. (s. Abdachung)

Abflammen, Fr. flambaye, (Gerber) Leder, fö mit Alaun gar gemacht, wird mit Talg getränket und über das Kohlenfeuer gehalten, damit der Talg einziehe.

Abflauen, (Bergwerk) heißt soviel als Abwaschen. Abflaufsfer, werden diejenigen Fässer genannt, worinnen das Erz auf den Hütten von den zwillichenen Planen, worauf es sich geseßt, abgewaschen wird.

Abflechheerd, oder Abfischheerd, ein länglichtes viereckigter Kasten, etliche Ellen lang, und von verhältnißmäßiger Breite, welcher aus Boden- und Seitenbrettern zusammengesetzt, und etwa eine Viertelelle tief ist. In der Mitte ist ein Schußbrett von zolldicken Holz, in beyden Seiten eingespundet, über welches das aufschlagende Waf ser nebst der leichten Unsäuberkeit von denen durchs Sehen gewonnenen und über solches Gefälle aufgeschütteten fleis nen Erzen, oder Gekrähe abschießet; die Erze aber, die unten abflechen, werden mit einer hölzernen Krücke hin und her gezogen, und vermittelst der Aufschlagewasser geflerchet. Sie bleiben vor solchem Gefälle stehen, nachmals aber, wenn sie genugsamt gereiniget sind, werden sie durchs gepucht..

Abfledern, (Landwirthschaft) das ausgedroschene Ge treide mit einem ausgebreiteten Fledermisch an einer vier bis fünftehalb Ellen langen Stange beym Werfen abkeh ren, oder überfegen, nachdem vorher das gröbste mit einem Rechen oder Harke abgerechet worden, damit man die übrigen Aehren und Stürzel völlig wegschaffe.

Abflegeln; (Landwirthschaft) zweyerley Früchte durch das Dreschen von einander absondern, z. B. wenn hohe und niedrige Früchte, als Linsen und Weißen untereinant der gebauet sind. Man läßt die Garben zusammen gebur den in der Scheuer auflegen, erst bloß die lange Frucht ab

dreschen,

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