Muttersprache, Bände 13-14

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1898
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 145 - Uranlage Zu immer neuer und doch deutscher Wendung reich; Ist, was wir selbst, in jenen grauen Jahren, Da Tacitus uns forschte, waren. Gesondert, ungemischt und nur sich selber gleich.
Seite 21 - Aufenthaltsbewilligung in der deutschen Sprache keineswegs, wie die Gegner glauben machen wollen, einem logischen Bedürfnis, einer Begriffsnot, einer Wortarmut, sondern vielmehr der schmählichen, abgeschmackten Prahlsucht. Gewisse Stände dünken sich vornehm, wenn sie französische, andere, wenn sie lateinische Brocken zum besten geben; nicht um ein feineres Verständnis zu vermitteln, sondern im Gegenteil, um womöglich gar nicht verstanden zu werden, reden sie in Zungen ; denn nicht verstanden...
Seite 159 - Wie eine Braut bei ihrem Geliebten, wenn derselbe, seinen Arm um sie geschlungen, an ihrem Munde hanget: wie zwei zusammen Vermählte, die sich einander mitteilen; ein Paar Zwillinge, die, zusammen gebildet und erzogen, sich lieben und begleiten wie Shakespeares Freundinnen ? Diese Bilder sind bedeutend, aber, wie mich dünkt, noch nicht vollständig.
Seite 113 - Welch' eine Sprach' ist schön? Welch' eine Sprach' ist reich? Verschieden an Getön', im Sinn sind alle gleich. Nicht dies' und jene Sprach' entzückt, erfreuet mich: Was mich erfreut, entzückt, das ist die Sprach
Seite 97 - Schafes gesehen zu haben vorgibt, während die Bienenkörbe nicht größer gewesen seien als die in der Heimat, und der dann auf die Frage, wie die Bienen denn hineinkämen, antwortete: „Dafür lass
Seite 113 - Sprach' an sich. Daß eine Sprach' es giebt, die, was du fühlst und denkest, Dir deutlich macht, jemehr du dich in sie versenkest: Daß eine Sprach' es giebt, traft deren du verkündest Der Welt geheimen Sinn, so weit du sie ergründest. Drum ist die schönste Sprach' und beste, die du nennst, Die Muttersprache, weil du sie am besten kennst.
Seite 21 - Deutsche geliebte landsleute, welches reichs, welches glaubens ihr seiet, tretet ein in die euch allen aufgethane halle eurer angestammten, uralten spräche, lernet und heiliget sie und haltet an ihr, eure volkskraft und dauer hängt in ihr.
Seite 33 - Um die Reinheit der Sprache in Meinem Heere zu fördern, will Ich bei voller Schonung der Ueberlieferungen auf den Mir gehaltenen Vortrag bestimmen, daß von heute ab nachstehende Wie Anm.4.
Seite 191 - Deutsches Herz hat deutsche Triebe, Treibt zu deutscher Redlichkeit, Treibt zu Vaterlandesliebe, Treibt uns zur Bescheidenheit. Laßt uns Deutsche sein, und bleiben : Deutscher Ausdruck steht uns wohl ! Was wir denken, reden, schreiben, Sei des deutschen Geistes voll...
Seite 219 - Mit dem immer wachsenden Einfluß englischen Wesens mehrt sich neuerdings in bedenklicher Weise die Zahl der aus dem Englischen stammenden Fremdwörter. Auch in dieser Spracherscheinung treten die alten Erbfehler des deutschen Volkes wieder hervor: Überschätzung des Fremden, Mangel an Selbstgefühl, Mißachtung der eigenen Sprache

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