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Marquis de Nadaillac: Ist es möglich, den Nordpol zu erreichen?
Theodor Gomperz: Erinnerungen aus meinem Leben. II. Anfänge wissen-

Inhalt

Dritten Quartal-Bandes des Jahrgangs XXVIII

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(Juli bis September 1903)

1. 257

7. 161. 276

Anton Andrea: Donna Carlottas Weisheit. Eine italienische Geschichte
Vicomte de Meaux: Thiers-Gambetta. Erinnerungen eines Mitglieds
der Versailler Assemblée

Brof. Dr. med. Hermann Eichhorst in Zürich: Medizinische Rücksichts-

losigkeiten

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schaftlicher Arbeit. .

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C. Frhr. v. d. Golk: General Graf Häfeler als Erzieher .
General Stefan Türr: Andrássy, Deák, Kossuth

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Einige weitere ungedruckte Briefe des Generalfeldmarschalls Grafen v. Roon.

"

m Rückblick auf die am 30. April gefeierte hundertjährige Wiederkehr des Geburtstags Albrechts v. Roon und im Anschluß an die in der Mai-Nummer der Deutschen Revue" aus dessen Nachlaßpapieren mitgeteilten Briefe, find wir in der Lage, noch einige weitere Nachträge zu liefern, die für den guten Humor des Verewigten, aber auch für dessen tief religiösen Ernst charakteristisch sind, und die selbst da, wo sie rein persönliche Angelegenheiten betreffen, auch für weitere Kreise nicht ohne Interesse sein dürften. Wir beginnen mit einigen Zuschriften an denselben, Roon besonders nahestehenden langjährigen Freund, Herrn v. Felgermann, für den wir ihn in einem im Mai-Hefte der „Deutschen Revue" mitgeteilten Briefe als Brautwerber haben auftreten sehen. Diesem hören wir ihn seine eigne Verlobung mit folgenden launigen Worten mitteilen:

Im Jahre des Herrn 1835, am 2. des Septembris, d. i. am Tage der heil. Rahel, erblickte ein friedfertiger Kriegsknecht Albertus de Roon, zugenamset von einigen „Rosamunde“ (!), bei einem Besuche bei seiner Base, seines Vaters Schwester, ein Mägdelein von 17 Jahren, Anna Rogge, so die Enkelin besagter Base, mithin des Kriegsknechts Nichte war. Selbiger hat aber nicht, wie einst Jakobus, der Patriarch, sieben Jahre um Rahel, sondern vielmehr nur zweimal 7 Tage um genanntes Mägdlein gefreit, und sich am 15. Septembris, als am Tage der heil. Constantia guter Vorbedeutung mit selbiger förmlich verlobet, so geschehen zu Gr. Ting bei Liegniß zur guten Stunde." Da haben Sie die ganze Herrlichkeit! „Gehet hin und thut desgleichen!" rufe ich auch Ihnen zu, wie auch schon früher, wie Sie sich erinnern werden, Zeit, wo gewisse Gründe mir noch Verschwiegenheit auferlegten.“

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zu einer

Nachdem am 2. September 1836 Roons Vermählung erfolgt und sein Hausstand begründet war, versäumte er nicht, dem Freunde auch von allen weiteren, sein junges häusliches Glück betreffenden Ereignissen Kenntnis zu geben. So schreibt er ihm unter dem 19. Mai 1837 mit Bezug auf die zu erwartende Geburt seines ersten Kindes, des jeßigen Grafen v. Roon: „Ich habe viel Arbeit und bin ziemlich fleißig; eine zweite Auflage vom sogen. „großen Roon“

Deutsche Revue, XXVIII. Juli-Heft.

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(das bekannte größere geographische Werk) erscheint im Spätherbst; eine andre besorgt meine Frau schon Ende Juni. Gott gebe zu beiden seinen Segen." In demselben Briefe fügt er hinzu: „Hier dreht sich alles um die alten Wirbel; jezt gerade um das leidige Frühjahrsmanöver. Ancillon ist durch Werther erseyt; wer den Plaß des lehteren ausfüllen wird, ist noch im Dunkeln. Fischer und Vincke (beide damals im Großen Generalstab) gehen nächstens als Klugmacher nach Stambul. Moltke macht jezt eben eine empfindsame Reise mit dem Großherrn durch seine Länder.“

Auch von der Geburt seines zweiten am 4. Juli 1838 geborenen und nachmals als Hauptmann der Garde-Feldartillerie bei Sedan gefallenen Sohnes unterläßt Roon nicht, dem Freunde Mitteilung zu machen, indem er ihm schreibt: „Anbei erhalten Sie ... ferner die ohne mein Verschulden Ihnen bisher, wie es scheint, nicht zugegangene Nachricht von einer am 4. Juli erschienenen Miniaturausgabe des „großen Roon“, deren Autorschaft ich indes unbedingt allein in Anspruch nehme, und die sich vor andern Miniaturausgaben durch Lebendigkeit u. s. w. auszeichnet, aber nur in einem Exemplar vorhanden ist, so daß ich meine abwesenden Freunde über ihre Vortrefflichkeit im Dunkeln lassen muß.- Dies dürfte weniger der Fall sein mit den neuen Auflagen (resp. der 2. und 3.) vom großen und kleinen Roon, mit denen ich binnen kurzem die ganze Welt zu beglücken gedenke, und die mich so sehr in Anspruch nehmen, daß ich, wiewohl mit Widerstreben, diese kurze Antwort auf Ihr kurzes Sendschreiben nicht länger mache, sondern Ihnen schließlich nur noch meine Zufriedenheit über Ihre kalligraphischen Fortschritte ausdrücke."

Auch im Jahre 1840, in dem ihm am 23. Juli sein dritter Sohn, der jezige General der Infanterie, geboren wurde, meldet er die in Aussicht stehende „Vermehrung“ der Roonschen Völkerschaft, und als ihm im Jahre 1843 seine Gattin eine Tochter geschenkt hatte, mußte das damals gerade jungvermählte Felgermannsche Ehepaar bei dieser eine Patenstelle übernehmen.

Nicht ohne Interesse dürfte ein Brief Roons sein, der, wenige Wochen vor dem Tode König Friedrich Wilhelms III. geschrieben, von der Grundsteinlegung des Denkmals Friedrich des Großen sowie von der Erkrankung des Königs Kunde gibt.

„Montag den 1. Juni (nicht am 31./5.)," schreibt Roon, „wird am Eingange der Linden, vor Prinz Wilhelm-Palais, der Grundstein zu dem Friedrich dem Großen zu errichtenden Denkmal (eine Reiterstatue, Front gegen die Schloßbrücke, Revers gegen die Linden (im Hintergrunde die Viktoria]) gelegt; am selben Tage stecken vor dem Prenzlauer Thore Magiftratus, Stadtverordneten und Deputierte einige Ruten in einen gekauften Acker und sagen, dies sei nun Friedrichshain', ein neuer Volks-, ein zweiter Thiergarten. Dies, einiges Singen in einigen Schulen und wahrscheinlich eine Parade was ginge hier ohne eine solche ab— ist alles, was man zur Feier des Jubelevénements erwartet, und auch dies war bis vor wenigen Tagen noch nicht beschlossen; alle Anfragen von außerhalb von Amts wegen waren von Amts wegen unbeantwortet ge=

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