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Alle. Das waren Griechen!
Undeutsche stechen

Am Neid, am Neid!

Kaum tönt noch Dank nach Grabgeläut!

Die Ruhe.

Wir mögen uns der Sorg' entschütteln, Wofern uns Sorge wagt zu nahn! Geflickten und gestickten Kitteln Ist Sorg' als Vorrecht zugethan. Nicht hohes und nicht niedres Leben, Das schlendert seinen Weg so eben, Und stolpert nie bergab bergan.

Selbander ruht man hier im Grase,
Vergnügt wie Hirt und Schäferin,
Und trägt nicht hoch noch tief die Nase,
Nein immer grade vor sich hin.

Denn vor uns duftet's, grünt und wehet!
Denn vor uns ruft die Blum': O schet,
Wie schön ich unter schönen bin!

Ja, Blümchen, schön hat dich gekleidet Der gute Geist voll Lieb' und Macht;

Daß wohl ein Salomo dich neidet
In seiner buntgestickten Pracht.

Ihr Vöglein dort mit bunten Schwingen,
Wer nährt, wer herbergt euch? Sie fingen:
Der gute Geist hat uns bedacht!

singt sie nach, die Lobgefänge,

Wie Vöglein sorglos und vergnügt!
Wer ist, der seiner Leibeslänge
Hinzu nur Eine Spanne fügt?

Warum denn stolz das Haupt erheben,
Und weit hinaus nach Zukunft streben?
Genießt die Gegenwart genügt!

Wohl dem, der immergleiches Muthes Sein Loos empfängt, gefaßt und stät; Der, treff' ihn Schlimmes oder Gutes, Nie kreucht noch fliegt, nein vorwärts geht! Er dankt, wo Saat zu Frucht gedeihet; Auch Mißwachs nimmt er unbereuet, Wer treu geackert und gesät.

Die Abendstille.

Schön vom Abend, schön

Glühen Wald und Höhn,

Glüht die Zitterwelle,

Wo der Schwan auf Golde schwimmt; Und dem Ostgewölk' entglimmt.

Roth des Mondes Helle.

Haucht in warmer Luft,

Haucht des Grases Duft,
Das in Schobern stehet.

Um uns her am Wasserfaum

Regt sich Halm und Blättchen kaum; Nur die Pappel wehet.

Hier zum Duft des Hen's

Duften, roth und weiß,

Ros und Nachtviole;

Hier, an gelber Blüthe reich,

Hochgerankt von Zweig zu Zweig,
Schlanke Kaprifole.

Auf umbüschter Vank Lönt uns still Gefang Ferner Nachtigallen.

Still auch fäuselt Laub und Nieth: Still foll Harfenton und Lied

Durch die Still' erschallen.

Still, wie leisen Hall

Einer Nachtigall

Oft sie nachgetönet,

Ach! die Freundin hier und dort! Deren Nam' uns diesen Ort Heiligt und verschönet!

Ist dir wohl und traut,

Klaffe nicht zu laut

Von der Seel' Empfindung!
Herzensflamme glühet mild,

Strudelt nie, noch tobt und brüllt,

Wie Vesuvs Entzündung.

Eingeschmiegt und warm,

Wie die Braut im Arm,

Halte dein Entzücken.

Stammelnd von der Lippe strömt Seelenrede, hold verschämt,

Und aus trunknen Blicken.

Nie mit schwerem Schwung Wägt Begeisterung

Brausend ihr Gefieder;

Leise schwebend, kaum gesehn,
Säufelt sie aus lichten Höhn
Schwanenklang hernieder.

Kindlein, unbewußt,
Horchen auf mit Lust

Nach dem süßen Klange;

Aber Jungfrau, Mann und Greis, Von des Liedes Seele heiß,

Stehn und sinnen lange.

Die Morgenheitre.

Du kühle Morgenstunde,

Wie lächelst du so hold!
Du trägt im Rosenmunde
Der Weisheit lautres Gold.
Dein Wolkenkranz erblühet,
Von Purpurlicht durchglühet;
Der Nebel sinkt, wie Rauch gerollt.

Empor, o Wunder! tauchet Die Sonn' in rothem Strahl! Schon glühn die Höhn; noch rauchet Vom Duft das krumme Thal.

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