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Dir, Gott, wird nicht gedienet, Noch wird dein Zorn gesühnet,

Allselig höchstes Gut!

Sich selber baut die Himmelsleiter,

Wer, hell von Geist, im Herzen heiter,
Nach deinem Willen thut!

Vergib dem Himmelskäufer, Der, Gott, mit Glaubenseifer Vor dir in Demuth stroßt!

Der fromm um deiner Rach' Entflammung, Um Andersmeinender Verdammung,

um Wundergaben trost!

Vergib ihm, wer dem Segen

Des jungen Lichts entgegen

Um altes Dunkel bat!

Wer bald ein Peiniger der Brüder

Durch Seufzen ward, bald herrisch nieder Mit Priesterstolz fie trat!

Vergib, wann ich verzagte,

Und im Geheim dir klagte
Des jungen Lichts Gefahr;

Du bändigst, du, des Dunklers Dünkel!

Er brüte seine Macht im Winkel;
Dein Licht wird offenbar!

Vergib, wann, leer des Muthes,
Um Böses, wie um Gutes,
Ich oft dich angefleht!

Ich will und kann dein Thun nicht hindern! . Doch gönne du, zum Troft den Kindern, Auch thörichtes Gebet.

Freude vor Gott.

Uns freuen wollen wir vor Gott; Denn Freude, Freud' ist sein Gebot! So weit sich Hauch' und Keime regen, Ruft Alles: Freuet euch! entgegen; Zur Freude stimmt er Aug' und Ohr, Und hub das Antlig uns empor!

Wozu entrief dem öden Nichts
Uns Gott zum Lebenshauch des Lichts?
Wozu ward Sinn und Geist geschenket.
Der Schönheit fühlt, der Wonne denket?
Bedurft' er unsrer Dienste? Nein!
Wir sollten seiner Lieb' uns freun!

Unendlich Guter! stammeln wir:
Wie schön ist deiner Gaben Zier,
So viel im Tanz der Jahreszeiten
Die Land' am Sonnenstrahl verbreiten!
Noch dämmern Nachts, Unendlicher !
Uns Millionen Sonnen her!

O Seligkeit, von Höhn zu Höhn
Die Millionen durchzuspähn,
Erstaunt, wie dort in Nacht verschwinde
Die hellste Freude dieser Gründe;
Und Engel doch mit Wonnegraun
Zum Urlicht seiner Liebe schaun!

Blick auf, o Bruder, weine nicht; Die Liebt hält kein Zorngericht! Nicht Ihm, dir selbst hast du gefehlet, Und Gram durch Thorheit dir erwählet! Wie niedres Wahns du dich erkühnst! Gott kränkt kein Fehl, ihn ehrt kein Dienst!

Die Schwermuth macht zum Guten laß Und artet aus in Menschenhaß! Die Freud' ist alles Guten Quelle, Ein Ausfluß jener Himmelshelle ! Drum froh und liebend naht dem Ziel, Mit jener Wonne Vorgefühl!

Das Uothwerk.

Aufgeladen frisch und froh! Diesen Sonntag fei'rt man so! Liebe Sonn', uns schienst du trocken Unser Korn in Schwad' und Hocken! Froh im warmen Sonnenschein, Fahrt zum Scheuerthor hinein!

Aufgeladen frisch und froh! Diesen Sonntag fei'rt man so! Herrlich hat uns Gott gesegnet; Nicht vermodr' es, durchgeregnet! Scht, die düstre Wolke hängt! Frisch zu Wagen, ch' sie sprengt?

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· Aufgeladen frisch und froh! Diesen Sonntag fei'rt man so! Nicht Gesang allein und Beten, Nein auch Arbeit hilft aus Nöthen! Wie im Gotteshaus von Stein, Singt man hier im Sonnenschein!

Aufgeladen frisch und froh! Diesen Sonntag fei'rt man so! Seine Zeit hat Sang und Predigt;

Was zur Unzeit kommt, beschädigt! Nehmt mit Dank, was Gott euch gibt: Lehrt man dort, hier wird's geübt!

Aufgeladen frisch und froh! Diesen Sonntag fei'rt man so! Wem die schönen Gottesgarben, Weil er müßig sang, verdarben, Der hat auch im Winter Ruh'; Wann wir dröschen, sieht er zu!

Aufgeladen frisch und froh! Diesen Sonntag, fei'rt man so! Trunk und Tanz und Kegelschieben Wird am Feiertag getrieben; Redlich Werk ist wohl so werth, Was uns Frau und Kinder nährt!

Aufgeladen frisch und froh!
Diesen Sonntag fei'rt man so!
Menschenfreundlich, nicht ein Quarrer,
Ist der bibelfeste Pfarrer!

Nach der Bibel hat die Noth,
Wie im Sprichwort, kein Gebot!

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