Oden und Lieder. Die Rosenfeier. Traulich kommt zum Freund' ihr Freunde, Eine Freundin gesellt am Arm. Schön gepaart ist die Schmausgemeinde, Hell von Aug', und im Herzen warm. Heller Augen Erfrischung, Prangt in fröhlicher Mischung Auf der Tafel ein Rosenschwarm. Jeder wähle nach Lust die Rose, Kreis't, wie Griechen erfunden, Um die Tafel der Festpokal. 5. Band. 1 In ambrosischem Rosenkranze Ros, auch heiligen Chören Mit halbröthlichen Silberrosen, Rosen trugen zum Mahl die Horen Küßt mich! sagte der König: Dann, ihr Mädchen, verschön' ich Eure Blume zum Stolz des Mai's. Leicht mit Röthe gefärbt die Wangen, Als nach tändelndem Zwiste Eine Ros' in der Mitt' entbrennet Du sei Flamme des Kusses! Feldlied. Ein Gesang im Grünen schallet Noch einmal so hell und traut; Auf! aus freier Brust gesungen! Würzig duften Büsch' und Kräuter, Und der Himmel strahlt so blau; Und das Auge lacht so heiter Nah' und fern der Wunderschau! O Natur, in deiner Blüthe Wir sind reich, und ihr bemittelt; Aber Mittel sind nicht Zweck! Freude sprießt auf jedem Pfade, Gut genug zum holden Strauß; Mein Sorgenfrei. Wenn ich nur bei Laune bin: Lockres Brot, ein kühler Trunk, Täglich geh' ich meinen Gang: Arbeit, Ruhe, Spiel, Gesang Locken um die Wette. Früh um sechs, sei's Sommertag, Sei's im Winter, bin ich wach, Und um zehn zu Bette. Auch das Weiblein wohlgemuth Wacht mit mir zugleich und ruht, Manchmal etwas länger. Nicht, wie Sara, nennt sie gern Mich in Demuth ihren Herrn, Lieber ihren Sänger. Singe das, mein guter Mann! Und ich fing' ihr, was ich kann, Sißend gegenüber. |