Die Bünftler. Ehrvolle Männer fruchtender Wissenschaft, Ihr namtet, eingedenk des Platon, Und des sokratischen Gangs im Lufthain; Ihr rühmt Gesammtschaft aller Belehrungen Wo ihr gelahrter Innungen Zöglinge Für jeder Zunft auch, und der geformelten Nur Eins, o Männer fruchtender Wissenschaft, Denn Schönes that zum Guten Platon, Im Blumenschlummer; Göttinnen sandten sie, Selbst, dem ihr auftrugt griechische Musenkunst, Halbmönch' und Barbarn fiedelten euch. Doch schaut Jahrhunderts Kind, um jungen Reiz alt= Wie, gleich der Sippschaft Lojola's, immerdar Ha! dein, Lenorens Harfener, schämte fich Nennt dich den Unsern, trau'rt an deinem Male, du Edler und klagt's der Nachwelt. Aufheiterung. Ausgerast hat endlich der Ost mit russischem Mißhauch; Und leiser lärmt des Ofens Brand. O wie vergnügt in dem Baume die flatternden Sperlinge zwitschern, Von dem des Rauhreifs Blüthe fällt! Lächele, hat auch der Frost Unfug, o du wackere Hausfrau, In Küch' und Keller ausgeübt; Lächele mir! heut' dampfet der frischgeröstete Kaffee Aus brauner Kann' uns Festlichkeit. Nichts hier wintere noch! Maililien, schau', an dem Fenster, Für dein Geburtsfest früh erwacht, Mahnen mit Silberglocken die Nachbarin Rose von Sina, Ihr Purpurknöspchen rasch zu blähn. Laß uns zusammengeschmiegt in behaglichen Kämmer lein aufthaun, Wenn kalter Luftzug engt das Herz. Weh' ist traun dem gekränkten, doch wehe dem kränkenden zwiefach: Ihn quält die Unschuld, ihn die Schuld. Mag er die That durch Gleiße beschönigen; Stolz und Verhärtung! Zerschmilzt in Wehmuth bald und Reu'. Warm dann wallet im Herzen empor die erkaltete Freundschaft; Ach, oder niemals war er Freund. Weg mit dem Finsteren! Schau, wie die Sonn' urplößlich den Kirchthurm Mit rothem Abendglanz verklärt! Wunder! und dort, wie im Osten der farbige Bogen des Friedens Lichthell die Jennerwolk' umspannt! An Jens Baggesen. Der du, wackerer Freund Baggesen, gleich Homers Vielgewandertem, viel Länder und Sitten sahst, Und aus tobendes Grolls Wallungen deinen Geist Fehllos trugst in das Vaterland: Schau vom Ufer den schiffbrüchigen Meertumult, Voll ehrsüchtiges Schwarms, welcher, gemeines Wohl Lügend, Unsrigkeit sucht, selber die Unsrigkeit Lügend, eigenes Ich nur sucht. Froh des Trockenen nun, spanne das Barbiton, Bald das goldene, dem Dania horcht mit Lust, Bald auch, welches die Gastfreundin Teutonia Dir tonkundigem Sippen gab. Mit orpheischem Hall sänftige Meer und Sturm; Warn' auch tröstend den kleinmüthigen Steuerer, Daß er Mast und Verdeck leichtere, nicht zu rasch Fracht auswerfe, noch Unterlast. Oder blind dem Tumult zaubere dich Homer, Unverlockt von dem Wahn, welcher mit Barbarzier Ob den Griechengesang blöderes Volk verschmäht; |