nordische Sardelle. Orego, die kretische Doste, Origanum Creticum, ein würziges Salatkraut.

14. Makronen und Meringeln, verschie dene Arten von Zuckergebackenem. Quittenschnee, zerriebene Quitten mit Gewürz in geschlagenem Eiweiß.

Die Kirschenpflückerin.

1. Rade, fleischfarbenes Kornnägelein, Agrostema Githago. Tremse, blaue Kornblume. Feuerblume, Klapperrose, wilder Mohn. Gelbe Schwertlilie oder Wasserschwertel, Iris pseuda

corus.

2. Doch Selbstlob finge der Kukuk! Nicht der irdische Vogel allein, der sich selbst ausruft, sondern auch der höllische, dem das Volk die versteckte Benennung des Kukuks giebt und alles Ungebührliche zuschiebt.

Der Б e zauberte Leufel.

1. Bock. Bei den kindlichen Völkern der Vorwelt waren den guten und bösen Dämonen auch dämonische Thiere, als Wagen- und Reitpferde (selbst die Hebräer nahmen sie an), göttliche Stiere, Esel, Hunde, Widder und allerlei Geflügel zugefellt. Im Mittelalter verliehen die Pfaffen den Höllenmächten und ihren Verbündeten luftwandelnde Ziegenböcke, als Gegner der frommen Schafe, zum Reiten und Lasttragen, auch schwarze Hunde und Kat= zen, Raben und Nachtvögel. Wahrscheinlich war der Blocksberg dem alten Deutschen ein Olymp,

wo in der Mainacht um den Obergott die Schußgeister der verschiedenen Gauen sich einfanden, und Segen für ihre Bezirke abholten. Durch schwärmerische Befehrer wurden nicht nur die griechischen Gottheiten für Teufel erklärt, sondern auch die alt deutschen Ideale der Tugend und Wohlthätigkeit, wie das Waldvolk sie zu denken vermochte, bis auf wenige (z. B. die Frühlingsgöttin Ostra, die sich zum geistlichen Lebensaufgange deuten ließ), zu bösartigen Unholden herabgewürdigt. Da schon die Kirchenväter die sämmtlichen Götter der Ungläubigen für böse Dämonen ausgaben; so mußten natürlich die graunvollsten Phantome der Volkssagen noch årger entstellt werden. Satan selbst ward eine Frage des Pluto, und in seinem Gefolge erscheinen, außer andern Unholden, Satyre mit Hörnern, Spiz ohren, Zotten, Schwanz und Bocksfüßen. Milton behielt für seinen heroisch gerüsteten Satan nur die Riesengestalt, nebst den ursprünglichen Flügeln, die der böse Engel mit dem guten gemein hat. Bei Klopstock sehen wir die Teufel ihrer heroischen Gestalt und Einkleidung, der Flügel, ja selbst des Namens entäußert. Aber in so ftrengem Incognito einherzuschleichen, und immer ernsthaft zu thun, ist den schelmischen Poltergeistern ein unnatürlicher Zwang. Lasse man sie, nach alter Gewohnheit, auch einmal einen lustigen, nicht übel gemeinten Schwank machen. Die Namen Lurian und Pur find aus der Volkssprache.

2. Beelzebubs Großmütterchen-. Man fagt sprichwörtlich von schnell wechselndem Regen und Sonnenschein: Der Teufel bleicht seine Großmutter; und von einem schwarzgelben Gesicht: E3 lief dem Teufel aus der Bleiche.

3. Gaßners, eines römisch-katholischen Pfaf fen, wunderthätiger Unfug wurde durch die Leichtgläubigkeit eines angesehenen Protestanten (Lavafers) berüchtigt.

4. Am jüterbogkischen Hufschmied. Ein bekanntes Volksmährchen vom Schmied im fächsischen Städtchen Jüterbogk, dem weder Teufel noch Tod etwas, anhaben konnte. Deu Tod, der ihn abholen wollte, lockte er auf einen geweiheten Birrbaum voll reifer Früchte, und nahm ihm, nach zerschlagener Hüfte das Versprechen ab, vor einer bestimmten Zeit nicht wieder zu kommen.

5. Der Kobold ist ein Poltergeist, der, für Herberge und Pflege, Hausdienste verrichtet und harmlose Possen ausübt. Niebuhr (Reiseb. Bd. 2. G. 399) hörte auf seiner Reise nach Diarbekr von einem Fegeteufel in dem armenischen Kloster Kara Klise. Der Bischof hatt ihn aus einem Beseffenen getrieben und dazu verdammt, Nachts die Kirche und die Wohnung der Geistlichen zu reiz nigen.

6. Smum, ein giftiger schnelltödtender Wind in der arabischen Wüste.

7. Der Papst geheiliget- Ein Bettler in Rom wurde vor mehreren Jahren heilig ge= sprochen.

8. Asa foetida, Teufelsdreck, das stinkende Harz einer persischen Ferula.

9. Aqua Toffana, ein geheim wirkendes Gift von italienischer Erfindung.

10. Pharaonische Schriften nennt man in Aegypten die Hieroglyphen. Bei Sakára find unterirdische Mumiengräber.

11. Ein geißelnder Teufelsschwanz schien dem Tasso selbst mit der Würde eines epischen Gedichts vereinbar (IV, 4):

Ein ungeheurer Schweif von hinten schaltet,
Der peitschenhaft sich umschlingt und entfaltet.

12. Pferdehuf. Dem echten Teufel gebührt der Pferdefuß, den er, auch als Kavalier erschei nend, unter dem Scharlachmantel hervorblicken läßt. Daher das Sprichwort: Der Teufel stelle fich, wie er wolle, so ragen ihm doch die Füße hervor.

Der siebzigste Geburtstag.

1. Uhlen, mit der Uhle, einem borstigen Handbesen, Staub und Spinnengewebe abfegen. 2. Spanischer Pfeffer, gemeiner indianischer Pfeffer, Capsicum annuum.

3. Kieke, ein blechenes Feuerstübchen für die Füße.

4. Desem, oder Besemer, eine Art Wage, die durch eine mit Blei ausgegossene Kolbe, auf einem Seile schwebend, die Last gegenüber bestimmt.

5. Die Krähe, die sonst ernsthaft schreitet, wird im Schnee zu hüpfen genöthigt, womit man sprichwörtlich einen komischen Gang vergleicht.

6. Aus Posen, Federspulen, macht man gefärbte Aufsäße der Pfeifen.

7. Dicle, Hausflur.

8. Hälter, Fischkiste.

9. Pußten, blasen, wovon Püfter, ein Blafebalg.

10. Tuschen, durch ein leises Tusch! dann auch durch Worte und Geberde zum Schweigen ers mahnen.

11. Das Gemahl, aus Luthers Sprache.

12. Herzblatt, der zartblättrige Wipfel ter Gewächse, Hartpolle.

Die Heum ad.

1. Heuen, Heu bereiten. Heumad, sowohl das Heumähen, als auch die Wiese zum Hauen, die Matte. In dem Oehre der Sense ist der Stiel befestigt.

2. Das Schwad die Reihe des gemäheten Grases oder Getreides; auch der Raum, den der Schwung der Sense durchmißt. Die Swade ist die Grüße aus dem Samen des Schwadengrases.

3. Bubbeln, Blasen aufwerfen. Bei kurzwährendem Regen weichen die Hühner aus, in an haltendem bleiben sie.

4. Abele, die Weißpappel.

5. Stendel, Knabenkraut, Orchis. Bocks bart, Tragopogon.

Philemon und Baucis.

Man kennt aus Ovids Verwandlungen (VIII, 617) diese rührende Geschichte, die schon Kallimachus ausführte. Aehnlichen Inhalts war die Ge= schichte des nemeïschen Hirten Molorchus, der dem einkehrenden Herkules den einzigen Widder vorseßen