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Lieber Gott, wie es stürmt, und der Schnee in den Gründen sich anhäuft!

Armer, wer jezt auf Reisen hindurch muß, ferne der

Einkehr!

Auch wer, Weib zu erwärmen und Kind, auswandert nach Reisholz,

Hungerig oft und zerlumpt! Kein Mensch wohl jagte bei solchem

Wetter den Hund aus der Thüre, wer seines Viehs fich erbarmet!

Dennoch kommt mein Söhnchen, das Fest mit dem Vater zu feiern!

Was er wollte, das wollt' er, von Kind auf! Gar zu besonders

Wühlt mir das Herz! Und seht, wie Kaß, auf dem Tritte des Tisches

Schnurrt, und das Pfötchen sich leckt, und Bart und Nacken sich puget!

Das bedeutet ja Fremde, nach aller Vernünftigen

Urtheil!

Sprach's, und trat an den Spiegel, die festliche Haube zu ordnen,

Welche der Vater verschob, mit dem Kuß ausgleichend den Zwiespalt;

Denn er leerte das Glas auf die Enkelin, sie auf den Enkel.

Richt ganz schäme sich meiner die Frau im modischen

Kopfzeug!

Dachte fie leis im Herzen, und lächelte selber der

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Trug sie hervor aus dem Schrank, und scheuchte die sumsenden Fliegen,

Die ihr Mann mit der Klappe verschont zur Wintergesellschaft;

Auch dem Gefims' enthob sie ein Paar Thonpfeifen mit Posen 6,

Grün und roth, und legte Toback auf den zinnernen

Teller.

Als sie drinnen nunmehr den Empfung der Kinder

bereitet,

Ging sie hinaus vorsichtig, damit nicht knarrte der

Drücker.

Aus der Gesindestube darauf, vom rummelnden

Spulrad,

Rief fie, die Thür' halb öffnend, Marie, die geschäftige Hausmagd,

Welche gehaspeltes Garn von der Wind' abspulte

zum Weben,

Haftiges Schwungs, von dem Weber gemahnt, und 9713447 eigenem Ehrgeiz."

Heiser ertönte der Ruf; und gehemmt war plöglich der Umschwung:

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Flink, lebendige Kohlen, Marie, aus dem Ofen

gescharret,

Dicht an die Platte der Wand, die den Lehnstuhl

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wärmet im

Rücken; Daß ich frisch (denn er schmeckt viel kräftiger) brenne denn Kaffee.

Heize mit Kien dann wieder und Torf, und büchenem

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Ohne Geräusch, daß

Stammholz,

S

nicht aus dem Schlaf aufwache der Vater.

Sinkt das Feuer in Gluth, dann schiebe den knor

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Sommer

Gern an der Sonn' ausruhn, und am wärmenden JEN I $1.. Ofen im Winter.

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Auch für die Kinderchen wohl braucht's gründliche

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Wärme zum Aufthaun.

Und der ermahnenden folgte Marie, und sprach Die im Herausgehn:

Barsch durchkältet der Oft; wer im Sturm luftreiset,

ist unklug;"

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Nur ein wähliges Paar, wie das unsrige, dammelt hindurch wohl..

Wärmenden Trank auch bracht ich den Kälberchen Heut' und den Milchkühn.

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Auch viel wärmende Strey in das Fach. Schönmädchen und Blüming

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Brummteu am Trog, und leckten die Hand und ließen sich kraueln.

Sprach's; und fobalt, fie dem Ofen die funkelnden Kohlen entscharret,

Legte fie Feurung hinein, und weckte die Gluth mit dem Blasbalg,

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Hustend, und schimpfte den Rauch, und wischte die

Aemsig stand an

thränenden Augen.

dem Heerde das Mütterchen, brannte den Kaffee

Ueber der Gluth in der Pfann', und rührte mit

hölzernem Löffel:

Knatternd schwißten die Bohnen, und bräunten sich; während ein dicker

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Duftender Qualm aufdampfte, die Küch und die
Diele durchräuchernd.
Sie nun langte die Mühle herab vom Gefimse des
Schornsteins,

Schüttete Bohnen darauf, und fest mit den Knieen fie zwängend,

Hielt fie den Rumpf in der Linken, und drehete

munter den Knopf um;

Oft auch hüpfende Bohnen vom Schooß haushälterisch sammelnd,

Goß fie auf graues Papier den grobgemahlenen

Kaffee.

Plößlich Hemmte sie nun die raffelnde Mühl in dem Umlauf;

Und zu Marie, die den Ofen verspündete, sprach sie gebietend :

Eile, Marie, und sperre den wachsamen Hund in das Backhaus;

Daß, wenn der Schlitten sich naht, das Gebell nicht störe den Vater.

Denkt auch Thoms an die Karpfen für unseren Sohn und den Pastor,

Der uns zu Adend beehrt, ihr Lieblingseffen von

Alters?

Hol' er vor dunkeler Nacht; sonst geht ihm der kigliche Fischer

Schwerlich zum Hälters hinab. Aus Vorsicht bring' ihm den Beutel.

Wenn er auch trockenes Holz für die Bratgans, die wir gestopfet,

Splitterte! Bring' ihm das Beil, und bedeut' ihn. Dann im Vorbeigehn

Steig' auf den Taubenschlag, und fich, ob der Schlitten nicht ankommt.

Kaum gesagt; so enteilte Marie, die geschäftige

Hausmagd,

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