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die Pfarrei den 26. August 1310 einverleibt 36). Die Gränzen derselben waren sehr eingeengt, und die Seelenzahl erstreckte sich nur auf tausend.

In dieser Kollegiat und Pfarrkirche wurde ein Benefizium zu Ehren des heil. Ulrichs gegrün det, auf welches das Stift und der Magistrat alternativ präsentirten 37).

Auf dem Kirchhof erbaute Martin Weis eine Kapelle, stiftete dazu den 20. Juli 1515 eine ewige Meß, und behielt sich das Präsentations: recht auf selbe bevor 38). Filiale find:

a) Die St. Gallus Kirche, zu welcher Fries drich Kammerer, einige Kapitulardamen und ans dere eine Frühmeß für Arbeitsleute stifteten, welche Bischof Burkard im Jahr 1392 bestätigte 39). Bischof Marquard hatte sie im Jahr 1578 der Pfarrei einverleibt.

b) St. Salvatorskapelle auf dem St. Stephans Gottesacker, wozu Johann Alantsee Generalvis kar im Jahr 1508 ein Benefizium stiftete 40).

V. Pfarrei St. Georgen in der Frauenvorstadt gelegen. In dieser war eine Kapelle des heil. Martyrers St. Georg, zur Dompfarrei gehde rig, bey der sich einige Domherren, die dem gez

36) Gesch. der Bisch. S. 412. 37) Gesch. des Stifts im MS. 38) Dafelbst. 39) Daselbst. 40) Gesch. der Bisch. III.S. 128.

meinsamen Leben getreu bleiben, versammelt haben sollen. Bey dieser Kapelle gründeten der B. Walther und sein Kapitel im J. 1135 ein Kloster der re gulirten Chorherren des hl. Augustin, und ertheilten denselben die Erlaubniß zu predigen, zu taufen, und die Verstorbenen zu begraben, doch ohne ihnen einen Pfarrsprengel anzuweisen 41). Diesen aber und zugleich die Einverleibung der Pfarrei erhielten sie von dem B. Hartwik um das J. 1180, und von dem Pabst Célestin III. die Bestätigung im J. 1196 42). In dieser Pfarrei belief sich die Seelenzahl auf 3000.

Neben der Kloster: und Pfarrkirche war ein der Pfarrgemeinde gehöriges Predigthaus, dem hl. Erzengel Michael geweiht, und ein Freythof 43). Filial, war uur die am Leprosenhause im J. 1475 erbaute St. Wolfgangs: Kapelle, bey welcher Ulrich Dürkheimer den 4. April 1487 eine ewige Meß verordnete 44).

VI. Die Pfarrei zum hl. Kreuz war eben so, wie die Pfarrei zu St. Georgen ein Antheil der Dompfarrei, welchen B. Udalskalk mit Bewilli gung seines Kapitels dem Kloster der regulirten Chor herren des hl. Augustins im J. 1199 übergab, und demselben mit allen Rechten einverleibte 45). Bald nach dieser Bergabung, nämlich im Jahr 1210 ließ

41) Gesch. d. Bisch. II. B. E. 88. 42) Das. S. 146. 43) Chronit, von dem Schicksal bey der Kirchentrennung. S. II. Periode. 44) v. Seida l. c. 6. 709. 45) Sesch d. Bisch. II, B. S. 169.

Probst Berthold auf dem Freythof für die 1000 Seelen starke Pfarrgemeinde eine Kapelle oder Pres digthaus errichten, welche Probst Johann mit den Zechpflegern im I. 1445 erneuerte, und dem heil, Abt Othmar weihete 46).

S. 2.

Archidiakonat Augsburg, welches zwölf Pfarreien in der Gegend von Augsburg umfaßt; nåmlich:

1. Bergen (Stadtbergen), Pfarrdorf im Landgericht Gdggingen, dem Domkapitel ehemals zugehörig, zählt 39 Häuser und 434 Seelen. Dies se Pfarrei wurde wahrscheinlich von den ersten Bis schöfen gegründet, dem heil. Bischof Nikolaus ges weiht, und immer bis auf unsere Zeiten von den Nachfolgern derselben bestellt 1). Dahin gehört:

Deuring, Weiler mit 13 Häusern und 135 S. sammt einer Kapelle des heil. Joseph.

II. Berkheim, Pfarrdorf im L. G. Gögs gingen und in der Herrschaft Wellenburg mit 67 H. u. 361 S., welches den heil. B. Remigius als seiz nen Patronen verehrt. Den Kirchensaß sammt dem Zehent vergabte Theoderich, ein Priester, an

46) Kloster Chronik. Ferneres dieses Predigthauses S. II. Periode, und die Pfarrei 111. Periode.

1) Matrifel.

das ehemalige Frauenstift St. Stephan in Augs: burg, welches Bischof Hartwik in Gegenwart feines Chors im J. 1172 bestätigte 2). Bischof Sifrid II. verleibte die Pfarrei dem Damenstift den 10. April 1226 mit dem Bedinge ein, daß ein beständiger Vikar aufgestellt, und ihm zu seinem Unterhalt, zur Bestreitung der Gerechtsamen des Bischofs und des Archidiakons, so wie zur Ausübung der Hospitalitåt das Nöthige bestimmt werde 3). Filiale dieser Pfarrei sind:

a) Wollenburg, Weiler mit einem Schloß, 6 H. 58 S., nebst zwey Schloßkapellen, U. L. F. geheiligt.

b) St. Radegundis, Weiler mit 6 H. 28 S. und einer Kirche, welche ihre erste Einweihung zu Ehren der heil. Ursula und Radegund von dem Weihbischof Jodok im Jahr 1464 erhielt. Matthaus Lang, Kardinal und Erzbischof von Salzburg, als Innhaber der Herrschaft Willenburg, ließ im Jahr 1521 eine neue Kirche bauen, sie von seinem Weihbischof weihen, und auf diese Feyerlichkeit eine Münze prågen 4). Die heil. Reliquien wurden im Jahr 1691 zur Verehrung ausgesetzt 5). Es war zu dieser Kirche ein Manuals benefizium gestiftet 6). Diese Filial ist Stunde von der Mutterkirche entfernt.

c) Baunacer, Weiler mit 6 S. einer Kapelle, dem heil. Leonard geheiligt.

44 S. und St.

2) Chartul. v. St. Stephan. 3) Gesch. der Bisch. II. B. S. 789. 4) Leben der hl. Radegund. Augsb. 1821. S. 33. 4. 5) S. II. Periode. I. K. §. II. 6) S. II. Period. I. . §. II.

III. Gersthofen, Pfarrdorf am Lech im L. G. Göggingen mit 105 H. u. 580 S. Die Kirche ist dem heil. Apostel Jakob geweiht. Das Dorf gehörte sammt dem Kirchensaß von undenklichen Zeiten her dem Domkapitel 7). Außer dem Dorfe steht die St. Emmerams Kapelle.

IV. Göggingen, marktberechtigtes Pfarrdorf an der Sinkel, wo ehemals ein bischöfliches Rentamt war, jeßt aber ein kön. baier. Landgericht ist. Es zählt 149 H. 1142 S., hat eine dem heil. M. Georg geweihte Pfarrkirche, auf welche das Stift St. Afra ursprünglich schon das Präsentationrecht hatte 8), solches aber den 9. Juni 1764 dem Bi: schof Ioseph überließ 9). In diesem Orte wurde eine Kapelle zu Ehren der Himmelfahrt Mariå er: baut 10), und dazu von Aegid Blumentha ler, Pfarrer zu Pfersee und von der Gemeinde im Jahr 1512 eine Frühmeß gestiftet, welche nachmals der Pfarrei einverleibt wurde. Das Präsentations: recht auf besagte Frühmesse ward dem bischöflichen Rentmeister überlassen. Eingepfarrt sind :

a) Radau, ein Weiler mit 13 H. 80 S. St. b) Die obere Mühle 11 S., und der Nachrichter 3 S.

V. Haunstetten, Pfarrdorf, ehemals dem Stifte St. Ulrich gehörig, im L. G. Göggin7) Matrikel. 8) Gesch. des Etifts. 9) Gesch. der Bisch. IV. B. 6.489. 10) Von ihrer Vernichtung. S. II. Periode.

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