Encyclopädie der deutschen national-literatur: oder, Biographisch-kritisches lexikon der deutschen dichter und prosaisten seit den frühesten zeiten, nebst, proben aus ihren werken, Bände 5-6Otto Wigand, 1835 |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
Abimelech alſo Althaia auff Augen auß Bileam Blick Blig bloß Bruder Bukanier daher deß deſſen deutschen Dichter dieſe dieß Ehre Einbildungskraft endlich Erde ersten ewig fand feine fich find Fouquet Fouquet's Frau Freund ganze Geist Gemüth gewiß giebt Glauben gleich Glück glücklich Gott groß großen halten Hand Haus heiligen heißt Herr Herrn Herz Himmel hoch hohen indeß iſt Jahre jezt Kinder kleinen Kolyma König konnte Land lange laß laſſen läßt Leben leicht Leipzig lich Liebe ließ machen machte Mann Mazarin Meleagros Melindens Menschen Messina muß müſſen mußte Mutter Nacht Natur neue Neyd Odoardo Rath recht reiche sagte schien Seele sehen ſein ſeine ſelbſt seyn ſich ſie Sizilien Sohn soll sprach Stadt stand Struensee Stunde Theil Thle Thränen thun tief Unglück unsere Vater Vaterland viel Volk wahr ward weiß Welt wenig wieder wiſſen wohl wollte wolte Wort
Beliebte Passagen
Seite 295 - Das ist es aber eben, und das hätte der Dichter bedenken sollen. Man muß das Bürgervolk nur immer in Masse kämpfen lassen; man darf keinen Helden aus seiner Mitte an seine Spitze stellen. Der schönste Kampf kommt in Gefahr, dadurch lächerlich zu werden.
Seite 85 - Träne dabei fallen; auch sie erwartete bei ihrer Rückkehr ein verhaßter reicher Freier und sie fühlte nicht Kraft in sich, den Bitten von Vater und Mutter zu widerstehen. Erst hier erfuhr Hollin diesen geheimen Kummer, der in den festen Schranken bürgerlicher Ordnung und Weltsitte ihr schönes Leben aufzehren wollte. Zu uns! deutete ihnen das Rauschen des Baches unter ihnen, die tiefe Klarheit des Tals, das dichte Grün, die Stimmen der Vögel in ihrer Sicherheit : ergebt euch der Natur mit...
Seite 84 - ... den Leib verwundet. Hollin hätte sich in seinen Hieber stürzen mögen; doch der Wunsch seinem Freunde zu helfen, trieb ihn zu Pferde nach der Stadt einen Wundarzt zu holen; dem Mediziner, der gegenwärtig, fehlte es an Geschick, er hatte mit seinem Bindezeuge bloß figuriert. Als dieser ankam und den Verwundeten, der an einem Ofen halb gebraten und halb erstarrt lag, von dem drückenden Verbände der Schnupftücher befreit hatte, und mit der Sonde auf und nieder fuhr in der Wunde, da hing Hollin...
Seite 31 - Junges Volk, man rufet euch Zu dem Tanz hervor. Auf! es spielet schon zugleich Unser ganzes Chor. Wer nun Lust zu tanzen hat, Stelle hier sich ein, Tanze, bis er Tanzes satt Und begnügt mag sein. Wisset aber, daß sich hab...
Seite 297 - ... und meine gewöhnliche Liebenswürdigkeit, das heißt meine sehr gewöhnliche, kehrte zurück. Die Sache verhält sich wie folgt. Mir gegenüber saß ein Mann, an dessen Rocke von unaussprechlicher Farbe eine seltene Seltenheit der Knöpfe meine Aufmerksamkeit anzog. Auf drei Quadratschuh' Tuch kam nicht mehr als ein einziger Knopf — eine Bevölkerung, die zwar, wenn von den Menschen die Rede wäre, zu den großen gehörte, denn sie überträfe selbst die von Malta, die aber, da es sich von...
Seite 295 - Ich aber sprach: Ja, Herr, mit Gottes Hülfe Getrau ich mir's, und helf uns wohl hindannen. So ward ich meiner Bande los und stand Am Steuerruder und fuhr redlich hin; Das nennt er redlich hinfahren ! Wie ist nur der schlichte Mann zu dieser feinen jesuitischen Sinnesdeutung geraten?... Jetzt kommt Geßlers Mord. Ich begreife nicht, wie man diese Tat je sittlich, je schön finden konnte.
Seite 295 - War Geßlers Gebot so ungeheuer, daß es einen Vater ganz aus der Natur werfen konnte und er nicht mehr bedachte, was er tat: so hätte auch Tell, ohne Bedacht, dem Befehle nicht gehorchen oder den Tyrannen erlegen sollen. Aber er war doch besonnen genug, wie ein Weib zu bitten und sein „lieber Herr, lieber Herr" zu sagen, wofür der bange Mann Ohrfeigen verdient hätte.
Seite 259 - Drum wird er einen mächtigen Instinkt zum Rauben zeigen ; Das wird ein Kerl nach meinem Schlag, Der schiebt die halbe Welt in Sack Und schenkt sie seinen Römern." „Nach diesem wird ein Reich entstehn, Das hat nicht Weib noch Kinder ; Und dennoch wird die Welt es sehn, Es dauert drum nicht minder. Ja, was noch weit unglaublicher : Es wird sich, wie das Sternenheer Am Firmament, vermehren.
Seite 259 - Er soll - nicht wahr? - ich merk' es wohl Italien nicht finden? Verspracht ihr mir nicht selbst: „er soll Noch Roms Triregnum gründen?" Und weil ihr da des Leibes pflegt, Geht euer Weibchen her und neckt Mir meinen armen Jungen." Der Alte schnitt ein Bocksgesicht, Und küßt...
Seite 297 - Tafelrunde, und war für das Beiessen bestimmt, welches er etwa übersehen haben und das noch kommen könnte. Das Vorurteil, daß die Künste in monarchischen Staaten größere Aufmunterung fänden als in republikanischen, hat jenes andere Vorurteil veranlaßt, daß die meisten Künstler aristokratisch gesinnt wären. Bedarf es noch eines Beweises, daß diese Ansicht falsch sei, so hat ihn unser Eßkünstler gegeben. Seine Neigung für Freiheit und Gleichheit war so heftig, daß ihn der Vorzug, welchen...