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Vendémiaire Vendôme (Grafengeschlecht)

aufkommen. Charette und Stofflet wurden im Früh- Vendôme (spr. wangdohm), franz. Grafen> jahr 1796 gefangen und erschossen. Der Aufstand geschlecht, das 1374 mit Burghard VII. ausstarb. drohte seitdem mehrmals wieder auszubrechen; die | Durch seine Erbtochter Katharina fiel die Grafschaft Politik Hoches und später die geschickte Hand Bona- an deren Gemahl Johann von Bourbon-La Marche partes erstickten indes diese Versuche im Keime. und wurde von Franz I. 1515 zu Gunsten Karls von Eine völlige Unterwerfung der V. brachte erst der Bourbon (gest. 1537) zum Pairieherzogtum erhoben. durch Bonaparte abgeschickte General Hedouville im | Als Heinrich IV., der Enkel dieses Bourbon, den Jan. und Febr. 1800 zu stande. Schon nach dem franz. Thron bestieg, vereinigte er das Herzogtum V. russ. Feldzug von 1812 verweigerten die Vendéer Ab- mit der Krone, gab es aber 1598 einem seiner natürgaben und Refruten, und im Feldzuge von 1814 er lichen Söhne, der hiermit der Stifter des jüngern hoben sich 80000 Bauern, gingen aber nach Na- | Hauses V. wurde. poleons I. Abdankung wieder auseinander. Während der Hundert Tage griffen die Vendéer unter Sapinaud und Suzannet abermals zu den Waffen. Napoleon schickte den General Lamarque gegen sie, der die Ruhe in dem Augenblicke völlig herstellte, als die Kaiserherrschaft durch die Schlacht von Waterloo zum zweiten mal zusammensant. Die Bourbons überhäuften die Häupter der V. mit Gnaden und Ämtern. Nach der Julirevolution von 1830 erhob sich unter dem Adel | der V. eine zahlreiche Partei, die das Land zu Gun- | sten der alten Dynastie wieder in Aufstand zu versezen suchte. Im April 1832 schlich sich sogar die Herzogin von Berry (s. d.) in das Land ein, um einer Erhebung Nachdruck zu geben. Ihre Gefangennahme vereitelte den Plan.

César, Herzog von V., ältester Sohn Heinrichs IV. von Gabrielle d'Estrées (s. d.), geb. im Juni 1594, wurde 1595 legitimiert und mit der Erbtochter des Herzogs von Mercoeur verlobt, der dem künftigen Schwiegersohne zugleich das Gouvernement der Bretagne abtrat. Während der Minderjährigkeit seines Halbbruders, Ludwigs XIII., ließ sich B. in die Intriguen ein, welche Regierung und Aristokratie Frankreichs spalteten, und saß wiederholt in Haft. 1626 in das gegen Richelieu gerichtete Komplott von Chalais verwickelt, wurde er mit seinem Bruder Alexandre, geb. 1598, Großprior des Malteserordens in Frankreich, nach Vincennes gefangen geseht. Als sein Bruder 1629 daselbst gestorben war, erbat er sich die Freiheit und ging nach Holland. Später zurückVgl. Beauchamp, Histoire de la guerre de la V. gekehrt, doch 1641 abermals der Verschwörung bezich(4. Aufl., 4 Bde., Par. 1820); La guerre des Ven- tigt, floh V. nach England; Richelieu ließ ihn zum déens et des Chouans contre la République fran- Tode verurteilen. Erst nach dessen Tode kam er nach çaise (6 Bde., ebd. 1824-27); Crétineau - Joly, Frankreich zurück und sezte seine Freisprechung durch. Histoire de la V. militaire (5. Aufl., ebd. 1865); Nach dem Tode Ludwigs XIII. gelangte V. bei der Deniau, Histoire de la V. (2 Bde., Angers 1879); | Regentin Anna von Österreich zu Ansehen. Da er Chassin, La préparation de la guerre de V. 1789 sich aber in die der Fronde (s. d.) vorangehenden -93 (3 Bde., Par. 1896); derf., La V. patriote. Komplotte gegen den Hof und Mazarin einließ, 1793-94 (4 Bde., ebd. 1896); von Boguslawski, mußte er wieder vom Hofe weichen. 1650 erlaubte Der Krieg der V. gegen die Republik (Berl. 1894). ihm Mazarin die Rückkehr. V. blieb seitdem dem Vendémiaire (frz., spr.wangdemiähr, «Weinlese: Hofe treu, nahm 1653 den Frondeurs Bordeaur monat»), im Kalender (s. d.) der ersten Französischen und schlug als Großadmiral von Frankreich 1655 Republik der erste Monat, der in den J. I, II, III, die span. Flotte vor Barcelona. Er starb 22. Okt. V, VI, VII vom 22. Sept. bis 21. Okt., in den J. IV, 1655. Sein zweiter Sohn, François de V., HerVIII-XI, XIII, XIV vom 23. Sept. bis 22. Ott., 3og von Beaufort, spielte vor und in den Unim J. XII vom 24. Sept. bis 23. Okt. dauerte. ruhen der Fronde den Volksfreund, erhielt deshalb Historisch merkwürdig ist der 13. V. des J. IV den Namen Roi des Halles und fiel 1669 gegen die (5. Ott. 1795) durch den Aufstand der Pariser Sek-Türken. Louis, Herzog von V., ältester Sohn Cétionen oder der Nationalgarde gegen den National- sars, geb. 1612, diente als Herzog von Mercoeur nicht Vendetta (ital.), Blutrache. [konvent. ohne Auszeichnung, mußte aber bei der Flucht seiVendidad, s. Zendavesta. nes Vaters nach England die Armee verlassen. Vendôme (spr. wangdohm). 1) Arrondissement | Mazarin machte ihn 1649 zum Vicekönig des erdes franz. Depart. Loir-et-Cher in Orléanais, hat oberten Catalonien. Zwei Jahre später heiratete er auf 1717 qkm (1901) 76116 E., 8 Kantone und Laura Mancini, eine Nichte Mazarins. Nach deren 109 Gemeinden. 2) V., lat. Vindocinum, sehr alte Tode trat er 1656 in den geistlichen Stand und erHauptstadt des Arrondissements V., des frühern hielt 1667 den Kardinalshut sowie die Würde eines Herzogtums Vendômois, am hier geteilten Loir, Legaten a latere am franz. Hofe. V. starb 1669 zu an den Linien Châteaudun-Tours der Orléansbahn Air. Sein ältester Sohn war der Marschall Louis und Pont de Braye - Blois der Staatsbahnen, ist Joseph V. (s. d.). — Philipp de V., der jüngere Siz des Kommandos der 5. Kavalleriebrigade, Ge- Sohn des Kardinals, bekannt als Großprior des richtshofs erster Instanz, einer Ackerbaukammer und Malteserordens in Frankreich, geb. 23. Aug. 1655, hat (1901) 6929, als Gemeinde 9459 E., in Gartrat früh in den Orden und kämpfte in den Kriegen nison das 7. reitende Jägerregiment; Dreieinigkeitskirche (12.bis 15. Jahrh.), Kirche de la Madeleine, Ruinen eines 1589 von Heinrich IV. zerstörten Schlosses (11. Jahrh.), ein Bronzestandbild des Dichters Ronsard (s. d.; von Jevoy), Standbild des Generals Rochambeau (1900, von Haman), ein altes Thor (14. und 15. Jahrh.), jezt Rathaus, ein Lyceum (1639), Bibliothek, Hospital, Theater, Gefängnis; Fabrikation von Handschuhen, Watte und Pianos; Handel. Bei V. fanden 15. Dez. 1870 und 6. Jan. 1871 Gefechte zwischen Deutschen und Franzosen statt.

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Ludwigs XIV. in den Niederlanden, am Rhein, seit 1693 als Generalleutnant in Italien und Spanien. Im Spanischen Erbfolgekriege führte er 1705 die Verteidigung der Lombardei gegen Prinz Eugen, bewährte sich aber wenig, so daß sein Bruder den Oberbefehl an sich nahm; er selbst fiel bei Ludwig XIV. in Ungnade, ging nach Rom und lebte hier vier Jahre in Dürftigkeit. 1710 nach Frankreich zurückkehrend, wurde er in Chur infolge österr. Nachstellungen festgehalten und erst 1714 entlassen. Heimgekehrt, erhielt er das Großpriorat zurück. Er

Vendôme (Louis Joseph, Herzog von) machte seinen Palast, den Temple, zum Sammel, plag einer geistreichen Gesellschaft. Mit seinem Tode (24. Jan. 1727) erlosch das Geschlecht.

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Rasttage in der Normandie» (2 Bde., Lpz. 1838), «La France, l'Allemagne et la Sainte Alliance>> (Par. 1842), «Die Deutschen und Franzosen nach Vendôme (spr. wangdohm), Louis Joseph, Her- dem Geiste ihrer Sprachen und Sprichwörter» zog von, franz. General, geb. 1. Juli 1654 zu Paris (Heidelb. 1842), «John Hampden» (Bellevue 1843), aus einer illegitimen Seitenlinie der Bourbons «England» (3 Bde., Lpz. 1845), «Jrland» (2 Bde., (j. den vorigen Artikel), begann 1672 seine kriege- ebd. 1844), «Das südl. Frankreich» (2 Bde., Frankf. rische Laufbahn unter Turenne, nahm teil an den 1846), «Vierzehn Tage Heimatsluft» (Lpz. 1847), Belagerungen von Condé und Cambrai, wurde 1678 «Schleswig-Holstein im J. 1850» (ebd. 1851), «GeMaréchal de Camp und 1681 Gouverneur der Pro- schichte des deutschen Volks» (4 Bde., Berl. 1854 vence. 1688 zum Generalleutnant befördert, focht-62), «Machiavell, Montesquieu und Rousseau» er in vier flandr. Feldzügen und half 1693 Catinat (2 Bde., ebd. 1850), «Friedrich d. Gr. und Voltaire»> den Sieg bei Marsaglia erringen. 1697 zwang er (Lpz. 1859), Biographien von Washington (Freib. als Oberbefehlshaber in Catalonien Barcelona zuri. Br. 1862), Franklin (ebd. 1863) und Stein (Jserübergabe. Im Spanischen Erbfolgekriege übernahm | lohn 1868), «Die deutschen Republikaner unter der V. den Oberbefehl über die Armee in Italien, lie- | franz. Republik» (Lpz. 1870). ferte 15. Aug. 1702 dem Prinzen Eugen bei Luzzara Venedig, ital. Venezia. 1) Provinz im Königein unentschiedenes Treffen und versuchte vergebens reich Italien, in der Landschaft Venetien, grenzt im 1703 durch Tirol nach Deutschland vorzudringen. | N. an die Provinz Udine, im O. an das Adriatische Im Herbst 1703 nahm er verschiedene feste Pläge Meer, im S. und W. an die Provinz Padua, im in Piemont und begann die Belagerung von Turin. W. an Treviso, hat 2432 (nach Strelbitskij 1898) Am 16. Aug. 1705 besiegte er den Prinzen Eugen qkm mit (1901) 401 241 G. und zerfällt in die bei Cassano, 1706 trieb er die Österreicher über die 7 Distrikte Chioggia, Dolo, Mestre, Mirano, PortoEtsch. Mitten in diesen Erfolgen wurde er nach den gruaro, San Donà di Piave und B. (165 159 E.) Niederlanden gerufen, wo er Marlborough längere mit zusammen 50 Gemeinden. Das Land erstreckt Zeit durch Märsche hinhielt. Für den Feldzug von sich längs der Küste des Adriatischen Meers um den 1708 gab ihm der König den Unterbefehl des 80000 | Golf von V. herum, vom Tagliamento im NO. bis Mann starken Heers unter dem Herzog von Bour- zur Etsch im S., ist eben und meist sumpfig durch gogne, mit dem er in Mißhelligkeiten geriet. Er er die Lagunen, die von zahlreichen Kanälen durchoberte zwar Gent, Brügge und Plassendal, wurde schnitten und von dem offenen Meere durch Dünen aber 11. Juli vor Oudenaarde geschlagen, verlor, (lidi), die von gewaltigen Dämmen (murazzi) aus da er die Maintenon zur Feindin hatte, sein Kom Marmorquadern geschüßt sind, getrennt werden. Die mando und blieb zwei Jahre in Unthätigkeit. Als Hauptflüsse sind Tagliamento, Livenza, Piave, Sile, jedoch 1710 die franz. Sache in Spanien in den tief- Zero, Marzenego, Brenta und Etsch; von Kanälen sten Verfall geriet, schickte ihn Ludwig XIV. über sind zu nennen Canale di Brenta, Taglio Nuovisdie Pyrenäen. Er führte Philipp V. nach Madrid simo, Canale di Ponte Lungo, Canale Gorzone zurück und schlug dann den General Starhemberg und Bianco. Die Industrie erstreckt sich auf Fabri10. Dez. 1710 bei Villa Viciosa. V. starb 15. Junikation von Asphalt, Cement, Ziegel, Dünger, Glas1712 zu Viñaroz in Catalonien. — Vgl. Le duc de V. en Espagne (Par. 1823).

Vene, Blutader, s. Venen.

Venedey, Jak., Politiker und Schriftsteller, geb. 24. Mai 1805 zu Köln, studierte zu Bonn und Heidelberg die Rechte und beschäftigte sich dann praktisch bei seinem Vater, einem Advokaten in Köln, bis er 1832 wegen der Schrift «Das Geschworenengericht in den preuß. Rheinprovinzen» (Köln 1830) Preußen verlassen mußte. Als Beteiligter am Hambacher Feste ward er im Herbst 1832 zu Mannheim verhaftet, entwich aber aus dem Gefängnis zu Frankenthal und gelangte nach Frankreich. In Paris gab er 1835 die Monats schrift «Der Geächtete» heraus, wurde aber deshalb, wie 1837 noch einmal, nach Havre ausgewiesen. Nach der Februarrevolution wendete er sich wieder nach Deutschland und kämpfte im Vorparlament gegen die Sonderbestrebungen Heckers. Im Fünf ziger Ausschuß wie in der Nationalversammlung war er einer der Führer der Linken; später gehörte er auch dem Rumpfparlament in Stuttgart an. Von Berlin und Breslau ausgewiesen, lebte er nun in Bonn, seit 1853 in Zürich, wo er sich an der Universität als Docent der Geschichte habilitierte. 1855 siedelte er nach Heidelberg, 1857 nach Oberweiler bei Badenweiler über, wo er 8. Febr. 1871 starb. In öffentlichen Reden und Flugschriften bekämpfte er die «preuß. Spize» und blieb dieser Richtung auch nach den Ereignissen des J. 1866 treu. Von seinen Schristen sind hervorzuheben: «Reise- und

und Mosaikwaren, Tabak, Leder, Kerzen, Seife, Besen, Uhren, Quincaillerie- und Bijouteriewaren, Zündhölzern, Instrumenten, Waffen, Gold-, Silber,

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Eisen- und Seilerwaren, Wollund Seidenwaren, Spißen und Stickereien, Schiff- und Maschinenbau; ferner bestehen Fischerei, Landbau (Weizen, Hafer, Reis, Mais, Hirse), Wein-, Gemüsebau, Vieh- und Seidenzucht. -2) Hauptstadt der Provinz und des Distrikts V., Festung, Kriegsund Handelshafen, durch ihre Lage, Kunstwerke und Geschichte eine der merkwürdigsten Städte, liegt 4 km vom Festlande entfernt und ist mit demselben durch eine 3601 m lange Eisenbahnbrücke mit 222 Bogen verbunden, auf 122 Inseln in den Lagunen, einem seichten, 40 km langen und 15 km breiten Teile des Adriatischen Meers, größtenteils auf Pfahlrosten erbaut, an den Linien MailandVerona Padua - V. (265 km), V.- Padua - Bologna (160 km), V.-Treviso-Udine (157 km) und V.-MestrePortogruaro-Casarsa (89km) des Adriatischen Neyes, ist Siz des Präfekten, eines Gerichtshofs, Appellationshofs, Militär-, Seegerichts, Hafenkapitanats, einer Finanzintendanz, eines kath. Patriarchen, armenischen Erzbischofs, Marinekommandos, einer Handels- und Gewerbekammer und hat (1901) 151840 C., in Garnison etwa 3000 Mann (das 80. und je 1 Ba taillon des 26.und 87.Infanterieregiments, 1.Küstenartilleriebrigade, 2 Compagnien des 4. Genieregi

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ments). (Hierzu ein Stadtplan nebst Verzeichnis | Kostbarkeiten. Der Kirche gegenüber stand der vierder Kanäle, Straßen und öffentlichen Gebäude.)

Anlage, Brücken, Denkmäler. Von den 175 Kanälen (rii), welche die Stadt durchschneiden, ist der bedeutendste der Canale grande (3650 m lang, durchschnittlich 75 m breit), der die Stadt in mehrern Bogen durchzieht und in zwei ungleiche Teile teilt, und dessen Ufer mit Palästen eingefaßt sind; zwi schen den Kanälen erstrecken sich enge, mit Stein platten, feltener mit Backsteinen oder Asphalt belegte Gaffen (calli). Unter den 350 öffentlichen Brücken zeichnet sich die 1588-92 von Giovanni da Ponte erbaute prächtige Rialtobrücke (Ponte di Ri- | alto) aus, ein Marmorbogen von 27,7 m Spannung, der wie die beiden 1854 und 1858 erbauten eisernen Brücken über den Canale grande führt. Es giebt zwar etwa 400 Pläge (campi), meist mit Cisternen versehen, aber nur der von Palästen mit Bogen gängen umgebene Markusplay führt den Namen Biazza (di San Marco). Dieser, ein 175 m langer, bis 82 m breiter Play, der mit seiner Fortsegung, der Piazzetta, an den Canale di San Marco stößt, ist der Mittelpunkt aller öffentlichen Lustbarkeiten.

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edige Glockenturm (98 m) mit Vorbau (Loggetta) von Sansovino (1540), vier Bronzestatuen und Erzthüren (1750); er stürzte 14. Juli 1902 ein, wobei die Loggetta zerstört wurde. Der Aufbau wird an derselben Stelle stattfinden; im April 1903 fand die Grundsteinlegung statt. An der Nordseite des Markusplages befindet sich der auf Löwen ruhende Marmorsarkophag Daniele Manins, Diktators der Republik 1848. Andere bemerkenswerte Kirchen sind San Giobbe, seit 1462 von Pietro Lombardo im Frührenaissancestil_erbaut, mit schönem Portal, Ornamenten und Reliefs; San Salvatore, 1534 von Giorgio Spavento und Tullio Lombardo vollendet, mit barocker Façade von 1663, drei flachen Kuppeln auf Tonnengewölben, im Innern eine Verkündigung von Tizian und Christus in Emmaus von Giov. Bellini; Madonna dell'Orto, mit schöner spätgot. Façade; San Zaccaria, 1457-1515 von Martino Lombardo im übergangsstil zwischen Gotik und Renaissance erbaut, mit drei Schiffen, rundbogigen Arkaden, got. Hochaltarnische, Chorumgang und Kapellenkranz; Sta. Maria Formosa, mehrfach Von Denkmälern sind zu erwähnen das berühmte umgebaut, eine Kreuzkirche mit Kuppel, im InReiterstandbild des Bart. Colleoni, Söldnerführers nern ein Gemälde von Palma Vecchio (heilige der Republik, von Andrea del Verrocchio und Leo- Barbara); die prächtige Kirche Santi Giovanni e pardo, von dem auch der schöne Marmorsockel her- Paolo (94 m lang, 40 m breit), 1240—1430 in ital. rührt (1490-95; s. Tafel: Italienische Kunst IV, | Gotik errichtet, mit Grabmälern mehrerer Dogen; Fig. 7); das Bronzestandbild Manins von Borro Sta. Maria dei Miracoli, 1481 in Frührenaissance (1875); das Marmorstandbild des Philosophen und von Pietro Lombardo aufgeführt, neuerdings restau Pädagogen Niccolò Tommaseo von Franc. Barzaghi | riert (vgl. die Schrift von G. Boni, Vened. 1887); die (1882); das Marmordenkmal des Hydraulikers Paleo- got. ehemalige Franziskanerkirche Sta. Maria glo capa; die Erzstandbilder des Dichters Goldoni (1883), riosa dei Frari, 1250—1338 erbaut, reich an Denknach Dal Zottos Entwurf, und Garibaldis von Mi mälern und Gemälden (Altarblätter von Giovanni chieli (1887); das Denkmal von Benvenuti (1886) Bellini [f. Tafel: Italienische Kunst VI, Fig. 3] zur Erinnerung an die Hilfeleistung der Soldaten und Tizian, 1526) und mit prächtigen Chorstühlen bei der Überschwemmung 1882; das Reiterstandbild (1458-68); San Sebastiano, 1506-18 erbaut Victor Emanuels II. von E. Ferrari (1887), das Erz- und neuerdings wiederhergestellt, mit Gemälden und standbild des Fra Paolo Sarpi (1892) und die beiden der Grabstätte des Paolo Veronese; Sto. Stefano, alten griech. Säulen der Piazzetta mit der Marmor- eine got. Kirche des 14. Jahrh., mit zierlicher Backstatue des heil. Theodor und dem ehernen Markus- steinfaçade und im Innern ornamentalen Fresken Löwen (1892 restauriert). Eine von Lorenzetti model- und Chorgestühl (1526), deren Turm wegen drohenlierte Kolossalstatue der Italia wurde 1902 errichtet. den Einsturzes abgetragen werden wird; die großKirchen. V. hat etwa 100 kath. Kirchen, je eine artige Kuppelkirche Sta. Maria della Salute (j. Kirche der Griechen, unierten Armenier und der Prote- Taf. II, Fig. 8) am Ostende des Großen Kanals, stanten und mehrere Synagogen. Die bedeutendste 1631-56 von Longhena zum Andenken an die Kirche ist die Patriarchal- oder St. Markuskirche an Pest (1630) erbaut, mit drei Kapellen und Bildern der Ostseite des Markusplayes (f. Taf. I, Fig. 2), dem von Tizian; südlich von der Piazzetta auf der Evangelisten Markus geweiht, dem Schußheiligen der Insel San Giorgio Maggiore die schöne dreiStadt, dessen Gebeine 829 aus Alexandria hierher schiffige Kuppelkirche San Giorgio Maggiore, 1560 gebracht worden sein sollen, 830 begonnen, 976 nach von Palladio begonnen, die Façade 1575 von einem Brande erneuert, eine roman. Backsteinbasi-Scamozzi beendet, mit prächtigem Innern und schölika, im 11. Jahrh. nach byzant. Mustern umgebaut und mit orient. Pracht (Mosaiken, Gold, Bronze, orient. Marmor) ausgestattet und im 15. Jahrh. mit got. Zuthaten versehen. Die Kirche bildet ein griech. Weltliche Bauten. Der Markusplay ist auf drei Kreuz, trägt fünf byzant. Kuppeln und enthält 500, Seiten von Prachtbauten aus Marmor eingeschlos meist orient. Säulen mit reichen Kapitälen in allen sen. Die Paläste, die sog. Prokurazien (ProkuraMarmorarten. über dem Hauptportal ein antikes tien), dienten einst als Wohnung für die ProkuratoViergespann aus vergoldetem Erz, wahrscheinlich ren von San Marco. Dernördl. Flügel, die alten Provom Triumphbogen Neros, dann Trajans in Rom, kurazien, ist 1496–1520 von Pietro Lombardo, Barspäter in Konstantinopel, 1797-1815 in Paris; im tolommeo Buon dem Jüngern und Guglielmo BerInnern Mosaiken, die Pala d'oro am Altar, eine gamasco erbaut; der südliche, die neuen Prokurazien, Schmelzarbeit mit Juwelen auf goldenen und silber von Scamozzi 1584 begonnen, dient jest mit der annen Platten, 1105 in Konstantinopel gefertigt und stoßenden ehemaligen Bibliothek als königl. Palast im 14. Jahrh. erneuert; in der Kapelle Zeno das und enthält moderne Zimmer mit alten und neuen Grabmal des Kardinals Giambattista Zeno mit Gemälden; das Gebäude an der Westseite, Atrio oder Erzstatuen und ein prächtiger Altar mit Erzgruppen Nuova Fabbrica, wurde 1810 errichtet. Die ehe(f. Tafel: Altäre II, Fig. 3), in der Schazkammermalige Bibliothek an der Piazzetta, 1536 von Jac.

nen Chorstühlen in Barodstil; auf der Insel Giudecca die ehemalige Franziskanerkirche del Redentore, 1576 von Palladio erbaut.

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Pietro. H 4.
Porta Nuova, Canale di.
H 3. 4.
Präfektur. D 5.
Prigioni criminali. E. F4.

Malipiero. C. D 4, Priuli detta dei Cava

E. F 3.

Manfrin. C 2.

Mangilli -Valmarana. D. E 2. 3.

Manin. E 3.

- Manzoni-Angarani.

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C. D 5.

Michieli dalle Colonne. D 2. 3. Mocenigo. D 4. Moro-Lin. C. D 4. Morosini. D 4. Papadopoli. B3, D3. Patriarcale. E 4. Persico. C 4. Pesaro. D 2. Pisani. C. D 4. Reale. E 4. Rezzonico. C 4. Sagredo. D 2. Tiepolo. D 4.

Trevisani. E. F 4. Tron. D 2. Vanaxel. E 3. Vendramin - Calergi. D 2.

Rio di. E 4.

letti, Calle. B. C 2.
Prokurazien, Alte. E 4.
Neue. E 4.
Protestantische Kirche.
E 2. 3.

Proviantamt. F. G 4.
Punta della Motta. H 6.
di Quintavalle. H4.5.
della Salute. E 5.
di Santa Maria. A 5.
Questura. F 3.
Raffaele, Rio di San. B 4.
Riello, Rio del. H 4.
Riformati, Rio dei. C 1.
Rocco, San. C 3.
Ruga San Giovanni. D 3.
Sacca (des Friedhofs).
F 1.

· della Misericordia.
D. E 1.

San Biagio. A. B 6.
della Fisola.

A. B 5. 6.

Girolamo. B 1. Salute, Rio della. D 5. Salvatore, San. E 3. Salzmagazin. B 6.

Paleocapadenkmal. D 4. Samuele, San.

Panada, Rio della.

E 2. 3.

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C. D 4.
Santi Apostoli, Rio dei.
E 2.
Santissimo, Rio del.
D 4. 5.
Sarpidenkmal. D 2.
Schiavoni, Riva degli.
E. F 4.
Schlachthaus. B 1.

Pensieri, Rio terrà dei. Scomenzera, Canale.

Pestrin, Rio di. E 3. Piazzetta. E 4.

di San Giorgio. E. F 5.

Pietà, Rio della. F 3. 4. Pietro, Canale di San. H4.

A 3. 4.

Scuola di San Giovanni
Evangelista. C 3.
di San Marco. E. F 3.
Sebastiano, San. B 5.
Rocco. C 3.

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Rio di San. B 4. 5.

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Rossini. D 4.
Technische Schulen.
C 3. D. E 2.
Telegraphenamt. E 4.
Tedeschi. Campo dei. C3.
Teresa, Santa. B 4.

Rio di Santa. B 4.
Ternita, Rio di Santa.
F. G 3.
Terra Canal, Rio. C 4.
Tolentini, Campo dei.
B. C 3.
Toletta, Rio della. C 4.
Toma, San. C 4.
Tommaseodenkmal. D 4.
Torreselle, Rio delle. D5.
Trovaso, San. C 5.

Rio di San. C 5.
Überschwemmungs-
denkmal. F. G 4.
Uhrturm. E 4.
Vergini, Rio delle. H 4.
Veste, Calle delle. D 4.
Victor Emanuel II.-
Denkmal. F 4.
Vidman, Rio. E 2. 3.
Vino, Riva del. D. E 3.
Vio, Rio di San. C. D 5.

Rio terrà San.

Vitale, San. D 4.

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