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1. 2. Gefäfse aus Gräbern mit Leichenbrand in der Lausitz. 3. Graburne aus vorrömischer Zeit. 4. Eiserner Gürtelhaken. 5a. Gewandnadel von Bronze, b eiserne Lanzenspitze, e eiserne Fibel (Gewandnadel), d bronzene Fibel. 6a. Kronenartiges Schmuckstück von Bronze, b Ohrring von Bronze mit einer Glasperle. 7. Kronenartiges Schmuckstück von Bronze. 8. Eisernes Schwert vom La-Tène-Typus. 9. 10. Hausurnen. 11. 12. Gesichtsurnen. 13. Germanische Graburne mit mäanderartiger Verzierung. 14. 15 a-e. 16 a-d. 17a-c. Beigaben aus germanischen Gräbern während der römischen Kaiserzeit. 18. 19. Römische Gefäfse aus dem Rheinlande. 20. Germanische Graburne aus der Zeit der Völkerwanderung. 21a-e. Beigaben aus fränkischen Reihengräbern der Merowingerzeit.

Brockhaus' Konversations - Lexikon. 14. Aufl. R. A.

Urgeschichte

störung durch die Zeit widerstehen und sich so in großer Anzahl bis jezt erhalten haben, hat man die ältern Perioden der Menschheitsentwicklung kurzweg als Steinzeit (f. d.) bezeichnet. Man unterscheidet zwei Abschnitte, die ältere Steinzeit oder paläolithische Periode und die jüngere Stein zeit oder neolithische Periode. Charakte: ristische Fundstellen aus der ältern Periode sind in Taubach bei Weimar (Interglacialzeit) und an der Schussenquelle in Württemberg (sweite Eiszeit). In dieser ältern Zeit wurden die Steine, unter denen sich der Feuerstein besonderer Beliebtheit erfreut, nur roh zugeschlagen (1. Tafel: Urge schichte I, Fig. 1 u. 2). Die Steingeräte der Diluvialzeit bestehen aus messerartigen Splittern, kleinern und größern Beilen, Schabern und Meißeln; charakteristisch ist auch der bei Absprengung von Steinsplittern zurückbleibende Steinkern (Nucleus). Auf die ältere folgt die jüngere Steinzeit (neoli thische Periode), die natürlich nur ein Kultur-, tein Zeitbegriff ist, da sie in verschiedenen Gegenden zu sehr verschiedener Zeit begonnen haben mag. Eie ist charakterisiert durch die bessere Ausführung der Steingeräte, die nun geschliffen, poliert und nöti genfalls durchbohrt werden (so Steinhämmer und Beile, Haden, Sägen, Pfeil- und Lanzenspißen, Dolche, Messer, Meißel u. s. w., Taf. I, Fig. 9 u. 10; II, Fig. 1-6, 11 u. 14), durch die Kunst der | Töpferei (Taf. I, Fig. 6 u. 8; II, Fig. 12) und die größere Sorgfalt, die man der Bestattung (s. d.) der Toten und der Errichtung mächtiger Grabmäler zu wendet. In Europa fällt der Beginn dieser Periode ungefähr in die Zeit, in der das Klima des Erdteils feine heutige Beschaffenheit annahm, die diluviale Tierwelt zurücktrat und Viehzucht und Ackerbau möglich wurden. Die Bewohner Europas unterhielten damals bereits einen gewissen Handelsver tehr, an günstigen Stellen, wie auf Rügen, wurden Feuersteingeräte fabrikmäßig hergestellt und weithin ausgeführt, während von Südosten her bereits ge: wisse fördernde Einflüsse bis nach den Norden gelangt zu sein scheinen. Die ältesten Schweizer Bfahlbauten gehören der neolithischen Periode an. Die mächtigsten Denkmäler aus jener Zeit sind aber die megalithischen Grabkammern (Dolmen, s. d. und Taf. 1, Fig. 5), ebenso wie die Cromlechs (s. d.) und Menhirs (j. d.).

Mit dem Auftreten der Metalle beginnt eine neue Zeit, die indessen von der vorigen nicht scharf geschieden ist. Am frühesten scheint das Kupfer erkannt und benugt worden zu sein. Aber die Kupferzeit (s. d.) ist in Europa und Asien nur ein kurzes Vorspiel der Bronzezeit (s. d.). Wo man zuerst die Bronze hergestellt haben mag, ist noch immer unsicher; in Amerika ist die Legierung ebenfalls bekannt gewesen und wohl selbständig erfunden worden. Die Bronze periode beginnt nicht überall gleichzeitig und ist in den einzelnen Gebieten von verschiedener Dauer und Bedeutung; häufig kehrt die Erscheinung wieder, daß dort, wo die Keramik blühte, wie z. B. in Mittel deutschland, die Metalltechnik zurücktrat, während von Skandinavien das Gegenteil gilt. Gegenden hochentwickelter Bronzekultur waren in Europa die Echweiz, Ungarn, Skandinavien mit einem Teile Norddeutschlands; schwächer vertreten war diese Kultur in Frankreich, Spanien, Italien, da sie hier früh durch die Eisenkultur beeinträchtigt wurde. Die häufigsten und charakteristischsten Stücke aus der Bronzezeit sind die Beile, die sich erst allmählich

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aus ungeschichtern, den Etcingeräten nachgebildeten Formen zu neuen Typen umgebildet haben, zum Paalstabe oder Schaftcelt und zum Celt oder Hohlcelt (f. Celt und Taf. II, Fig. 10). Die Eigenschaft der Bronze, sich zu elastischem Draht ausziehen zu lassen, führte zur Erfindung neuer Geräte, vor allem der überaus häufigen Vorstecknadel oder Fibula (j. d. und Taf. III, Fig. 6 u. 7). Ringe, Arm: ringe (Fig. 5, 10 u. 11), Halsringe (Fig. 8, 9 u. 13), Lanzenspizen (Fig. 4), Schwerter (Taf. II, Fig. 13; Taf. III, Fig. 1), Helm, Panzer u. s. w. wurden aus Bronze hergestellt, ferner ärte (Taf. Ill, Fig. 2 u. 3), Messer (Fig. 15 u. 16), Sicheln (Fig. 14), Nadeln (Taf. II, Fig. 9 u. 15), Gefäße (Taf. III, Fig. 12), Musikinstrumente u. s. w.

Allmählich drang von Südosten her die Kenntnis der Eisenbereitung in Europa ein und rief mit der Zeit eine völlige Umwälzung hervor. Die sog. Eisenzeit (s. d.) verdrängte die Bronzezeit, deren Ende im Süden mit dem Jahre 1000, in Standinavien mit dem Jahre 400 v. Chr. ungefähr zusam menfallen dürste. Es war indessen das Eisen zunächst noch das seltenere Metall, und so können wir eine frühe Eisenzeit unterscheiden, in der die Bronze noch massenhaft verwendet wird und an erster Stelle steht, und eine vollentwickelte, in der das Eisen die Bronze fast ganz verdrängt bat. Die frühe Eisenzeit wird beherrscht durch die Hallstatṭkultur, es ist die sog. Hallstätter Zeit (s. d.). Ihre Formen finden sich fast in ganz Europa mit Ausnahme des Nordens; die Blütezeit dieser Kultur war aber nicht überall von gleicher Dauer, nur kurz in Italien und Griechenland, wo bald eine entwickelte Eisenzeit einseßte, länger im Norden der Balkanhalbinsel, in den Alpen und Süddeutschland.

Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Hallstattkultur unter Völkern verbreitet war, über die auch die Anfänge der europ. Geschichte schon zu berichten wissen. Es sind vor allem die einst mächtigen Stämme der Jllyrier in den Ostalpen und der nordwestl. Balkanhalbinsel, ferner die Etrusker, Italiker und die ältern Kelten, die ihr anhingen. Während nun im Süden die reine Eisenzeit ziemlich früh, aber nicht sehr plöglich der Hallstattperiode ein Ende macht, findet weiter im Norden eine fast ruckweise Ausbreitung einer jüngern Eisenkultur statt, die man nach einem der ersten wichtigen Fundorte die La Tène-Zeit (s. d.) genannt hat. Hier waltet das Eisen durchaus vor, und dem Charakter dieses Stoffes entsprechend treten die Schmucksachen und Brunkgeräte der Bronze- und Hallstattzeit vollständig gegen Waffen und Gerätschaften des praktischen Gebrauchs zurück. Der Ausgangspunkt dieser nuen, hervorragend kriegerischen Kultur ist Frankreich, und die Verbreitung der La-Tene-Funde läßt mit Sicherheit erkennen, daß es Kelten gewesen sind, die diese Kultur geschaffen und nach Süddeutschland, Oberitalien und Spanien verbreitet haben.

Seitdem im Anfarge unserer Zeitrechnung die Römer in häufige Berührung mit den german. Völkern des Nordens kamen, gewann ihre Kultur mehr und mehr Einfluß auf diese, und ein lebhafter Handelsverkehr brachte massenhaström. Fabrikate nach Deutschland und Skandinavien. Die Formen der einheimischen Geräte wurden hierdurch stark beeinflußt (Taf. IV, Fig. 13-17). Nach der Zertrümmerung des Römischen Reichs entstehen die german. Staatengebilde, deren Kultur zwar noch manche antiken Elemente enthält, aber im wesent

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lichen doch ein neues Gepräge zeigt. Es ist die Merowingerzeit, über welche die beglaubigte Geschichte schon ausführlicher berichtet. Troßdem müssen die Gräberfunde (Taf. IV, Fig. 21 a-e) noch als ein wichtiges Hilfsmittel für die histor. For schung betrachtet werden.

Noch weiter in das Reich der eigentlichen Ge schichte ragen jene Funde einer dürftigen Eisenzeit hinein, die häufig im Osten Deutschlands auftreten und den slaw. Einwohnern des frühen Mittelalters zuzuschreiben sind. Von Wällen umschlossene Zufluchtspläge (s. Burgwall) und eine eigentümliche Keramik sind für diese Kultur charakteristisch.

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Urheberrecht

schen (Stuttg. 1894); Sophus Müller, Nordische Altertumskunde (deutsch von Jiriczek, Straßb. 1897); Dawson, Relics of primeval life (Lond. 1897); Cou pin, L'homme préhistorique (Melun 1898); Göge, Die Urzeit des Menschen (Berl. 1898); Comte P. de Leusse, Études d'histoire ethnique etc. (2 Bde., Straßb. 1899); Beck, Der Urmensch (Basel 1899); Schurt, U. der Kultur (Lpz. 1900); de Mortillet, Le préhistorique, origine et antiquité de l'homme (3. Aufl., Par. 1900); Heierli, U. der Schweiz (Zür. 1901); Weule, Völkerkunde und U. im 20. Jahrh. Urgewicht, s. Normalmaß. [(Eisenach 1902). Urgieren (lat.), drängen, auf etwas dringen. Auch außerhalb Europas macht die U. Fort- Urginea Steinh., Pflanzengattung aus der Fa schritte. Die Ausgrabungen Schliemanns in der milie der Liliaceen (f. d.) mit gegen 24 Arten im Troas und in Griechenland, Ohnefalsch - Richters | südl. Europa, in den Mittelmeerländern, in Ostund anderer in Cypern und neuerdings der Eng indien und im tropischen Afrika, Zwiebelgewächse länder in Kreta haben bereits Klarheit über die mit schmallinealen oder breiten bandförmigen BlätWege gebracht, auf denen die alte Kultur Vorder- tern. Die zahlreichen, meist kleinen und weißlich ge: asiens sich nach Europa verbreitet hat. Von nicht färbten Blüten sind zu einer langen Traube ver geringerer Wichtigkeit verspricht die Untersuchung einigt. Die wichtigste Art ist die an den sandigen der südsibir. Fundstätten zu werden. In Ägypten hat| Küsten des Mittelländischen und Atlantischen Meers Flinders Petrie die Reste einer Bevölkerung nachge- wachsende gemeine oder echte Meerzwiebel wiesen, die vor dem Entstehen einer höhern Kultur oder Squille (U. Scilla St., Scilla maritima L., das Nilthal bewohnte; eine eigenartige Bronze- f. Tafel: Liliifloren, Fig. 5), deren etwa 1 m kultur hat ihren Ausgangspunkt in Vorderindien hoher, stielrunder Schaft mit seiner reichen Traube und ist nach dem Ostindischen Archipel vorgedrungen. weißlicher Blüten im Herbst sich nach dem VertrockGanz besondere Ergebnisse aber sind zu hoffen, wenn nen der im Frühjahr hervorgesprossenen Blätter entes einmal gelungen sein wird, die ostasiat. Länder in wickelt. Die Zwiebel ist schuppig, sehr groß, bis zur Bezug auf urgeschichtliche Reste zu durchforschen. Größe eines Kinderkopfes anwachsend und bis zu 2 kg schwer; ihre bitter und scharf schmeckenden Schhuppen (Niederblätter) sind getrocknet als ein die Sekre tionen, besonders der Nieren, beförderndes Heilmittel gebräuchlich. Sie ist als Bulbus Scillae offizinell und dient zur Bereitung der offizinellen Präparate: Meerzwiebelessig, Meerzwiebelhonig und Meerzwiebeltinktur (f. diese Artikel). In größerer Gabe und frisch wirkt die Meerzwiebel giftig.

Sehr erfolgreich ist die prähistor. Forschung in Nordamerika, und auch hier ist es bereits gelungen, Geschichte und U. in Verbindung zu bringen. (S. Amerikanische Altertümer.)

Zu den Tafeln Urgeschichte I-IV vgl. außer den den bereits verwiesenen Artikeln noch: Megalithische Denkmäler, Hünengräber, Hockergräber, Ganggräber, Bautasteine, Prähistorische Thongefäße, Urnen, Hausurnen, Bucelurnen, Fensterurnen (Bd. 17), Lau fizer Typus, Höhlenforschung, Höhlenfunde u. s. w. Vgl. außer der Litteratur unter Mensch und An- | thropologie: Lubbock, Prehistoric times (4. Aufl., Lond. 1865; deutsch von Passow, 2 Bde., Jena 1873 -74); Razel, Vorgeschichte der europ. Menschen (Münch. 1874); Hildebrand, De förhistoriske Folken i Europa (Stoch. 1880); Worjaae, Die Vorgeschichte des Nordens (deutsch von Mestorf, Hamb. 1878); Undset, Das erste Auftreten des Eisens in Nordeuropa (deutsch von Mestorf, ebd. 1882); Nilsson, Das Steinalter oder die Ureinwohner des skan dinav. Nordens (deutsch von Mestorf, ebd. 1868); Bär, Der vorgeschichtliche Mensch (2. Aufl. von Hellwald, Lpz. 1873-74); Chantre, Études paléoethnologiques dans le bassin du Rhône (âge de bronze, 3 Bde., Par. 1875–76; Premier âge du fer, 1880); Caspari, Die U. der Menschheit (2. Aufl., 2 Bde., Lpz. 1877); Joly, Der Mensch vor der Zeit der Metalle (ebd. 1880); Marquis de Nadaillac, Les premiers hommes et les temps préhistoriques (2 Bde., Par. 1881) und L'Amérique préhistorique (ebd. 1883; beide Werke in eins verarbeitet von Schlösser und Seler als: Die ersten Menschen und die prähistor. Zeiten, Stuttg. 1884); Rauber, U. des Menschen (2 Bde., Lpz. 1884); Schrader, Sprachvergleichung und U. (Jena 1890); Hoernes, Die U. des Menschen (Wien 1892); Much, Die Kupferaeit in Europa (2. Aufl., Jena 1893); Schmidt, Vorgeschichte Nordamerikas (Braunschw. 1894); Müller, über Ursprung und Heimat des Urmen |

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Urgneisformation, die untere, bis 30 000 m mächtige Abteilung der Archäischen Formationsgruppe (s. d.). Sie umfaßt die untersten und ältesten uns bekannten krystallinischen Gesteine, vorherrschend Gneise und Flasergranite mit linsenförmigen Einlagerungen von Hornblendeschiefer, Marmor, Serpentin, Etlogit und Quarzit. Technisch wertvoll sind viele Einlagerungen von Graphit, Magneteisenstein und von Kiesen, wie denn auch der Gneis oft reich ist an nachträglich auf Spalten in ihm zur Bildung gelangten edlen Erzgängen, wie namentlich im Sächsischen Erzgebirge, oder an wolkenartigen Erzanreicherungen, wie in Skandinavien (Fahlbänder). Organische Reste kennt man mit Sicherheit nicht aus dieser Formation.

Urhahn, der Auerhahn (s. d.).

Urheber (lat. auctor oder autor), die Person, welche eine That verrichtet, ein Recht auf einen an dern übertragen oder für ihn bestellt oder ein Werk geschaffen hat (also auch der Verfasser eines littera rischen oder der Schöpfer eines künstlerischen Werkes, dem das Urheberrecht (s. d.] zusteht). In der frühern Strafrechtswissenschaft wurde als U. bezeichnet einerseits der Thäter (s. Thäterschaft) als physischer U., andererseits der Anstifter (s. Anstiftung) als intellek tueller U., während dieser im Deutschen Strafgesetbuch als Teilnehmer bezeichnet ist. Über den Rechtsurheber s. Abgeleiteter Erwerb.

Urheberrecht. Die modernen Völker haben anerkannt, daß, soweit geistige Schöpfungen gegen Entgelt, also namentlich gewerblich verwert

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