Zur Geschichte alt-römischer Cultur am Ober-Rhein und Neckar: mit einem Vorschlage zu weiteren Forschungen

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C.W. Leske, 1833 - 122 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 51 - Durch dieses letztere Attribut wurde diese Gottheit von Griechen und Römern schon näher als Zeus und Juppiter bezeichnet. Solche Freiheiten erlaubten sich beide, wenn sie aus Aberglauben oder Politik von den Barbaren Götter entlehnten. Da er aber in mehreren Inschriften bloss der Dolichenische Gott benannt wird, so lässt diess schon
Seite 51 - dass jener Name ihm ursprünglich nicht angehörte; und das Attribut des Stieres gibt uns zu erkennen, dass er in altsyrischen Bildern wohl selbst als Stier dargestellt, und vielleicht gar jenem Moloch der Kananiter (") verwandt war, den wir aus der Bibel kennen. Am sichersten denken wir uns ihn als einen jener Baal's (Baalim) oder als ein Wesen aus dem
Seite 71 - Decumates agros incolunt" durch Zehentlande übersetzt, und sie also auf die gewöhnliche Weise genommen, kann aber doch, selbst auf die Gefahr hin einer Paradoxie beschuldigt zu werden, einen bescheidenen Zweifel nicht unterdrücken, ob die Römer wohl auch jemals solche Zehentlande
Seite 50 - Dieser Juppiter Doligenus, oder richtiger Dolichenus, Dolichenius hatte seinen Namen von der Stadt Doliche im nördlichen Syrien oder in der Landschaft Commagene, welche ihren Rang unter den Städten Syriens noch bis in die christlichen Zeiten herab behauptet hat
Seite 60 - gedachter Entdeckungen dieses, dass man nun nicht mehr, wie bisher oft geschehen, bloss von Römischen Zehentlanden nördlich vom Main und von vorübergehenden Römischen Ansiedelungen im Süden dieses Flusses wird reden können, sondern dass von jetzt an auch auf den fruchtbaren Hochebenen des Schwarzwaldes eine Jahrhunderte hindurch bestandene, durch Heerstrassen verbundene und durch
Seite 5 - wendend und in die Strasse eintretend, welche von der Donau her über Pforzheim in das Rheinthal führte. — Wie alle Ausmündungen (Debouches) der Gebirgsthäler nach den Grundsätzen Römischer Strategie und Befestigung durch Schanzen und Castelle gedeckt zu werden pflegten, wovon im oberen Lande die Trümmer am Castelberg oder Calvariberg im Kinzigthal, die vom sogenannten Heidenkeller im Münsterthal bei
Seite 85 - iam Rhenus non despicit imperia, sed intersecat castella romana: a nostris Alpibus in nostrum exit
Seite 3 - Seite haben sich, von Süden gegen Norden durch das Hohenlohische, vorzüglich bei der Stadt Oehringen, quer über den Kocher und die Jaxt bis nach Jaxthausen, nicht nur abgerissene Stücke eines alten Walls, sondern auch ansehnliche Ueberbleibsel von Schanzen, vielleicht von einer ganzen Stadt gefunden. Weiter gegen Nordosten durch das Pfälzische und Mainzische fehlt es bisher an genauen Untersuchungen: nur an der östlichen
Seite 59 - 2) Die dortigen Baureste beurkunden einen veredelten baukünstlerischen Sinn in äusserlichen Formen. Dagegen sind sie weniger dauerhaft gearbeitet als andere Römerbauten. Quadersteine fehlen gänzlich, die Fundamente sind nicht tief gelegt. Dagegen sind die Arbeiten aus gebranntem Thone, die Ziegel und Platten von vorzüglicher Regelmässigkeit, Güte und Dauerhaftigkeit, oft wirklich verschwenderisch angewendet. Die Bildwerke
Seite 23 - die man über die Oertlichkeit des alten Solicinium hat geltend machen wollen. Der Leser fürchte nicht, dass ich mit einer neuen mich versuchen wolle, da ich gar zu gut weiss, dass dieses eine missliche Sache ist, einmal weil bei den notorischen Römersitzen wenige oder keine Namen vorkommen, welche von unsern Vorfahren Römisch genannt

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