Uebersicht der in dem Betriebsjahre vom 1. September 1865 bis Ende August 1866 zur ZuckerFabrikation verwendeten rohen Runkelrüben im Zollverein. Cuba und Portorico... 55,731,200 86,219,331 Kil. 71,314,926 14,904,405 Kil. Obgleich der Bestand am 1. Januar schon zusammengeschmolzen war, gingen die Zuckerpreise während der ersten 6 Monate des Jahres ununter brochen herab. Dies war die Folge der allgemeinen Baisse und der Ver mehrung unseres Vorraths durch bedeutende Ankäufe einheimischen Zuckers, welche unsere Raffineure im Norden gemacht hatten. Im Juni verursachte die Zahlungseinstellung einer unserer bedeutendsten Raffinerien eine Panique auf unserem Zuckermarkte, indem dadurch nicht allein ein Hauptkäufer vom Markte verschwand, sondern auch der Verkauf der Vorräthe der ge schlossenen Raffinerie eine weitere Vermehrung des Angebots in Aussicht stellte. Hierdurch sahen sich die Importeure veranlaßt, die Aufträge zu Ankaufen in den Kolonien zurückzuziehen. Das Weichen der Preise im Auguft und September bewirkte, daß die Raffineure mit Ankäufen zurückhielten, wodurch der Import gänzlich ins Stocken gerieth. In dieser Zeit wurde die flaue Stimmung unseres Zuckermarktes noch da. durch vermehrt, daß die Quarantaine, welcher Provenienzen von Marseille unterworfen wurden, den Abfluß unseres raffinirten Zuckers nach anderen Häfen des Mittelmeeres störte. Jm Monat September veranlaßte die Wiederherstellung des Friedens in den Vereinigten Staaten ein Steigen der Zuckerpreise auf allen Märkten, welcher Umstand auch auf unserem Plaze einige namhafte Käufe für England und Paris herbeiführte und die Preise wieder etwas belebte. Von dieser Zeit ab hätte man auf einen regelmäßigeren und vortheilhafteren Absaß rechnen können, wenn die Raffinerien es nicht vorgezogen hätten, in Hinblick auf den guten Ausfall der Rübenernte sich von Paris aus mit Rübenzucker zu versorgen. Die sem Umstande ist es zuzuschreiben, daß troß der geringen Zufuhr von über. feeischem Zucker unser Bestand am Schluß des Jahres 1865 noch um ca. 18 Mill. Kil. gegen Ende 1864 gewachsen war. Derselbe betrug nämlich im Dezember 1865: 2,612,800 Kil. aus Franzöf. Kolonien, 24,451,400 jus. 27,064,200 Kil. fremdl. Von raffinirtem Zucker wurden exportirt: 71,314,926 Kil. in 1865, Schweiz. Türkei... Barbaresken Staaten Aus Französ. Kolonien: Guadeloupe.... Martinique... Reunion. Nossi-bé Cayenne... Contentieux. 308 Kil. 3,666 2 83 2 125 643 21,569 5,646 3,272 D 1,219 254 Ril. Kil. 3,902,445 9,644,940 3,758,786 50,841 kil. Roher Zucker Kolonial. Rüben. Kil. Raffinir. ter Zucker Rober Zucker. Raffinir. ter Zucker. Zusammen 212,372 2,196,307 | 634,446 | 2,952,413 (2,748,532 Kaffee. Die Einfuhr von Kaffee betrug in 1865 17,068 Tonnen, d. h. 2000 Tonnen mehr, als im Vorjahre. Der Bestand am 31. Dezember 1865 überstieg den des Vorjahres nur um 600 Tonnen. Diese Thatsachen sprechen für die Lebhaftigkeit des Geschäftes im verflossenen Jahre. Die Zu nahme der Einfuhren ist hauptsächlich veranlaßt durch die Vermehrung der Anfuhren von Maracaïbo (Venezuela) und von Mokka über Egypten. Die Kaffees der lehtgenannten Herkunft dürften in Zukunft eine bedeutendere Stelle in unserem Import-Geschäft einnehmen. Jhre Qualität hat sich er. heblich verbessert, namentlich sind sie reiner ols früher und finden in Folge dessen leichteren Absaß. Durch Verbesserung der Verkehrswege in Egypten wird der Bezug dieser Sorte noch wachsen, umsomehr als die hohen Preise dieses Artikels auf den Europäischen Märkten zum Export auffordern. Von anderen Ländern sind nahezu die gleichen Quantitäten bezogen worden wie im Vorjahre. Die Anfuhren aus den Französischen Kolonien waren auch in diesem Jahre wenig belangreich. Die Preise waren in den ersten 6 Monaten des verflossenen Jahres keinen bedeutenden Schwankungen unterworfen. Nur Indischer Sesam va. riirte im Preise zwischen 491⁄2 — 53 Frs. Erdeicheln hielten sich auf 35-37 Fr8. 50 Cts. und Russischer Leinsamen 361⁄2-37 Frs. Ju den ersten 3 Monaten des zweiten Semesters behaupteten sich die Preise, bis die in Marseille ausgebrochene Epidemie hemmend auf das Geschäft ein. wirkte. Als nach Aufhören der Krankheit die Geschäfte wieder aufgenom men wurden, kehrte auch für diesen Artikel die günstige Stimmung wieder. Preise stellten sich für Sesam: Levant. 69 Fr8., Jud. 54% Frs. Für Kurrachee und Mozambique-Serten zur Speiseöl-Fabrikation wurden sogar 59-60 Frs. bezahlt. Erdeicheln verkauften sich zu 40-41 Frs. 75 Cts. Russischer Leinsamen behauptete sich im November und Dezember auf 40 Fr8. 25 Cts. bis 40 Fr8, 75 Cts. (Fortschung folgt.) lität. 8,100 17,530 72,600 121,000 229,000 250,000 Mittheilungen. Tilsit, 16. November. Im abgelaufenen Monat war das Getreidegeschäft ein recht lebhaftes, nur in Weizen blieben die Umsätze aus Mangel an Vorräthen geringe; für Memel und Königsberg wurden einige Partien zu 84 Sgr. pro 82 Pfd. gekauft, und zum Konsum bezahlte man 89 bis 95 Sgr. pr. Echffl. für bessere Waare, 75-85 Sgr. für abfallende Qua. Von Roggen fanden mehrere Posten alte Waare für Memel zu 45 gr. pro 78 Pfd. Käufer, zu welchem Preise einige Inhaber von Lägern aber nicht abgeben wollten; zum Konsum ist vom Speicher zu 451⁄2 bis 52% Sgr. pro 80 Pfd. je nach Qualität und Gewicht Mehreres gehandelt worden. Gerste blieb sowohl zu Brau. als auch zu Futter. zwecken gesucht, für erstere wurde bis 45 Sgr. pro Schffl., für leßtere bis 42 Sgr. pr. 68 Pft. Zollgew. bewilligt. Die Frage nach Hafer blieb anhaltend und wenn auch der Preis von 27 bis auf 26 Sgr. pr. 50 Pfd. Zollgew. herunterging, so ist zu diesem lezten Preise reger Absoß geblieben. In Rundgetreide ist nichts umgegangen. Verladen wurden nach Königs |