kalamitāt und das damit verbundene Mißtrauen halten Jeden von Unter. nehmungen fern, ersticken alles Leben, welches unter andern Verhältnissen bei den so günstigen Aussichten auf eine brillante Delfaat Ernte, sowie dem guten Stande aller Getreidearten, aufkeimen würde, und lasseu, so lange diefer Druck auf dem Geschäfte lastet, keine erfreulicheren Zustände, noch einen Aufschwung der Preise erwarten. Die etwa vorgekommenen Geschäfte beschränkten sich hauptsächlich auf Regulirungen früher eingegangener Verpflichtungen, und nur zu diesem Zweck sind einige Posten von Weizen verladen worden. An allen auswärtigen Märkten sind die Preise erheblich zurückgegangen, selbst die feinsten Qualitäten konnten nur zu niedrigeren Preisen verkauft werden, während abfallende Sorten unbeliebt und schwer zu placiren waren, und so hält man mit Abladungen, die Verlust bringen würden, zurück, um günstigere Konjunkturen abjuwarten. Bei den neuen nur geringen Zufuhren mußten sich die Produzenten zu einem Preisabschlag von 6–8 Rthlr. pro Wispel bequemen. Die Notirungen find für guten gesunden Weizen 52–60 Rthlr., mittlere Qualitäten 45-52 Rthlr., aus. gewachsener 32-45 Rthlr. pro Wispel. Die großartigen Schwankungen, welchen Roggen im Anfange dieses Monats, auf Grund des erwarteten Krieges an der Berliner Börse unterworfen war, haben auf das hiesige Geschäft keinen Einfluß ausüben können, weil die Zufuhren ganz unbedeu tend gewesen, die Läger nur klein sind und man damit bis zur neuen Ernte auf den Bedarf der biesigen Mühlen spekulirt. Der Marktpreis ist 40 Rthlr. pro Wispel anzunehmen. Gerste und Hafer blieben gefragt und haben sich im Preise behauptet, Delsaaten blieben bis jezt ohne Handel, wie man hört, soll 30 Rthlr. pro Wispel geboten werden. Die Zufuhren von Spiritus haben fast ganz nachgelassen, einzelne herangekommene Posten sind mit 12/ bis 13 Rthlr. pro 8000 pCt. bezahlt worden. Wenn auch unser Plaz bis jetzt von bedeutenderen Zahlungs-Einstellungen unberührt geblieben, ab. gesehen von einigen Stockungen bei Getreidehändlern, so sind doch schon mehrere Konkurse von Kleinhändlern angemeldet, die Wechsel für Waaren. forderungen müssen zum Theil protestirt werden und ein altes 60 Jahr be stehendes Manufakturwaarengeschäft in Inowraclaw ist durch das Stođen aller Eingänge bei den Besißern und aus Polen genöthigt worden, den Konkurs anzumelden, desgleichen ein Handlungshaus in Nakel, bei welchem viele kleine Ersparnisse niedergelegt waren und wodurch ein großer Theil von Nakel in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Gutsbesizer vermögen ihren Verpflichtungen nicht nachzukommen und ihre Wechsel müssen, um sie nicht ganz zu ruiniren, meistens ohne Abzahlung prolongirt werden, da sie nicht im Stande find, sich Vorschüsse auf die in einigen Wochen in Aus, sicht stehende Ernte der Delfrüchte und Getreidekörner zu verschaffen, selbst Wolle ist bis jezt nur mit einem enormen Verlust verkäuflich und Viele ziehen es vor, eine Verpfändung derselben bei der Bank oder Darlehnskasse zu machen.

Görlik, 18. Juni. In den ersten Monaten dieses Jahres gingen die sämmtlichen Geschäfte ihren ruhigen Gang fort; man sah eigentlich mit leichgültigkeit den sich erhebenden diplomatischen Differenzen zwischen den beiden Großstaaten Deutschlands zu, indem wohl nur Wenige sich mit dem Gedanken an eine ernstliche Kriegsgefahr vertraut machen konnten. Selbst tie ersten Anzeichen einer Mobilmachung vermochten kaum Handel und In. dustrie in ihrem bisherigen ruhigen Gange wesentlich zu stören, bis endlich iie Mobilmachung der ganzen Armee ausgesprochen wurde. Mit demselben Tage trat durch diese Ereignisse und durch die vor Augen gerückte Kriegs. gefahr eine vollständige Lähmung aller Geschäfte und damit zugleich die in solchen verhängnißvollen Zeiten stets beobachtete Erscheinung des Verschwin. dens des Kourantgeldes und des Zurückhaltens von Silbergeld Seitens der Privatpersonen ein. Bankiers und Privatbanken versagten theilweise oder gänzlich den bisher willig gewährten Kredit, andere öffentliche Kaffen zogen sich aus dem geschäftlichen Verkehr zurück und es entstanden Verlegenheiten, welche von unermeßlicher Tragweite gewesen wären, wenn nicht die Preu-| ßische Bank in die Schranken getreten wäre und die Nothleidenden mit ihren

bereiten Mitteln nach Kräften unterstüht hätte. Da Lombard. Darlehne Seitens der Bank indeß nur beschränkt und für äußerste Nothfälle effektuirt werden konnten, so wurde bei der hereingebrochenen kreditlosen Zeit das Gesetz wegen Errichtung von Darlehnskaffen mit Freuden begrüßt und man sieht der Eröffnung einer solchen Kasse am hiesigen Orte mit großer Unge. duld entgegen. Die Gewerbethätigkeit liegt, wie bereits oben erwähnt, fast gänzlich darnieder. Die meisten Aufträge sind abgeschrieben und die größe ren Fabrikanten müssen auf Lager arbeiten, um nur ihre Arbeiter nicht brodlos werden zu lassen. Troß dieser trüben Zeit, tros des Mangels an Geld find die Verbindlichkeiten hier allgemein bisher ohne große Schwierig. keiten abgewickelt worden, was zu der Schlußfolgerung berechtigt, daß das Geschäft als gesund zu erachten ist, zumal Nothverkäufe von Waaren nir. gend stattgefunden haben. Den Stand der Saaten anlangend, so hatten dieselben durch die starken Nachtfröste zwar anscheinend sehr gelitten, indessen die darauf folgende warme, höchst fruchtbare Witterung hat Vieles bereits wieder ausgeglichen und, wie Männer vom Fach sagen, stebt heute schon so viel fest, daß, wenn die jeßigen Aussichten nicht durch unberechenbare Zwi. schenfälle getrübt werden, wir einer guten Ernte entgegensehen dürfen.

Gleiwih, 18. Juni. Die Errichtung der hiesigen Darlehnskasse ist von allen Industriellen freudig begrüßt worden. Durch den Wegfall aller Bestellungen wurde im abgelaufenen Monate verschiedenen Werken der Fort. betrieb unmöglich gemacht. Es gehören dazu besonders Eisenwalzwerke, die sich mit der Fabrikation von Handelseisen befassen, in welchem Artikel eine vollständige Geschäftsstille eingetreten ist. Andere Werke haben den Betrieb auf die Hälfte beschränkt, sind mit der Effektuirung der leßten Aufträge beschäftigt, greifen auf ihre Reserven zurück und werden, wenn die Zustände nur noch wenige Wochen in der bisherigen Weise anhalten, ebenfalls den Betrieb einstellen müssen, denn ohne Absay ist derfelbe auf die Dauer un möglich. Selbst die größeren Werke haben nur noch auf eine verhältniß. mäßig furze Zeit hinaus Eisenbahnschienen zu liefern ohne gewisse Ausficht auf Realisirung ihrer diesfälligen Geldforderungen, denn schon haben Eisenbahngesellschaften (z. B. die Wilhelmsbahn) fällige Zahlungen für Schienen unter dem Vorwande, daß ihnen die Geldmittel fehlten, verweigert. Andere Eisenbahn-Verwaltungen, z. B. die Oberschlesische Bahn, sollen mit der Anweisung der Gelder sehr lässig sein, so daß wir täglich bittere Klagen darüber hören und diese Klagen dürften, wenn fie auf Wahrheit beruhen, was wir freilich nicht mit Gewißheit behaupten können, jezt, wo die Industrie sich in einem Nothstande befindet, welcher allen solventen Schuldnern eine doppelte Pünktlichkeit zur Pflicht machen müßte, wohl berechtigt sein. Die meisten der kleinen Abnehmer find zur augenblicklichen Zahlung wirklich außer Stande und müssen von den Werken durch Prolongation der fälligen Wechsel soulagirt werden. Bald wird sich daher leider die Oberschlesische Eisenindustrie auf den Hochofenbetrieb be schränken und dieser wird auch nur soweit aufrecht erhalten werden können, als es möglich ist, das Roheisen als Unterpfand zu verwenden. Das Zinkgeschäft ist gleichfalls still gewesen; während des ganzen Monats hat, so viel uns bekannt geworden, nur ein Verkauf von 2000 Ctrn. am Bres. lauer Markte zu 5% Rthlr. stattgefunden; dennoch wird sich dieser Artikel wohl bald wieder einigen Absages erfreuen, weil die Läger der Konsumenten ziemlich geräumt sein dürften. Aus diesem Grunde ist auch der Zinkhüttenbetrieb noch wenig eingeschränkt worden. Von Betriebsstockungen sind allein die Steinkohlengruben, die mit der Eisenbahn in Verbindung stehen, ver schont geblieben; ja, dieselben haben sogar in der lezten Hälfte des vorigen Monats einen lebhaften und bedeutenden Absah gehabt, der durch Versor gung der Eisenbahnen, der Magazine und einzelner Konsumenten mit grö. Beren als den zu dieser Jahreszeit üblichen Vorräthen veranlaßt war. Als Grund hiervon sind unmittelbar die bevorstehenden Verkehrsunterbrechungen durch Militairtransporte, entfernter der Krieg und die Zerstörung der Eisenbahnen, anzusehen. Angesichts dieser Eventualitäten suchten sich die KohlenKonsumenten durch Herbeischaffung von Vorräthen vor Mangel zu schüßen.

Der Betrieb der Eisenerzförderungen hat wesentliche Beschränkungen erfahren und in Folge deffen sind viele Arbeiter entlassen worden.

Magdeburg, 19. Juni. Von der Lage des Handels und der Gewerbsamkeit im verflossenen Monate läßt sich nur ein trauriges Bild geben. Die Zustände find fiber alle Vorstellung trostlos und zerfahren und über. treffen bei Weitem diejenigen, welche durch die im Jahre 1848 und in spå. teren Jahren eingetretenen Krisen erzeugt wurden. Sie finden ihren Aus. truck in fast gänzlichem Stillstande des Handels und der Industrie, in Ent werthung der Waaren, in maßloser Kreditlosigkeit, Geldmangel und in der Unmöglichkeit, Werthschaften zu realisiren. Dazu kommen Fallimente gro Ber angesehener Firmen, die bisher für zweifellos sicher gehalten wurden, welche wieder andere Suspensionen im Gefolge haben, und was das Schlimmste ist, die Befürchtung ähnlicher unglücklichen Ereignisse, wodurch die Verzagtheit und Muthlosigkeit nur gesteigert, die Kalamität nur ver größert wird. Der ganze Handel- und Gewerbestand leidet unaussprechlich unter dem Einflusse dieser unheilvollen Verhältnisse, Viele befinden sich in harter Bedrängniß und wissen sich kaum zu rathen, geschweige zu helfen. Aller Blicke sind jeßt auf die Preußische Bank gerichtet, bei ihr allein wird Zuflucht gesucht, von ihr allein Hülfe erwartet. Jezt wird es Jedermann klar, welche schwache Stüßen des Handels die Privatbanken im In- und Auslande sind, wie wenig, oder vielmehr daß gar nicht unter solchen Um ständen auf ihren Beistand zu rechnen ist. In guten, ruhigen Zeiten waren fie freilich willfährig genug, ja, mehr als sie es hätten sein sollen, denn sie trugen im eigentlichen Sinne des Wortes den Leuten den Kredit ins Haus; nunmehr aber sind sie ohnmächtig, unfähig, so wirksam einzugreifen, wie es der Nothstand erfordert. Früher war es ihr Bestreben, ihre Noten in Cir. kulation zu erhalten und fie fanden sogar eine gewisse Genugthuung darin, wenn möglichst viele im Umlaufe waren, jezt, wo diese zurückströmen, find fie um Beschaffung der baaren Mittel verlegen, verweigern nicht allein neue Geschäfte, sondern nehmen auch Anstand, Prolongationen älterer Geschäfte zu bewilligen. Im Zuckergeschäft fanden nur dadurch einige und sogar be. langreiche Ankäufe roher Fabrikate statt, daß sie bei den überaus niedrigen Preisen mit gutem Nußen zum Export verwendet werden konnten, auch schlossen sich verschiedene Naffinerien den Exportzuren an, um sich zu den billigen Preisen mit einigem Vorrath zu versorgen. Die Käufe werden je doch nur durch Baarzahlungen ermöglicht, da die Fabrikanten Geld bedürfen und sich überdies auf Verkäufe gegen Accept nicht einlassen wollen. In raffinirten Zuckern aller Sorten war bei sehr gedrückten Preisen Angebot und Nachfrage gleich schwach. Im Laufe des Monats sind wieder circa 30,000 Ctr. Rohzucker und ca. 600 Ctr. Brodzucker von hier aus expor tirt worden; der größte Theil davon war für Marseille bestimmt. Auch im Getreidehandel war es in Folge der Lieferungen, welche die Kreise zu Militairzwecken aufzubringen haben, ziemlich lebhaft, insbesondere so weit es Roggen und Hafer betrifft; aber auch Weizen wurde in der lehten Zeit namentlich für den Westen begehrt.

Halle a. S., 17. Juni. Die Krisis, deren Beginn wir in unserer legten Mittheilung zu konstatiren hatten, ist seitdem weiter fortgeschritten und hat sich in allen Verhältniffen wahrnehmbar gemacht. Das Getreide. geschäft verharrte, was Roggen, Gerste und Hafer anbelangt, in seiner bis. herigen Leblosigkeit, wogegen der Export von Weizen nach Hamburg einen nicht unbedeutenden Umfang erreichte. Die Preise, welche in der ersten Zeit täglich zurückgingen, hoben sich später für Weizen, welcher aus dem eben angeführten Grunde gesucht blieb, und ebenso für Roggen, da sich die Meinung verbreitete, daß einige der im Monat Mai plözlich eingetretenen Nachtfröfte auf die Roggenpflanzen sehr nachtheilig eingewirkt hätten. Mehrere größere Roggenzufuhren drückten indeß den Preis für diese Frucht in kurzer Zeit wieder unter den vormonatlichen Stand herunter. Am lezten Markttage wurden gezahlt: für Weizen 51-55 Rthlr. pro Wspl., für Roggen 46-48 Rthlr. pro Wspl., für Gerste 37-42 Rthlr. pro Wfpl., für Hafer 27-28 Rthlr. pro Wspl. Die Preise der meisten übri

gen Produktengattungen gingen bei äußerst matrem Geschäft von Tag zu Tag im Preise zurück, und es war namentlich Weizenstärke zu 51⁄2 bis 52 Rthlr. pro Ctr., Kartoffelstärke zu 3%-4 Rthlr. pro Ctr. ausge boten. Gesucht blieben dagegen Bohnen zu dem erhöhten Preise von 85 bis 90 Rthlr. pro Wspl. und Hirse, von der aus Ungarn und Mähren nichts heranzubringen war, zum Preise von 33-32 Rthlr. Rüböl, zulegt mit 14-14% Rthlr. bezahlt, konnte den früheren Preis nicht behaupten, obschon die eingetretenen Nachtfröste den Raps. und Rübsenfeldern schädlich geworden sind. Der Handel mit Erdölen war bei stabilen Preisen von mäßigem Umfange. In Prima Solaröl ging fast gar nichts um, weißes Solaröl wurde zu 9-8% Rthlr. pro Ctr. bezahlt. Der Absah von Pa raffinen ist in Folge der Lest rreichischen und Italienischen Verhältnisse ungewöhnlich ins Stocken gekommen. Die Lage des Rohzucker geschäftes hat sich durch fernere Zahlungseinstellungen großer Zuckerhäuser und auch in Folge des matten Verlaufs der Holländischen Auktion noch um ein Bedeutendes ungünstiger gestaltet. Das Vertrauen zu einer Besserung der Situation ist endlich fast ganz geschwunden, und die meisten Produzenten haben es aufgegeben, noch weiter zu spekuliren. Der gesammte Rohzucker. Verkauf belief sich in biefiger Gegend auf etwa 70,000 Ctr., welche haupt. sächlich für den Export entnommen und zu einem großen Theil baar bezahlt wurden, da das allgemeine Mißtrauen der Wechsel-Cirkulation in hohem Grade hinderlich geworden ist. Die inländischen Raffinerien und Melis. fabriken betheiligten sich in Rücksicht auf den stockenden Absag ihrer Fabri. fate nur wenig beim Einkauf. Am 6. d. M. standen die Preise für R o hzucker, und zwar für feingelbes 1. Produkt auf 81⁄2 Rthlr. pro Ctr., für ordinair. gelbes 1. Produkt auf 71⁄2 Rthlr. pro Ctr., für mittelgelbes 1. Produkt auf 8 Rthlr. pro Ctr. (find also gegen vorigen Monat um mehr als 1 Rthlr zurückgegangen), für Nachprodukte auf 7-7 Rthlr. pro Ctr., für raffinirte Waare und zwar für extrafeine Raffinade auf 15 Rthlr., für feine Raffinade auf 14 Rthlr., für feinen Melis auf 13% Rthlr. Die Einschränkung des Betriebes in den Manufakturen ist bis jetzt noch mäßig gewesen, wird aber in der nächsten Zeit ohne Zweifel einen größæren Umfang erreichen. Die in Giebichenstein etablirte große Baumwollen. Spinnerei will es zunächst mit einer Beschränkung der Arbeitszeit ver suchen, die Papierfabrik von Keferstein und Sohn in Cröllwiß steht dagegen auf dem Punkte, einige Hundert Arbeiter und Arbeiterinnen zu entlassen. Schlimmer ist die Gewerblosigkeit in den Weberdistrikten des Eichsfeltes, wo sich überdieß, wenn wir dem Gerücht glauben dürfen, noch besondere Einflüsse geltend machen, die Gemüther aufzureizen. Im Allgemeinen ist die Lage eine höchst trübe. Daß sie nicht bereits eine trostlose ist, verdanken wir dem segensvollen Beschlusse, Darlehnskassen ins Leben zu rufen. Dieser Beschluß allein hat hingereicht, manche kaufmännische Existenz zu erhalten, und die Ausführung desselben wird auf alle Schichten der Bevölkerung einen ebenso wohlthätigen wie nachhaltigen Einfluß ausüben. Die von einer gewissen Partei in Scene gefeßte Opposition gegen die Emission der Darlehnskassenscheine scheint hier sehr wenig Boden gefunden zu haben, und wenn sich in dieser Beziehung wirklich ein Bedenken aufdrängt, so ist es nur dieses, daß die Summe von 25 Millionen der Scheine allzubald erschöpft sein werde. Schon hat eine Stadt des biesigen Darlehuskassen. Bezirkes vorläufig Darlehne von 190,000 Rthlr. angemeldet.

Siegen, 16. Juni. In Folge der durch die drohende Kriegsgefahr herbeigeführten Stockung des Absaßes fast aller Artikel haben viele Gruben. befizer hiesiger Gegend den im Monat April begonnenen Betriebs-Einschrän. kungen auch im Monat Mai weitere uud bedeutendere folgen lassen. Einige Gruben haben sogar ihre Förderung fast ganz eingestellt. Die Förderung von Eisenerzen hat demnach gegen früher ganz bedeutend abgenommen. Der Absaß derselben stockt fast ganz, da weder bedeutende Verkäufe, noch neue Abschlüsse auf Lieferung stattgefunden haben und die meisten früher abge. schlossenen Verträge sistirt' oder förmlich gekündigt worden sind. Der sehr geringe Absatz beschränkte sich faft nur auf den augenblicklichen Bedarf der