Geschichte der christlichen Moral seit dem Wiederaufleben der Wissenschaften

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Beliebte Passagen

Seite 786 - Aber das ist nicht der einzige Fall, da diese wundersame Religion in der größten Einfalt ihres Vortrages die Philosophie mit weit bestimmteren und reineren Begriffen der Sittlichkeit bereichert hat, als diese bis dahin hatte liefern können, die aber, wenn sie einmal da sind, von der Vernunft frei gebilligt und als solche angenommen werden, auf die sie wohl von selbst hätte kommen und sie einführen können und sollen.
Seite 362 - Wo es aber züchtig zugehet, da lasse ich der Hochzeit ihr Recht und Gebrauch, und tanze immerhin. Der Glaube und die liebe läßt sich nicht austanzen, noch aussitzen, so du züchtig und mäßig darinnen bist. Die jungen Kinder tanzen ja ohne Sünde, das thue auch und werde ein Kind, so schadet dir der Tanz nicht.
Seite 203 - Aber ein Mensch, so ihm das Gesetz vorgehalten wird, spricht er bald: Ja, es ist also, ich kann es nicht leugnen. Des konnte man ihn nicht so bald über» reden, es wäre denn zuvor in seinem Herzen geschrieben. Weil es nun zuvor im Herzen ist, wiewohl dunkel und ganz verblichen, so wird es mit dem Worte wieder erwecket, daß ja das Herz bekennen muß, es sei also, wie die Gebote lauten...
Seite 725 - Be< griffe cus, daß das Neue Testament das von Gott eingegebene und geoffenbarte moralische Gesetzbuch der Christen seyn sollte, daß in ihm durchaus die ganze christliche Moral enthalten, daß alles darin aufbewahrt sey, was Jesus und die Apostel Moralisches für alle Christen gelehrt haben, daß man dabei stehen bleiben, daraus keine Schlüsse auf dasjenige, was sie etwa sonst noch mündlich gelehrt haben, ziehen, auch ihre Sittenlehre nicht durch den Gebrauch der Vernunft weiter entwickeln und...
Seite 788 - Jenes Gesetz aller Gesetze stellt also, wie alle moralische Vorschrift des Evangelii, die sittliche Gesinnung in ihrer ganzen Vollkommenheit dar, so wie sie als ein Ideal der Heiligkeit von keinem Geschöpfe erreichbar, dennoch das Urbild ist, welchem wir uns zu nähern und in einem ununterbrochenen, aber unendlichen Progressus gleich zu werden streben sollen.
Seite 279 - Von der Kunst, Vernünftig und Tugendhaft zu lieben, als dem einzigen Mittel, zu einem glückseligen, galanten und vergnügten Leben zu gelangen. „Galant", bis zu einem gewissen Grad auch „vergnügt
Seite 154 - PF Laurentio Surio, einem Carthäuser zu Cölln aus dem Holländischen ins Lateinische, nun aber zum gemeinen Nutz alles ins Teutsche übersetzt von GJC und mit einer Vorrede herausgegeben von Gottfried Arnold, Offenbach am Mayn 1701.
Seite 456 - That ein goldenes Netz, um Seelen zu fangen! Denn was gefällt, das überzeugt, und liebenswürdig wird, was durch die Aehnlichkeit der Sitten schmeichelt. Bald lassen sie sich in die tiefste Tiefe hinab, bald erheben sie sich zum Höchsten, bald halten sie sich in der Mitte und hüten sich vor Nichts so sehr, als daß sie durch ungleiche Lebensweise und Gewohnheit die Neigungen der Menschen von sich abwendig machen. — Man muß das Segel nach dem Winde ausspannen, die Temperamente kennen lernen,...
Seite 203 - Gollcs allen Menschen in die Herzen geschrieben sind, so werden doch die Herzen durch den Teufel so sehr verfinstert, dass man sie nicht sehen noch erkennen kann; Gott aber erinnert die Jüden dieser Gebote und gibt ihnen das geschriebene Gesetz, dass sie sehen, wie es im Herzen geschrieben stehet
Seite 185 - Alles begriffen und beschlossen hat, ohne welches und außer welchem kein wahres beständiges...

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