Friedrichs von Schiller sämmtliche Werke: Miscellaneous prose writingsIn der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1826 |
Häufige Begriffe und Wortgruppen
Affekt alſo ästhetischen Bedürfniß Begriff bestimmt beyden Bild blos bloße Charakter chen daher darf Daseyn demſelben denken Dichter dieſe dieß Diomed eben einander Einbildungskraft Einfluß einzelnen Empfindung entgegengesezte Erfahrung Erkenntniß Erscheinung ersten ewig feine fich finden findet Form frey Freyheit freylich ganze Gattung Gedicht Gefeß Gefühl Gegenstand Geiſt gemeinen Gemüth Genuß Geschmack Gesek gibt gleich Grenzen großen Handlung heißt heit Herz höchsten Ideal Idee indem iſt jezt keit Kraft Kultur Kunſt laſſen läßt Leben leztern lich machen macht Materie menheit Menschen Menschheit menschlichen moraliſchen muß müſſen naiven Natur nöthig Nothwendigkeit Objekt physischen poetischen Realität reine Satyre Schein ſchon Schönheit Schranken ſehr ſein ſeiner ſeyn ſich ſelbſt ſie ſind Sinn Sinnlichkeit soll ſondern sowol Spiel stand Stoff Thätigkeit Theil thun Trieb unendlich unsern Urtheil Verhältniß Vernunft Verstand viel vollkommen wahre Wahrheit weiß Welt wenig Werke Werth Willen Wirklichkeit Wirkung zufälligen zugleich Zustand Zweck zwey zweyten zwiſchen
Beliebte Passagen
Seite 75 - Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er Ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
Seite 173 - Hier also in dem Reiche des ästhetischen Scheins wird das Ideal der Gleichheit erfüllt, welches der Schwärmer so gern auch dem Wesen nach realisiert sehen möchte...
Seite 268 - Tragödie überflüssig und unmöglich machen. Ihr Ziel ist einerlei mit dem Höchsten, wonach der Mensch zu ringen hat, frei von Leidenschaft zu sein, immer klar, immer ruhig um sich und in sich zu schauen, überall mehr Zufall als Schicksal zu finden, und mehr über Ungereimtheit zu lachen als über Bosheit zu zürnen oder zu weinen.
Seite 174 - Dem Bedürfnis nach existiert er in jeder feingestimmten Seele; der Tat nach möchte man ihn wohl nur, wie die reine Kirche und die reine Republik, in einigen wenigen auserlesenen Zirkeln finden...
Seite 376 - Eben deswegen ist des Menschen nichts so unwürdig, als Gewalt zu erleiden, denn Gewalt hebt ihn auf. Wer sie uns antut, macht uns nichts Geringeres als die Menschheit streitig; wer sie feigerweise erleidet, wirft seine Menschheit hinweg.
Seite 70 - Der Gegenstand des Spieltriebes, in einem allgemeinen Schema vorgestellt, wird also lebende Gestalt heißen können; ein Begriff, der allen ästhetischen Beschaffenheiten der Erscheinungen und mit einem Worte dem, was man in weitester Bedeutung Schönheit nennt, zur Bezeichnung dient.
Seite 247 - Poeten verleitet, in dem Werke den Dichter zuerst aufzusuchen, seinem Herzen zu begegnen, mit ihm gemeinschaftlich über seinen Gegenstand zu reflektieren, kurz das Objekt in dem Subjekt anzuschauen, war es mir unerträglich, daß der Poet sich hier gar nirgends fassen ließ und mir nirgends Rede stehen wollte.
Seite 27 - Es muß also falsch sein, daß die Ausbildung der einzelnen Kräfte das Opfer ihrer Totalität notwendig macht; oder wenn auch das Gesetz der Natur noch so sehr dahin strebte, so muß es bei uns stehen, diese Totalität in unsrer Natur, welche die Kunst zerstört hat, durch eine höhere Kunst wieder herzustellen.
Seite 2 - Ist es nicht wenigstens außer der Zeit, sich nach einem Gesetzbuch für die ästhetische Welt umzusehen, da die Angelegenheiten der moralischen ein so viel näheres Interesse darbieten und der philosophische Untersuchungsgeist durch die Zeitumstände so nachdrücklich aufgefordert wird, sich mit dem vollkommensten aller Kunstwerke, mit dem Bau einer wahren politischen Freiheit zu beschäftigen?
Seite 258 - Und eben daraus, daß die Stärke des alten Künstlers (denn was hier von dem Dichter gesagt worden, kann unter den Einschränkungen, die sich von selbst ergeben, auch auf den schönen Künstler überhaupt ausgedehnt werden...