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Ich werde diese Darstellung der deutschen Einwohner von Pennsylvanien damit beginnen, duß ich die Sitten und Lebensweise der deutschen Ackerbauern beschreibe.

Die Deutschen als Gesammtheit genommen, besonders die Ackerbauer, sind nicht bloß fleißig und sparsam, sondern auch geschickte Landwirthe. Ich will ein paar Beispiele anführen, wodurch sie sich von den meisten übrigen „Farmeru“ Pennsylvaniens unterscheiden.*)

Erstens: Bei Besiedlung eines Landstücks sorgen sie stets für passendes Unterton men für ihre Pferde und Rinder, ehe sie große Auslagen für ein eigenes Wohnhaus machen. Die Scheunen und Stallungen sind gewöhnlich unter einem Dache, und so eingerichtet daß sie das Vieh leicht füttern und den Mist ohne große Mühe entfernen können. Das erste Wohnhaus auf ihrem Landgute ist klein und aus Baumblöcken erbaut.**) Es genügt gewöhnlich für die Lebensdauer des ersten Ansiedlers eines solchen Landstückes; weshalb sie auch das Sprüchwort haben: „Der Sohn soll die Verbesserung dort anfangen, wo der Vater aufgehört habe;" das heißt, er soll ein größeres Haus aus Stein erbauen.

3 weiten Sie wählen stets guten Boden oder Land bei welchem sich ein beträchtliches Stück Wiesengrund befindet.***) Durch ihre Aufmerksamkeit, welche sie dem Anbau von Weideland widmen, verdoppelten sie häufig die Werthe einer alten Bauerei in wenigen Jahren, und wurden reich auf Farmen, auf welchen ihre Vorgänger, von denen sie solche erstanden, beinahe verhungerten. Sie ziehen es vor ein bereits geflärtes Landgut zu kaufen statt auf einem neuen Grundstück sich

*) „Die „Farm“ eines Deutschen war stets leicht von denen der Andern zu unterscheiden: durch gute Einfriedigungen, durch ausgedehnte Obstgärten, durch gut gedüngten Boden, die Ertragsfähigkeit der Felder und die Ueppigkeit der Wiesen." - Columbia Magazin for 1790.

**) „Ein Haus, welches von einem Deutschen erbaut ist, kann selbst aus der Entfernung leicht von dem eines Schotten, Iren oder Engländers unterschieden werden. Hat das Haus nur einen Schornstein und diesen in der Mitte des Hauses, so gehört es einem Deutschen. Sie haben Defen. Um nun im Gebrauch der Ofenrohre zu sparen, nimmt der Schornstein die Mitte des Hauses ein. Ein Haus mit einem Schornstein an jedem Giebelende, ist von einem Engländer erbaut.” — Schöpf's Reise durch Pennsylvanien, 1783, Seite 185.—,,War eine Quelle auf seiner „Farm," welche ihn mit Wasser versah, so erbaute er ein Milchhaus und oben drüber einen Raum um Fleisch zu räuchern, oder Spätäpfel aufzubewahren.“ — J. D. Rupp.

***) "The Germans wisely, chose some of the best land in the state, where they soon made themselves comfortable and next grew quietly rich. ** * The German population of Pennsylvania, naturally increasing, and augmented by continual accession from Fatherland, has since spread over a large portion of the state, still inheriting the economy and prudent foresight of their ancestors and generally establishing themselves on the most fertile soils."— Trego, p. 84. - Die Deutschen haben aus manchen Bezirken die Schottisch-Irischen verdrängt. Cumberland County, welches ursprünglich von Schottisch-Irischen besiedelt wurde, hat jezt eine überwiegend deutsche Bevölkerung. Northampton County, wo zuerst eine starke Hälfte Irländer oder Schottisch-Jrische Ansiedler wohnten, ist jetzt zu neunzehntel von Deutschen bewohnt. Bereits im Jahre 1790 waren 145,000 Deutsche zerstreut im Staate ansässig. Fünfsechstel der Bewohner Oft Pennsylvaniens sind Deutsche. In den Städten Philadelphia, Reading, Lancaster, Germantown, Allentown, Easton, u. s. w. finden sich viele Deutsche. — J. D. Rupp.

niederzulassen. (Gyps oder "sulphate of lime" wurde von den Deutschen als Dünger gebraucht. Jakob Berger, ein Deutscher, war der Erste welcher, vicle Jahre vor dem Unabhängigkeitskriege, auf einem Grundstück in der Stadt Philadelphia, Gypsdünger versuchte. Memoir of Agricult, Society, Vol. I. p. 156.)

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Drittens: Jndem sie ihr Land flärten, gürteten*) sie die Bäume nicht allein, und ließen sie dann im Boden verfaulen, wie es der Gebrauch ihrer Englischen und Irischen Nachbaru ist; sondern sie fällen und verbrennen sie. Bei Zerftörung des Unterholzes und Gebüsches roden sie dasselbe gewöhnlich aus dem Boden, wodurch ihre Acker bereits im zweiten Jahre nach der Klärung so gut zur Anpflanzung sind als zwanzig Jahre nachher. Der Vortheil dieser Art Klärung besteht darin, daß das Land gleich zum ertragfähigen Felde wird, und daß es leichter zu pflügen, eggen und erndten ist. Die Kosten um einen Pflug repariren zu lassen, welcher sonst so häufig bricht, sind größer als die gewöhnlichen Auslagen ein Grundstuck vollständig ausroden zu lassen.**)

*) „Das Verfahren des „gürten“ war, daß man rund um in den Baum eine drei bis vier Zoll breite Furche einhackte. Ein Baum war nicht gut getödtet, bis er auf das rothe Holz eingehauen war, vollständig durch das alburnum oder den Splint hindurch. Vor siebenzig Jahren, wenn ein Landstück in Cumberland County geklärt werden sollte, so wurde dasselbe zuerst vom Holzhacker abgesteckt; mit einer Waldhacke versehen, rodete er dann zunächst die jungen Bäumchen aus, d. h. solche deren Wurzeln er bewegen konnte, wenn er den Baum vorwärts und rückwärts bog; diese nannte man eine „Rode“ (grub.) Nachdem das Land so gerodet war, wurden die größeren Bäume niedergehauen und in Riegellängen zerlegt, 11 Fuß, oder in Feuerholzlängen, 4 Fuß. Dann wurden aus den Ersteren Riegel zu Zäunen und Einfriedigungen und aus den Lezteren Brennbolz gespalten. Zulezt wurde das Reisig und Gesträuch in Haufen getragen und nachdem es gedörrt war angezündet und verbrannt. Dann war das gelichtete Stück fertig für den Pflug." J. D. Rupp.

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**) Solche die die Bäume gürteten, behaupten, daß es vortheilhaft sei, das Holz bloß zu tödten. Es würde Arbeit gespart, welche das Abhacken und Verbrennen desselben raube. In etlichen Gegenden von Pennsylvanien, sei es unmöglich die Wälder umzuhacken, weil die Bauern. zu arm seien, um großen Arbeitslohn zu bezahlen. Dann gäben die todten Bäume noch Jahre lang gutes Feuerholz ohne daß man für dieses nach den Wäldern zu gehen brauche. Wenn die getödteten Bäume fielen, so würden die Wurzeln zugleich aus dem Boden gerissen, was in acht. oder zehn Jahren häufig geschähe. Wenn der Beden mit umgefallenen Bäumen stark besäct sei, so könne sie der Landmann leicht „abnegern“ (nigger-off.) Dieses geschah indem man abgebrochene Aeste und kleinere Stämme über die größeren Bäume legte und diese anzündete. Die jüngeren Mitglieder der Familie, Knaben und Mädchen machten dann die Runde und legten neue Aeste nach, um das Feuer in Brand zu halten. In ein paar Tagen waren die Stämme in Längen von 12-15 Fuß „abgenegert,“ auch zuweilen wohl ganz verbrannt. Wenn die Stämme so in hanthierbaren Längen zerlegt waren, so veranstaltete der Eigner ein sogenanntes "Logrolling" (Baumwälzen) wobei er die Nachbarn zur Hülfe lud. (Daher der politische Ausdruc "log-rolling," weil man ehedem Leute aus einem anderen County in ein solches, wo gerade Bahl war, zum log-rolling," resp. Etimmen, zusammenholte. D. Red.) Gewöhnlich herrschte bei diesen "rollings" nicht geringe Fröhlichkeit, da der Deutsche seinen „Branntwein“ der Irländer und Schottländer den uisge-beatha, usquebaugh, der Franzose das Eau-de-vie, (Lebenswasser) und der Amerikaner den Whiskey freigebig fließen ließen. J. D. Rupp.

Vierten Sie füttern ihre Pferde und Kühe gut, von denen sie nur eine geringe Anzahl halten, aber auf solche Weise, daß die ersteren doppelt so viel Arbeit thun wie solche Pferde, und die letteren doppelt so viel Mitch geben wie solche Kühe, die weniger genügend gefüttert werden.*) Es liegt eine große Sparsamkeit in dieser Praxis, besonders in einem Lande, wo jo viel der Arbeitszeit des Landwirthes zum Unterhalte seiner Hausthiere nöthig ist. Das Pferd einca Deutschen ist fennbar in allen Theilen des Staates; in der That, das Pferd scheint bei seiner außergewöhnlichen Größe und Wohlgenährtheit mit seinem Herrn, dessen Freude und Stolz zu fühlen.

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Fünftens: Die Zäune einer deutschen Bauerei sind im Allgemeinen hoch und gut gemacht,**) so daß seine Felder selten von Einfällen seiner eigenen oder seiner Nachbarn Pferde, Rinder, Schweine und Schafe zu leiden haben.

Sechstens: Die deutschen Landwirthe sind äußerst sparsam mit ihrem Holz. Deshalb brennen sie es blos in Oefen, wodurch sie nur etwa den 4. oder 5. Theil consumiren, welcher gewöhnlich im offenen Heerde verbannt wird. Außerdem sind ihre Pferde hierdurch geschont, indem sie nicht so viel Holz im Winter zu fahren haben, was sonst eine u geheure Arbeit für die Pferde ist, und nicht selten die ihrer (schottischen) Nachbarn für die Arbeit im Frühjahr untanglich macht. Durch die großen geschlossenen Oefen***) sind außerdem ihre Häuser zu jeder Zeit so ange

*) Eine Grundregel der Deutschen sagt: „Mit Futtern ist keine Zeit verloren.” futtert, gut buttert.“ -J. D. Rupp.

**),,Wie einer den Zaun hält, hält er auch das Gut."

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Wer gut

***) "In some of their houses the Germans used the SIX-PLATE stove. Christoph Saur, the printer in Germantown, suggested the ten-plate stove (S. died Sept. 25th 1758.) The ten-plate stove was cast at or near Lancaster, Pa. - In 1752 first came out the cannon-stove, made at Lancaster and at Colebrookdale furnace, Berks Co., Pa. Many were in churches and court-rooms." Annals, I. 218.

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Watson's

In einigen Gegenden Deutschlands find porcellanene Defen im Gebrauch. Diese felt samen Gegenstände sind bunt geziert von weißer, hellgelber oder blauer Farbe. Ein Tourist, welcher vor etwa achtzehn Jahren Deutschland durchreiste, sagt: Als wir zum ersten Male in einem Gasthause an der Landstraße vorzellanene Oefen sahen, dachten wir, daß es bewegliche Schränke zum Aufbewahren von Tafelgeschirr seien. In den Zimmern wo sie sich befinden ist nichts zu sehen von Feuer oder Holz oder Kohlen, auch keine Ofenthür. Sie sind jedoch so an eine Wand angebracht, daß sie nach einem Hausgange hin sich öffnen, so daß derselbe Schornstein für die nöthige Töpferei mehrerer Oefen dienet. Wir sahen sie an Orten zwölf Fuß hoch, hübsch verziert und mit Fächern und Nischen für Statuetten und allerlei Spielzeug versehen. Dies ser, vor welchem wir gegenwärtig sißen, ist von sechs bis acht Fuß hoch und ein paar Fuß vom Boden erhöht, um unter demselben Raum für eine Vogelhecke zu gewähren in welchem zwanzig bis dreißig Karnarienvögel, welche hier eine warme und gleichmäßige Temperatur erhalten, so lustig umherhüpfen als lebten sie in ihrer eigenen sonnigen Heimath. — Treten wir in irgend zwanzig Häuser auf's Gerathewohl ein, so finden wir überall dasselbe. Die Defen find in verschiedene Stücke gemacht und gebacken wie andere Töpferwaaren und dann zusammenge: kittet. Wenn sie zusammengeseßt sind, so werden sie eingelegt mit feinen Porzellan-Platten und gemalt. Die Kosten der billigsten sind etwa zwanzig Thaler, und der theueren Sorten vierzig, fünfzig und sechzig Thaler. Sind sie einmal durch und durch warm so bleiben sie so für einen halben Tag, sie brauchen keine solche stetige Aufmerksamkeit wie die eisernen Defen, und geben eine durchweg angenehmere Wärme." — Peasant Life in Germany, p. 288.

nehm warm, daß von jedem Theil der Familie im Striden, Spinnen und im repariren der Geräthe, die doppelte Arbeit gethan wird, wie in Häusern wo die Glieder der Familie sich in die Nähe des gemeinsamen Feuerheerdes drängen, oder in der Entfernung davon vor Kälte zittern und frieren und wo dann die steifgefrorenen Hände und Finger nur halb so schnell arbeiten können.

Sie entdeckten Eparsamkeit in der Erhaltung und Vermehrung ihrer Wälder in mancher anderer Beziehung. Zuweilen schüßen sie solche gegen das Vich durch hohe Zäune, wodurch die jungen Waldbäume Gelegenheit bekommen aufzuwachsen. und diejenigen zu ersehen, welche zum nöthigen Gebrauch niedergehauen werden. Wo dieses nicht geschicht, da umgeben sie die zu Zäunen und anderweitig brauchbaren Bäume mit einer kleinen dreieckigen Einfriedigung. Aus dem Stumpen eines solchen Baumes fcicßen in ein paar Jahren mehrere Schößlinge hervor, von denen zwei oder drei im Verlaufe von fünfundzwanzig Jahren zu ebenso dicken Bäumen emporwachsen als der Stamm war, aus dessen Wurzeln sie ihre Existenz gezogen.

Siebentes: Sie halten ihre Pferde und Rinder im Winter so warm als möglich,*) wodurch sie einen großen Theit ihres Futters sparen; denn ein Thier, wenn es falt ist, frißt mehr als im warmen Zustande.

Achtens: Der deutsche Bauer lebt mit seiner Familie in Bezug auf Nahrung, Mobilar und Kleidung höchst frugal und mäßig.**) Sie verkaufen ihr profitabelstes Getreide, Weizen, und essen das weniger profitabele, Roggen oder Welschtorn. Der Gewinn für einen Ackerwirth aus diesem einzigen Artikel der Defonomie ist in einer Lebenszeit gleich dem Kostenpreis einer Farm für eines der Kinder. Gefochte Fleischspeisen werden nur mäßig genossen, dahingegen vegetabilische Nahrung in größerem Maße, besonders Salat, Rüben, Zwiebeln und Kraut, welch leßteres sie zu Sauerkraut einmachen.***) Auch gebrauchen sie große Quantitäten Mitch und Käse in ihren Speisen. Vielleicht proportionieren die Deutschen ihre animalischen Speisen nicht im Verhältniß zu der Arbeit, welche fie verrichten; deshalb wird es von vielen Seiten angenommen, daß sie in ihrer Kraft, gegenüber ihren englischen oder irischen Nachbarn, abnehmen. Nur Wenige von ihnen benußen gebrannte Getränke in ihren Familien; ihre Hauptgetränke sind

*) Das deutsche Sprüchwort heißt: „Eine gute Kuh sucht man im Stalle." J. D. Rupp. **) In einem Inventarium des beweglichen Eigenthums von Andreas Ferree, eines reichen Landwirthes von Lancaster County, abgeschäßt am 24. November 1735, find folgende Sachen ennumerirt, nämlich: Eine große Familienbibel, £2; zwei Federbetten, £6; Kleider, £7; ZinnGeschirr, £2, 8 sh.; ein Kasten mit Eisen, 4 sh.; eiserne Geräthe, £2; ein Wassertopf, 6 sh. ; hölzerne Geschirre, £1; zwei eiserne Kesselhaden, £1; zwei Koffer, 15 sh.; ein Spinnroden, 8 sh.; Zusammen, £23, 1 sh.. J. D. Rupp.

***) Sauerkraut wenn gut zubereitet und nicht übergohren, ist eine nahrhafte Speise. Es gehörte, wie behauptet wird, zu den Lieblingsgerichten auf der Tafel Karl des Größen, König der Franken, (nicht Frankreich wie irrthümlich angegeben,) welcher im Jahre 814 starb. Es wurde bereits zu Zeiten Attilla's des großen Hunnenkönigs, welcher 453 starb, von den Deutschen bereitet. In Deutschland wird es im Winter drei bis vier Mal die Woche aufgetragen. J. D. Rupp.

Acpfelwein (cider,)*) Bier, Wein und klares Wasser. Das Möbel in ihren Häufern ist höchst einfach und nüglich. Sie schlafen im Winter unter leichten Federbetten**) statt unter wollenen Decken, welche Erfindung zugleich bequem und sparsam ist, denn diese Betten sind ungleich wärmer als wollene Decken und dann machen sie sie sich selber. Die Kleider der deutschen Bauern sind gewöhnlich aus heimgesponnenen (home spun) Stoffen verfertigt.***) Wenn sie europäische Stoffe zu Kleider benußen, so ziehen sie die besten und theuersten Stoffe vor. Sie scheuen sich Schulden zu machen und kaufen selten Etwas ohne dasselbe in Baar zu bezahlen.

Neuntens: Die deutschen Landwirthe unterhalten große und einträgliche Gärten in der Nähe ihrer Wohnhäuser. Diese enthalten wenig Anderes als Gemüje. Pennsylvarien hat es den Deutschen zu verdanken, daß es einen so beden tenden und praktischen Gartenbau hat. Es gab eine Zeit, wo Rüben und Weißkraut fast das einzige Gemüse war, welches auf die Tafeln der Bewohner Philadelphia's kam.) Das wird jenen Leuten nicht auffallen, welche wissen, daß die ersten Ansiedler Pennsylvaniens England zu einer Zeit verließen, wo die Gartenbaukunft in jenem Lande noch in der Wiege lag. Es war nicht vor Anfang der

*) Die Bereitung des Apfelweines unter den früheren Deutschen in Pennsylvanien, war gänzlich verschieden von der heutigen Weise; in alten Zeiten einzig in seiner Art. Die Aepfel wurden zuerst in einer Bütte mit einem Stampfer zerstoßen und nachdem sie so zu einem Brei zerquetscht worden, in einem Kober gethan, welcher vorher an einem Baum aufgehängt war. Hierauf wurde der Brei mit schweren Steinen belastet so daß der Saft abfloß. Dieser wurde dann unten in einem Trog aufgefangen. Aepfelmühlen und Preffen wurden erst zwischen 1740 und 1745 eingeführt. J. D. Rupp.

**) ELKANAH WATSON, a New Englander, in a tour from Providence, R. I. to South Carolina through Pennsylvania, in October 1777, says: "At Reamstown, (Lancaster Co., Pa.,) I was placed between two beds without sheets or pillows. This, as I was told, was a prevailing custom, but which, as far as my experience goes, tends little to promote either the sleep or comfort of a stranger." Elkanah Watson's Mens and Times, &c., p. 31. — Ein Reisender schreibt aus Töplit, einer Stadt und Badeort in Böhmen, 1831: In Bergrieshübel, wo wir über Nacht blieben, wurden wir zum ersten Male mit dem Geschmore eines echten deutschen Bettes bekannt gemacht. Es besteht aus zwei großen mit Daunen gefüllten Säcken, zwischen welchen, ohne jegz liche andere Decken, der unglückliche Wicht von Reisender zur Ruhe genöthigt wird. Wie dieses „Buttern auf beiden Seiten" im Winter fühlen mag, kann ich noch nicht bestimmen, allein, der Himmel weiß, daß bei dieser Gelegenheit es ganz unerträglich war. Ich versuchte, allein ohne Erfolg, ein Lager zu erhalten, welches mit der warmen Atmosphäre des Sommers mehr im Einklange sei, mußte jedoch, weil ich gar zu ermüdet war, mich dieser Auflösung und Aufthauung in dem schrecklichen Heißbade gefallen lassen.“ — Strang's Deutschland, Seite 231. ***) Ein deutscher Bauernspruch sagt: „Selbstgesponnen, selbstgemacht, Rein dabei ist Bauerntracht.“ Teppiche, welche jezt als eine unentbehrliche Bequemlichkeit gelten, sah man vor 1800 in keinem deutschen Bauernhause. Es giebt noch gegenwärtig Deutsche, besonders unter den Oemischen und deutschen Brüdern, welche dieses Comforts entbehren. Teppiche waren vor dem Jahre 1750 nirgends zu sehen, selbst nicht in den Zimmern und „Parlors" in Philadelphia. — J. D. Rupp.

†) „Während des Revolutionskrieges wurden mehrere Gärten in der Nachbarschaft von Philadelphia, von deutschen Gefangenen, welche im Dienste des Königs von Großbrittanien ges wesen waren, verbessert und angepflanzt. Sie führten Blumenkohl, rothe und gelbe Rüben, Kraut u. s. w. ein." — Schoepf. 136.

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