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Glückstadts Gründung und die Verfassung der Stadt Bilster im Jahre 1624, find die Gegenstånde, über welche der nachfolgende Auffah einige nåhere Aufklärungen giebt. Erschöpfend ist die Darstellung nicht, dazu mangelt es mir bey meinen Umtsobliegenheiten an ge= nugsamer Muße, und Talent und Kenntnisse stehen hinter dem guten Willen zurück. Auf diesen fehend, und von der Ueberzeugung erfüllt, daß ich keine Mühe gespart und keis nen mir bekannten Weg, das Wahre aufzufinden, zu betres ten verabsäumt habe, läßt mich eine nachsichtsvolle Beurthei lung hoffen.

Es scheint mir überflüssig zu seyn, nachzuweisen, weshalb ich die obigen Gegenstände für die Kunde des vater ländischen Rechts und der vaterländischen Geschichte wichtig genug gehalten habe, um sie einer nåhern Erörterung und Darstellung zu unterziehen. Wem diese Wichtigkeit nicht sofort von selbst in die Augen fällt, bey dem fürchte ich, ist es ein fruchtloses Bemühen, durch Darlegung der Gründe Interesse für solche Dinge einzuflößen. Zweckmäßiger und passender scheint es mir, Zeit und Raum zur Vorans stellung einiger Nachrichten über zwey von mir benußte und wie ich glaube neue Quellen zu verwenden.

Des Hieronymus Sauce Stormarischen und Hardeshornischen geschriebenen Chronik sey, als dem umfassenderen Werke, der Vorrang eingeräumt. Ich erinnere mich nicht, dieses Manuscript bey einem Schriftsteller angeführt, oder überhaupt eine Nachricht über dessen Existenz gefunden zu

haben. Ich beeile mich daher, dem Publico über dieses, wie es mir scheint, - für die vaterländische Geschichte und Statistik wichtige Werk eine nåhere Auskunft zu ertheilen, nachdem ich mich zuvor der angenehmen Obliegenheit entle= digt, dem jezigen Besiter dieser Chronik, dem Herrn Pastor Kroymann in Herzhorn für die gütige Mittheilung derselben öffentlich meinen Dank abzustatten.

Hieronymus Saucke, ein. geborner Hamburger, wurde am 4. Novbr. 1694 zum Diaconus an der Kirche zu Herzhorn erwählt, welches Amt er bis zu seinem am 23. April 1739 erfolgten Tode bekleidete. Ihm genügte es nicht, die Verhältnisse seines Amts, seiner Gemeine und der nächsten Umgebungen als practische Resultate seiner Zeit zu kennen. Erforschte › vielmehr nach dem Ursprunge der Dinge, nach deren Gestaltung in dem Laufe der Zeit, und ehrte den Grundfah, daß nur mit Hülfe der Vergangenheit die Ge genwart gründlich zu erkennen ist, und daß ohne genaue Kunde des: Woher? und des: Warum? das sicherste Resul tat der Gegenwart doch nur einen unvollkommenen practischen Werth hat. So entstand die erwähnte Chronik, die wol ursprünglich sich nur auf die Herrschaft Herzhorn, Sommer- und Grönland beschränken sollte. Allein die Verknüpfung der Gegenstände mit auswärtigen Verhältnissen führten den nach Vollständigkeit strebenden Verfasser weiter, und nicht nur Stormarn ward von ihm berücksichtigt, ˇson. dern auch noch manche andere Denkwürdigkeiten, selbst solche, welche sich außer dem Vaterlande vor ihm oder zu seiner Zeit zugetragen hatten, fanden in seiner Chronik ihren Plah.

Die hin und wieder etwas undeutliche Schrift ist von feiner eigenen Hand verfaßt. Mehrere Federzeichnungen, die Fürstlichen, Gråflichen u. f. w. Wappen darstellend zieren das Werk, dessen vollständiger Titel ist:

Stormaria oder Hardes-Hörnische Chronica, darinnen gehandelt wird von dem Lande Stormarn und Regens ten, so es beherrschet. Insonderheit aber von der Herr

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schaft Hardeshorn, waß sich darin, weil die Kirche gestanden, in geist- und weltlichen Sachen begeben und zugetragen. Dann auch von der Wildniß oder soge nannten Hardes-Hörnischen Aussenteich und andern denkwürdigen Sachen in 6 Büchern abgefaßt von Hieronymo Saucken, Prediger bey St. Anna in Hardes horn, Assessore Consistorii Pinnebergensis.

Das Manuscript hat Folioformat, und enthält zuerst auf 13 Blåttern Nachrichten über die Fürstlichen, Gräflichen u. f. w. Geschlechter, insonderheit über deren Wappen, und sodann auf 536 keinesweges gedehnt geschriebenen Seiten, so wie auf vielen losen beygelegten Blåttern verschiedenen Formats, die eigentliche Chronik, der ein Inhaltsverzeichniß der einzelnen Theile und Capitel, und endlich ein sehr vollständiges Sach- und Wort-Register beygefügt ist, welches auch auf die losen Blätter hinzeigt. Das Ganze scheint völlig zum Drucke geordnet zu seyn.

Bu einer Kunde der behandelten Gegenstände wird. am sichersten und kürzesten die nachfolgende Angabe der Titel der Bücher und Capitel führen.

1. Theil (p. 1-35)

1 Capit. Von den Grafen zu Schauenburg, Holstein, wie auch der Herrn in Wagria und Stormaria Genealogia. 2 Capit. Der Grafen zu Oldenburg familia. 3 Capit. Die Rangowische familia.

d

2 Theil. (p. 35-91)

1 Capit. Von dem Lande Stormarn, und darin gelegenen Städten und Flecken in genere. 2 Capit. Von der Stadt Erempe Erbauung und Demolirung. 3 Capit. Von Erbauung Glückstadt. 4 Capit. Bon der Stadt, Altona. 5 Capit. Von der weltbekannten Stadt Hamburg. 6 Capit. Von den Flecken Wådel, Uetersen und Pinneberg. 7 Capit. Von der Reichsgrafschaft Ransom. 8 Capit. Bestand und Abnahme der Nahrung der Stadt Erempe.

3 Theil

1 Section. (p. 91-105)

1 Capit. Von der Hardeshörner Name Ursprung. 2 Tapit. Von der Gelegenheit und Zustand der Herrschaft Hardeshorn. 3 Capit. Von der Hardeshörner Beherrschung.

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2 Section (p. 105-256)

1 Capit. Von denen Königen in Dannemark, welche die Kirchen in Holstein haben reformirt. 2 Capit. Erbauung der ersten Kirche in Herzhorn, 3 Tapit. Von Zerstörung der ersten Kirche, Prediger-Klusen und der ganzen Gemeine. 4 Capit. Von Erbauung der Prediger-Clusen. 5 Capit. Bon Erbauung der andern Kirche. 6 Capit. Von Erbauung der neuen Kirche neben der Cantel über. 7 Capit. Von dem Thurm bey der ersten Kirche, auch von den Klockenstuhl bey der neuen Kirche. 8 Capit. Von denen Lehrern und Predigern an der Kirche zu St. Annen in Hardeshorn. 9 Capit. Von Wein und Brod auf dem Altar. 10 Capit. Von der Kirchenordnung. 11 Capit. Von den 4 Zeiten Opfer. 43 12 Capit. Von Kindertaufen, Beichthören, Krankenbesuchen. 13 Capit. Von Berwaltung des Gnadenjahrs. 14 Capit. Ferner Verordnung von dem Amte der Pastoren und Diaconorum. 15 Capit. Prediger Eid in der Herrschaft Pinneberg. 16 Capit. Von der Schule, dessen Erbauung zum ersten und andern Mal, auch von denen Schulmeisteren Amt und Verrichtungen. 17 Capit. Von der eisern Kuhe. 18 Capit. Von den Kirch. Vifit. unter den Grafen von Schauenburg und den Königen von Dånnemark. 19 Capit. Bon denen ordinären Aufgaben bey der Kirchenrechnung. 20 Capit. Bon Vacantien, Probpredigten und Wiederbestetlung eines neuen Predigers. 21 Capit. Von denen milden Gaben an die Kirche. 22 Capit. Von denen Substantialien oder Salarium der Prediger. 23 Capit. Von Begräbnissen. 24 Capit. Von denen Begräbnissen in der Kirche, auch von des Kühlengråbers Lohn. 25 Capit. Von der Betglocke so

zu ewigen Tagen foll geschlagen werden, auch von der Betglocke wider den Türcken. 26 Capit. Von dem Kirchwege. 27 Capit. Von dem Schleuse und Schmede-Damm. 28 Capit. Von dem Spleten-Steg. 29 Capit. Von Consistorialgericht oder Caland. 30 Capit. Der ppter impotentiam geschie dene Ehemann. 31 Capit. Von dem Examine Catechetico. 32 Capit. Von den Kehereien und Schwermereien welche sich in Stormarn in vorigen Seculo, zugetragen. 33 Capit. Von dem Seftarischen Catechismum, und wie derselbe irrig befunden worden. 34 Capit. Von schrecklichen Pristerfällen. 35 Capit. Von unglücklichen Ehen. 36 Capit. Der betrogene Bräutigam. 37 Capit. Bon Unterlassung Würffel und Kartenspiel auch Kegelschieben am Sonntage. 38 Capit. Königl. Verordnung am Dancktage wegen Befreiung und Verschonung von der Contagion, 39 Capit. Von dem Eyd der Kirchgeschwornen, 40 Capit. Von der extraordinären Kriegssteuer der Geistlichen in Holstein Königl. Antheils und Pinneberg. 41 Capit. Von Predigern, welche Lange Jahre in ihrem Ampte haben gelebet in Stormaria et Holsatia. 42 Capit. Von Priesterfeinden, Verechtern des Wortes Gottes, wie sie endlich von Gott heimgesucht und gestraffet worden. 43 Capit. Der an seinem Hochzeittage mit seiner Braut nicht copulirte Bräutigam.

4 Theil (p. 256-469)

1 Capit. Von den Waffergången, welche sich vor Glückstadt in den Haven ergießen. 2 Capit. Von den Wilden Wasser und dessen Zug. 3 Capit. Von denen Alterleuten des Wilden Wasserganges. 4 Capit. Von dem Kirchspielvogt, des= sen Eyd und Bestallung. 5 Capit. Von der MühlenSchleusse. 6 Capit. Von Nachmessung des Elbteichs. 7 Capit. Von der Teichsschauung. 8 Capit. Von Schauung des Elbenlochs, der Splet, Kirchenwetterung. 9 Capit. Von der großen Brandgilde. 10 Capit. Von der kleinen Brandgilde, und sogenannten Köttnergilde. 11 Capit. Von der

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