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brev Fåden unter demselben zu liegen kommen, aber so, daß sich jederzeit zwey Fäden durchkreuzen; hiernächst geht er mit seinen 6 Fåden zu dem folgenden ersten Pflock, und leget sie eben so über den Pflock, als auf dem ersten vor. gedachten. Unter diesem zweyten Pflock werden die Få, den eingelesen, so daß sich, wie bey allen Zeugketten, im mer ein Faden mit dem andern durchkreuzet, und das Kreuz über den folgenden dritten Pflock fällt. Eben so durchkreuzet er die Fåden wieder unter dem dritten Pflock, so, daß dieser lehte Pflock die Fäden durchkreuzet absons bert. Endlich windet er alle Fäden um den leßten Pflock, und scheeret auf vorige Art wieder zurück, er durchkreuzet nämlich abermals die Fäden auf dem dritter Pflock, leget Hle in zwo Hälften abgesondert auf den ersten vesten Pflock, wie vorher gedacht, leitet sie zu dem beweglichen Pflock, und sondert sie auf diesem flock wieder in zwey Hälften, als zu Anfange. Durch dieses Hin und Zurückscheeren ist nunmehr, wie bey allen übrigen Webern, ein Gang (Portée) vollendet, der aber nur aus 12 Fåden besteht. So wird nun die ganze Kette auf vorgedachte Art auf dem Schweifrahin geschoren.

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Schweifriemen, Sturzleder, Fr. Trouffequeue, ein Riemen, worein der Schweif eines Springers gethan wird, damit das Pferd beym Relten oder Springen dem Reiter den Schweif nicht in die Augen schlagen kann.

Schweiffage, eine dünne und schmale Sage, womit geschweifte und bogigte Sachen von dem Tischler ausges schnitten und ausgeschweift werden. Es ist sonst eine ges wöhnliche Handsäge, nur das das Blatt, wie gedacht, feh. schmal und dünne ist, damit dieselbe sich, nach der vorgeschriebenen Zeichnung, nach allen Biegungen wens den und drehen lasse.

Schweifscheide, (Riemer) ein Stück starkes Leder, Den Schweif eines Springers darein zu wickeln, und da mit aufzubinden, daß es besser aussehe, die Groppe brei ter scheine, und der Schweif steif geführet werde. Es ist so lang, als die Rippe des Pferdeschwanzes, und mit mes, Fingenen oder eisernen Haken befeßt, und wird an das Hinterzeug angemacht..

Schweifung der Glocken. (Glockengießer) So nen net man die Biegung, die eine Glocke erhält, und von dem Kranz oder Schlag der Glocke, wo der Klepel an schlägt, angeht, bis in die Mitte der Länge der Glocke sich einbieget, und allmählich an Dicke abnimt. Alsdenn zieht fie fich von dem Punkte der stärksten Einbiegung bis zur Haube nach dem Aeußern wieder heraus, und macht also beynahe einen Bogen. Die Gießer benennen diesen Theil blos nach der Zahl der Theilungspunkte der Metalldicke, 2, 4, 5, 4. f. w. Von dem Endpunkte der Schweifun, gen nimt die Metalldicke wieder etwas zu, weil dieser Theil die Laft der ganzen Glocke tragen muß.

Schweineborsten, f. Borsten.

Schweinleder, das von wilden Schweinen gar ge machte Leder, welches zu Stiefelfohlen gebraucht wird, die in der Nässe getragen werden. Bey dem Annähen muß Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

das Leder wegen seiner Steifigkeit in warm Waffer gewor fen werden.

Schweinsfeder, ein Gewehr, welches vormals ofe Musketirer geführet haben. Es besteht aus einem etwa 5 Fuß langen runden Schafte, der an beyden Enden mit Eisen zugespißt, und in der Mitte mit einem Hafen verje hen ist, worauf bey dem Feuergeben die Muskete geleget wurde. Senft aber bedient man sich auch der Schweins. federn, um sich in Eil gegen den Einbruch der Reiterey zu decken.

Schweinslederner Band. (Buchbinder) Wen dergleichen Band ein Buch erhalten soll, wiewohl dieses nunmehr sehr selten geschieht, so wird das Schweinsleder von dem Weiß oder Lohgerber mit Alaune und Salz gar gemacht. Ehedem, da die schweinslederne Bände noch stark im Gebrauche waren, erhielt das Leder Figuren: nåma lich man machte es feuchte, und druckte es mit geschnitte nen Formen, worein allerley Bilder geschnitten waren, ab. Das Leder behielt, wenn es getrocknet war, die eingedruck ten Bilder, womit man hernach die Bücher überzog.

Schweinsstall, ( Landwirthschaft) ein Stall für die Schweine, der so angelegt seyn muß, daß alte und jun ge, sonderlich die Zuchtschweine mit ihren Jungen, jede Sorte besonders seyn können. Die Böden werden von starkem Holze gemacht, durchlöchert, und einen Fuß hoch von der Erde gelegt, damit der Urin sich durchziehe, und drunter wegfließe. Sie müssen sowohl als die Troge tags lich gereiniget, auch die Thüren und Deckel über die Troge vest versperret werden, damit sie die Schweine nicht erbres chen. Insonderheit müssen sie dichte und für die Kålte wohl verwahret seyn, weil die Schweine sonst verbuts ten. Unter der Decke vorne heraus muß ein Luftloch seyn, damit der Broden heraus ziehe, sonst werden die Schweis ne von demselben ganz naß, und läßt man sie in der Kälte heraus, so frieren sie desto mehr. Auf ein Schwein muß in einem Stalle drey Quadrateken Raum gerechnet wer den. Der Raum, wo diese Ställe sind, muß einen von dem übrigen Viehhofe abgesonderten Hof haben, damit, wenn sie aus dem Stalle gelassen werden, fie allein herum laufen können, und keinen Schaden machen.

Schweinstein, ein großer Felsen, oder eine Klippe in der norwegischen Insel Nowitzbolm, von einem mit Glimmer und Feuerstein vermischten Gestein, welches, wenn man darüber reitet, einen Gestank wie von Schwei nen verursachet, der sehr stark ist.

sen) worinn die Schweine ihr Futter erhalten. Schweinstrog, (Landwirthschaft) ein Trog, (f. die so beschaffen seyn, daß sie nicht hinein steigen können, das Er muß muß zu dem Ende Latten vor die Troge schlagen, so weit durch verderben sie mit ihrem Unflathe das Fressen. Man vorne in die Höhe, daß die Schweine nur mit den Köpfen durch können. Werden sie aber ståtker, so bringt man fie in andere Ställe: daher in einer guten Landwirthschaft mehrere Ställe vorhanden seyn müssen. Weil auch man. ches Schwein in einem solchen Loche um sich bauet, so ift es gut, daß immer ein Loch in dem Troge mehr vorhand ...N

den,

dén, als die Anzahl der Schweine ift: damit, wenn eins gehauen wird, dasselbe ein offenes Loch wieder finde, mit den andern freffen könne, und nicht verbutte. Für die Mutterschweine ist aber ein solcher Trog nicht tauglich, fonft wurden die Ferkel durchkriechen und umkommen. Das her müssen soviel zugemachte Stålle von rechtswegen vor, handen seyn, als Mutterschweine sind.

Schweiß, (Jäger) das Blut des Wildprets. Schweiß, Sauerwaffer, Theergalle, (Theerschwå ler) ein saures Wasser, so bey dem Theerschwälen entste het. Es wird zwar weggegossen, allein man könnte sich deffen in mancher Absicht statt des aus Getreide gemachten Sauerwassers bedienen.

Schweißen, (Eisenarbeiter) zwey Stück Eisen derges ftalt zusammenschmiden, daß sie nur ein einziges Stück, role zusammengelöthet, ausmachen. Die Gluth zu diesem Zusammenschmiden muß sehr stark seyn, und das Eisen muß fakt zu einer Schmelzbarkeit gebracht werden. Wenn das Eisen seine gehörige Hiße zu dieser Vereinigung hat, so ist es mehr weiß, als roth, denn diese Farbe der Hitze wird nur zum gewöhnlichen Schmiden und Bilden des Eisens gebrauchet.

Schweißen, (Salzwerk) kleine Nebenadern einer Salzquelle.

Schweißen, bey den Jägern soviel als bluten.

Schweißen, (Tuchmanufaktur) die Wolle, aus wel her feine inländische Tücher von zweyschüriger Wolle ge macht werden sollen, muß gewaschen werden. Dieses ges fchicher bloß mit laulichtem Wasser, weil die Wolle in dem heißen filzet. In das Basser wird eine Kanne Urin ges aeffen, und zuweilen, aber selten, etwas Seifenwasser. Durch diese Wischung, die öfter und bis fic völlig schmutzig ift, gebraucht werden kann, zieht man die Wolle, und spur let fie hierauf, vermittelst eines Korbes von Peden, in eis nem fließenden und weichen Wasser. In dem Korbe wird die Wolle mit einer Harke so lange umgewendet, bis sie völlig rein ist. Die also geschweißte Wolle trocknet man hernach auf Horden von Fischerneßen oder auf Stangen. Borauf fie verarbeitet wird.

Schweißhite, Aießende Sitze, (Eisenarbeiter) die stärkste Glut oder Hike, die ein Eisen erhält, welches zu faminengeschreeißet werden soll. (f. Schweißen) Gewöhne lich verstehen aber die Eisenarbeiter diese Glut, wenn sie fagen, daß fie dem Eisen Hiße gebent. Bey dieser Hiße werden die Schlacken auf dem Eisen, die der Schmid Junder nennt, bereits flüßig, und tröpfeln von dem Eis fen ab. Dieser Zunder ist die Ursache, daß von dem Ei fen starke Funken (Sterne) beym Schmiden abspringen, und dieses ist das Zeichen, daß das Metall schon Schweiß, hite hat. Die Eisenarbeiter müssen aber ihrem Metalle mit der größten Behutsamkeit diese Hike geben, wenn es Durchgancia erbitt fenn und nicht verbrennen soll. Denn aus der Lage des Eisens in der Glut folget, daß das Eisen unten am stärksten erhißt werde. Gleichwohl ist es noch. wendig, daß es einen gleichen Grad der Hiße erhalte, wenn es gehörig von dem Hammer soll durchgearbeitet werden,

und daher muß es im Feuer umgewendet werden. Wenn nun die unterste Seite bereits ziemlich erhißet ist, so wendet man sie im Feuer um, und bestreuct sie mit dem Sandlöffel mit Sand. Die erhißte Seite würde, während daß die andere ausgehißt wird, dennoch verbrennen, wenn man sie nicht durch dieses Mittel abkühlete. In einigen Gegenden nimt man statt des Sandes Lehm, oder auch Erde. Allein der Cand thut bessere Dienste. Noch mit mehrerer Sorgfalt will der Stahl zur Schweißhiße ausge, wärmt seyn, wenn er nicht unter dem Hammer zersprins gen soll. Je spröder, oder nach der Kunstsprache, je fris scher der Stahl ist, mit desto mehr Behutsamkeit muß er behandelt werden. Soll seine Sprödigkeit nicht schädlich seyn, so muß er nicht ein sondern mehreremale während des Wärmens in Sand mit etwas Salz vermischt gesteckt werden. Zuerst geschieht dies, wenn er anfängt weißiglus hend zu werden, und man kehrt ihn zugleich im Feuer um. Es wird dies beym Auswäårmen noch zweymal wies derholet, desgleichen auch, wenn er auf den Ambos foll gebracht werden. Man darf ihn auch nicht völlig so lange in der Glut liegen lassen, als das Eisen, und eben dies gilt von dem stahlharten Eisen. Einige Schmide halten es auch für vortheilhaft, bey dem Wärmen des Stahls die Kolen mit Lehmwasser zu beneßen. Das Schweißen geschieht gemeiniglich mit großen Poslekeln. (s. diefen)

Schweißhund, (Jäger) eigentlich diejenigen Hunde, welche lediglich zum Aufsuchen der verwundeten Thiere gebraucht werden, fie stellen, und zuleht fangen und nies derziehen.

Schweißtuch, (Tapetenfabrik) eine seine Wachslein tand, die von ihrem Gebrauche den Namen erhalten hat, indem sich derselben besonders die vornehmen Frauenzimmer bedienen, und sie unter andern unter den Armen der Kleis der tragen, damit der Schweiß nicht die Kleider verlege. Man nimt hiezu eine feine Leinwand, näher an beyden Ecken einen Band an, damit der Bindfaden die feine Lein, wand, wenn sie im Rahmen ausgespannt wird, nicht zers reiße. Man spannet sie im Rahmen aus, und gründet sie mit Ruß. Nachdem dieser Grund trocken, so bestreicht man ihn mit Delfarbe von geriebenem Bleyweiß ganz dûnne, und giebt endlich über diesen weißen Grund einen ficht. baren Farbengrund. Dieser ist insgemein grau, und wird aus Ruß und Bleyweiß mit Delfirniß abgerieben. Dieses alles geschicht auf beyden Seiten.

Schweizer Diamant, Fr. Diamant de Suiffe. So nemt man die in der Schweiz brechende, und ein reines Wasser habende Krystalle, wegen ihrer Hårte: so wie die in Böhmen und Sachsen brechende Kryftalle böhmische Diamante genannt werden. Die schweizerischen brechen aber in besonders feinen und großen, etliche Zolle langen und starken Zacken, im Veltlin.

Schweizerhosen, (Schneider) weite und lange Hos sen, welche bey den Laudleuten in der Schweiz üblich find.

Schweizermaschiene, f. Seidenwickelmaschiene.

Schweir

Schweizerpfeifen, find mit der Feldpfeife einerley: Sie sind von 8, 4, und 2 Fuß Ton, haben einen lieblichen scharfen und Violenklang, wegen der Einigkeit. Sie be kommen Seitenbäffe und Unterleisten, und sind schwer su stimmen.

Schweizerrad, (Wollspinner) das Spinnrad, wor auf die Baumwolle auch Wolle gesponnen wird. Aus eis nem Gestelle hängt ein Schnurrrad, das mit einem Griffe umgedrehet wird. Die Stirne dieses Rades ist gemeinig lich mit einem Streifen Bachsleinwand überzogen, damit die Schnur eine vestere Lage auf dem Rade erhalte. Diese Schnur vereiniget das Schnurrrad mit einer kleis nen hölzernen Spille. (f. diese) Die Schnur liegt auf der Rolle der Spille, und die Spille selbst ist in einem Einschnitt einer Docke eingesett, so daß diese bloß von der Schnur in dieser Docke vest gehalten wird. Die Spitze dies fer Spille ragt vor der Docke hervor. Die Docke dieses Rades besteht aus zwey vereinigtes senkrechten Hölzern, die vermöge eines Zapfens auf dem Gestelle des Rades bes vestiget find, doch so, daß man die Docke hin und zurück in ihrem Zapfenloch verschieben kann: denn die Schnur reißet zuweilen, und die Decke muß daher mit der Spille dem Rade genähert werden können. Zugleich kann man auch den Ständer, worauf das Kad hängt, etwas ums drehen, und hierdurch die Schnur auf dem Rade richten, Schweizerzwickel, (Strumpfwirker) ein Zwickel, der zwar wie ein gewöhnlicher anderer besonderer Zwickel (f. diesen) gewebet, aber auf eine andere Art mit dem Obers blatt und dem Hintertheile des Strumpfs vereiniget wird. Er wird von beyden Seiten, sowohl an das breite Ober. blatt des Strumpfs, als auch an die schmalen Seiten an gekettelt (f. Auketteln) oder aufgesetzt. (s. Aufsetzen) Die 3wickel werden nämlich an beyden Stücken mit der Schaft nadel mit langen Maschen zusammengekettelt.

Schwelen, Schwilen, den Theer, die Arbeit, wodurch aus dem Harz, oder aus den Kienstöcken Theer und Pech gemacht wird. (f. beydes)

Schwelle, Schwellenbols, (Baukunft) wird insge mein der durch die ganze Wand eines Gebäudes fortgehen. de starke Balken genennet, welcher diena muß, eine dar über aufgefeßte Laft zu tragen. Es bekommen die Schwels len ihrer unterschiedenen Lage nach auch unterschiedene Bes nennungen, als: Grundschwellen, Plattstücken, Saum fchwellen oder Sohlbånder, Mauerlatten, Dachs schwellen, Stublfetten 2c., Zu den Grundschwellen, die man insbesondere schlechtweg Schwellen nennt, muß vornehmlich starkes, trocknes und von seinem Splint abges pustes Fichtenholz genommen werden, weil darauf der gan je Bau ruhen muß. Und aus eben dieser Absicht sollen die Schwellen jedesmal etwas merklich über den Boden zu liegen kommen, und noch überdies vor der darneben her unterfallenden Traufe wohl verwahret werden. Nicht minder führet auch der untere Theil einer Oeffnung, wors auf das Gerüste ruhet, es mag steinern oder hölzern seyn, ebenfalls diesen Namen, und heißet die Thür- oder Fene Kerschwelle,

Schwelle bey einem Schleusenthor, f. Drempel. Schwellen, (Bergwerk) Hölzer, die queer über die Pfuhlbäume liegen, und worinn die Haspelstüßen stecken. Schwellen des Leders, s. Treiben deffelben. Schwellenholz, f. Schwellen.

Schweller, (Sattler, Stellmacher) die Seitenschwel len des Kutschenkastens. Von diesen beyden Schwellen springt vor dem Kaften an jedem Ende ein Stuck vor, um welche und zugleich um den Hängriemen vier Schwels lerbånder (f. diese) geleget und mit 2 Schrauben anger schraubet werden.

Schwellerbånder f. Schwellerriemen.

Schwellerkranz, (Sattler) dasjenige zierlich genähete und gestoppte, Leder, so zur Zierde unterhalb an den Schwellern des Kastens einer Kutsche hinter den Schwels lern unsichtbar mit Nägeln bevestiget wird.

Schwellerriemen, Schwellerbånder, (Sattler) die vier Riemen, wovon zwey ver und zwen hinter dem Kutschenkasten um den Schweller geleget und mit einander verbunden werden.

Schwellfarbe, Treibfarbe, (Lohgerber) eine saure adstringirende Brühe aus der Lohgrube, die man zuweilen mit Sauerteig verstårket, um eine saure Gährung zu er regen, worinn die abgehärten Häute oder Blößen einges legt werden, aufschwellen, zum Theil ihr übermäßig Fett und schleimigtes Wesen verlieren, auch schon etwas Farbe erhalten. (f. Treiben)

Schwemmer, 124 Fuß lange Kähne oder Schiffe auf der Donau, worinn das Salz nach Zügen (s. Zug) auf, derselben aus Bayern nach Regensburg u. f. w. trans. portiret wird.

Schwemfel, Schwenzel, (Puchwerk) das von dem gewaschenen Erze bis an den Schlemmgraben fortgeschwemmte und den wenigsten Gehalt habende Erz.

Schwengel, an einigen Orten die Waage, daran die Pferde vor dem Wagen gespannt werden.

Schwengel, ein Stück Holz, das an einem Ende bes weglich bevestiget ist, und mit dem andern herunterhängt. So ist z. B. ein Brunnenschwengel, (f. diesen) wemit das Wasser vermittelst eines Eimers aus dem Brunnen gezogen wird. Ein Pumpenschwengel ist das bewegliche Stück Holz, womit die Pumpenftange gezogen wird.

Schwengel, Fr. Marinelle, das Holz an einer Schwengelpumpe, womit die Welle beweget wird, und daran der Pumpenstock bevestiget ist. Hat seinen Namen vom Hin- und Herschwenken.

Schwengel, (Glockengießer) ein hölzernes Gestelle an einer Glocke, worinn dieselbe hångt, und dessen Be wegen das Lauten verursachet.

Schwengel, Fr. le balancier du gruau le Crie, (Hüttenwerk) bey dem Treibeheerd das am beweglichen Kranich queer über stehende Holz, daran der Treibhut am Heerde abgehoben und wieder darauf gefeßet werden Ende angehänget ist, welcher durch dessen Drehung vom

fann.

Schwens

Schwengel, das Gewicht, welches am Gebläse die Balgen in die Höhe zieht.

Schwengel, Lenker, (Mühlbau) derjenige Theil einer Schneidemühle, wodurch das obere Werk in dersel. ben, oder der Rahm mit den Sägen in Bewegung gebracht wird. Dieses ist ein starkes Holz, die Lange richtet sich Nach der Distanz der eisernen Welle, bis oben an die Rahmwelle, und ist gemeiniglich 7 bis 21 Fuß lang. Niemals muß er kürzer als 7 Fuß seyn, långer aber als 21 Fuß kann er seyn, indem ein langer Schwengel sehr vortheils haft ist. Sit er aber zu kurz, so werden die Schenkel, wel the einen Triangel bilden, zu kurz and stoßen an die Rah me. Oben wird der Schwengel in die Rahmwelle einen halben Fuß eingezapft, so daß dieser Zopfen in die Mitte ber Rahmwelle zu stehen komt, damit der Rehm das Gleich gewicht behalte. Doch wäre es noch besser, wenn man den Schwengel etliche Zolle näher unter die Sägen, welche die Bretter schneiden, seßte. · Ueber die Rahmwelle läuft ein Beschlag oder eine Verbindung, die gegen 3 Fuß lang ift, diese bindet den Schwengel mit der Rahmwelle zusam men, und har daher 2 Bolzen, die durch den Schwengel laufen. Das unterste Ende von diesem Schroengel wird gegen Fuß ins Gevierte gemacht, in welchem die eiserné Welle läuft, die diesen Schwengel in Bewegung seht. Die, ferwegen wird ein rundes Loch von 42 bis 5 Zoll groß in den Schwengel gemacht. Vor die hölzernen Unterlagen, in welche die metallenen zu stehen kommen, wird von dem Mittelpunkt des obgenannten Lochs sowohl herauf als herunter auf jeder Seite eine Oeffnung von 9 Zoll gemacht. Die Breite ist 3 Zoll. Die Hölzernen Unterlagen, welche in diese Oeffnungen eingesezt werden, sind 2 Fuß lang, 3 Bell dick, und 5 Zoll hoch, haben an jedem Ende zwey Ls LScher, durch welche die Keile geschlagen werden, wodurch dieselben an den Schwengel angezogen werden.

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Schwengel auf den Schiffen, (Schifffahrt) ein horizontaler Baum, womit than das füße Wasser aus den Schiffen auspumpet, welches man auf selbigen zu Amster dam zum Brauen helet, oder auch die Schiffe, die in See gehen sollen, mit frischem Wasser versicht, aus selbigen Heraus pumpet, und durch Rinnen in die Brauhäuser oder Schiffe leitet. Es wird nämlich auf dem Schiffe in der Mitte oder am Mastbaum ein 8 oder mehr Ellen langer Baum an einem Bolzen in der Mitte beweglich bevestiget. An Jedem Ende diefes Schwengels ist ein dünnes Seil ange bunden, woran Personen stehen, die mit einem starken Ruck das erhobene Theil niederziehen, welches alsdenn in den Schwung komt, und unten mit einem starken Schlag, den man sehr weit hören kann, aufschläget. Nahe bey dem Belzen sind zwey Stangen, an welchen die Kolben Der Pumpenröhren vest sind, angehangen. Die Kolben fangen sind höchstens etwa 1 bis 2 Fuß von der Achse oder dem Bolzen des Schwengels entfernt. Anfänglich muß der Anzug mit etwas Stärke geschehen, daß er bald in Schwung komt, und solches thut alsdenn einen kräfti gen Nachdruck, und der Ausguß in die Rinnen giebt eine ziemliche Quantität Wasser.

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Schwengel, doppelter. (Wasserbau) Wenn man aus zwey Pumpenröhren zugleich Wasser auspumpen will, wie sehr oft auf den Bergwerken geschieht, so leget man über die Pumpenröhren einen 20 Fuß langen, 8 Zoll bref= ten und 6 Zoll dicken Waagebalken in die Scheere einer Schwengelftåge, (s. diese) an beyden Enden bevestiget man die Kolbenstange beyder Stöhren, so hat man auf beyden Seiten einen Hub und Schub, d. i. wenn der Schwengel auf der einen Seite niedergedrückt wird, so hes bet sich die Kolbenstange der entgegengesetzten Röhre, und so umgekehrt, wenn die Stange dieser Röhre herunter gestoßen wird, geht die Stange der ersten Röhre in die Höhe.

Schwengelkünfte. (Wasserbau) So werden alle die Wasserkünfte genannt, wobey man sich der Schwengel bes dienet, um das Wasser vermittelst derselben aus den Pum penröhren zu pumpen oder herauszuziehen.

Schwengel mit einer runden Scheibe. Wenn von zwey Pumpenröhren in jeder ein Kolben vorhanden, der so schwer ist, daß er selbst in die Röhre sinket, so geht von jedem ein Seil über eine Scheibe, die an einem Ståns der zwischen den beyden Röhren an ihrer Achse beweglich angebracht ist. Das Seil ist oben an der Scheibe bevesti get, die Achse wird mit der Scheibe durch einen Arm be weget, von welchem wieder ein Seil nach einem andern darunter befindlichen horizontalen beweglichen Arm geht. Wenn man nun diesen Arm niederdrückt, so zieht der obere Arm die Scheibe mit herunter, das Seil zieht auf der entgegengesetzten Seite den Kolben und das Wasser in die Höz he, und der Kolben am Seil der niedergedrückten Seite geht nieder. Allein weil alsdenn, wenn der Kolben in der Röhre niedergedrückt wird, nachher abwechselnd auch in die Höhe gehen soll, man solchem mit dem untersten Arm nicht helfen kann, weil das Seil sich beuget, und der le dige Kolben, der wieder in der andern Röhre herunter geht, auch nicht vermögent ist, sainen Kammeraden in dieser andern Röhre mit Wasser zu heben: so ist zu dem Ende unter der Scheiße ein breiter Schwengel angehans. gen, welcher alsdenn durch seine Schwere nach der entges gengesetzten Seite des zu hebenden Kolbens hinauf gebracht und vermögend ist, den Kolben mit dem Waffer in der Röhre zu heben. Allein da muß also auf einmal gedop pelte Kraft seyn, das Wasser in der andern Röhre, und auch das schwere Gewicht des Echwengels nach dieser Seis te zu heben, das folglich wider alle mechanische Vortheile streitet. Es kann aber diese Maschiene brauchbarer gemas chet werden, wenn statt des Seils eine Stange genommen würde, so könnte bey dem Niederdrücken des untersten Arms der Kolben in der einen Röhre, und bey dem Auf heben der Kolben in der andern Röhre gehoben werden. Es ist dieses eine Erfindung von Baeckler, die Sturm auf folgende Art verbessert hat: Alles ist mit dem Bes schriebenen einerley, nur daß Sturm an die eine Kolbens frange der einen Röhre ein so schweres Gewichte ftatt des Schwengels, den er weggelassen, gemacht, daß es den entgegengesetzten Kolben der andern Röhre mit seiner Stans

ge und Gewicht und das Waffer heben kann. Daher wenn der Hebel oder untere Arm gedruckt wird, so drehet er die Scheibe, und diese durch die Arme, die an ihr øben angebracht sind, zieht vermittelst einer Kugel eine Kette nebst dem Gewichte, Stange und Wasser. Läßt man den Hebel wieder frey,. so geht das Gewichte vermits telst seiner Schwere nicder, und heber auf der andern Seite Stange, Gewicht und Wasser. (f. Leupolds Waffer: fünfte Theil II. Tab. IX. Fig. I. II.)

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Schwengelpreffe, f. Bolzenpreffe.

Schwengelpumpen, Pumpen, die vermittelst eines Schwengels (f. diesen) in Bewegung gebracht werden. (f. folgende Artikel)

Schwengelpumpe mit einem ganz geraden Schwengel. (Wasserbau) Bey einer solchen Pumpe muß die Länge des Schwengels nebst dem Arm desselben fich nach der Last des Wassers, so auf dem Kolben liegt, richten. 3. B. in der Pumpenröhre findet man auf dem Kolben 100 Pfund Waffer, und solches soll durch eine Kraft von 20 Pfunden bewegt werden, so dividiret man 100 mit 20, so bekomt man s. Also muß der Arm Theil, und der Schwengel selbsts Theile lang gemacht werben. Denn obschon der Schwengel mit dem Arm einen rechten Winkel machet, so ist er doch nicht anders anzusehen und ju berechnen, als wenn es ein gleicher Hebel in einem ge raden Stück wåre. (f. Leupolds Wasserkünfte 11 Theil Tab. VIII. Fig. III.)

Schwengelpumpe mit einem Klotz oder Gewichs te. Man macht an einigen dergleichen Pumpen an die Schwengel unten einen Kloß oder schweres Gewicht, und zwar an einer doppelten Pumpe, da der Kloß oder das Gewicht unten an den Schwengel gemacht ist. Allein das Gewicht ist von keinen Nußen bey diesen doppelten Pum pen. Bey den einfachen Pumpen hat es wohl seinen Nu. hen, denn da hat der Schwengel nur die Laft zu heben, wenn er niedergedrückt wird, allein weun er wieder zurück geschoben, oder in die Höhe gehoben wird, so geht er ledig, und hat der Arbeiter nichts zu thun, beswegen kann er den Klok vor sich hin schieben, und weil solcher wieder nach der Ruhe eilet, so hilft er zugleich das Wasser heben, also daß die Kraft, welche der Arbeiter bis dahin, wenn er ihn in die Höhe hebt, an den Schwengel gewendet hat, ihm, wenn er wieder zurück geht, durch seine Schwere zu Hülfe. fomt. Doch muß die Schwere des Schwengels nach der Last des Wassers wohl verhältnißmäßig seyn. Bey dep, pelten Röhren aber hat der Arbeiter immer zu thun, der Schwengel gehe herunter oder in die Höhe, so muß er im mer Wasser heben, folglich muß der Arbeiter den Kloh gur zum Ueberfluß mit heben, und überdies, da er mit feiner Größe die Luft zum Widerstande hat, vergebliche Kraft anwenden.

Schwengelpumpe mit einem krummgebogenen Schwengel. Eine Pumpe, deren Schwengel krumm. geboren, fell nach einiger Mennung mehr Wirkung thun, als ein gerader, welches aber falsch ist, indem mit seiner Krümme nichts mehr ausgerichtet wird, als wenn er gera

be vom Anfang bis Ende wåre: denn sein Verhältniß gegen den kurzen Arm ist alsdenn nur länger, weil er, wenn er der Krümmung nachgehen sollte, fast 1omal lán ger senn müßte, welches aber unnöthig ist.

Schwengelstütze, ( Brunnenmacher, Wasserkünfte) eine senkrechte Stüße, die an ihrem obern Ende einen Fuß tief ausgescheeret oder einges、 aitten ist, so tief, daß der Drücker des Schwengels darein passet, und an den Pum penstock angenagelt wird. Vier Zall vom obern Ende ist die Scheere mit einem 3oll weiten Loche versehen, das so lang ist, daß der Drücker, wenn er auf dem halben Hub steht, Fuß von der Pumpe absteht. Will man indessen diese Stüße nicht selbst an die Pumpe machen, wie z. B. auf den Bergwerken oft geschieht, sondern auf das Gevies re des Schachtes stellen, so mache man sie 3 Fuß, und versehe dieselbe mit einem in das Geviere passenden Za. pfen, in einiger Entfernung von der Scheere aber mache man ein Zoll weites Loch. Zu beyden Löchern, sowohl in der Scheere, als auch in der Stüße, macht man zwey eiserne Nägel mit Schließen, damit man durch jenen die Kolbenstange anbången, durch diesen aber einen Hebel in die Schwengelstüße legen kann. Bey dem Zusammen. sehen der Pumpe muß man um des bequemeren Pumpens wegen beobachten, daß der Nagel in der Schwengelstüße 31 Fuß über dem Orte liegt, wo der Pumper steht, und man bevestiget fie durch Klammern an das Gezimmer.

Schwengelwerk, (Wasserkünfte) ein besonderes Pumpenwerk, welches invalide Soldaten, die weder Arme noch Beine haben, in Bewegung bringen können, wenn dieselben nur zwey Bewegungen des Leibes, als eine vor, und die andere hinterwårts, oder auch die eine zur Rech ten, und die andere zur Linken machen können. Denn wenn sie es so machen, als wenn sich zwey Kinder auf einem Brette wippen oder schaukeln, so geben sie dieser Ma schiene die Bewegung, welche man braucht, das Wasser durch die Pumpenröhren aus der Tiefe in die Höhe zu bringen. Ein horizontaler Schwengel ist über den Brun nenröhren an einem Poften auf zwey Aasen zur Rechten und Linken seines Mittelpunkts der Schwere angebracht. Wenn man nicht leicht den Mittelpunkt der Schwere finden kann, so darf man sich nicht lange dabey aufhalten, solchen zu suchen, es ist genug, wenn man die eisernen Uchsen nahe bey der Mitte des Schwengels aymacht, und wenn hernach eines der Enden sich schwerer als das andes re befindet, so kann man das andere mit einem Gegenges wicht beladen, daß es sehr leicht ins Gleichgewicht komt. Die sehr langen und schweren Schwengel bey diesem Pum penwerk sind die besten, und was die Achsen betrifft, so kann man sie nahe und weit machen, nach der Schwere und Länge des Schwengels, oder der Wippe, und nach der Anzahl der Personen, so sie bevegen, auch nach dem Widerstand, welchen die Hebel thun werden, so an die Stüßen der Röhrenkolben gemacht sind. Wenn die Her bel keinen großen Widerstand thun gegen die Wippe von 1000 oder 1200 Pfund, und 25 bis 30 Fuß lang, so tóns nen zwey Männer solche leicht bewegen, so daß die Achsew N 3

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