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Zentner auf der Erzwaage in zwey gleiche Theile, oder in zwey halbe Zentner. Einen jeden halben Zentner aber thue man in ein sogenanntes Scharnitzel (s. dieses) und wickle es zusammen. Alsdenn wiege man zu jedem halben Zentner von dem zu probirenden Kupfer sechszehn Schwer zen zwey gemeine Loth Bley, noch einmal soviel Lothe von eben diesem Bley aber wiege man zu einem Bleykorn ab. Man åtbme (F. Aethmen) vier ausgetrocknete Kapellen unter der Muffel wohl ab, und stelle sie darauf so neben einander, daß zwey vorne und zwey hinten stehen. Als Denn trage man jede zwey Lothe Bley mit der Probir #luft auf eine Kapelle. Sobald aber das Bley geflossen ift, fo trage man mit eben dieser Kluft auf die Mitte des treibenden Bleyes in eine jede vordere Kapelle, weil die Kupferkörner heißer als die Bleykörner gehen, der Ofen vorne aber kälter ift, einen halben Zents Her von dem vorhin abgewogenen in den Ofen, und mache ihn heiß. Wenn das Kupfer das Bley ganz aufgelöset hat, so läßt man den Ofen kalt gehen, treibt Diese Proben wie eine Erzprobe ab, und zieht die SilberForner gegen die Bleykörner auf, so weiß man, wie viel Silber ein Zentner Kupfer hat. Weil diese Proben stets Heißer gehen, als die Werke von den Erzproben, so muß man sie sehr kalt treiben, damit man den wahren Gehalt bekommen möge. Wenn man diese Proben mit der gehö, rigen Vorsichtigkeit gemacht hat, so müssen sich die beyden Proben sowohl des Kupfers als der Bleykorner einander die Waage halten: geschieht dieses aber nicht, so muß die Probe noch einmal gemacht werden. Ist das Silber güldisch, und das Kupfer hält also zugleich Gold, so muß man das Silber von dem Golde scheiden.

Schwarzwasser, s. Lisenvitriolwasser. Schwarz werden, (Forstwesen) wenn eine Lichs tung oder Blöße wieder mit Holz bewächset, und folglich wieder dunkel wird. :

Schwarzwildpret, darunter wird von den Jägern Das wilde Schwein verstanden.

Schwarzwisch, (Lohgerber) der Wisch von Lumpen, womit die Kalbrelle, welche lohgar gemacht werden, mit. der Eisenschwärze beftrichen werden, damit sie eine schwar. Je Farbe erhalten; davon auch dieser Wisch den Namen erhalten hat.

Schwansaal, Gesprächsaal, Fr. Chambre de conversation, (Baukunft) bey den Griechen ein Zimmer rund herum mit Bänken befeht, worinn Gelehrte und andere Personen fißen, ihren Vortrag thun, und einander ihre Meynungen eröffnen und mittheilen konnten.

Schweben, Fr. Alatter, (Maler) wird von den Fals ten eines Gewandes gesagt, welche oft queer über die Theile des Körpers wegfallen, ohne doch auf demselben aufgelei. met oder angeklebet zu scheinen.

Schweben, (Orgelmacher) wenn im Stimmen die Klaves der Orgel nicht rein, sondern erst halb und halb einstimmen, etwas über oder unter dem Ton.

Schwebend, Fr. flattant, wenn ein Gewand in der Malerey mit breiten und weiten Falten gezeichnet, und an

den Theilen, so es bedeckt, nicht anklebend scheint, sonderw sie durch das Liebkosen wohl angebrachter Schatten und Lichter andeutet. Schwebende Firste, Fr. faite menaçant la ruine, eine Firste, die nicht vest steht, und einen Bruch zu mas chen drohet,

Schwebende Mittel, Fr. Mine, qu'on creufe fur le ftolle, ou la galerie, (Bergwerk) Anbrüche, welche nur über dem Stolln und in der Firste brechen, und nicht in die Teuse niederseßen, zumal, wenn die Gänge nieders wärts bereits abgebauet sind.

Schwebende Straßen, (Bergwerk) die nicht in die Teufe, sondern in Firsten oder über den Stolln angeles get werden.

Schwebender Gang, Fr. filon fort peu inclinée, (Bergwerk) ein Gang, der nicht über 5 Grad Fallendes hat. hat. Sie werden auch Flotze genannt.

Schwebender Sumpf, (Hüttenwerk) ein auf einer Bühne oder Kaften mit Rasen wohl verwahrter und vers rammelter Ort, dahin die Wasser in der Grube, die man sonst nicht wegbringen kann, geschlagen werden.

Schwebend Feld, (Bergwerk) wenn die Grube auss gehauen ist, und nur noch die Bergveste hat.

Schwederich, eine Art Schläuche oder Garnsäcke, welche die Müller am Ende des Mühlgerinnes aufstellen, um Fische darinn zu fangen, die aber in den meisten Låndern verbothen sind.

Schwedische Fliesen, (Töpfer) eine sehr harte this nerne Fliese, die derselbe zur Unterlage gebraucht, wenn er seine Fliesen, wenn sie sich beym Trocknen etwas verworfen haben, mit einem Klopfholze wieder gerade und eben klopfet, um sie hernach zu beschneiden, und ihnen die erforderliche Größe zu geben.

Schwefel, Fr. foufre, ein dichter, dabey aber mårs ber, zerbrechlicher, spröder Körper, welcher aus der Vitriols säure und einem brennlichen Wesen besteht, theils von der Natur vollkommen erzeuget, sowohl in andern gegrabenen Dingen verborgen gefunden wird, theils durch Kunst und Zusammenseßung obbemeldeter Theile dargestellt werden kann, es sey das brennliche Wesen aus einem Naturreiche genommen, aus welchem es wolle. Im starken Feuer brennt er mit einer blauen Flamme, und giebt einen unans genehmen, sauren, und auf die Lunge fallenden Geruch von sich. In kleinem Feuer schmilzt er ohne zu brennen, wenn ihm sønst nichts entzündbares beygefüget wird. Seine Fars be ist, wenn er recht gereiniget worden, fast ganz weiß, und fehr wenig in das Gelbe fallend. Insgemein aber komt er gelb zum Vorschein, wenn er aus den schwefelhaften Mi. neralien ausgezogen, und nicht weiter gereiniget wird, als durch eine einzige Läuterung. So lange er im Feuer flies Bet, sieht er ganz roth aus, sobald er aber erkaltet, wird er hart, und befomt seine natürliche Farbe wieder. Seine Säure ist die stärkste unter allen in der Natur bekannten Säuren, die im höchsten Grade freffend ist. Im Wass ser finkt er unter, und löset sich in einem laugenhaften Wass fer auf, mit einem starken faulriechenden Geruch.

Der

Arsenic

Arsenik erhöhet seine Farbe zu zitronengelb und dunkelroth, nachdem ihn wenig oder viel zugesezt wird. Einige Chy misten rechnen den Schwefel unter die Grundwesen der Metalle und aller andern Körper, wobey sie aber keinen förperlichen Schwefel, sondern zum höchsten ein brennli thes Wesen verstehen können. Im Mineralienreiche, son. derlich bey metallischen Erzen, ist er vielfältig mit beygemis schet, und daraus darzustellen. Sein Gebrauch ist sehr vielfältig, besonders ist er ein Hauptbestandtheil des Schieß. pulvers. (s. folgende Artikel)

Schwefelbecken, (Schwefelhütte) irrdene Becken, die bey den Lautern des Schwefels unter die Schwefeltöpfe gefeht werden, worein der distillirte Schwefel durch die Röhren in den Topf, und aus diesem in die Becken läuft. Auch wird der kupferne Kessel also genannt, worein der Schwefel aus den irrdenen Becken gegossen, darinn abgekühlet, und daraus in die Schwefelformen (f. dies fe) gegoffen wird.

Schwefelblumen, Fr. foufre vif en fleurs, (Schwes felhütte) durch die Sublimation gereinigter harter Schroe fel, der sehr bleich und hart ist, auch keinen so üblen Ges ruch giebt, als der gemeine. Es wird auch bisweilen ein zarter Schwefel auf mineralischen Wassern schwimmend ges funden, dem man diesen Namen giebt.

Schwefelbock, (Bollennanufaktur) ein Gerüst von Graben und starken Hölzern zusammengefeßt, in Gestalt eines Bocks, worauf die Wollstrehnen gezogen und gut ausgebreitet werden, um in die Schwefelkammer über den Schwefeldampf geseht zu werden, damit die Wolle von demselben ausgezogen, und rein und weiß gemacht werde. Schwefelbrånde, Fr. Titons de foufre leffivés, ou Brulure de Soufre, (Schwefelhütte) ausgelaugte Schwes. felbrände, oder was nach abgetriebenem Schwefel und aus. gelaugtem Vitriol von den Kiefen noch zurück geblieben. Sie werden auf eine Halde gestürzt, wo sie in etlichen Jah ren aus der Luft soviel Säure an sich ziehen, daß sie wies derum Vitriol geben.

Schwefelerde, Fr. Terre fulphureufe, Erde, wel che eine Vitriolsäure und darzu ein brennliches Wesen bey fich führet. Man foll in Schweden eine Erde gefunden ha ben, welche im Dunkeln phosphoresciret.

Schwefelerze, Fr. mines de foufre, Mineralien, welche Schwefel bey sich führen. Das vornehmste ist der Ricß, als seine eigne Miner, darinn er am häufigsten liegt. Er ist aber in der Erde in folcher Menge enthalten, daß man nicht leicht ein Erz findet, woraus nicht wahrer Schwefel darzustellen wäre. (s. Kies und Schwefelkies) Schwefelerz auf Stein zu probiren. (Hüttenwerk) Man vermische einen Probirzentner ungerösteten und zers riebenen Schwefelkies mit drey Zentner Borax und einem Zentner zart gestoßenen Glas. Dieses Gemenge thue man in eine Tutte. (f. diese) und bedecke es einen halben Zoll hoch mit Kochsalz. Man seße diese Tutte mit ihrem De cel vor das Gebläse, und zwar dergestalt, daß der Bauch derselben drey Finger breit von der Form absteht, der Wind aber unter den Bauch der Tutte blåßt. Man um

schütte diese Tutte mit todten Kolen, die eine Queerhand? hoch über dieselben gehen, und lasse das Feuer von oben herunter abbrennen Wenn die größte Gährung vorbey ist, und das Salz nicht mehr prasselt, so blase man im Anfange langsam, hernach aber immer etwas stärker zu, und damit halte man eine viertel oder halbe Stunde und fo lange an, bis die Flamme des Feuers keine gelbe und trübe Flecken mehr hat, sondern hell, natürlich und blau ist. Während dieser Arbeit aber rüttelt man zu Zeiten die Kolen vor dem Gebläse, derer man nicht weniger neh.. men muß, als nöthig ist, weil frische Kolen die Flamme wieder trübe machen, mit dem Draht, der die Länge und: Dicke eines Rührhakens hat, zusammen, damit der Wind die Tutte nicht angreife. Nun nehme man die Tutte mit der Tiegelzange (f. diese) aus dem Feuer, und lasse sie er kalten, darauf aber schlage man dieselbe enzwey, nehme das Korn heraus, und ziehe es nach dem Zentnergewicht auf der Erzwaage auf, so weis man, wie viel Pfund Stein ein Zentner Kies enthält. Auf eine andre Art vermis Ichet man einen Zentner von eben diesem Erze mit zwe Zentner leichtflüßigem Glase, und bedeckt dieses Gemenge mit eben dem Glase, so bekomt man jeben sowohl einen Rohstein, wenn man nur im übrigen wie zuvor verfährt. Eine etwas große Probe kann man in dem Schmelze ofen machen. In diesem schmelzt man das mit einer reis nen ungehaltigen Schlacke vermischte Erz schichtweise mit Kolen, und legt die Form abhängend in den Ofen, dabey läßt man ein gemeines Loth ein Pfund gelten, so machen 100 Loth einen Zentner aus. Man macht diese Steinproben vornehmlich deswegen, damit man wissen mige, wie viel Stein die Kiese halten, die man gar oft im Gros Ben bey dem Schmelzen der Erze als Zuschläge gebraucht. Man kann inzwischen auch den erhaltenen Rohstein auf Silber und auf Kupfer probiren. Bey der erstern Probe ist dieses sehr merkwürdig, daß man nicht selten mehr Silber erhält, als wenn man dieses Erz gleich auf Sil, ber probiret.

Schwefelfaden, ein in Schwefel getauchter dick zus fammengedreheter leinener Faden, der am Zunder anges zündet und damit Licht angesteckt wird. Man hat auch bergleichen von Spånen oder dünnen Hölzchen, die man in Schwefel tauchet, und alsdenn heißen sie Schwefels hölzchen.

Erze, welche geröstet werden, 14 Tage im Feuer geftans Schwefelfang anzulegen. (Hüttenwerk) Wenn die den, (f. Röste) so werden mit einer Stange, die am Ende ein angegossen bleyernes Stück hat, 20 bis 25 Löcher ges ftoßen, und solche Löcher mit Vitriolklein (f. dieses) aus. gebeffert, damit sie sein glatt werden. In welche Löcher fich der Schwefel aus der Röste sammlet, und in einen Hölzernen Eimer mit Wasser des Tages dreymal geschöpft wird. Dies ist der rohe Schwefel.

Schwefel fangen, Fr. cueiller du foufre, den Schwa fel aus den Rösten der viel Schwefel führenden Erje in den darein gemachten Löchern oder angebrachten Randles DR 3

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sammlen, der sonst durch das Feuer in die Lust getrieben` und verlohren gehen würde.

Schwefelformen, Fr. Moule de foufre, hölzerne Werkzeuge von hartem Holze gemacht, und aus zwey auf einander passenden Stücken bestchend, darein Fugen ge, schnitten sind, dergestalt, daß wenn sie zusammengeseht werden, eine Form entsteht, darein man den geschmolze nen Schwefel in ungefähr 8 bis 9 Zoll Länge und eis nes Daumens dicke Stücke gießet. (f. auch Magde lonen.)

Schwefel, gediegener, gewachsener, von der Na tur felbst erzeugter und gewachsener Schwefel. Er ist von Farbe weiß, gelblich), zitronenfarbig, röthlich, und meist durchsichtig, auch undurchsichtig; bald haarig und fåserig, bald aber körnig, und wird in Steinen, in Erden, und im Wasser gefunden. Einige theilen diesen Schwefel in Elas ren, und undurchsichtigen, in Haarschwefel und Schwefelblumen ein. (1. auch Jungfernschwefel) Schwefelgeist, (Scheidekunst) die aus dem Schwefelübertriebene Säure. In diesem Falle muß man den Schwefel entweder unter einer gläsernen Glocke, oder ei nem nassen Sack verbrennen, den Sack auswinden, und alsdenn den erhaltenen Schwefel übertreiben.

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Schwefelbolzchen, f. Schwefelfaden. Schwefelhütte, Fr. Altelier pour le foufre, die Werkstatt oder das Gebäude, darinn der Schwefel aus den Kiesen getrieben wird.

Schwefel in Minern, Schwefel, der in solchen Mi. nern wächst, die entweder aus Schwefelerde oder Kiesen bestehen, und eigentlich unter die gröbern brennlichen Mi neralien gehören, deren Grundstof aus Schwefel und einer reinen brennlichen Materie besteht.

Schwefelkammer, in den großen Wollenmanufaktu ren eine besonders dazu eingerichtete und wohl verschlossene Kammer, in welcher die Wolle über den Schwefeldampf. gestellet, und von allem Schmuße gereiniget wird. Die Kammer muß deswegen dicht und vest verschlossen seyn, das mit der Dampf nicht verfliege, sondern desto besser auf die Wolle oder Seide wirke.

nannten,

Schwefelties, Fr. Pyrite fulfureufe informe, ein Minerale, welches eine blaßgelbe Farbe hat, insgemein dicht und hart ist, viel Schwefel giebt, eine Menge Vi triolsäure bey sich hat, auch etwas Eisen und mehr oder weniger Arsenik bey sich führet. Wenn er an einen Stahl geschlagen wird, so giebt er Funken und einen starken Schwefelgernch, daher ihn auch die Alten Feuerstein Er hat keine gewisse Figur, bald ist er ohne alle Figur, bald krystallisch, bald in Würfeln u. f. w. Er ist das eigentliche Minerale des Schwefels, bisweilen fällt seine Farbe ins Dunkelbraune, und denn ziehet ihn der Magnet. Nach Verhältniß seiner Theile ist das Eisen der vornehmste Theil, der Schwefel der zweyte, bisweis len etwas Kupfer der dritte, und Arsenik der vierte. Je weniger vom Schwefel dabey ist, je blässer und weißer ist feine Farbe.

Schwefel, klarer, Schwefel, der gediegen oder ger wachsen und klar ist.

Schwefelkolben, (Schwefelhütte) die eisernen Kola ben oder Retorten, worinn der Schwefel geläut rt wird. (§. Läutern des Schwefels) Sie find gegossen, 26 Zelle. hoch, im Bauche 16 Zoll, und oben in der Mündung 10, Zolle weit.

Schwefel lautern, Fr. Purifier le foufre, den ausKiesen getriebenen Schwefel aus eisernen Töpfen nochmals übertreiben, wobey viel Unreinigkeit in Gestalt schwarzer Schlacken zurück bleibt, welche auch Schwefelschlacken genennet werden.

Schwefellåuterofen, ein Ofen, worinn der Schive fel gelautert (f. Läutern des Schwefels) wird. Er ist 124 Fuß lang, 6 Fuß breit, und wird in einem Gebäude: angeleget, hat unten einen Windfang, oder Aschenfall, welcher beynahe 14 Fuß in der Erde liegt, dam't der Ofen wegen der Arbeit nicht zu hoch über der Erde stche. Rund um ist eine starke Mauer, welche inwendig von Backsteis nen, auswendig aber von Feldsteinen gemacht wird; über dem Aschenfall find Drallien von Backsteinen, worauf die Feuerstätte bis vor die Hintermauer geht. An dieser Schurgasse ist zu beyden Seiten ein Absaß, worauf die eisernen Kolben stehen, und zwar auf jeder Seite fünfe: darüber ist eine Haube von Mauersteinen geschlossen, wor inn acht Zugs oder Rauchlöcher gelassen werden.

Schwefelleber, Fr. foye de foufre, ein aus Schwes fel und Alkali bestehender Körper, welcher die Metalle auflöset.

Schwefelmännchen, Schwefelmånnel, (Bergs werk) ein doppelt zusammengedreheter Schwefelfaden, der, wenn der Schuß geladen und verrammelt ist, mit einem Ende in das Schießröhrchen oder in die Patrone gesteckt und angezündet wird, den Schuß dadurch ane zustecken.

Schwefeln, das, der Federn. (Blumenmanufak tur) Die Federn zu den weißen Plumagen müssen, da sie mehrentheils von Natur nicht die gehörige schöne weiße Farbe haben, zubereitet werden, und durch das Schwes feln ihre vollkommene Wäsche erhalten. Zu diesem End zweck wird ein Seifenbad gemacht, welches mehr oder we niger von Seife stark seyn muß, nach dem die Federn, helle oder dunkel sind; und nach dieser Beschaffenheit müs sen sie auch länger oder kürzer darinn liegen bleiben. Dies ses Bad muß nicht zu heiß, sondern nur gemächlich warm seyn, weil die Hiße sonst den Federn schaden würde. Nach.. dem man glaubt, daß das Bad auf die Federn seine gehōs, rige Wirkung gethan hat, nimt man sie heraus, läßt sie abfließen, oder drückt sie auch wohl behutsam aus, und klopfet fie aus, damit sich das Haar ausbreite. Man. schüttet alsdenn gestoßenen Schwefel auf Kolen in einer. Kammer, welche überall dicht zugemacht seyn muß, die Federn leget man auf Rähmen, die mit Bindfäden bes, strickt sind, und der Schwefeldampf zichet den Schmuß, der Federn ganz und gar aus, und machet sie recht weiß. Nachdem die Federn getrocknet, wird eine jede mit einem

faubern

faubern Kamm oder einer sanften Bürste ausgestrichen, und das Haar wieder in seine gehörige Lage gebracht.

Schwefeln der Wolle. (Wollmanufaktur) Um derjenigen Wolle, welche weiß verarbeitet werden soll, die rechte schöne Weiße zu geben, so muß solche geschwefelt werden. Nachdem sie gewaschen worden, wird sie auf die Schwefelböcke oder auf Stangen gehangen, und in einer dicht verschlossenen Schwefelkammer über Schwefel ge steller, der zerstoßen auf Kolen gestreuet worden. Der Schwefeldampf zieher nicht allein allen Schmuß aus, sons dern macht sie auch schön weiß.

Schwefelofen, ein langer gemauerter, oben zugewölb ter Reperbericofen, in welchem eine Reihe von ungefähr To bis 12 thonernen verschlossenen Röhren, darein der 'Kieß geschüttet wird, liegt, dergestalt, daß die Flamme sie um und um bespielen kann. Statt der Vorlagen find Kästchen mit Wasser angebracht, darein der Schwefel als ein Dampf geht und im Wasser gerinnet.

Schwefelpfanne, Siedepfanne, Fr. Chaudiere à foufre, ein blegerner, oben offener, viereckigter Kessel, 8 Schube lang, eben so breit, 2 Fuß tief, darinn die dop. pelie Vitriollauge gefotten wird.

Schwefelpfannel, Fr. Recipient, viereckigte bleyerne Kästchen, ungefähr 10 bis 12 Zolle ins Gevierte, mit eis nem flachen Deckel, der ein Loch hat. Sie werden mit Waffer angefüllet, und statt der Vorlagen beym Schive feltreiben an den Schnabel der Schwefelröhren gefto. Ben, da denn der Schwefel als ein Dampf hinein geht, und sich im Wasser koagulirt.

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ren in vorgelegten bleyernen Kästchen in das Wasser ges trieben wird.

Schwefeltreibofen, ein Ofen, worinn der Schwefel aus dem Kieß getrieben oder gezogen wird. Er wird unter einer Esse in einem Gebäude auf einem trocknen Boden, wo es nicht naß oder morastig ist, angeleget. Der Ofen ist ungefähr 16 Fuß lang, 64 Fuß breit, und 24 Fuß tief in der Erde geleget, damit solcher wegen der Arbeit nicht zu hoch über der Erde stehe; auch wird er zu beyden Seiten mit einer starken Mauer von wilden Steinen um geben, das übrige Mauerwerk aber von Mauersteinen gemacht. Unter dem Ofen geht ein Windfang oder Aschen. fall, worüber die Feuerstätte von Brand oder Barnsteis nen, anstatt der Draillien gemacht. Auf der Feuerstätte hat die Schürgasse an beyden Enden ihr Ausgehen, und ist mit eisernen Thüren versehen. Ueber dieser Schurgasse läuft das Mauerwerk zusammen, das oben durch den gans zen Ofen etwa eine Oeffnung von 4 Zoll breit bleibt, wo durch die Flamme an die Schwefelröhren komt, darüber wird die Haube geschlossen, dadurch die Schwefelröhren gehen. Diese Haube hat oben 14 Zug oder Rauchlöcher. 1 Schwefelrobren (f. diefe) gehen durch den Ofen, vor welchen Vorlagen von Eisen gesetzt werden. Auf der andern Seite, wo der Schwefelkieß eingethan wird, find Deckel von Thon und Schieber von Eisenblech.

Schwefeltropfen, Tropfschwefel, der wie Eiszapfen beym Rösten aus dem Erz finternde Schwefel.

Schwefel, undurchsichtiger, Schwefel, der zu dem gediegenen oder von Natur gewachsenen gehöret, und uns durchsichtig ist.

Schwefelröhre, Fr. Juyau de terre, ein von gutem Thon gemachtes hohles, hinten offenes, vorne aber enge Schwefelwaffer, ein mineralisches Wasser, so Schwe zugehendes und mit einer kleinen runden Oeffnung verse- fel in fich hält. Es färbt die Silberfolution schwarz, riecht henes Werkzeug, welches in den Schwefelofen geleget, mit nach Schwefel, und bald befindet sich in seiner Mischung Fleingeschlagenem Kieß gefüllet, hinten mit einem Blechselenitische und alkalische Erde, bald aber Erdharz sauund Vorschieber, zwischen welchen Sand gefüllet wird, wi-dores alkalisches, und Bittersalz, oft ist es warm, und dann der die Luft verwahret, mit dem Schnabel_aber_in_das gehört es zu den warmen Bådern. Schwefelpfannel (f. diefes) gerichtet, und daraus mits telst darunter gemachten Flammenfeuers der Schwefel ge trieben wird.

Schwefelröfte, diejenige Röste, in welchen der Schwe: fel in denen in den Rost gemachten Löchern gesammlet und ausgenommen wird. (s. Schwefel fangen)

Schwefelrubin, Fr. foufre vierge transparent, ein halbrother, durchsichtiger Körper, so von gereinigtem Schwes fel und Arsenik bereitet wird.

Schwefelschlacken, Fr. Laitiers de foufre, ein Ichwärzlicher, schlackiger Körper, welcher bey Läuterung des Echwefels im eisernen Topfe zurück bleibt.

Schwefelfpan, f. Schwefelfaden.

Schwefeltraufen, Fr. foufre melé des fcories de goutant en ftalactite, zur Curiofitat gemachte Dinge, da halb Schwefel, halb Schlacken durch ein Loch, wie ein Etrohhalm, in einem mit Wasser fließen, und ein arti ges Gevier machen."

Schwefel treiben, Fr. Diftiller le foufre, die Ar heit, da der Schwefel im Schwefelofen aus thönernen Röh

Schwefelwerk, f. Schwefelhütten.

Schweflichte Mineralien auf Schwefel zu pro, biren. (Hüttenwerk) * Man stößt die Schwefelerze, da mit sie nicht dicht zusammenfallen, und sich der Schwefel besser los machen kann, zu einem groben Pulver, dieses schüttet man in eine gläserne oder irrdene Retorte, die fo groß ist, daß nur ein Drittel davon erfüllet wird. Man legt die Retorte auf eine Sandkapelle, an ihren Hals aber eine Vorlage, die mit Waffer so weit gefüllet ist, daß der Hals der Retorte einen Zoll tief hinein geht. Nun treibt man den Schwefel, der sehr gern in die Höhe gea het, über, und verstärkt das Feuer nach und nach so lan ge, bis die Retorte rothwarm wird. Dabey muß man fich aber sehr wohl vorsehen, daß das Erz nicht zusammen schmilzt und eine Decke bekomt, die den Schwefel zurück hält. Wenn dies geschehen, so läßt man nach einer bis zwey Stunden die Deftillirgefäße Falt werden, und nime den Schwefel heraus, den aber, der in dem Halfe der Res torte ist, läßt man entweder in einer gelinden Wärme heraus fließen, oder man schlägt die Retorte entzwey. Mill

man

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than das Zusammenfließen der Erze verhindern, so vermens get man mit denselben ein wenig Sand, und dieses thut man vornehmlich bey den Kupferkießen und dem Bley glanz. Einige lassen nur einen Probirzentner Schwefelerz unter der Muffel rösten, oder abdämpfen, und das, was demselben am Gewichte abgeht, nehmen sie für den Schwefelgehalt an. Da aber auch andre mineralische Kör per in dem Rauche fortgehen, und einige Mineralien nach dem Rösten, wie die Erfahrung lehret, schwerer werden, so ist diese Probe sehr unrichtig. Eben so verfährt man surveilen auch mit dem Schwefel, der in dem Ueberbleibsel der Retorte in den Metallen und unmetallischen Erden zu rück geblieben ist, aber mit gleicher Unrichtigkeit. Selten fann man überhaupt den wahren Schwefelgehalt eines Er ses angeben. Wenn man den Schwefel recht rein haben will, so treibt man ihn noch einmal, aber in einer gelin dern Wärme über, und diese Arbeit nennet man das Lâu tern. (f. Lautern des Schwefels) Dieses geschieht, wenn der Schwefel nicht zitronengelb, sondern vom Arsenik röth, lich, von dem Quecksilber aber strahlicht ist. Will man bey allen den hier gezeigten Proben genau wissen, wie viel in einem Zentuer von dem gefundenen Minerale enthalten ist, so bestimme man die Schwere des Probirten und des erhaltenen Minerals nach einerley Gewicht, und rechne darnach den Gehalt aus. Z. B. Man habe in einem · Pfund Schwefelerz 4 Loth Schwefel gefunden, so ist die Rechnung diefe: 32 Zentner Erze halten 4 Zentner Schwe fel, wie viel Schwefel wird Zentner enthalten? oder 1 Pfund Erz halt 4 Loth Schwefel, wie viel Schwefel werden 100 Pfund, oder ein Zentner enthalten? da man denn in beyden Fällen 121 Pfund Schwefel auf einem Zentner Eri bekomt.

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Schwefze, (Vogelssteller) dasjenige Seil, womit das Bogelgarn zum Zusammenschlagen in den Schwung ges bracht wird, und welches auch das Schnellseil genannt wird.

Schweif, (Ankerschmid) die Angriffe, die man an je ben Arm des Anfers anschmidet, um bey dem Schmiden solchen auf dem Ambos zu regieren. Es ist eigentlich eine lange Eisenstange, die an jedem Ende des Packs Eisen, reoraus der Anker geschmidet wird, angeschmidet wird. Man bedient sich auch zu eben diesem Gebrauch noch eines beweglichen Schweifs, welches eine eiserne Stange ist, die an einem Ende ein durchbohrtes Loch hat, in welches man ein Stück Holz steckt, welches der Schmid mit beyden Hans ben hält. Auf einige Weite von seinem andern Ende hat dieser Schweif oder Angriff eine Art von eisernem Band, und noch siberdies an demselben Ende einen halben Band, dessen äußerste Enden mit einem Loch durchbohret find, in welches ein Nagel oder Zapfen geht. Man bevestiget das Ende des Packs, woraus der Arm des Ankers geschmi >det werden soll, in dem Bande; weiter hin ergreift a man es mit dem halben Bande, und hält es mit dem Zapfen vest.

Schweif, Fr. la queue de filon, (Bergwerk) ein gefärbter mineralischer Körper, welcher am Ausgehen des

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Ganges anzeigt, daß ein Gang vorhanden ist, und days auf der Bergmann Achtung giebt, wenn er einen Gang über Tage ausgehen will.

Schweifbiegel, eine Art Steigbiegel, welche nicht zu beyden Seiten des Cattels bevestiget find, sondern an den Satteltuopf gehanget werden, und daher auch Hans gebiegel beßen.

Schweiferett, (Bortenwirker) ein Queerholz, woran fich die Spulen befinden, wenn die Seitenkette an dem Echweifrahmen angeschweifct oder ausse pannet wird.

Schweifeisen, (Stuhlmacher) ein großes Stemmeis sen, dessen Schneide an vier Zell breit ist. Der Stuhl macher schweist mit diesem Eisen die obere Schweifung der Borderfüge eines Stuhls aus. Dieses Eisen muß deswe gen eine vorzüglide Breite haben, weil ein schmales Eisen beyin Schweifen leicht wild in das Holz einschneidet, und daher mehr abnimt, als es abnehmen sollte.

Schweifen, aus schweifen, einer Cache eine geruns dete oder bogigte Gestalt geben; besonders bey dem Tischs ler, wenn derselbe seine Arbeiten mit der Schweifsäge nach Bogen oder andern Gestalten ausschneidet, und ihnen nach der Zeichnung die Figur mittheiler, z. B. an einem Tische die sogenannten Rebfüße, die solchen unterstüken, diese erhalten mit der Schweissäge die den Rehfüßen ähn liche Gestalt.

Schweifen, (Bildhauer) wenn derselbe die äußern Umrisse einer zu schneidenden Figur oder Berzierung von Holz nach der dazu gemachten Zeichnung ausschneidet, und dadurch dem Schnitzwerk sein außerliches Ansehen erthei let. Dieses geschiehet nun mit den verschiedenen Stämm eisen, so wie sie ihm am schicklichsten zu gebrauchen sind.

Schweifen, die Kette, (Bortenwirker) wenn die Anza schweiftette geschoren und gehörig ausgespaunt wird.

Schweifrahm, (Tapetenwirker) das Gestelle, worauf derselbe seine Kette zur Tapete scheeret. Dieses Gestelle besteht aus einigen horizontalen Pflöcken, die an der Wand eines Zimmers angebracht sind, das aber långer seyn muß, als die Kette, so geschoren werden soll. An der einen Seite ist nur ein einziger Pflock, dem man bald diesen, bald jenen Abstand von den andern Pflöcken anweiset, je nachdem die Kette lang oder kurz seyn soll. Daher find in einer Reihe dieses gedachten einzelnen Pflocks verschiede ne Löcher, so daß man denselben in eins oder das andere Loch stecken kann. Die andern drey Pflöcke aber find uns beweglich veste. Beym Scheeren steht vor dem Schweif rahmen auf dem Fußboden ein kleiner gewöhnlicher offener Kasten, auf dessen Oeffnung gerade in der Mitte der Lan ge ein schmales Brett oder ein Steg bevestiget ist, und in diesem Stege sind 6 Löcher in gleicher Entfernung. In dem Kasten selbst liegen gewöhnlich 6 Knäule von Ketten wolle, und den Faden jedes Knauls zieht der Wirker durch ein Loch des vorgedachten Steges, alle 6 Fåden bindet er aber an ihrer äußersten Spiße zusammen, sondert drey und drey von einander ab, oder theilet sie in zwo Hälfs ten, und legt fie dergestalt auf den einen allein steckenden beweglichen Pflock, daß drey Faden über demselben, und

brey

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