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Schwanzriegel, Fr. L'entretoile de lunette au de haut d'Afful, (Artillerie) der hölzerne Riegel, wodurch die Laffetenwände hinten in dem Schwanz zusammengehal ten werden.

Schwanzriemen, (Riemer, Sattler) ein starker lederner Riemen, welcher unter dem Schwanz eines Pfers des herum geht, und an dem Sattel- oder Vorderzeug be vestiget ist, solches im Stande zu halten. Die englischen Schwanzriemen, welche man nach Belieben länger oder kürzer machen kann, sind die besten und bequemften.

Schwanzring, der eiserne Ring, der um das Ende des Schwanzhammerstiels geleget wird, und an welchem der Zieharm den Hammer ergreift, und ihn in Bewegung feßt. (1. Schwanzhammer)

Schwanzring, (Mühlenwerk) ein Ring von Eisen, der um den Schwanz eines Hammers auf den Hütten gelegt ist, damit der Schwanz des Hammers von der Ges walt nicht zerspalte.

Schwanzsaal, (Bankunft) war vor diesem ein großer Saal zu hinterst in einem römischen Hause vor des Herrn Zimmer, worein diejenigen gelassen wurden, welche von be fonderer Distinktion waren, deshalben er auch um und um mit Sitzbänken versehen war.

barauf, verpappt alles wohl, und feuert die Brandröhre an.

Schwärmen, (Bienenzucht) wenn die jungen Biener aus dem stark befeßten alten Stock im May und Junius, als der Bienen ordentlichen Schwarmzeit, mit ihrem eis genen Weisel ausziehen, und eine andere Herberge su chen. Da aber das Schwärmen mit vielem Schaden und Beschwerlichkeit verknüpft ist, so haben die Engländer eis ne Methode erdacht, daß ein Stock aus dem andern ohne Schwarmen gleichsam wie eine Kolonie durch auf einander gefeßte und darzu eingerichtete Bienensticke entsteht.

Schwärmer, (Luftfeuerwerker) eine Art von kleinen Raketen, die von der nämlichen Beschaffenheit sind, (f Rakete) nur daß der Schwärmer entweder aus der Hand angesteckt geworfen wird, oder damit allerley anderes künst liches Feuerwerk gefallet wird, woraus Sternfeuer, Feuerregen und dergleichen entstehen. Der Saß dersels ben ist besser, als der Raketensoß, und wird bloß mit Mehle pulver geladen, worunter allenfalls etwas Koten gemischt werden. Sollen die Schwärmer in dem Kopf einer Ra kete angebracht werden, so streuet der Feuerwerker in diese Schwärmer etwas Mehlpulver, vereiniget die Schwärs mer gewöhnlich mit Stopinen, und kehret ihre Kehle ges gen den Sah der Rakete, damit sie sich entzünde.

Schwärmer, (Jager) wenn der Leithund mit der Nase nicht bey der Erde bleibt, und die Fehrte richtig hält, sondern den Kopf in der Höhe trägt, und sich nach alleni, was vorbey geht und flieget, umsieht, welches ein Fehler von einem Hunde ist.

Schwanzfäge, (Orgelbauer) eine kleine Såge, deren Blatt 10 Zoll lang, gegen 20 Linien breit ist, und in einem hölzernen Griffe steckt; das freye Ende oder die Spis He der Sage wird bey dem Gebrauche in die Höhe umge: bogen, um mit der linken Hand_daran zu fassen, wenn man sie in der rechten führet. Der Orgelbauer schneidet damit allerley kleine Stücke an den Orgelpfeifen aus. Schwärmer, die sich auf dem Wasser umdres Schwanzschraube, (Büchsenmacher) diejenige Schrauben. (Luftfeuerwerker) Man nimt eine gewöhnliche be, die in die Mündung des Pulversacks eines Flinten øder Büchsenlaufs anstatt des Bodens eingeschraubet wird. Nachdem sie geschmidet und mit der Feile bearbeitet und poliret ist, wird die Schraube selbst mit der Mutter eines starken Schneideeisens geschnitten. Die Schraube muß febr genau passen, denn die geringste Luft, die durch dieselbe Fonnte, würde verursachen, daß der Lauf bey dem Abfeuern zerspringe.

Schwanzstück. 1) (Fleischer) ein Stück Fleisch mit dem Rückgrade gleich über dem Schwanz. 2) bey dem Büchsenmacher, an einer Flaschenbüchse das start der Schwanzschraube am Ende des Rohrs befindliche Stück.

Schwarm, doppelter Bienenfchwarm. (Luftfeuer werk) Man mache einen Wasser-Bienenschwarm, (f Diesen) welchen man aber mit einer längern Brandröhre versieht. Alsdenn macht man einen halb so großen Colin: der von Pappe, versieht ihn mit einem Boden, in die Mits te aber macht man ein Loch, steckt das Brandrohr durch, und machet ihn etwas vest auf dem Tekel des großen Schwarms, bohret in den Boden des Brandrohrs ein Loch, damit das Feuer den Cylinder spielend mache, streuet Sprengzeug darauf, und versieht den Boden mit einer durchlöcherten Schribe. Sehr W Herschwärmer, die gut gefeuert sind, in den Cylinder, die Lufen aber verstopfet man mit Papier øder Sagespånen, macht einen Deckel

Schwärmerhülse, zieht den Hals völlig zu, stopfet etwas Papier darauf, und schlägt nicht völlig bis in die Mitte. Der Sah besteht aus 32 Loth Salpeter, 12 Loth Schwes fel, 8 Loth Pulverstaub und 8 Loth groben Kolen. Hiers auf sehet man eine kleine runde Schlagscheibe, räumet sie ein wenig auf, ́thut etwas Pulverstaub und ganz Pulver darauf, wieder eine Scheibe, und alsdenn schlägt man die Hülfe vollends aus mit Sah, oben aber schlägt man ein wenig Erde vor, würget das Ende zu, verknåpft und vers leimet es zu beyden Seiten. Alsdenu bohret man verkehrt ein Löchlein bis auf den Sah, versieht die Löcher mit Sto pinen und feuert sie gehörig an; verseht man sie in Waf ferkörper, so wird man eine lustige Wirkung seben.

Schwärmer, die sich in Sterne verwandeln. (Luftfeuerwerker) Man nimt Schwärmerhülsen, schlägt fie drey Kaliber hoch, legt etwas Papier darauf, den Rest füllet man mit Sternkomposition, bohret zu Ende des Schwärmers ein Löchlein, und führt eine verdeckte Stopl ne bis zum Anfange der Sternenkomposition. Alsdent verpapper man alles gehörig, und feuert den Schwärmer wohl an.

Schwärmerfasser, (Luftfeuerwerker) Röhren, woreín Schwärmer geladen werden, um mit einemmal viel Schwärmer in die Luft zu schicken. Die Röhren sind ets was långer, als die Schwärmer, die herein geladen werden. 8 3

Wenn

Wenn der Boden diefer Röhren mit Kornpulver bedeckt ast, so wird eine Schlagscheibe darauf gesetzt, die soviel Lös her hat, als Schwärmer in die Röhre geseht werden sol len. Die Kehlen der Schwärmer werden mit Pulver, mehl und Branntwein verrieben in das Schwärmerfaß mit auf der Kehle gefeht, und der leere Raum wird mit Papier ausgefüllet. Dan bringt hierauf mitten unter den Schwärmern eine Brandröhre an, die bis an das Pulver im Boden des Schwärmerfasses reichet, und gråbt dieses in die Erde. Zuleht erhält das Schwärmerfaß einen papiernen Deckel. Echt man verschiedene solcher Röhren oder Schwärmerfässer in ein Großes, so werden jene mit sier Stopinen vereiniget, daß man sie fämmtlich mit einer Linzigen Brandröhre anstecken kann. (f. Lustpumpe)

Schwärmertopf, (Feuerwerker) ein vom Töpfer vers fertigtes Gefäß als ein Krug gestaltet, mit dreyen Hens feln versehen, und mit Schwärmern und andern feuers fangenden Materialien angefüllet, um bey Feuerwer fern, wenn Mangel an andern Feuern ist, angesteckt zu werden.

Schwärmer zu schlagen. (Luftfeuerwerker) Man bringt die Hülse in den Schwärmerstock, steckt unten durch den Cylinder einen eisernen Draht, und fängt an die Hülse zu füllen, indem man mit der hierzu abgetheilten Schau fel Schaufeln voll Satz in die Hülse schüttet, klopfet mit dem Setzer oben daran, bringet denselben gemächlich hinein, giebt mit einer dem Stock gemäßen Schlägel auf benselben zehn gleich starke Schläge, und hebet dabey je, desmal, wenn drey Schläge geschehen sind, den Seher in Die Höhe; dann schüttet man abermals eine Schaufel voll Sah hinein, giebt darauf die gewöhnlichen Schläge, urro fähret damit von Schaufel zu Schaufel fort, bis die Hüls fe's Kaliber hoch voll geschlagen ist; endlich sehet man auf biesen Saß einen Propf von zusammengedrucktem Pa pier, schlägt selbigen vest darauf, machet mit einem eiser nen Dorn ein Loch in dessen Mitte, stößt die geschlagene Hülfe mit dem Winder von unten aus dem Stock, füller fie auf 2 bis 3 Kaliber mit gutem Pürschpulver, leget darauf einen Propf von zusammengedrucktem Papier, fe het ihn an, würget die Hülse über dem Schlage zu, schneidet das ungleiche Papier davon ab, bohret sie mit einem Pfriemen zu Kaliber auf, und bestreichet das Gewölbe mit Anfeurung, d. i. mit einem von Mehlpulver und Branntwein gemachten dünnen Muße.

Schwärmhüter, (Bienenzucht) eine Persen, welche auf die Bienen zur Zeit, wenn sie zu schwärmen pflegen, Acht giebt.

Schwarte, Fr. la croute. (Hüttenwerk) Beym Abtreiben auf dem Heerd eine Rinde, so auf dem Werk wird, wenn es nicht Hike genug, oder das Werk viel Uns teinigkeit bey fich hat.

Schwarte, Schaalbrett, Fr. Planche du coté de l'arbre avec l'ecorce, (Schneidemühle) das erste und lehte Brett, welches bey dem Brettschneiden aus einem Sägeblock geschnitten wird, daran noch die Schaale des Baums steht, oder gestanden hat.

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Schwarte gronden, bey den Schiffern der unterste Grund zur rechten Seite der Wefer, wo sich selbige in die Nordsee ergießt.

Schwarten, mit, verblenden, Ft. couvrir d' ais, (Bergwerk) etwas mit angeschlagenen Schwarten verdes cken und verbauen, daß man es nicht sehen kann, welches öfters aus Boßheit oder List geschieht, um die Gänge, wel che überfahren werden, und schon ältere gemuthet, nicht kund werden zu lassen, oder edle Anbrüche zu verheims lichen.

Schwarte verschießen, mit, Fr. boifer, mit Schwar ten hinter den Thürstöcken oder über den Kappen wegfah. ren oder verbauen, welches bey rolligem Gebirge auf Stollen und Strecken nöthig ist, damit die rolligen Ber ge nicht herein gehen.

Schwartig, hornig, Fr. corne. (Weißgerber) So nenner man das Leder, wenn es nach dem Gerben hart ist, Schwarz, die dunkelste unter allen Farben, und eine von den fünf Hauptfarben. Von den Malern wird fie aus verschiedenen Materien bereitet. Man kennt aber in der Maleren kein ganz schwarzes, auch kein ganz weißes. Diese Farbe ist an sich selbst schwer, sehr in die Augen fallend, sehr erden und hartnäckig, wenn sie mit andern gebrochen wird. Es giebt verschiedene Arten Schwarz, die alle künstlich sind, die Erden ausgenommen. Das Ruß. schwarz trocknet gar nicht, oder doch wenigstens sehr schwer, wenn es ohne Zubereitung gebraucht wird. Es trocknet etwas besser, und macht ein sanstes Schwarz,-wenn man es in einem Tiegel hat glühend werden lassen, um demselben die Fettigkeit zu benehmen, und reibet es hers nach wie andre Farben auf einem Abreiber. Man kann es alsdenn gebrauchen, weil es weniger roth wird, noch den andern Farben ein bräunliches Wesen giebt. Dieses Nußschwarz wird von Terpenthin, Pech, und andern der gleichen Materien gemacht, welche man auf einem Ofen brennen läßt, worüber man ein umgestürztes Gefäße in der Form eines Trichters ohne Röhre sett, welches inwen. dig mit einer Schafshaut gefüllet seyn muß, an welche sich der Ruß anseßet, welchen man nachher abschüttelt, wenn man eine Quantität Schwarz beysammen hat. Auch ers hält man ein sehr feines Russdywarz, wenn man Zwirn oder Garn in Leinöl tunket; es hernach anzündet, und ges rade darüber ein kupfernes Gefäß hält, so wird sich an demselben ein feiner Ruß ansehen, und wenn man genug hat, macht man ihn von dem Gefäße ab. Man mag aber dieses Rußschwarz zubereiten wie man will, so ist es dennoch nicht sicher in der Malerey, und man läuft Ge fahr, die andern Farben damit zu verderben. Das Pfirs fichternschwarz, Fr. noir de peche, wird aus gebrannten Pfirsichkernern gemacht. Dieses Schwarz fällt ins bräunliche. Man hat auch ein Schwarz, das von gebrannter Korkrinde gemacht wird, und vom Herrn Lorrain, Maler der königl. Akademie in Paris, erfun. den worden ist. Dieses Schwarz ist sehr leicht, und mas chet einen blaulichen Ton, welcher fast die Wirkung der Ultramarinasche thut. Man braucht auch das Kolens schwarz,

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schwarz, Fr. noir de charbons, befonders zur Freskomalerey, wo das Ruß- Elfenbein- und Beinschwarz nichts taugen. Das deutsche Schwarz, Fr. noir d' Alle magne de francfort, ist eine natürliche Erde, welche ein blaulich Schwarz giebt, wie ungefähr das Kolenschwarz; hieraus machen die Buchdrucker ihre Farbe. Man brau chet ferner ein Schwarz, welches aus Weinhefen gema chet wird, so die Italiener fefcia di botta nennen. Au Berdem hat man noch das Elfenbeinschwarz und Bein. Schwarz. (s. beyde) Die Maler, die auf Glas malen, machen ihr Schwarz von Eisenschlacken, welche zwo bis drey Stunden mit einem Drittel Rokaille auf einer Kus pferplatte gerieben werden, und damit es im Feuer nicht roth werde, mischen sie ein wenig gebrannt Kupfer mit Eis senflinkern darunter. (f. auch Emailenschwarz, und Buch. druckerschwarz) Das Miniaturschwarz ist gewöhnlich chinesischer Tusch. Schwarz der Färber ist auch eine auf verschiedene Art zubereitete Farbe, nach den verschie denen Materien, die gefärbet werden. Denn anders får bet man Schwarz auf Leinen, und anders auf Baumwolle und Wolle. So viel ist gewiß, daß das Schwarz, recht gut und dauerhaft zu fårben, viele Geschicklichkeit und Kenntniß in der Färberey erfordert. Z. B. Leinen und Baumwolle ist weit schwerer zu fårben, als die Schafwol le, und zu der schwarzen Farbe auf Seide gehören sehr viele Sachen, die aber nachh praktischen Grundsätzen, und durch eine lange geprüfte Erfahrung, nur gut werden köns men. (f. davon`an seinem Ort)

Schwarz, Fr. noir. (Maler) Man sagt, ein Malér verfalle ins Schwarze, wenn er seine Schatten übertreibt, wie Carrawagio that. Die Kupferstecher sagen es auch von Stücken, worinn die Lichter und Schatten nicht gut gehalten, und die leßtern zu stark angegeben sind. Dies jenigen, welche es sich allzu sehr angelegen seyn lassen, das Meisterhafte ihres Stichels in der Sauberkeit und Schön, heit desselben zu zeigen, und die nur auf die Kraft sehen, die sie ihren Stichen geben wollen, um die grauen Tóne zu vermeiden, verfallen sehr leicht in dieses Schwarze, und the Stücke werden dadurch geschmacklos und tedt.

Schwarz auf Baumwolle. (Färber) Auf ein Stück Baumwolle nimt man 1 Loth Salmiak, 2 Loth Spießs glas, und siedet solche darinn 2 Stunden ab. Nach dem Absud gießt man diefe Brühe weg, und nimt ander Was fer, läßt Pfund Galläpfel fein zerstoßen darinn wieder 2 Stunden sieden, alsdeim nimt man die Baumwollé Heraus, und nun wird folgendermaßen völlig geschwärzet: mau nime 3-Pfund Vitriol, 4 Loth Gummi arabikum, ☛ Loth Arsenik, Loth Salpeter. Hlerinn läßt man die Baumwolle wieder zwey Stunden sieden, und währender Zeit einmal auskühlen und ausspülen, alsdem wird sie konveyer, (f. Konreyen) und darauf noch eine Stunde in Wasser abgesorten, so`ist sie fertig.

Schwarz auf Papier. Man nimt auf ein Rieg Papier Pfund Kienruß, und 4: Loth Starke, welches man mit Buttelwasser (f. dieses) anmacht, hernach auf einem Steine abreibet, und mit einem milden Pinsel ans

ftreichet. Nachher bestreichet man das trockne Papier mit dem gedachten Kuttelwasser, wourch es einen Glanz erhält. Schwarz auf Wolle, (Schwarz- und Schönfärbery Die schwarze Farbe, als die fünfte Hauptfarbe der Färber, begreift eine Menge von Schattirungen, wenn man von dem Weißgrauen, oder Perlengrau, bis auf das Mohr rengrau, und bis in das Schwarze geht.. Wenn man Wolle oder Tuch schwarz färben will, so muß erft blau ge färbet werden, wenn man ein schönes und beständiges Schwarz erhalten will. Man macht diesen blauen Grund so dunkel als möglich. Der Zrug wird, sobald er aus des Blaukupe gezogen ist, wohl ausgewaschen, und recht aus getrocknet. Es ist sehr viel daran gelegen, daß man die Welle oder das Tuch wohl auswäscht, sobald es aus der Blaukipe komt, weil der Kalk in der Brühe an dem Zeu ge hängt, und ihm ohne diese Vorsicht nachtheilig wird. Man muß ihn auch sogar in der Walkmühle ausklopfen lassen, damit er die Wäsche und Hande nicht schwarz-ma chet; alsdenn, wenn er durch das Blaufärben alle zubereiztet ist, färbt man ihn schwarz. Auf 100 Pfund Zeugn oder Wolle, welche einen blauen Grund erhalten haben. nimit man in einem Kessel zehn Pfund Indisches oder Blauholz, und zehn Pfund gepulverte Gallapfel. Alles: zusammen wird in einen Sack gethan, und 12 Stunden: in einer zulänglichen Menge Wasser gekocht, der dritte Theil dieser Brühe wird mit zwey Pfund Grünfpan in eis nen andern Kessel gethan, und der Zeug dahinein› ge-bracht, den man ohne Unterlaß zivo Stunden lang darinn. herum führet. Die Brühe muß alsdenn mit sehr gerina gem Wallen kochen, oder es ist noch besser, wenn man sie ohne Kochen sehr heiß- erhält. Nachgehends nimt man den Zeug heraus, gießt das zwente Drittel der Brühe zu: dem ersten in den Kessel, und setzt dazu zehn Pfund gris nes Kupferwasser. Das Feuer unter dem Kessel wird vers mindert, und man läßt den Vitriol zergehen, die Brühe aber etwa eine halbe Stunde abkühlen,, worauf man den Zeug hinein bringt, und eine Stunde lang darinn herum führet, alsdenn heraus imt und lästet. Endlich gießt man das Uebrige der Brühe zu den andern zwey Theilens und drücker auch den Sack hierinn wohl aus. Nun thut man 15 oder 20 Pfund Schmack hinzu, läßt die Brühe einmal aufwallen, und schreckt sie mit ein wenig faltem Wasser, nachdem man noch zwey Pfund Vitriol hineins gethan hat, ab. Den Zeug läßt man hier noch eine Stuns de lang darian, nimt ihn nachgehends heraus, lüftet ihn, bringt ihn von nenem in den Kesset, und bewegt ihn wies der eine Viertelstunde lang. Alsdenn wird er im fließen den Wasser wohl ausgewaschen und ausgewalket. Wenns es vollkommen ausgepreßt ist, daß das Wasser wieder ganz weiß davon geht, so macht man eine neue Brühe von Wau oder Wiede nach Gefallen; man läßt es einen Wall thun, und nachdem man geschreckt hat, bringt man den Zeng hinein. Diese lehte Brühe macht ihn gelinder und die schwarze Farbe vester. Dieser Zeug wird sehr schön schwarz, und so gut, als er nur zu machen ist, ohne

Ihn allin fehr ausztrocknen. Allein die Färber geben sich Jelten diese Mühe, and begmigen sich damit, das Tuch, wenn es blau gefärbt worden ist, in eine Brühe von Gall. apfeln zu bringen, in der man es zwy Stunden lang ko then läßt. Sie nehmen es nachgehends heraus, thun In bianisch Holz und Kupferwasser in die Brühe, und brin gen das Tuch zwey Stunden hinein, ohne es kochen zu laffen, worauf es herausgenommen, und in der Walkmühle ausgepreßt wird. Auf eine andere Art fårbet man folgendergestalt schwarz: Zu 30 Ellen dunkelblau Tuch nint man in einem Kessel drey Pfund Gelbholz, sehn Pfund Blauholz and 20 Pfund Schmack. Das Tuch muß drey Stunden kochen, alsdenn nimt man es heraus, und thut 20 Pfund Kupferwasser in den Kessel. Wenn dies zergangen und die Brühe etwas erkühlt ist, so läßt man das Tach 2 Stunden darinn; dann wird es heraus genommen und gelüftet, wieder eine Stunde hinein ge than, denn gewaschen und gewalket. Es ist auch wohl schön, aber nicht so dunkel als das erste. Vor diesem farbe te man auch die Wolle mit Färberröthe, wenn sie aus der Kupe gekommen, und alsdenn sourde sie erst schwarz gefår bet. Man fiedet alsdenn das dunkelblaue Tuch mit Bein

stein und Allaun, nachgehends färbet man mit Färberro the, und endlich in der zuletzt beschriebenen Brühe schwarz. Dieses Schwarz hat einen röthlichen Glanz, und der ganze Vorzug besteht darinn, daß es nicht so schmuhet, als bas andere Schwarz, weil der Allaun und der Weinstein allen Schmutz, den das Blaue fahren läßt, weggenom men haben. Manchmal färbt man auch schwarz, ohne den Grund von Wieb oder Blau gegeben zu haben, als dünne Zeuge, Eramine, Rasch c. aber folcher Zeug muß einen Grund von Nußschaalen oder Wurzeln erhalten, damit zum Schwärzen nicht soviel Vitriol gebraucht werden darf. Man färbt mit Nußschaalen oder Wurzeln den Zeug falb, Cf. dieses) und schwärzt ihn auf die beschriebene Weise. Die Ursache, warum man die Wolle erst blau oder falb farben muß, wenn man ein gut Schwarz färben will, und nicht auf Weiß gut Schwarz geben kann, ist folgende: Wenn man ohne vorher gelegten Grund ein gutes Schwarz machen wollte, so würde man mehr Gallapfel gebrauchen. Dieses schadet zwar an sich nichts, denn die Galläpfel verderben die Wolle nicht, da sie nichts Leßen. des an fich haben; aber diese Galläpfel zu überwinden, wie es der Färber nennt, d. i. sie schwarz zu machen, oder noch besser eine Tinte auf den Zeug zu machen, (denn es ist hier nichts anders) braucht man sehr viel Kupferwas ser, welches den Zeug nicht nur rauher macht, sondern auch wegen der Säure, die es den wollenen Fasern eindrückt, verursachet, daß er leicht bricht, oder zerreißet. Hat aber der Zeug fchon einen starken Grund oder Schicht einer dunkeln Farbe, die ihn dem Schwarzen näher bringt, so braucht man nicht soviel Gallapfel, aber mehr Vitriol. Man giebt ihm auch deswegen lieber eine blaue Farbe, als eine andre, erstlich weil dunkelblau unter allen Farben dem Schwarzen am nächsten komt, und zweytens, weil das Blau nicht erfordert, daß die Wolle zuvor gesotten, und

auf einige Art zubereitet werden darf, de her sie dadurch keinen Schaden leidet. Eben dieser Ursache wegen, die Wolle zu schonen, giebt man einigen Zeugen die falbe Wurzelfarbe, statt der blauen, deren Preis durch das Blau färben zu sehr erhöhet werden würde. Alsdenn aber muß dieser falbe Grund so dunkel als möglich gemacht werden, denn je dunkler er ist, desto weniger Vitriol braucht man, um ihn vollends schwarz zu machen.

Schwarz aus Röthe zu fårben. (Fårber) Auf stein, 24 Loth gebrannten Bitriol. Alles dieses zerstößt 12 Pfund Wolle nimt man Pfund Allaun, s Loth Weins man recht sein, thut es in hinlängliches Wasser, und läßt es mit der Waare 1 Stunde kochen. Dann nimt man die die Waare ab. Hierauf nimt man 3 Pfund Rothe, weis Baare heraus, gießt die Brühe weg, kühlet und spület cher solche einen oder zwey Tage zuvor ein, und thut her. nach 2 Loth gelben Schwefel, 2 Leth Galläpfel, beydes wohl zerstoßen, und 2 Loth Vitriol und 8 Leth Salz hin mählig steden. Nach diesem wird diese Brühe weggeschüts zu, läßt alles mit der Waare beynahe 1 Stunden all tet, wieder rein Wasser in den Kessel gethan, und auf fol welches eine halbe Stunde in einem Sack abgefotten wird, gende Art geschwärzet: Man nimt 3 Pfund Blauholz, macht drey Säße daraus, den ersten Saß läßt man mit 2 Loth gebrannten Weinstein, 3 Loth gebrannten Vitriol und 6 Loth Salz 1 Stunde mit der Waare kochen; zum zweyten Saß, welcher drey Viertelstunden siedet, nachdem man den ersten Saß heraus genommen, den Sack mit dem Holze aber darinn läßt, nimmt man 2 Ochsengallen und 2 Loth gebrannten Allaun; zum dritten Saß, der eis ne halbe Stunde siedet, nimt man 3 Loth Gummi arabis kum, und 2 Quentleiu Mastir, beydes wird erst in einem reinen Topf mit der Farbenbrühe zerrieben, daß es nicht flumprich in den Farbenkessel komme, weil es sich sonst an die Baare wie Pech anleget. Nachdem die Waare el ne halbe Stunde gekocht, ist sie fertig.

Schwarzbinder, im Reiche an einigen Dertern ein Böttcher, der nur große Gefäße aus schwarzem Holze, d. i. Eichenholz, verfertiget; zum Unterschiede von den Weiß. bindern.

Schwarzblech, Fr. tole noir, (Blechhütte) Blech, so noch nicht verzinnet ist.

Schwarzbley. (Hüttenwerk) So werden am Un-terharz die bleyische Wesen genennet, die anderswo Werke heißen, und bey dem Schmelzen der Silbererze entstehen. Dieses Schwarzbley nimt im Schmelzen die Silber in sich, welche in den Erzen befindlich find.

Schwarz brabandisch auf Wolle. (Fårber) Auf 8 Pfund Waare nimt man ein Pfund weißen Weinstein, Pf. Kupferwasser mit genugsamen Wasser in einen Kefs fel, und wenn es sieden will, thut man die Waare hinein, worinn solche 2 Stunden gefotten wird; alsdenn geküh let und gespühlet. Darnach thue man ander genugsames Wasser in den Kessel, hierzu von 2 Pfund Blauholz die Brühe, desgleichen ohngefähr 4 Loth Schmack, 18 Loth

Potasche,

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Potasche,

Pfund Rothe, darinn läßt man bie Baare Stunde kochen. Man muß sie öfters darinn umwen den, dann abkühlen und spülen.

Schwarzbraun auf Wolle. (Fårber) Man nimt auf 12 Pfund Waare Pfund Krapp oder gute Rothe, thut fie in genugsam Wasser, und läßt sie darinn weichen. Borher nimt man Pfund weißen Weinstein und 3 Pfund 4 Alaun, beydes wohl jerstoßen, und etliche Messerspitzen voll gestoßenen Kurkuma. Alles zusammen thut man in einen Refsel mit hinlänglichem Wasser, und läßt es bis zum Sieden kommen. Alsdenn thut man die vor. her sauber gewaschene Waare hinein. Hierinn lágt man bie Baure eine Stunde kochen, indem man sie während dem Kochen fleißig umwendet. Alsdenn windet man die Baare aus, kühler und spület fie rein.

Schwärze, (Bergwerk) eine schwarze, milde, rußige Bergart, welche bisweilen Silber hält.

Schwarze Beige auf Achat. Man macht eine Silberauflösung mit starkem Scheidewasser oder Salpeter geist, welcher mit dem Metall vollkommen gesättiget wor den. Den Stein läßt man, nachdem die Flüßigkeit auf Betragen worden, zwey Tage, auch länger, der Sonne ausgesetzt seyn. Wenn er genugsam getrocknet und an eis nen feuchten Ort gebracht wird, so muß er der Sonne aufs neue ausgesetzt werden, daß das Entstehen der Farbe hurtiger von statten gehe. Nachdem der Stein die volle Farbe erhalten hat, welche die erste Quantität von der Auflösung mitzutheilen vermögend gewesen, so kann derselbe noch mit frischen Portionen angefeuchtet, und dieses zum zweyten und drittenmale wiederholet werden, wodurch die Farbe immer dunkler wird, und den Stein auf eine desto beträchtlichere Tiefe durchdringt. Indessen ist die Farbe sowohl an diesen, als auch an andern Steinen felten gleichförmig, weil die meisten derselben mit andern durchwachsen sind, die, obschon sie in dem natürlichen Stein unmerklich sind, vermittelst dieses Beißens aber zum Vor fcheine kommen, indem die andern sich bald leichter, bald schwerer durchdringen lassen, als der übrige Theil von der Masse, und zuweilen dadurch in dem gefärbten Steine zierliche Figuren oder Verschiedenheiten hervorbringen. Man kann auch auf einem solchen Steine allerley Zeich nungen anbrigen, die schwarz gebeißt werden sollen, wenn man die Oberfläche des Steins mit dem sogenannten Aeg wachs der Kupferstecher überziehet, und die Zeichnungen auf diesem Ueberzuge so machet, daß jeder Zug bis auf den Stein. durchgehe; alsdenn mit der Silberauflösung den Stein bestrichen, so dringet diese nur durch die gemachte Züge, das übrige aber bleibt durch das Wachs unberühr ret. Auch kann man diesen Achat, wie auch andere Stei ne, auf folgende Art schwarz fårben: Man überstreicht sie näinlich mit einer Kupferfolution in Scheidewasser, und nachdem diese Auflösung auf dem Stein ertrocknet, so wird der Stein in einen Tiegel gethan, und eine kleine Weile in einer Hiße unterhalten, welche gerade hinlänglich ist, das Gefäß beynahe rothwarm zu machen, wodurch der Stein eine dauerhafte und ziemlich dunkle Farbe annimit. Bird Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

bie glatte Seite eines Achats oder andern Steins mit dies ser Kupferfolution angefeuchtet, und ein kleiner eiserner Nai gel aufrecht auf den Kopf in die Mitte geseßt, so wird das zuerst mit dem Kupfer vereinigte Saure nunmehr von den Eisen angezogen, und das Kupfer, welches sich auf diefe Weise von der Flüßigkeit absondert, schießt in feine Swelge an, gleich den Aesten der Bäume und Gesträuche, welche gemeiniglich sehr schön in die Augen fallen. Wenn man hernach den Nagel aufhebet, und das zerfressene Eisen durch das Eintauchen des Steins in Wasser sorgfältig abspüler, so lassen sich die zweigförmigen Züge vermittelst der Wär me in die nämliche schwarze Farbe verwandelu, wie die einfache Kupferfolution in dem vorhergehenden Versuche, so daß sie den in gewissen Steinen, wie z. B. an dem Lapis Mochoenfis, (der weiße durchsichtige Achat mit Denis driten) natürlich vorkommenden Farben sehr ähnlich were den. Freylich ist diese Farbe nicht so dauerhaft auf den Steinen bevestiget, wie diejenige, welche von der bloßen Kupfersolution entsteht; aber durch eine in Form einer Doublette darüber aufgepaßten Platte von Krystall, laße sich diese Unvollkommenheit leicht verbergen. Die einzige bey dieser Operation vorkommende Schwierigkeit besteht in dem Abwaschen, bey welchem eine nicht geringe Geschick lichkeit erfordert wird, das zerfreffene Eisen abzusondern, welches sonst einen Rostflecken verursachen würde, ohne die feine Vegetation des Kupfers selbst abzuspülen oder zü zerrütten.

Schwarze Beine auf Elfenbein, Knochen und Horn. Man kann diese Beiße eben so machen, als die auf das Holz, (f. schwarze Beiße auf Holz) aber mit einer Silberauflösung wird diese Materie ein besseres Schwarz erhalten. Die Auflösung muß aber in so weit mit Was ser verdünnet werden, daß es das Subjekt nicht merklic angreife, und muß zwey auch dreymal aufgetragen werden. Zwischen jedem Auftrag läßt man eine geraume Zeit verge hen, und seht unterdessen die Materie, die man beißet, soviel wie möglich, der Sonne aus, um die Erscheinung und das Dunkelwerden der Farbe zu beschleunigen.

Schwarze Beitze auf Holz. Ein gutes dunkles Schwarz auf Holz erhält mån dadurch, wenn man es bis smal mit einer Brühe von Blauholz, und nachher eben so vielmal mit einer Brühe von Galläpfeln überstreis het. Vor jedem neuen Anstriche muß der vorhergehende vollkommen getrocknet seyn. Alsdenn wird es bloß mit ei ner Vitriolauflösung überwaschen, so hat man eine schöne dunkelschwarze Farbe. Einige bedienen sich auch anstatt des Vitriols einer mit Effig gemachten Eisenauflösung. Man erhält auch ein recht gut Schwarz, wenn man das Holz erst mit der Farbenholzbrühe überstreichet, und heknach mit gemeiner Tinte überfähret.

Schwarze Beine auf Marmor, f. Marmor schwarz zu fårben.

Schwarze der Schuhe und Stiefeln, diefelber in die Schwarze bringen, (Schuhmacher) das heißt, den fertigen Schuh oder Stiefel am Rande der Sohle und den Absah anschwärzen. Es wird Kienruß mit Eisèño

schwärze

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