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chen Anwachs des gegenseitigen Ufers wegnehmen. Bey des aber wird erst nach und nach, und zwar zugleich zu Stande kommen, denn so lange von dem neuen Anwachse noch etwas übrig bleibt, so lange wird der Strohmstrich nicht ganz die vorgeschriebene Bahn, die die Buhne an dem Schartufer zeiget, beobachten, bis dahin muß man sorgfältig die Buhne im Bau und besserlichem Stande ers halten, une das Schartufer, wenn es nicht zu steil befun. den wird, mit Reißweiden zu bespicken und zu verwahren. fuchen. Wenn das Ufer lang und sehr einwärts gebogen ist, dürfte eine einzige Schußbuhne nicht hinreichen, das felbe zu decken. Die gefährlichste Stelle ist an solchem ifer da, wo es am stärksten eingebogen ist, weil der Strohm seine ganze Macht gegen diese Stelle anwenden wird. Deswegen daselbst die Buhnen so lang gemacht werden müssen, daß sie mit ihren Spißen mit der äußern Uferlinie parallel laufen. Wenn das Schartufer sich sehr weit erstrecket, und nach Verlauf von ein paar Jahren hinter der letzten Buhne abbrüchig bleibt; so muß man die alte zweyte Buhne entweder verlängern, oder eine neue dritte anlegen. Heftige Strohmstriche in matten Ströhmen lassen sich weiter vom Ufer entfernen, als mat te in schnell laufenden Ströhmen, und im Fall die Buh. nen nicht genugsam schüßen würden, so verlängert man nur ihre Köpfe. Ein Mittel, wodurch man sich in allen Fallen leicht helfen wird.

Schugdeich, f. Sammelkasten.

Schütze, (Siebmacher) ein eiserner oder hölzerner platter Stab, der an feiner linken Seite am Ende ein Loch hat. Durch dieses Loch wird das Pferdehaar oder auch der Messingdraht des Einschlages gezogen, welchen er bey dem Weben der Haare oder Drahtsiebe einschießet. (s. Sieb machen)

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ist dieser Kasten mit Kupfer beschlagen, so wie das Ganze auch von außerhalb mit Horn der Glätte wegen ausge☛ legt ist. Auf dem Bozen hat die Schüße gerade in der Mitte eine Vertiefung, etwa einen Fuß lang, vermuthe lich um hierdurch die Reibung beym Durchschießen zu vers hüten. In dem Bocen des Kaftens ist ein Loch, wodurch die überflüßige Feuchtigkeit des Einschusses abfließen kann, In der Vertiefun- dieses Kastens befindet sich die Spule mit dem Einschuß, uns dieser wird in dem Kästen auf eis ne doppelte Art bevestiget. Bey den hollandischen Schüs gen läuft eine Rohrpule auf einer eisernen Spille oder Seele. Diese Eeele wird in ein horizontales Loch des Kas stens an jedem Ende hinein gesteckt, und damit sie völlig in dem Kaften vest sist, so steckt in jedem der vorgedach ten Löcher eine Schlange, eder ein nach einer Spiralli nie gewundener Draht, und diese hält die Seele vest. Die zweyte Art heißt die aachner Schütze, und diese hat statt der Rohrspule eine hölzerne Spule. Diese steckt in dem Kasten nicht auf einer Seele, sondern an einer Seite auf einer klammerartigen Feder. Die Feder hält die Spule vest, und der Faden wickelt sich von sich selbst von der Spule ab. Diese Art ist besser, als die erste. Die Schützen der Seidenwirker sind nur klein; der Zeug. machen ihre ist 8 Zoll lang.

Schützel, Klintel, Fr. Guichet d'une porte d'Eclufe, (Schleusenbau) die Oeffnung, die man in eis ner Schleusenthüre zum Zus und Ablassen des Waffers machet, und mit einem Schußbrett verschließt.

Schügen, (Müller) mit der Schüße, dem Schütze brett (f. dieses) oder dem Schieber, der zwischen den Grieß säulen eines Wassermühlengerinnes steht, den Lauf des Wassers in dem Gerinne hemmen, daß solches nicht auf die Wasserråder fallen kann. Man schiebet nämlich dies fes Schüßbrett zwischen den Grießsäulen herunter, und der Ausfluß ist verstopft. (s. Grießwerk und Grieß. säulen.)

Schützen der Bandmühlen, kleine 3 Zoll lange Echüßen. Man brauchet auf einer Bandmühle soviel Schuhen, als Bänder gemacht werden, und es stecken alle auf einer Stange, jede an ihrem Anschweif des Ban des. Sie sind auf einem Draht bevestiget, und stecken bes weglich mit selbigem zwischen zwey gebogenen Haken, wel che so lang sind, daß die Schuhe Plaß hat, bey der Bewes gung des Mechanismus der Mühle hin und wieder durch den Anschweif zu gehen. Sie kann aber nicht heraus, weil sie diese Haken gleichsam einklammern, und weil sie noch ferner durch eine andere Stange, die vor allen Schü

Schütze, (Weber), ein kleines Werkzeug, womit die felben den Einschlagfaden bey dem Weben der Zeuge durch die Kette schießen oder werfen. Sie gleicht einem kleinen Kahn, und ist etroa 6 bis 7 Zoll lang. Sie muß von einem vesten Holze verfertiget werden, weil ihre Glätte das Durchschießen durch beyde Fächer der Kette erleichtert und ihre Spitzen sind gewöhnlich mit Messing beschlagen, damit sie sich nicht abnußen. In der Mitte dieser Schü. be ist ein vierkantiges Loch, in welches man eine hölzerne Spille, die die Seele genannt wird, einsehen kann. Auf der Spille steckt beym Weben eine kleine Spule oder Roll chen, worauf das Einschußgarn gewickelt ist, der Faden dieser Spule wird durch ein Loch an der Seite der Bertie fung gezogen, und der Faden bey dem Einschießen dadurch in der Kette geleitet. Alle Schüßen sind zwar der Gesten liegt, folgendergestalt gehalten und beweget werden: ftalt nach gleich, nur eine größer als die andere, so wie fie zu den verschiedenen Webereyen gebraucht werden. 3. B. die Schüße des Tuchmachers, die dieser auch Schießspule nennet, ist 2 bis 3 Zoll lang, vom vesten Holze, und hat an jedem Ende einen langen Schnabel, der mit Eisen be schlagen ist. Der mittelste Theil, der etwa 2 Zoll breit, Zoll hoch und 3 Zoll lang ist, springt oberhalb vor den beyden Schnabeln vor, weil er ausgehöhlt ist. Außerhalb

diese Stange, oder der Rechen genannt, ist so lang, als die Mühle ist, ungefähr zwey Zoll breit und glatt und eben, auf diesem Rechen ruhen die Schützen, werden aber auch zugleich hin und wieder geschoben, und zwar geschieht dies ses vermittelst der Federn, die auf dem Rechen neben jeder Echüße stecken. Diese Federn sind ungefähr 3 Zoll lans ge, gekrümmte, schmale, eiserne Erifte. Sie stecken auf dem Rechen bey den Schüßen in solcher Entfernung von

biefen,

diesen, daß sie Stärke genug haben, die Schüßen durch den Anschweif zu stoßen. Die Schüße kann nicht weiter, weil die obengedachten Haken ihr Ziel sind, und sie nicht weiter lassen. Da die Stange des Rechens durch den Mechanismus der Walze in der Bandmühle (f. diefe) hin und wieder geschoben wird, so schlagen die Federn des felben auch die Schüßen hin und wieder zurück. Das En de dieser Rechenstange ist an der einen Seite der Mühle, in einem fogenannten Schloß, eingesteckt, daselbst mit eis nem Schwengel versehen, welcher, indem ein in dem Schlosse befindliches Rad sich herum drehet, welches durch die Welle des in der Mühle befindlichen Stirnrades bewe get wird, die Stange mit dem Rechen entweder von sich stößt oder wieder zurück zieht, und dadurch alle Schüs Ben durch die Federn in Bewegung seßet. (s. Band, mühle.)

Schützen des Bortenwirkers, kleine Schätzen von Knochen, Elfenbein oder einem schönen glatten Holze. In der Mitte der Aushöhlung derselben kann man eine kleine Spüle mit dem darauf gewickelten Einschlagfaden stecken. Auf der Seite der Höhlung ist ein kleines Loch, wodurch der Faden beym Einschlagen geleitet werden fann.

Schützen der Windmühlen. Dieses geschieht durch eine Presse, welche oberhalb das Kammrad über die Hälfte umgiebt. An der rechten Seite des Kammrades ist uding lich ein Knie an einer Aniesåule dergestalt eingezapft, daß es noch einige Bewegung nach der einen Seite behält. Auf diesem Knie ist ein starker Reif eingezapft, der aus einigen Stücken besteht, und einige Zoll dick ist. Dieser Reif umgiebt das halbe Kammrad, und hängt mit einem senkrechten Baum zusammen, welcher bis zum Fußboden des untersten Stockwerks hinab geht. Der senkrechte Baum ist mit einem andern Preßbaume vereiniger, der auf dem Fußboden liegt, an einem Ende an der Wand der Windmühle bevestiget ist, an dem andern aber vermittelst eines Seils mit einer Binde erhöhet werden kann. Zie het nun der Windmüller den Preßbaum in die Höhe, so erhebet sich auch die Presse, und das Kammrad kann sich frey bewegen; wird aber der Preßbaum und zugleich die Preffe durch ihre Schwere herunter gelassen, so wird das Kammrad gehemmet. (f. Presse)

Schützer beym Rehrrade, Fr. Home qui difpofe les eaux tombants fur la roue, der Arbeiter bey den Bergwerken, ser das Wasser bey dem Kunstgezeuge regie ret; und damit er wisse, wenn er um die zu Tage gekoms mene Tonne auszustürzen das Rad umkehren, aufhalten und wieder fortgehen lassen solle, so find etwa 12 Zoll lan3. ge in einem Gelenke bewegliche eiserne Schwingen unter den Bankholmen angenageft, und in dieselben schmale und dünne Gestänge, die Klopfffangen genannt, unter der ganzen Kunst bis zu dem Grubenhause beym Schacht ge hängt, welche vermittelst eines halben Kreuzes, von dem der dazu bestellt ist, alsdenn wenn eine Tonne zu Tage ge kommen, angezogen werden, daß der Hammer in der Kammer des Schüßers bey dem Rade auf ein Eisenblech Technologisches Wörterbuc) IV. Theil.

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schlagen muß. Die Bedeutung der Zahl der Schläge ist vorher zwischen dem Schüßer und dem, der die Klopfstan gen anzieht, verabredet.

Schutzgetter, f. Fallgatter.

Schutzflügel, (Wasserbau) in der wilden See durch Packwerke (. diese) errichtete Damme, daß man davor für Sturm und Wellen mit den Fahrzeugen gesichert sew. Schützkasten, (Bergwerk) ein großer viereckigter Kaften über dem Kehrrade eines Wassergöpels, worinn man aus dem Hauptfluter einen andern Fluter (f. diesen) führet,

Schutzfeil, (Bergwerk) das Seil, womit das Holz zum Feuerseßen in die Grube gehänget wird.

Schützfiele, (Wasserbau) eine Art Sielen, die bep einem Deiche deswegen angebracht sind, daß das Wasser nach der Beschaffenheit der Umstände bald von außen ins Land eintreten, bald aber auch von innen heraus in den Strohm zurück fließen könne. Ueberdem muß auch nicht alles Wasser, was durchfließen könnte, wirklich hinein oder hinaus gehen; sondern es muß dieses nur in einer gewissen bestimmten Menge geschehen. Weil diese Sielen nur mit dem Schüß verschlossen werden, so erhalten sie auch da von den Namen. Sie werden nur durch ein Schüß verschloffen, das im Nothfalle aufgezogen und wieder nies dergelassen wird. Dergleichen Sielen find nichts anders, als eine in einen Kanal verwandelte Freyarche. Werden fie aber in einem Deiche angelegt, so müssen sie auch oben her geschlossen und überbauet werden. (1. Sielen) Das Schußbrett dieses Schüßsiels muß so behutsam vorgerich ter werden, daß durchaus das Wasser vor dem Deiche nicht durchfließen könne, bis man solches nöthig findet. Der Stiel an der Schüße ist daher dergestalt einzurichten, daß man zu allen Zeiten dazu kommen könne. Denn wenn der Deich Mine machen sollte auszuweichen, so bleibt kein anderes Mittel übrig, als durch Einlassung einer großen Quantität Wassers ein Gegengewicht dem Vorwasser ents gegen zu stellen, zumal wenn sich hinterwärts am Deiche ein Kolk befindet, welcher den Deichfuß in Gefahr sehet zu brechen. Diese Sielen leiden keine bewegliche Thüren, als welche bey hohem Vorwasser schlechterdings nicht zu eröffnen find. Ein solcher Siel befindet sich in den Elbrel chen der Altmark, unweit Råbel, mit welchem auch wirks lich bey einem schon unvermeidlichen Durchbruche, als der Deich schon alles Vorland, und die äußere Abdachung ver. lohren, dieses Rettungsmittel mit glücklichem Erfolge vete sachet worden. Heberdem sind diese Sielen brauchbar, das Binnenland zu bewässern und aufzuschlicken.

Schützstube, Bremsstube, der Verschlag, oder das Gebäude, worinn das Bremsrad geht.

Schutzreich, Fr. la cifterne, (Wasserbau) ein Teich, darinn die zum Bergbau nöthigen Wasser gesammelt wer den, wo nicht beständiges Wasser aus Flüssen oder Bås chen vorhanden ist.

Schwaar, f. Schwaaren.

Schwaaren, Schwaar, elne bremische Scheidemünze von Kupfer, fie gilt zwey leichte Pfennige: denn fünfe

machen

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machen einen Groot, drey hundert und sechzig einen Reichsthaler.

Schwabacher Madefn, Nähnadeln mit großen Och ren, welche der Sticker braucht, um durch dieselben den reichen dicken Faden des Gespinnftes durchzuziehen.

Schwabacher Schrift, (Schriftgießer, Buchdrucker) die eine der beyden Hauptgattungen der deutschen Lettern. Sie unterscheiden sich von der andern deutschen Gattung øder der Fraktur darinn, daß ihre Umrisse mehr gebogen, auch die Buchstaben felbst bey dem Abdrucken einen står fern und schwärzern Eindruck auf dem Papier machen. Sie werden bey dem Seßen nur dann gebraucht, wenn der Verfasser einer Schrift, eins oder mehrere Wörter, die Sem Leser auffallen sollen, unterschieden wissen will. Denn der Abdruck dieser Wörter zeigt sich viel schwärzer, als der übrige Druck.

Schwabengift, Rattenpulver, Giftmebl, ist weiß und weißgrau, und nur darinn von dem weißen Arsenik unterschieden, daß es mehlicht und eine Erde ist, die sich weich und fett anfühlen läßt.

Schwabenweber, f. Barchent und Barchent

weber.

Scnwäbisch, eine Gattung weißer, dünner und leichser flächsener Leinwand, so von dem Schleyer nur darium unterschieden ist, daß sie nicht so klar und von solcher Güte ift. Sie dienet zu feinen Hemden auch Puß. Schwäbische Gånge, Schwebische Gånge, Im Bergbau eben so viel als schwebende Gânge. (1. Diefe.)

Schwach, Fr. foible, (Maler) wird von einem Stück gefagt, welches aus den Händen eines geschickten Mannes komt, dem es aber an Stärke, Kraft und andern Schön: heiten fehlt, die er ihm geben konnte, und deren der Stoff fähig war. Man sagt gemeiniglich, daß von zweyen Kom pagnonsstücken eines allezeit schwächer ist, als das anders, a. i. nicht so gut, als das andre.

Schwach Doppelwasser, (Scheidekunst) gebrauchtes ftarkes doppeltes Scheidewasser, (f. Scheidewasser, doppel tes) so bey dem Scheider des Goldes und Silbers schon gebraucht worden, und bey einer neuen vorzunehmenden Scheidung wieder gebraucht wird.

Schwächen, s. Auslöschen.

Schwad, (Landwirthschaft) soviel Gras, als ein Mar her in seinem ordentlichen Schritt auf einem Hieb mit der Sense ashauet. Man sagt dieses auch von der Gerste und dem Hafer, wenn sie mit der Sense abgehauen werden.

Schwaden, Fr. Vapeurs venimeux ou moufette, (Bergwerk) giftige sehr schädliche und öfters tödtende un terirdische Dämpfe, welche aus den Gängen und Flöten Heraus kommen, und aus den Wassern aufsteigen, Der Name komt her von Swad (Gestanke). Ben kalter Wir terung Feigen sie über sich, und bey warmem Wetter unter fich, legen sich oft auf das Wasser in Sümpfen und der Wasserseige, wo die Wasser gespannet stehen. Wenn mun solche nur ein wenig gerühret werden, so wird die

Grube mit den schädlichsten Dünster angefüllet, und die Bergleute werden davon angefallen, daß, wenn sie nicht sogleich an die frische Luft gebracht werden, ihr schneller Tod darauf erfolget. Weil fie dick und feucht sind, so lo fchen sie die Lichter aus, wenn sie aber trocken und schwe felhaft sind, so entzünden sie sich, wie bisweilen in den Kolengruben geschieht, mit einem starken Knall, machen die Grube vell Feuer, und todten diejenigen, welche sich nicht augenblicklich auf den Boden, mit dem Gesicht nach der Sohle gekehrt, niederlegen. In Zwittergebäuden werden sie oft durch das Feuersetzen rege gemacht, und wenn fie keinen Zug haben, so todten sie, was sie in der Grube lebendiges erreichen.

Schwaden, Manna, Himmelsthau, Milthau, Schwadengrütze, (Landwirthschaft). der Saame eines Grases, der vornehmlich in Polen und längst dem Oderfrohm, auch sonst an wässerigen Oertern häufig gefunden wird. Es hat knotige Halme und braune Aehren, den Rohrbinschen gleich. Der Saame wird des Morgens früh, wenn der Thau noch darauf fißt, mit einem Siebe gesammelt, weil er, wenn dieser Thau von der Sonne ab getrocknet ist, leicht ausfällt. Die Körner find den Hirse körnern gleich, doch viel kleiner, fast wie Grieß, aufäng lich schwarz, hernach aber schön gelblichweiß, am Geschmack sehr zart und lieblich, und gesünder als der Hirse. Das Kraut wächst zwar wild, kann aber auch gefäet werden. Es ist eine nahrhafte Speise mit Milch.

Schwaden zerschlagen, (Landwirthschaft) mit vers kehrtem Rechen, oder dem Haupt des Rechens das abge: hauene Gras bey gutem Wetter hin und her auseinander werfen. Solches geschieht gleich hinter dem Mäher. Bey Regenwetter aber muß man das Gras in den Schwaden liegen laffen, bis es sich wieder åndert, bey anhaltens den Regen aber umkehren.

Schwaderich, (Mühlenbau) der Ort, wo das Müh lenwasser, so von den Rädern abschießt, eine Tiefe aus wühlet, und vor sich eine Bank im Grunde aufwirst, worein fich bey erhöhetem Wasser die Fische begeben. Wenn die Fischer dieses Loch vorne mit Pfählen verschlagen, daß die Fische beym abgelaufenen und kleinen Wasser nicht hers aus kommen Einnen, so thun sie oft einen guten Zug darinn.

Schwadrone, f. Geschwader.

Schwägel, Schwiegel, (Orgelbauer) eine offene Flötenstimme in einer Orgel von 8, 4, 2 und 1 Fuß Ton, von nicht so weiter Mensur als die Hohlflöte. Den Namen hat sie daher, weil sie gegen anderes enges Pfeifenwerk zu rechnen, auch hohl und doch sanft, und den Queers flöten ähnlich klinget. Sie wird zu Zeiten auf Gemshornart gemacht, doch unten und oben etwas weiter, gleichs wohl oben wieder zugeschmiegt, das Labium ist schmal und der Klana ftiller, als der SpillAste ihrer.

Schwalbenschwanz, Pfaffenmåte, Fr. Queüe d' hironde, Bonnet à Prêtre, (Kriegesbaukunft) dass jenige Aufsenwerk an einer Vestung, welches an und für sich nichts anders als ein doppeltes Scheerwerk ist, woran

die fangen Seiten unten näher an einander find, als oben; vorne nach dem Felde zu ist es hingegen geräumiger, und hat noch einen aufgehenden Winkel.

Schwalbenschwanz, (Zimmermann, Tischler) eine Art der Verbindung, wodurch zwey Hölzer sehr genau in einander bevestiget werden. Wenn ein Brett an seiner breitesten Seite in der Mitte nach der Figur eines Trapeziums behauen ist, so daß deßen eine Seite zwar mit der andern gegenüberstehenden breitesten Seite des Bret tes parallel geht, allein um etwas kürzer ist, als jene, die andre Seite des Trapeziums hingegen noch kürzer als diese ist. Derjenige Pfahl oder das Brett nun, so mit diesem verbunden werden soil, bekomt an der Seite, die sich an dieses Bretts seine, wo der Schwalbenschwanz befindlich ist, anschließen soll, eine genau nach diesem Schwalbens schwanze aufgenommene Nuthe.

Schwalbenschwanzbohrer, (Bergwerk) ein Bohrer in Gestein zu bohren, der am Fuß gespalten ist, und zwey Spißen hat wie ein

Schwalbenstein, Fr. Pierre d'hirondelle, ein Stein, der im Kopf oder Magen der Schwalben ges funden wird.

Schwalbenstein, (Bergwerk) ein linfenförmiger Achat, der weiß, grau und bläulicht ist. Er besteht aus kleinen Achatkörnern, die meist den Krebsaugen gleichen, die Größe der Linsen und des Leinsaameus haben, und ey und halb Eugelförmig sind.

Schwalbenschwanz, (Zimmermann, Tischler) eine Art von Zapfen, womit zwey Stäcken Holz an ihren Enden zusammen vereiniget werden. Er führet den Namen von seiner Gleichheit mit einem wirklichen Schwalben schwanz: denn das Ende desselben ist vorne breit und viers eckigt, gegen das Holz zu aber läuft der Zapfen spiß zu fammen. Zwey Bretter z. B. die nach einem rechten Win Eel zusammen vereiniget werden, werden gemeiniglich mit Schwalbenschwänzen zusammengesetzt. An das Hiruende des einen Bretts nämlich werden die Zapfen ausgeschnits ten, und auf dem andern Brette gegen das Hirnende zu werden die Löcher zu diesen Zapfen ausgemeißelt, so daß diese genau einpassen, worinn sie zugleich verleimet

werden.

Schwalch, (Glockengießer) das Loch an einem Gieß ofen, welches vorne in dem Gewölbe desselben über dem Schürloch angebracht worden, und wodurch die Flamme genöthiget wird, wenn das Schürloch mit seinem Deckel zugedeckt worden, in den Ofen zu ziehen, und sich daselbst rund um über das zu schmelzende Metall auszubreiten, und desto mehr auf dasselbe zu wirken, damit es eher schmel zen kann.

Schwaleisen, (Hüttenwerk) das Eisen, welches im Heerd fihen bleibt, wenn der Ofen ausgeht. Es ist sehr hart, und wird zu Pflugschaaren gebrauchet.

Schwalen. (Hüttenwerk) Wenn bey dem Treiben oder Schmelzen der Erze das Gebläse auf das Werk stößt, so bewegen sich zwar die Werke, und gehen in dem Ofen umber, es machet aber ohnedem auf den Werken in dem

Abstrich oder in der Glöte, wenn solche geht, eine kleine Bewegung, die man damit vergleichen kann, als wenu man Del vom Wasser in einem großen Geschirr an einer Seite bláfet, so machet der Wind die Bewegung, daß sol ches fortgehen kann. Eben solche Bewandniß hat es mit dem Abstrich und der Glöte bey dem Treiben, dieses schwimmer auf den erhißten Werken als Del oder Fett, und wird von dem Gebläse zur Seite und nach der Gasse getrieben, welches man das Schwalen nennet. Schwallig, (Wasserbau) eine vom Winde ausgerisses ne Stelle am Üfer.

Schwamm, Fr. Eponge, ein Gewicht, das an den Felsen am Meer, an den Bäumen, und an der Erde wächset. Man hat verschiedene Gattungen: als Erda schwamm, Seeschwamm u. f. w. Es ist ein haarigs tes, wolligtes und löchriges Gewächse. Sie sind entweder gelblich oder weißlich, leicht, und haben Eleine und enge Löcher; oder von brauner Farbe und großlöchricht. Man braucht sie besonders zum Abwischen und Abwaschen.

Schwammdose. (Kunstdrechsler) ) An einem Pfeifenrohre, an dem untersten Ende desselben, eine inwens dig nach einer Kugelfläche ausgehöhlte Büchse von mans cherley Gestalt, die mit einer Schraubenmutter versehen, deren Schraube in das unterste Stück vom Pfeifenrohr paffet, und eingeschraubet werden kann. Diese Schraube hat ein Loch, welches mit dem Rohr einen Zusammenhang hat, und wodurch sich der Tabakssaft aus dem Rohr in die Büchse sammlet. Die Büchse hat davon den Namen erhalten, daß man öfters ein Stückchen Schwamm darein leget, damit der Tabakssaft sich darein ziehe. 2) Eine kleine Büchse von allerley Materien, gemeiniglich als ein Ey gebildet, welches aus zwey Stücken zusammengeschrau het werden kann, und worein ein Stückchen Schwamm mit wohlriechendem Wasser geleget wird, um darau zu ries chen, wenn einem etwa übel wird.

Schwammigt, (Lohgerber) wenn das Leder zu lans ge in der Gare gelegen hat, und daher ganz weich geworden ist.

Schwammseife, (Seifenfieder) eine weiße Seife, die davon den Namen erhalten hat, weil sie wie ein Schwamm sehr poreuse ist. Sie entsteht, wenn man gute weiße Seife in Kochsalzlauge bey einem gelinden Feuer schmelzet, und dergestalt rühret, daß viele Luft hinein gebracht wird. Nachher muß sie wieder erkalten, und wird hernach so wie die andre weiße Seife mit dem Draht ausgeschnitten. (f. Seifensieden)

Schwammstein, Fr. Pierre d'Eponge, ein locke rer, mürber Stein, wie eine Mandel gestaltet. Er wird in den Schwämmen, sonderlich in den gröbern und grös ßern Gattungen derselben, gefunden. Der größte und kost. barste wächst an den merikanischen Küsten. Er wird in Der Arzney gebraucht. (f. Filtrirstein)

Schwammstein, Filtrirftein, ein Stein, der das Wasser durchläßt als ein Schwamm. Schwanenbett, ein aus den weichen Federn der Schwå. nen bereitetes Bett. Schwa

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Schwanenboy, sehr weicher, und doch dabey dicker Boy, welcher den Pflaumenfedern der Schwåne an Weis he nahe komt.

Schwanenfell, ein Stück zubereiteter Schwanenhaut mit den daran befindlichen Federn, so zu Zeiten zu rarem Unterfutter gebraucht wird.

Schwanenbals, (Gärtner) wird bey den Gewächs und Glashäusern der nach einem Zirkelstücke oben hervor. ragende Theil, woran ein kleines Gefimse ist, genennet, und har den Namen daher, weil der Hals der Schwanen eine folche Biegung hat.

Schwanenhals, (Grobschmid, Sattler) an dem Kuts fchengestelle ein aufwärts gebogenes dickes Eisen vinter den Vorderrådern, worunter diese im Umdrehen durchge hen können.

Schwanghåftel, f. Schlagbéftel.
Schwanhals, f. Berliner Eisen.
Schwankrad, f. Schwungrad.

Schwanz, (Artillerie) der hintere Theil der Laffes tenwand, daher auch der Riegel, welcher bende Lafferens wände zusammenhält, der Schwanzriegel heißt. (f. diesen)

Schwanz, ein Ring am Hunde, daran vormals ein Ceil bevestiget, und solcher damit auf den Stolln gefühs tet worden.

Schwanz, (Büchsenmacher) das vorspringende Stück Eisen an der Schwanzschraube, (f. diese) welches in den Schaft eingelassen wird, und womit der Lauf einer Flinte oder Buchfe vermittelst der Kreuzschraube an den Schaft geschraubet wird. Das Loch in dem Schwanz, wodurch diese Schraube geht, wird mit dem Schrauben bohrer eines gewöhnlichen Schneideeisens eingeschnitten.

Schwanzbrett, (Zeugmacher) ein Brett mit einigen Rechenlöchern, wodurch die Schwanzgorten (s. diese) an einen Zampel- oder Harnischstuhl gezogen werden, und dadurch eine senkrechte Lage erhalten, damit sie alsdenn mit den Harnischschnüren vereiniget werden können.

Schwanz der Borsten. (Bürstenmacher) So nennet dieser die Spißen der Borsten, im Gegensatz des Kopfs oder der Wurzelende.

Schwänzel, (Puchwerk) derjenige Schlich, der nach dem Schlämmen bey dem Puchen der Erze auf den å del (f. diesen) folget, und nochmals geschlämmet wird. Schwänzen, wenn bey dem Holzflößen das Holz sich hie und da am Ufer anhänget, und man solches forestößt, und ihm zum fernern Flößen forthilft. Die Arbeiter, die folches thun und beobachten, werden die Schwänzer genannt.

Schwänzer, f. Schwänzen.

Schwanigorten. (Zeugmacher) So werden die Schnüre genannt, die in einer horizontalen. Lage oben über dem Gaffeng (f. dieses) an einem Zugstuhl dieses Pro. feffion ften gerade ausgespannt liegen, und an welche die Harnischschnüre, nachdem sie über die Röllchen des Gaf ngs geleitet, und durch die Löcher des Schwanzbretts f. dieses) gezogen werden, angeknüpft werden. Der Sei

denwirker nennt sie die Rahmenschnåre. (f. diese) Sie werden einer neben einander an den Schwanzknåppel angebunden, mit selbigem an der Wand des Zimmers be vestiget, und durch denselben ausgespannt. Heber dem Gasseng wird eine jede, wie gedacht, über eine Rolle ge leitet, und wenn sie durch ein Loch des Schwanzbrettes gezogen, und mit der ihr zukommenden Harnischschnur vers bunden ist, so seht sie solche bey dem Weben in Bewegung, wenn die mit ihr auf der Seite des Stuhls verbundene Zampelschnur solche zieht, und dadurch die in dem Ringel der Harnischschnur befindliche Kettenfåden mit aufhebet: denn jede Zampelschnur ist mit einer Schwanzgorte vereinis get, und diese mit mehr oder weniger Harnischlehen verbunden. (f. Zampel und Sempel)

Schwanzhammer, (Hüttenwerk) die Hammer auf dem Kupfer und Eisenhammer, die einen langen Stiel haben, mit welchem sie von dem Zieharm der Welle ergriffen und zum Schmiden erhoben werden. Der Stiel ist 11 Fuß lang, hat an dem entgegengeseßten Ende des Hammers selbst einen Ring, der Schwanzring (f. diefen) genannt. Bey diesem Ringe ergreift der Zieharm der Welle den Stiel, und hebt ihn in die Höhe. Beym Nie. derdrücken schlägt dieser Ring auf den Preller, und der Widerstand desselben verstärkt die Kraft des Hammers. Man rechnet zu diesen Hammern den Breithammer, Tiefbammer, Plattinenhammer, (f. alle diefe) u. f. ro. Schwanzknüppel, (3eugmacher) ein starker Stab, an welchem die Enden der Schwanzgorten an einem Zampelstuhl bevestiget, und durch denselben gerade ausges spannet werden. Sie sind einer neben dem andern daran bevestiget, und da der Knuppel an der Wand des Zim mers bevestiget ist, so werden die Schnüre auch in einer geraden horizontalen Lage bis zum Gasseng erhalten.

Schwanzkrose, (Böttcher) eine Krose, (s. diese) die aus einem Brett besteht, auf welchem ein hölzerner senk rechter Zapfen steht. An der Spise dieses Zapfens ist ein horizontales dreyzackigtes und-verstähltes Eisen oder Klin ge, womit der Böttcher die Rinne oder Kröfe (f. Diese) in die Stäbe eines Fasses oder einer Tonne einschneidet. Er sest nämlich inwendig an die Ståbe des zusammenges festen Fasses die Klinge der Schwanzkröse, und reißt mit derselben in einem Kreise die Krose aus freyer Hand ein.

Schwanzmesser, bey dem Wallfischfang ein langes Messer mit einem 6 Fuß langen Stiele, dem todten Wall fische damit den Schwanz abzuschneiden.

Schwanzmetze, (Riemer) an dem Schwanzriemen eines Pferdegeschirres unter dem Zierleder der runde von Leder gemachte Ring, wodurch der Schweif des Pferdes gesteckt wird. Es ist ein rundes und walzenartiges zusam menzerolltes Leder, wie bey dem Hinterzeuge des Sartels. (f. Hinterzeug)

Schwanzparuke, eine Paruke mit einem Schwanze oder Zopfe, d. i. deren Hinterhaare in einem Zopf vereiniget find zum Unterschiede von den Beutel Stuß- und an» dern Paruken.

Schwanz

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