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Juradke, wenn im Treiben etwas von Wildpret rucks warts durch die Treibeleute wieder in die vorige Stallung gehet, und aufs neue nachgeholet werden muß, so wird den Jagdleuten zugerufen, zurücke.

Zurücke setzen, (Jäger) es giebt Hirsche, die, wenn fie alt werden, und bereits 14, 16 und mehr Enden auf bein Kopf gehabt, solche oftmals bis auf 8 Enden wieder zurückseßen, sie werden aber dem Leibe nach nicht geringer, fondern viel stärker, wo man nun einen dergleichen gu ten Hirsch mit wenigen Enden antrist, der hat zurück ge feht.

Juridgeschossene Schenkel, (Sporer) die deutschen Stangen, deren Biegung nicht bis an die verlängerte Linie felbft reichet. (f. auch vorgeschossene Schenkel)

Zuraclaufen der Kanonen, (Artillerie) eine Kano ne läuft zurück, wenn sie losgebrannt ist. Dieses rührt von der Gewalt des Pulvers her, so nach der Entzündung eine nach allen Seiten gleiche Kraft anvendet, um sich auszudehnen. Und da das Pulver eben so stark gegen den Stoß der Kanone als auf die Kugel wirkt, die Kugel aber dieser Wirkung nachgiebt, so muß, weil sich das Gleichgewicht nach dieser Grecke aufhebt, die Ratione fich zurück bewegen.

Zurückschlagung, Fr. Ribottuta, eine musikalische Sierrath, welche in einer punktirten und bedächtlich abges stoßenen Umwechselung zweyer neben einander liegender Klange besteht, wobey man immer auf den untersten und längsten, als einen Ruhepunkt wiederkehret und Fuß faffet.

Zurückweichen, f. Verliebren.

Zurückziehen der Mauer, Fr. Recoupement, (Maurer) wenn man mit breiten Abfäßen mauret, und jede Lage von harten Steinen machet, um gewissen Wer ten, welche man auf einem steilen Boden, oder im Was fer verfertiget, einen beffern Grund zu geben, z. B. bey Brückenpfeilern, Dammen u. dgl.

Zufäen, (Ackerbau) mit Wintersaat oder Sommersaat fertig werden. Er hat noch nicht zugefået, ist so viel, als er ist noch nicht mit der Aussaat fertig.

Zusammendöbbeln, einen Bottigboden zusammen be Deftigen und mit hölzernen Döbbeln (f. Dobbeln) verei nigen.

Zusammenfallen, Fr. Te rencontrer à la profondeur, (Bergwerk) in der Teufe zusammenkommende Gänge, welche oben unter der Dammerde von einan der entfernt sind, deren Fallen aber solchen Richtungsli» nien folget, bie, wo sie zusammen laufen, einander durch. Schneiden.

Zusammenfügung, Anfügung, Fr. En chevau durch Uebereinanderpassen oder durch Blatten bey Holz hure, (Baukunft) eine Vereinigung zweyer Theile

werken.

Zusammenfügung durch Einschnitte, Fr. Allemblage par Entaille, wenn zwey Hölzer, durch zwey Ein. schnitte auf halbe Dicke dicht an einander gefüget, und mit Hölzernen Någeln oder eisernen Bändern zusammen gehal

ten werden. Man kann die Einschnitte wie einen Schwal benschwanz oder dreyeckigt machen.

Zusammenfügung durch Kerben, Fr. Affemblage par Embrevement, (Baukunft) eine Art von Einschnite ten, in Gestalt einer Kerbe, welche das scharf gemachte Ende eines Holzes ohne Zapfen und Löcher hält. Diese Verbindung macht man auch durch zwey eingestrichene Zapfen, die mit dem schmalen Theile in ihre Zapfenlocher eingesetzt werden.

Zusammenfügung mit einem Zapfen und zwey Löchern, Fr. Affemblage en Clef, wenn man zwey Mauersohlen, oder zwey Bündel, von einer Reihe Präh len mit einander verbinden will, so macht man in jedes Stück ein Zapfenlech, um einen Zapfen, welchen man Schlüssel nennt, in beyde Löcher zu stecken und damit vest zu nageln.

Zusammenfügung mit Schwalbenschwänzen, Fra Affemblage à queue d' trironde, wenn nach der Länge des Holzes triangelförmige Einschnitte gemacht werden, um zwey Bretter dicht an einander zu fügen.

Zusammenfügung mit verlohrner Tuth, Fr Affemblage à queue perdue, eine Verbindung, deren Zapfen verborgen, und auf halbe Holzdicke nach der Holz långe überecks verdecker sind.

Zusammenfügung mit zahnförmigen Einschnits ten, Fr. Aflemblage en Cremilliere, die Verbindung zweyer Hölzer, welche in Gestalt der Zähne bis auf halbe Holzstärke eingeschnitten werden, so daß zwey Hölzer dichte an einander gefüget werden, wenn die Tracht eines Hole jes zu weit ist. Diese Verbindung gebraucht man ber großen Spannungen, z. B. bey Brücken, großen Spanns riegeln und Hängesäulen.

Zusammenfügung mit Zapfen und Löchern, Fr. Affemblage par tenon et mortaife, eine Verbindung welche man mit einem Zapfenloch macht, welches zur Breite den dritten Theil der Holzstärke hat, um darein ein ander zugehauenes Stück mit seinem Zapfen einzufügen, welcher aber von der Dicke feyn muß, daß das Zapfenloch voll gefüllet werde. Alsdenn wird das Zusammengefügte mit einem oder zwey hölzernen Någeln bevestiget.

Zusammenfügung nach der Veröhrung, Fr. Affemblage à Bovement, biefe Verbindung ist von der geraden Nuth in nichts unterschieden, als daß die Ges imsglieder nach der Vehrung (s. diese) schräg abgeschnit

ten sind.

Zusammenfügung nach der Winkelverdhrung, Fr. Affemblage en onglet, wenn Zapfen und Löcher nach der schrägen Winkellinie über die breite Hölzer zuges schnitten und verbunden werden.

aus verschiedenen Theilen künstlich zusammengesetzt ist und Zusammengesetzte Maschiene, eine Maschiene, die verschiedene Trieb, und Nåderwerke in sich schließet. Im Gegensatz einer einfachen Maschiene, die nur ein oder zwey Råder nebst ihren Getrieben hat, wodurch sie in Bewes gung gesetzt wird,

Zusammengesetzte Ordnung, Fr. Ordre compofite, (Baukunft) die fünfte unter den Ordnungen. Sie wird Deswegen also genennt, well ihre Kapitale von zwey Reihen Blättern aus der forintischen Ordnung und den jonischen: Schnecken zusammengesetzt sind. Man nennet fie auch die Römische. Die Säule hat 10 Durchmesser zur Höhe, und das Kranzgesimse hat Zahnschnitte oder Sparren Töpfe.

Zusammengesetzte Werkzeuge, (Bergwerk) hieruns ter versteht man die Bergbohrer, wodurch man die Berg. werke aufsuchet, und mit welchen man bis 100 und mehr Lachter tief in die Erde bohrt, um die Bergwerke zu ent. decken. Da ein solcher Bohrer ohnmöglich aus einem Stück bestehen kann, fondern aus verschiedenen zusammen, gesetzt werden muß, so hat er auch diesen Namen erhalten. Er bestehet aus drey Haupttheilen: dem Heft, den Ge fangen und dem Zwicker oder Bohrer, (f. Bergbohrer, auch jede einzelne Theile) Man würde ohne dieses zusam mengesetzte Werkzeug nicht mit fo geringen Kosten die Bergwerke erforschen können.

Zusammenbeften, Fr. Emprenter, (Manufakturen) ein Stück Zeug, nachdem es aufgewickelt und gehörig ge tafelt worden, mit einigen Nadelftichen an den Enden des Stücks mit einem Faden Seide, Zwirn oder Bind faden, nachdem es eine Art von Zeug ist, zusammen, Stechen.

Zusammenkammen, (3immermann) roenn zwey ho, rizontale Stücken Holz durch Kämme zusammengefüget werden. (s, Kamm, Zimmermann)

Zusammenkommen, Fr. f' affocier, (Bergwerk) wird von Gången gesagt, die entweder ihrem Streichen oder ihrem Fallen nach eine solche Richtung haben, daß sie einander durchschneiden.

Zusammenkoppeln, Fr. accoupler, eine gewisse Ans zahl Pferde, eines an des andern Schweif zusammenbin den, so daß immer eines hinter dem andern hergehen kann. Wenn Hengste und Beschäler darunter find, so schnallet man einen starken Stock darzwischen, daß keines das andre beschädigen kann. Man pflegt auch gemeiniglich dem legs ten Pferde ein Glöckchen anzuhängen, damit der KoppelEnecht daran hören kann, daß die Reihe noch vollständig fey, und sich keines losgerissen habe, wie wohl öfters ge schiehet.

Zusammenlöthen der Schildkrötenschaalen, (Kunstdrechsler) wenn derselbe zwey Stück Schildkröten schaalen zusammen vereinigen will, so schärft er den Um fang zweyer Platten ab, bis beyde Ränder gut zusammens passen, vereiniget fie mit einander, wickelt sie in ein feuch tes Tuch, und preßt sie zwischen zwey erwärmte Eisen platten, worinn sie mit den Blechen erkalten müssen. Das aweytemal gelinger die Zusammenlöthung.

Zusammennadeln, (Handschuhmacher) zwey Stücken Leder zusammennähen.

Zusammenpassen, Fr. En graillement, (Zimmers mann) die veste Einfügung durch Zapfen und Löcher, in welcher die untere mit Gewalt eingetrieben werden,

Zusammenrollen, aufrollen, ein Stück Zeug in die Runde zusammen legen, und gleichsam eine Walze daraus machen. Man leger aber ihrer wenige auf diese Art zus sammen. Nur die Bänder und Treffen wickelt man also zusammen,

Zusammenschlagen, Fr. joindre, (Bergwerk) wird von der Bereinigung zweyer oder mehrerer Zechen gesagt, deren jede für sich allein nicht wohl, zusammen aber füg lich, bestehen können, so daß beyde eine Zeche ausmachen, und eine einzige Gewerkschaft daraus gemacht wird. Zusammenschweißen, (Eisenarbeiter) zwey Stücken Eisen durch die Schweißhirze (f. diese) zusammenschmis den und vereinigen. Die Stellen an beyden Stücken, wo man sie zusammenfügen will, werden zuerst erhißt, und dünner geschlagen oder abgefinnt. (. Alfinnen) Die entstandenen Schärfen werden alsdenn abgeftaucht, (f. Abstauchen) weil sie sonst in der Schweißhite verbrennen könnten. Alsdenn wird diesen Stellen durch Schweißhihe der Zunder (f. diesen) aufs beste abgeschlagen, ehe die Eisen auf einander gelegt werden, denn diese Schlacken verhindern die Verbindung. Die abgefinnten Stellen were den auf dem Amboß zusammengesetzt und zuerst nur ganz langsam auf das Eisen geschlagen, damit die Stücke nicht von einander abfahren. Nach und nach aber werden die Schläge verstärkt und der Schmid muß öfters Sand und etwas Salz, auch wohl etwas Asche, auf die Fugen streuen, damit sich beyde Stücken besser vereinigen.

Zusammensetzen, Fr. Compofer, (Maler) alle Theile eines Stoffes, welche der Maler erfunden und in seinem Gemälde vorstellen will, anordnen, austheilen und auf der Leinwand stellen. (s. Zusammenseßzung)

Zusammensetzung, Fr. Compofition, (Maler) die Kunst zu erfinden, und alle Gegenstände, welche in der Vorstellung eines Stosses in die Malerey, Bildhauerey und Kupferstecherkunst gehören, schicklich zu stellen. Die Zusammenseßung trägt sehr viel zur Schönheit eines Ge måldes bey, fie regiert und richtet die Begriffe ein, welche der Künstler in uns erregen will. Wenn sie geistreich sind, so rühret das Ganze beym ersten Anblick. Man ist einges nommen, man ist entzückt. Ist sie aber schlecht, so ma chen ihre verschiedene Partien, wenn sie auch sonst sehr schön waren, eine Verwirrung der Begriffe, welche derje nigen, so in den Gegenständen des Gemäldes herrscht, vol. lig ähnlich ist. Die verschiedenen Partien eines Gemát des müssen ein Gauzes ausmachen, eine Einheit, welche durch Uebereinstimmung der mannigfaltigen Theile gefällt. Nichts muß in demselben von ohngefähr seyn. Ein jeder Gegenstand muß seinen Ort erlangen, und seine ihm zu kommende Verhältnisse, und jede Figur muß ihr Amt verrichten; sonst wird ein Gemälde nur ein unordentlicher Haufen von Gegenständen seyn u. f. w.

Zusammensetzung der Karten, f. Spielkarten

machen.

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mals mit Geschieben, an den auf die Halde gelaufenen und auf die Kåsten gestürzten Wänden zu sehen.

Jusammenstimmung, Fr. Harmonie, (Musiker) die Vermischung verschiedener Tone, welche durch einander einen lieblichen wohlklingenden Laut geben. Die zusam menstimmenden Töne find die Terze, die Quinte und die Oktave, welche lettere die vollkommenste Einstimmigkeit, machet.

Zusammenstürzen, Fr. Fetter a un tas, (Bergs werk) auf einen Haufen oder an einem Orte die Berge und Erze.zusammen werfen.

Jusammenziehen, (Kupferschmid) wenn derselbe auf dem Liegeamboß die Bleche zusammen treibet, daß die Schaale des Keffels z. B. enger und tiefer wird.

Zusatzrad, (Uhrmacher) in einer Federuhr, dies Rås ber erhält, dasjenige Rad, so durch das Getriebe des Fes derradhauses in Bewegung gesetzt wird, und das Minus tenrad in Bewegung bringt. Es hat 80 Zähne und ist ein Stirnrad.

Juschalten, (Schiffsbau) soviel als vernageln, mit Mågeln zuschlagen, wird von den Preffenings und ans bern folchen Verdichtungen gesagt.

Juscharren, Fr. Se joindre, (Bergwerk) wenn die Klüfte nach dem Gange zu laufen.

Zuschlag, die letzte Zudeichung eines Dammes durch eine Braacke, oder andern Strom.

Juschlag, Fr. Matiere, qui entre dans la Fonte, (Hüttenwerk) dasjenige, was einem zu verschmelzenden Erz von Schlacken oder von Fluß oder von andern flüßens dem Erz zugesetzt wird, den Fluß und das Ausbringen des darinn enthaltenen Metalls zu befördern.

Buschlagen, soviel als bey dem Wasserbau den Strom zuerst justopfen, wird auch für Zudámmen angenommen. Juschlagen, Fr. ajouter, faire entrer dans la fonte, bem zu verschmelzenden Erz Zuschlag zusehen.

Juschlagen, wenn in den Salzfoten zu Halle die Bornknechte in einer Schicht den lehten Zober Sole brin gen, so rufen sie dem Wirker zu, daß er es merken soll, wieviel sie ihm in dieser Schichte gebracht.

·Zuschlager, (Månze) derjenige Arbeiter, der bey dem Dragen auf den obern Stempel des Prågeftocks mit eis nem schweren Hammer gewaltsam schlägt.

Juschlagmesser, Zulegemesser, (Messerschmid) ein Messer, dessen Klinge man in die Schaale einlegen kann. Dieses Messer hat an der Seite des Rückens eine Kählerne Feder. Die Schaalen werden anstatt der Ausfütterung an andern Messern, mit zwey Platten von Eisenblech versehen, welche in Gestalt einer Rinne die Klinge in fich nehmen. Die Feder ist ein dünner ståhlerner Griffel, in der Mitte am breitesten, unten gekrümmt, wo die Spitze der Klinge in ein Holz einfällt. Die Feder ist bloß in ihrer Mitte angeniedtet, und ihr Untertheil ruht auf einer Niedte, so wie ihr Oberthel sich am Absaß der Klinge an lehnet, der an gemeinen Meifern viereckig, an den feinen hingegen abgerundet ist. Dieser Absatz der Klinge stößt die gekrümmte Feder von sich, diese stemmnt sich aus ihrer Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

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Lage zurück, und das Messer wird hierauf, von dieser Feder, welche sich gegen die Gewalt der Hand Streubt, zugeschlagen. Deffnet man das Messer, so hält sie dage. gen den Absaß, und folglich die ganze Klinge steif, daß fie nicht wackeln kann. Daher muß man beyde Theile, wo fie sich auf einander reiben, wohl abpassen, wenn das Messer nicht lahm werden soll. Die Klinge ist mit einem Niedt an ihren Absatz beweglich in der Schaale genau bes vestiget.

Zuschlagsdamm, der Damm, in dessen Breite und Höhe der Strom zuerst gefangen oder zugeschlagen wird.

Juschliegsieben, Sichern, (Hüttenwerk) wenn man das Pocherz zum Probiren zermalmet, und durch besondere Kunstgriffe die taube Bergart wäscht, und von dem Erz abs fondert. Dieses geschieht in einem Gefäße mit Wasser. (f. Sichern)

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Juschneidebrett, f. Werkbrett.

Zuschneideleisten, (Glaser) ein hölzernes Winkel» maaß, wornach die Glasscheiben, nachdem sie abgemessen sind, zugeschnitten werden, damit sie überall rechtwinks licht werden.

Juschneidemesser, (Kürschner) ein Messer mit einem kurzen Griff und einer scharfen Schneide, womit derselbe. Die Pelze zuschneidet. Er schneidet mit der ganzen Schneide.

Jaschneidemodell, Sr. boête à Couper les tronçons, (Nadler) die Form oder das Maaß, so die Länge der Na delschäfte bestimmt. Es bestehet gemeiniglich aus einem kleinen Brett, welches auf der einen Seite lang hin mie einem Rande, und nahe an dem einen Ende mit einer. senkrecht stehenden eisernen Platte versehen ist. Der Raum zwischen dieser Platte, und dem Ende des Modells, welches die beyden am weitesten von einander entfernten Theile sind, ist so lang, als die abzuschneidenden Stücke des gerichteten Drahts. Dicht am andern Ende, auf derjenis gen Seite, wo kein Rand ist, steht ein gerade eingeschla gener Nagel. Der Drahtschneider legt des Ende des Packes Draht an den hintersten Theil des Modells an, ftemmt es gegen ben Nagel mit der linken Hand, und in der rechten hat er eine Scheere, mit welcher er das Pack dicht am Rande des Modells durchschneidet.

Zuschnitt der Pfeifen, (Orgelmacher) die Stimmen der Orgeln theilen sich in den engen, mittlern und weiten nicht. Wenn man eine Pfeife von jeder Stimme zum Zuschnitt, nachdem der Ton gravitätisch werden soll oder Grunde legt, deren Körper 6 3oll ;. B. hoch seyn soll, so hat sie, wenn es eine Pfeife von engem Schnitte z. B. in Positiven seyn soll, eine Weite (Durchmesser) von 6 Lis nien; soll sie mittelmäßige Mensur haben und offen seyn, schnitt giebt man ihr 12 Linien in der Weite. Ift fie gedacht, so wird sie 9 Linien weit offen, und nach dem weiten Zu so bekomt fie 14 Linien Welte. Große Orgeln richten sich nach der weiten Mensur.

Zu Seil schicken, (Bergwerk) Erz und Berge in den Kübel einschlagen, daß man se an Tag siehen kann. B***

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zusetzen, (Bergwerk) beym Gegenbuch soviel als zu gewähren. ( dieses)

zusetzen, Fr. ajoutter, (Hüttenwerk) wenn von einem Theil der Beschickung nach Verhältniß zu wenig genom, men worden, davon noch etwas hinzu thun.

zusetzen, (Schifffahrt) die Beschäfftigung oder das Handthieren mit den Halsen. (s. diese)" Ein Seegel zuse. hen heißt, einen seiner Winkel vorwärts ziehen, und dies geschieht mit den Halsen. Wenn man schief seegelt, so ist das Seegel gegen den Kiel schief, eine seiner Ecken ist zu gefeßt.

Juserzig, (Landwirthschaft) die Schafe, wenn sie vier Jahre alt sind, da sie keine Zähne mehr bekommen.

Ju spåt kommen, wenn man Gänge erschlägt, in wel, chen die Metalle ausgewittert sind.

Juspitzen, (Nadler) die Spitzen der Nadelschäfte an dem Spitzringe (f. diesen) schärfen und spiß machen. Er hält das Ende des Nadelschafts an dem Spißringe mit den Fingern beyder Hånde vest, und drehet sie zugleich auf dem Spitzringe im Kreise um, indem er mit dem Fuße den Tritt des Schnurrades und zugleich den Spißring bewegt. Dieser läuft schnell herum, und sobald er einmal herum gelaufen ist, so ist das eine Ende auch zugespißt. So macht er es auch an dem andern Ende. Der Nadler hålt bey dem Zuspihen verschiedene Nadelschäfte in einer Reihe zugleich an den Spißring.

Zuspruch, (Jager) wenn derselbe seinem Leithunde mit einem manierlichen Laut zuspricht, gleichsam mit ihm redet, und dem Hunde dadurch zu verstehen giebt, was er thun oder lassen soll.

Justellen, Fr. accommoder le haut fourneaux, (Hit tenwerk) den Untertheil des Hohenofens mit feuerbestandi gen Gestellsteinen, die weder springen noch schmelzen, zu sammensetzen. Sie bestehen aus dem Boden und Rück frein, zweyen Saltstücken, dem Formstein, den Rund und zwey gemeinen Stücken, den beyden Backenfrüs den, dem Timpelstein und dem runden Stück, wel ches der Forderheerd genannt wird, und worinn gleich von dem Rost an die Hauptschmelzung geschicht, auch das ganze Gestelle oder die Stücken Sandsteine, welche zu einem Gestelle erfordert werden, einsehen und den Ofen vollends® zumachen.

Justellen, (Jäger) einen übertriebenen Ort dergestalt mit dem Zeuge verstellen, daß das Wildpret dahin nicht wieder zurück. fönue.

Justopfeln, (Buckersiederen) mit leinenen Streifen die Deffnung der Zuckerformen zustopfen, wenn man den Zu cer darein füllen will, damit der heiße Zucker nicht zu stark heraus rinne.

Juftreichscheibe, das fertige genopte Tuch, ehe es in die Presse komt, wird mit diesem Werkzeuge bestrichen, oder der Strich demselben gegeben. Denn bey dem Moppen hat das, Tuch den Strich verloren. Es wird zu diesem Behuf auf einen gepolsterten Tisch nach der Länge desselben geleget, jede Tischlänge mit der Zustreichscheibe einem 1 Fuß langen und halb so breiten Brette gestrichen, und gleich

sam die Haare damit niedergeleget. Die Zustreichscheibe hat auf der obern Seite einen senkrecht stehenden Hands griff, und auf der untern Seite ist sie mit Harz und Sand überzogen, und wenn dieses getrocknet, glatt abgeschliffen worden.

zu Sumpfe hauen, (Bergwerk) wenn man bey dem Gewinnen der Erze die Schiefern und Letten so weit, als® es thunlich ist, und als es die Förderung, Wetters und Wasserlosung gestatten, ausgehauen hat.

Ju Sumpf treiben, wenn eine Zeche aus Nachläßig keit auf den Bergwerken liegen bleibt.

Jutreiben, Fr. avoir du furplus en l'affinage, (hút. tenwerk) bey Abtreibung des Werks mehr Silber auss bringen, als man sich von der Beschickung versprechen.

Jutreiben, (Wasserbau) wenn eine Deichverbesserung vorgenominen worden, dieselbe etwa 8 oder 14 Tage ges legen, und das Wetter trocken ist, mit einem Arms dicken Pfahle, der zur Bequemlichkeit gebogen ist, die Deichs, flagge Schlag an Schlag zugetrieben wird.

Zutrieb, Fr. le furplus, (Hüttenwerk) der Uebers schuß, welcher bey dem Abtreiben über das Quantum, darauf man bey der Beschickung gerechnet, ausgebracht wird.

Zu Werke richten. (Pergamentmacher) Wenn die zum Pergament bestimmten Leder aus dem Aescher ge nommen worden, so legt er sie auf den Schabebaum, und streicht auf diesem Baum das überflüßige Fleisch mit e nem Streicheisen ab. Dann werden sie 1 bis 2 Stunden in den Brunnåscher (s. diesen) gebracht, darinn gebrannt, C. Brunnen) und alsdenn auf der Fleischseite zum zwey.. ten Mal gestrichen. (f. Pergament machen)

3wackeisen, (Glashütte) ein eiserner länglicht geboges ner elastischer Biegel oder Ring, der vorne zwey Spißen: an den Enden hat, und sich beym Gebrauch wie eine Zans ge biegen läßt. Es wird gebraucht, nicht allein die heißen Werkzeuge zu ergreifen, das Glas zu schrenken und zu richten, sondern auch verschiedene Figuren im Glase zu vers” bessern und zu befördern..

Iwagen, (Glashütte) ein Glas nach der aufgegebenen Größe machen.

Zwang, (Jäger) ein Zeichen, wodurch der Hirsch_in' der Fährte von einem Thier unterschieden wird; der Hirsch thut solches, wenn er fortschreitet, da er die Schaalen vorne zusammenzwinget und die Erde damit heraus hebt.

3wang, 3winger, wenn der Hirsch die Schaalen vors' ne scharf zusammen zwinget, und das Erdreich veste an sich und zurück ziehet. Es ist ein gutes Zeichen, welches kein Thier thun kann.

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Swangen, (Bergwerk) eine Art von Schraubenzwin gen, womit die Felgen und Laschen an dem großen Was ferrade zusammen gehalten werden.

Jwangmühle, Bannmühle, wo gewisse Ortschaften genöthiget sind zu mahlen.

3wangtreiben, bey einem Hauptjagen das allerleşte und nächste Treiben an der Kammer, da die Hirsche ent weder des Abends vorher, oder früh Morgens, wenn abge jaget werden soll, nachdem die Dickung beschaffen ist, aus dem Zwangtreiben heraus in die Kammer gejaget werden. Zwanzigste, Halbzehende, Fr. la vingtume, (Hüttens werk) der zwanzigste Theil von dem ausgebrachten Silber, welches die Gewerke dem Landesherrn abgeten müssen, das Bey werden sie gelassen, so lange eine Zeche keine Ausbeute giebt, denn im lesten Falle muß das volle Zehnde ges geben werden.'

Zwecken, f. Rammzwecken. Zwecken, f. Schusterzwecken.. Zweckhammer, (Grobschmid) ein Spißhammer mit einer abgekürzten Epiße, worauf eine halbe Kugel steht, und womit Zierrathen aufs Eisen gemacht werden. Zweigen. So nennen einige das Pfropfen. (f. dieses) 3wenge, f. Bremse.

3wengfeuer, ist eine Ärt zu äschern in Thüringen, und geschieht folgendergestalt: Sie spalten die großen faulen Baume von einander, lassen sie auch zum Theil ganz, zün den sie an, und machen also Asche, oder sie hauen große umgefallne Bäume mitten im Stamm und hin und wie Der auf, thun Feuer darein, so brennt es unter und ne ben sich.

** Zwerg, (Gårtner) ein Name der Gewächse, die in ih ter Art niedriger, als die andern wachsen, als da sind Zwergpomeranzen, Zwergringelblumen u. dgl.

Zwerg über wenn ein Stück Holz oder Brett der Breite nach geschnitten wird.

Zwergart, Fr. Piochon, (3immermann) eine Art, die der sogenannten Radehaue sehr ähnlich ist.

Zwergbaum, (Gärtner) ein Baum, der durch beson dere Pfropf und Wartung also gezogen ist, daß er keinen Stamm in die Höhe treibt, sondern bald über der Wur zel sich in Zweige ausbreitet, und nichts desto weniger viele und gute Früchte bekommt. Sie werden eingetheilet in Busch oder Freystehende Zwergbäume und in Spas lier oder Rankenbaume. Die Buschbäume haben eis nen kurzen Stamm, die Spalierbäume werden von Steins obst gepflanzet, und von Bäumen, die dickes Laub haben, damit sie sich am Spalier gut ausbreiten.

Zwergeifen, (Bildhauer) ein Meißel zum Stein, hauen. Die Schneide desselben ist nach einem Zirkelbegen gerundet, und läuft hinter der Schneide als ein Schwal, benschwanz zusammen. Es werden damit kleine Stellen auf den Figuren ausgehauen.

Zwergen, (Tischler) wenn das Holz queer über geho belt wird.

Zwerglöcher, find auf dem Harze, sonderlich zwischen Elbingerode und dem Rübeland, gewisse Berghöhlen, von

welchen einige inwendig so glatt und eben sind, als wenn sie ausgemauert wären.

Zwesen, sind bey den Leinendamaststuhl das, was die langen und kurzen Latten bey dem Seidenwirker sind, (f. beyde) und heißen hier auch lange und kurze Zwesen. Zweydeutig, s. Weich.

Zweydreystel, (Bergwerk) der 32 ste Theil von einer Zeche.

3weydrittel, 3weydrittelstück, Sechzehngroschen ftück, Münze) find die sogenannten Gulden, welche or dentlich in allen Wechselzahlungen gelten.

Zweydrittel Arbeit, Fr. Deux tiers travail, (Berga, werk) wenn auf einem Berggebäude in Tag und Nacht nur zwo Schichten angefahren werden.

Zweydrittelarbeiter, (Bergwerk) Bergleute, deren sich dreye Tag und Nacht einander ablösen.

Zweyklappriger Kolben, (Bergwerk) wenn der Kolá ben in den Saugröhren des Kunstgezeuges zwey Klaps pen neben einander über einem Steg hat, die wie ein hals ber Zirkel gestaltet sind.

Zweyklobig, (Drechsler) ein Baum, der so dick ist, daß er sich in zwey brauchbare Stücke zerspalten läßt. Zweymahoig, 3weymåttig, die Wiesen, welche des Jahrs zweymal gehauen werden.

3weymannische Bohrer, (Bergwerk) werden dieje nigen Bohrer genannt, welche durch zwey Männer, und mit 8 bis 10 pfündigen Fäusteln mit einem 2 Fuß langen hölzernen Stiel heren getrieben werden. Zu diesen Bohs rern gehöret ein ganzer Satz. (f. Sahbohrer) Sie wer den so wie die Einmannigen Bohrer (f. diese) behandelt.

3weymannischer Råbel, (Bergwerk) der Kübel, der noch einmal so groß ist, als der einmånnige, ((. Kübel) und weichen zwey, auch wohl manchmal vier Mann an dem Haspel ziehen müssen, wenn sie denselben mit dem Erze zu Tage fördern wollen.

Zweymannischer Tuchmacherftubl, ein Tuchmas cherstuhl, (s. diesen) worauf zwey, Männer weben,

Zweyschmelzig Eisen, das aus Eisenstein und altent Eisen ausgeschmolzene Eisen.

3weyschneider, (Drechsler) ein Dreheisen, so you beyden Seiten schneidet, womit walzenartige Sachen ause gehöhlet werden.

3weyschneider, (Zeugschmid) diejenigen Bohrer, deren Schneiden nach einer geraden Linie fortgehen, auf beyden Seiten schneiden, und deren Spiße die Gestalt der Spitze eines starken ausgehöhlten Löffels hat.

Zweyschneider, f. 3oberbohrer.
Zweyschnittige, s. Zweyschürige.

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