Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

steckt werden und daran der Zober getragen werden kann. Es hat gewöhnlich eine runde Gestalt.

Jógel, (Hoherofen) ein Stück von einem Teul. diesen)

(f.

(s,

auf

3side, eine Art rußischer Fahrzeuge oder Flösse, welchen bis 25 Mann über einen Fluß sehen können. Joledenic, Selothnick, der 96 Theil des russischen Pfundes, oder so viel, als der dritte Theil eines Lothes. Dieß Gewicht wird nur bey dem Handel im Kleinen ges braucht.

Joll, ift ein gewiffer Theil eines Ganzen. In dem geometrischen Längenmaaß ist es gemeiniglich der 10 Theil rines Fuses, und der 100te Theil einer Ruthe. Nach Dem Rheinländischen Maaß aber ist der Zoll der r2te Theil eines Fußes, und der 144te Theil einer Ruthe. In dem Flächenmaaß ist er der 10te Theil eines Riemenfußes, der 100fte Theil eines Quadratfußes, der 1000te Theil einer Riemenruthe, und der pooote Theil einer Qua bratruthe, das ist eine Größe oder ein Quadrat einen Zoll lang und breit. In dem körperlichen Maaß ist er der 10te Theil von einem Balkenfuß, der 100te Theil von einem Schachtfuß, der 1000te Theil eines Rubikfußes, der 10000te Theil einer Balkenruthe, der 100000te Theil einer Schachtruthe, und der tausendmal tausendste Theil einer Kubikrutbe, das ist, ein Würfel, der einen Boll lang, breit und hoch ist. Das Zeichen, womit man einen Zoll, zu bezeichnen pfleget, ist nach alter gemeiner Art In dem langen Maaß II oder 2, im Flächenmaaß IIII oder IV oder 4 oder X; in dem körperlichen Maaß VI oder 6 so man aber nach heutiger bequemer Art jebes Maaß nur allein nach Ruthen, Füßen und Zols len aussprechen will, und daher in die Klassen der Füße, Selle 2. bey dem Flächenmaaß zwey, bey dem förperti chen Maaß drey Ziffern stellet, so kann man durch alle Dimensionen das Zeichen II oder 2 für die Zolle anneh men, und nur das Zeichen der Dimension hinzusehen, damit man daraus abnehmen kann, ob für die Klaffe der Fuß, Zoll 2c. 1, 2 oder 3 Ziffern abzuschneiden sind.

Joll, (Bergwerk) ein Maaß, welches den soten Theil eines Berglachters von 31 Elle beträgt.

Jollbalken, ist bey Abmessung der Körper das andere Bwischenmaaß zwischen Zoll und Gran, und hält seiner Größe nach einen Zoll in die Länge und einen Gran in die Breite, Höhe oder Dicke. In der Dezimalzahl gehen 10 auf einen Schachtzoll, 100 auf einen Kubikzoll, 1000 auf einen Balkenschuh, 10000 auf einen Schachtschuh, 100,000 auf einen Kubikschuh, eine Million auf eine Balkenruthe, zehen Millionen auf eine Schachtruthe und hundert Millionen auf eine Kubikruthe. Nach rheinländis schem Maaß hingegen gehen eben dergleichen, Zollbalken 429,981,696 auf eine Kubikruthe. Sein gewöhnliches Seichen ist VIII oder 8 A.

Jollschacht, ist in körperlichen Ausmessungen das erste Swischenmaaß zwischen Zoll und Gran, und beträgt an

feiner Größe einen Zoll in der Länge und einen Zoll in der Breite, einen Gran aber in der Höhe. Es ist dieser Kors per in der Dezimalzahl der 1ote Theil eines Kubiksußes; der 100te Theil eines Balkenfußes, der 1000te Theil eines Schachtfußes und der 10000te Theil eines Rubikfußes; 100,000 gehen auf eine Balkenruthe, und eine Million auf eine Schachtruthe, folglich machen zehn Millionen eine Kubikruthe. Nach dem rheinländischen Maaß hinge. gen gehen 35,831,803 Zollschachte auf eben dergleichen Ruthen. Das gewöhnliche Zeichen ist VIIDDER 7

Jollstab, ein, meistentheils aus Holz bestehendes und nach einem gewissen Maaß in Zolle eingetheiltes Långens maaß. Es ist gemeiniglich einen Werkschuh oder einem halben lang, wiewohl auch oft 3 Fuß oder 14 Ellen, wie die Werkmeister statt eines ordentlichen Stabes bey sich zu führen pflegen. Man hat auch welche, die 2 bis 4 Fuß lang find, und durch Gewinde sich genau in ihren Theilent aneinander schließen und zusammen legen laffen, um sie bes quem bey sich stecken zu können.

Jopiffe, das Pech, so von dem Schiffe beym neuert Kalfatern und Reinigen abgefragt wird. Es hat vom Seewaffer einiges Salzige angezogen, daher hält man es für medizinal.

7

Jofen. (Tuchmacher) So wird die Streiche oder Schrobel genannt, von den beyden, womit die Lands wolle zu Tüchern gestrichen oder gefämmt wird, hat die gröbste Hafen, der andre mit feinern Haken heißt der Kimmelkamm. Die Zofe hat 30 bis 60 Reihen Zäh ne, dahingegen die andere Streiche 70 bis 80 Zähne oder Hafen hat. Es wird damit wie bey dem Schrobeln auf dem Rost gestrichen oder gekämmt. (f. Schro beln.)

[ocr errors]

30 Baum Reigen, Treten, wenn der Auerhahn und seines Gleichen von der Erde auf einen Baum freiget.

Jubereitung des Sammts, der Sammt, nachdem er gewebet ist, wird auf dem Gummitisch (s. diesen) auf Rollen mit Stiften aufgewickelt, darauf in dem Rahs men des Tisches ausgebreitet und ausgespannt. Mit einem starken Gummibrey die oben liegende Grundseite desselben mit einer Bürste bestrichen, und mit einem Wagen die Kolenpfanne mit glühenden Kolen unter dem Gestelle uns ter dem Sammt hin und her gezogen. Man macht das durch den Sammt steif und giebt ihm ein Ansehen. Der Brey muß aber nicht zu dünne feyn, daß er nicht durchs schlägt.

Jubereitung der schwarzen Federn, alle Federn, die schwarz sind, bekommen durch diese Zubereitung von dem Federschmucker eine Lüfter. Man löset zu diesem Endzweck gestoßene Gallåpfel und grünen Vitriol in warmeri Wasser auf, läßt die Brühe erkalten, legt alsdenn die Fes dern hinein, und läßt sie mehr oder weniger darinn liegen. Nachdem sie herausgenommen und getrocknet worden, fo

werden se gefämmt und gebürstet, damit das Haar wieder in Ordnung fomme,

Ju Bruch geben, (Bergwerk) wenn ein Schacht bey der Verzimmerung ganz zusammenbricht, so daß man nicht ohne Brüche (Abfäße) nieder kommen kann. Jubrüsten auf Schmelzhütten, Fr. Mettre la chemise de la fournaife, die Vorwand des Ofens ver wahren und verschmieren.

Jubråsten, in der Grube, Fr, unir la pierre, (Bergwerk) das Gestein, darein gebohrt werden soll, wenn es hulpricht ist, gleich und eben machen.

Jubahnen, Fr. Fermer un puits de bois et de terre, (Bergwerk) einen Schacht oder einen vom Tage hineingegangenen Bruch mit Holz bedecken und mit Erde überfürzen.

Jubußbothe, Fr. le caiffier des portions d'argent, que les affocies onit à païer, eine vereidete Person, wels dhe der Schichtmeister die Zubußzettel anvertrauet, ge gen deren Aushändigung der Zubußbote die Zubuße von den Gewerken in Empfang nimmt, und dem Schichtmeis fter überbringet, auch bey unterbleibender Zahlung, nach dem ihm geschehenen Auftrage, den Gewerken das Retar dat (s. dieses) ankündiget,

Bubuße anlegen, anschlagen, Fr. regler les frais et la portion, que les exporteurs ont à païr, (Bergs werk) bestimmen, wie viel an Zubuße auf jedem Kur bey einem Berggebäude bezahler werden soll, welches vom Schichtmeister, unter Genehmigung des Bergamts, ge Schiebet.

Jubuke verlegen, Ft. Fournir les frais, (Berg, werk) geschiehet durch die Gevollmächtigten oder Verleger, welche von auswärtigen Gewerken darzu bestellt werden, in ihrem Namen das Nöthige in Ansehung ihrer Berg. theile zu besorgen.

Bubußfaden, f. Zachlenkegarn.

Jubußstempel, Fr. tombre, ein Stempel, batein des Bergherrn oder Landesherra Wappen mit Schlägel und Eisen und dem Namen der Bergstadt, wo das Berg ant ist, geschnitten sind, womit die vom Schichtmeister ausgefertigten und vom Bergschreiber, nach der vom Gegenschreiber ausgefertigten Gewerkschaft, richtig be fundenen Zubuszettel bezeichnet werden.

Jubußseche, Fr. Miniere demandante des depenLes, ein Berggebäude, das nicht so viel giebt, daß die Une kosten davon bestritten werden können, wo daher die Ge werke Zubuß geben müssen.

.

Jubußzettel, Jubußzeddel, Fr. billet de la portion de l'argent qu'un exploiteur a à païer, ein kleiner von dem Schichtmeister für jedes Gewerk ausgefertigter, unterschriebener und vom Bergamt gestempelter Brief, welcher die Zahl der Bergtheile und den Betrag der Zus buße, welchen das Gewerk, an welches er gestellt, zu be: zahlen hat, ingleichen den Namen des Gewerks enthält. Ift er bezahlt, so wird er dem Gewerk überlassen, und Hat die Kraft einer Quittung.

[ocr errors]

Jüchen, Bettzüchen, eine Art leinen Gewebe, wels ches von einem andern dergleichen, so man Ballen nennt, nur darinn unterschieden ist, daß es auf Leinewandart und rautenweise gewebet ist, die Ballen oder Blumen has ben. Sie werden von den Züchnern, und die schönsten in Oberschlesien gewebet, besonders um und in Neisse, und man hat sie weiß und blau. Doch stehen sie den Breks lauer Ballen (f. diese) an Gûte nach. Man hat darun andere Arten mehr, welche man in großer Menge auf ter die Dickzüchen, die aufgeschossenen Züchen, und viele den Breßlauischen Jahrmärkten zu kaufen bekomt.

Juden, Fr. Retonner, (Bergwerk) wenn das Ges stein klüftig ist, und man hört, daß es dahinter hohl ist, wenn man daran schlägt, so sagt man, das Gestein zuckt.

Juder, ein wesentliches füßes Salz, das besonders aus dem sogenannten Zuckerrohr (f. dieses) ausgepreßt wird. Das Rohr wird, wenn es ansångt gelb, glatt und dürre zu werden, abgeschnitten, in Bündel gebunden, und sogleich in einer Mühle zwischen Walzen ausgepreßt. Der ausgepreßte Saft muß, zur Verhütung der Gährung, sogleich in kupfernen Kesselu gefocht und abgeschäumt wer den, welches durch einen Zusatz von Kalkwasser oder Aschenlauge befördert wird. Nachdem er genugsam einge focht werden, so läßt mau ihn durch Erkalten gerinnen, und den Theil, der nicht gerinnen kann, absetzen. Lette rer, gleichsam die Mutterlauge, wird Melasse genennt und giebt nach der Gährung den sogenannten Zuckers brandtwein. Der geronnene Jucker, der Moskoba, de Moskowade heißt, wird in Fåsser gepackt, und so zum Raffiniren versandt.

Juckerarten, (Zuckersiederen) es giebt bis 12 Arten, als: 1) fein Banari, auch Königszucker genannt, auch Kandisbrod, 2) fein fein, 3) ordinair fein, 4) fein Reffinade, 5) Mittel und 6) ordinair Reffinade, 7) fein klein Melis, 8) fein groß Mes me is, 11) feine Lumpen, 12) ordinaire Lumpen, lis, 9) ordinair klein Melis, 10) ordinair groß Beyde leßte Arten sind vorzüglich grob, und werden in den größten Formen verfertiget, die in der Siederen Lumpenformen heißen.

Juderback, (3uckerslederey) die Kasten, worinn der Moskowade aufgehoben wird.

dem Sieden des Zuckers übrig bleibt, entstehende Brant Zuckerbrantwein, der von dem Zuckerwasser, so nach wein, der nach der Gährung entstehet.

Juckereis, Eisspiegel, (Konditer) der Guß von aufgegossen wird. Zucker, welcher bey dem Zuckergebacknen als ein Deckel

Thon, womit der in die Formen gefüllte Zucker bedeckt Juckererde. (Zuckersiederen) So nennt man den wird, und diesen reiniget. (f. Decke geben) Dieser Thon muß eisenfrey und also ein weißer auch noch im Feuer weiß bleibender Thon seyn.

gels, worinn der gefottene Zucker seine wahre Gestalt und Juckerform, eine thönerne Form in Gestalt eines Re Wesen erhalten muß. Sie werden von den Töpfern von

gewohn

gewöhnlichem Thon verfertiget, aber nicht glasurt, in ihrer Spiße ist eine Oeffnung, die mit einem Tuche verstopft wird, ehe man sie in der Füll tube aufstellet. Die klein. ften Formen sind gegen Fuß, die größten ungefähr 3 Fuß hoch. Die Lumpenformen find die größten. Sie werden um der Haltbarkeit willen, der Lange nach), mit Spielen von Spahn belegt, und über dieselbe werden sie noch mit Böttcherreifen gebunden, die in der Siederey Zupels heißen.

Zuckerkand, f. Kandiszucker.

Juckerkandistein, f. Bernsteinalabaster, Budkerkörner, F. Dragées, (Konditer) kleine und runde Konfekte, die aus kleinen Früchten oder Gefämen, oder kleinen Stücken wohlriechender und gewürzhafter Shaalen oder Wurzeln gemacht sind.

[ocr errors]

Jackermůble, (Buckersiederey) eine Maschiene, auf welcher das Zuckerrohr zermalmet und zerquetscher wird, daß der süße Saft daraus laufen kann. Sie wird durch Wasser, Wind oder Thiere in Bewegung gefeßt. Drey große Walzen oder Trommeln von gegoffenem Eisen, oder von Holze und mit Eisenplatten belegt, stehen aufrecht und ganz zusammen, doch so, daß fie fich nicht berühren. In der Mittelwalze steckt ein Drehbaum, und in diesem unter einem Winkel die Deichsel, wenn sie durch Thiere umgetrieben werden soll. Oder es ist ein Mühlenwerk von Wasser oder Wind angebracht. Indem nun die mittlere Walze umgedrehet wird, und auf jeder stehenden Walze ein Getriebe angebracht worden, das in seiner Walze vest ist, so drehet ihr Getriebe das folgende, und also auch die Nebenwalzen. Indem nun die Negern einige Zuckerrohr ftrinke zwischen die Mittelwalze stecken, so schlängelt sich dieselbe zwischen den beyden andern zermalmet hervor, und diese Verrichtung heißt man auf den Zuckerplantagen, der Mühle zu kauen geben. Der Zuckerfast läuft über eis ne Tafel aus dem zerquetschten Rohr, sammler sich in einer Traufe, oder in einem Troge, und wird in ein Behältniß der Siederen abgelassen. Damit aber der Zucker keine Damit aber der Zucker keine Säure aus der Luft an sich ziehen möge, welches das An Schießen des Zuckers verhindern würde, so muß man die Walzen, Traufe, Tafel und Saftbehälter alle Tage zwey mal mit Asche scheuren und mit Wasser reinigen.

Juckerpapier, (Papiermacher) ein blaues oder violet. tes Papier, worein die Zuckerhüte eingewickelt werden. Der Zeug zu diesem Papier soll nach Herrn Prof. Becks manns Beschreibung, die er von einem geschickten Pa piermacher erhalten, folgendergestalt gefärbet werden: zu 40 Eimer Waffer thut man 20 Pfund Blauholz, und läßt dieses 2 bis 23oll in einem Kessel einkochen. Alsdenn thut man noch Pfund Fernambockholz dazu, und hångt einen Beutel mit einem halben Pfund Fibhsaamen hinein, worauf man es noch eine Stunde fochen lågt. Man loset ferner s Pfund Alaun in Wasser auf, und schüttet folches in die Farbenbrühé, hernach selget man diese durch ein Leinentuch, tropfelt noch 2 Loth Salmiakgeist hinzu, und bringt die Brühe warm in den Holländer (f. diesen) zum Papierzeuge. Wenn alsdenn der Zeug mit der Brühe so

lange durchgearbeitet worden, bis alles kalt ist, so wird mehr Zeug und Wasser hinein gethan, bis jener den Grad der Farbe erhält, den man verlangt. Alsdenn wird das Papier, wie gewöhnlich, verfertiget. (s. Papier machen) Juderpuppe, (Konditer) in Formen gegossene Pups pen oder Bilder von geläutertem Zucker.

Jucker raffiniren, Jucer fieden, den rohen Zucker reinigen und in Hüte formen. Nachdem der rohe Zucker in den verschiedenen Suckerbacken, oder von Brettern verschlagenen Behälters sortiret worden, so wird er mit Kalkwasser in die Kessel oder Pfannen getragen, mit et was Ochsenblut, und eine feinere Art auch noch wohl, nach alter. Weise, mit Eyweiß vermischt, unter Umrühren mit. hölzernen Spaden zum Sieden und Schaumen gebracht, worauf alsdenn der Schaum mit einem großen kupfernen Schaumlöffel abgenommen wird. Der genugsam abges schäumte Zucker wird filtrirt oder geläutert, indem über den Klårkessel ein Korb, über diesen ein wollenes gewalk, tes Tuch geleget, und durch dieses der Zucker oder erste Sud in den Klärkessel gefüllet wird. Dieser filtrirte Zus eer, oder das Klårelsel, wird vermittelst einer kupfernen Pumpe und tragbaren Rinne in die unter der Zeit gereis nigten Kessel, denen der Braße (s. diesen) abgenommen worden, zurück, und in diesen abermals zum Sieden und Abrauchen gebracht. Bey dem zweyten Sude mäßiget man das Aufwallen, oder schrecket den Zucker durch etwas hinein geworfene Butter. Der gare Sub wird mit fu pfernen füllbecken (s. diese) in eine große kupferne Rüble pfanne, (f. diese) die in der Füllstube steht, getragen, und etwas abgekühlt. Hernach werden damit allmählich die vorher einige Zeit in Zuckerwasser gelegenen Jackerfors men (f. diese) gefüllet. Diese werden zum Füllen mit ihs ren Spitzen, deren Oeffnungen mit einem nassen Lappen verstopft werden, zwischen zerbrochene oder abgenußte Fors men gestellt, und der in ihnen enthaltene Zucker wird dregs mal vorsichtig umgerühret, welches einige Sieder Ståren, Steren nennen. Nach einiger Gerinnung werden die vollen Formen in Körben auf den Boden gezogen, und das selbst, nachdem sie an der Spiße geöffnet worden, auf die irdenen Syrupstöpfe (f. biefe) gestellet, in welche alls måblich der Syrup, der nicht gerinnen will, abtropfelt. Um die kleinen Zuckerkrystallen noch völliger abzuwaschen, bedeckt man die Böden der Hüte, nachdem man sie mit zerstoßenem Zucker ergänzer hat, mit eingeweichtem und gesiebtem Thon. (f. Decke geben, Zuckerfiederey) Dieses wiederholet man so oft, bis der Zucker die erforderliche Weiße hat. Das Wenige vom Syrup, was nicht gänzlich ausgeschieden werden kann, verbreitet may dadurch, das man die Hüte mit ihren Formen auf ihre Böden oder Bas fen stellet, durch die ganze Masse gleichförmig und un merklich. Die Hüte oder Brode werden auf einem mie einem Rande eingefaßten Schemel oder Stuhle mit dem Schabmesser und der Bürste gereiniget, auf dem luftigen oder etwas geheizten Trockenboden abgetrocknet, und als denn in der Darre, einem dichten mit Klappen versehenen Zimmer, welches durch einen Ofen geheizt wird, auf Ge

rüßte

rüste von Latten gestellet, und vorsichtig "ausgetrocknet. Endlich werden die unschadhaften einpapieret. (f. Einpa pieren, Zuckersiederen) Ein wohlraffinirter Zucker muß keis nen Niederschlag geben, nicht den Salmiak zerlegen, auch nicht die Auflösung des Quecksilbersublimats gelb fårben. Guter feiner Hutzucker muß trocken, vest, glatt, klingend, etwas durchsichtig, sehr weiß und fein törnigt seyn.

Juckerrohr, ein Rohrgewächs, das in Amerika, vors nehmlich in Brasilien und den umliegenden Inseln, auch In Ostindien, häufig wächst, nach Europa aber aus den ka narischen Inseln überbracht worden, wo es auch in eini gen Gewächshäusern gehalten wird. Dieses Zuckerrohr ist dem gemeinen Rohre gleich, nur daß seine Blätter, welche oben in der Höhe in einer Krone beysammen stehen, län ger und sehr scharf find, daß, wet sie unvorsichtig angreift, fich leicht damit verlehen kann. Der Stengel wird 6 bis 8 Fuß lang, und zwey Zoll fm Umfange dick. Er hat Knoten, die gemeiniglich eine Hand hoch von einander ab. stehen, je weiter sie von einander abstehen, desto reicher ist bas Rohr an Zucker. An der Spike seht es einen Püschel, In welchem der Saame enthalten ist. Inwendig ist es mit einem weißen faftigen Mark erfüllet, welches ausgepresset den Zucker giebt. Es erfordert einen lockern, fetten und etwas feuchten Boden, und wird in Furchen gepflanzet, die einen halben Fuß tief sind, darein werden zeitige Rohr. Halme nach der Länge gelegt, und jeder Knoten trågt einen neuen Sproffen. Es wird in 9 bis 10 Monathen zeitig. (f. Zucker)

Zuckersiederey, die Anstalt, worinn der rohe Zucker gereiniget, und in Brode oder Hüte geformt wird. Außer verschiedenen Boden und Backen hat ein solches sehr weit läuftiges Gebäude im untersten Stockwerke einige große fupferne Kessel, welche mit ihrem untern Theile in einem von Backsteinien aufgeführten Heerd eingemauert find. Je Der Kessel hat unter sich einen abgesonderten Ofen, und ers Bålt bey der ersten Läuterung einen kupfernen Aufsatz, (f. Borsak, Braße) dessen Fugen verschmiert werden, und der nach der Lauterung wieder weggenommen werden kann. Der Heerd ist mit kupfernen, an den Kesseln angelos cheten, Platten dicht bedeckt, wodurch der Staub abgehal. ten, und der Zucker, der etwa verschüttet wird, in der Vertiefung der Werke gesammlet werden kann. Hinter dem Heerde ist ein abgesonderter Rauchfang, und über dem Heerde ist ein Mantel angebracht, der die aufsteigenden Dämpfe auffångt und abführet. Neben den Kesseln ist Der Alarkeffel (f. diesen) angebracht. Außerdem find in einer Zuckersiederey Trockenboden, Füllstuben, und andere Behältnisse und Gemächet.

Juckertonne, (Holza:deiter) Holz, so zu den Tannen gehört, kirschbraun von Farbe, dichter als das gewöhnli che Holz ist, und zum Fourniren, besonders zu Wirbeln und Bogen der Violinen, gebraucht wird.

Judlein, Juckle, Fr. la poignée de la bascule' de pompe, (Bergwerk) der Angriff oder Hafen am Schwen gel einer Pumpe.

Judängen, wenn der Mist auf diejenigen Felder, wela che im Frühling oder im Herbst bestellet werden sollen, vols lig ausgeführet ist, so sagt der Laudmann: er habe zus gedünget.

Ju Fabrien kommen, wenn ein Jåger mit dem Leits hunde ziehet, und auf eine Spur komt, wo Hirsche und Wildpret gewechselt, und der Hund solches annimt.

Zufalle, Fr. accidens. (Maler) Man sagt zufälliges, einfallendes Licht, um die Lichter auszudrucken, welche die unter den Wolken hervor dringenden Connenstrahlen ma chen. Ferner sind es diejenigen Lichter, welche durch ein kleines Fenster, durch eine Thüre in ein sonst helles Zima mer fallen. Diese zufälligen Lichter müssen das Hauptlicht nicht verdunkein. Sie machen reizende Wirkungen in einem Gemälde.

Zufälle, Fr. Accessoires, (Maler) die episodischen Ge genstände, oder wenn man will, die Episoden, welche ein Maler zum vornehmsten Steff seines Gemäldes um die Schönheit desselben zu vermehren, und den Ausdruck står ker zu machen, hinzugefüget. Diese Episoden find gemei niglich allegorisch. (f. Episode)

Ju Selde geben, (Bergwerk) wenn man ein ganzes Gebirge aufschließen und weiter in das unentdeckte und ers schrotete Gebirge arbeiten will.

Ju Felde geben, (Jäger) wern ein Hirsch oder ander
Wildpret aus dem Walde in das Feld zieht.
beiter, welcher das Holz da, wo es geschlagen worden, der
Juflößer. Bey den Flößen auf der Elbe derjenige Ar
Bindung oder dem Ort, wo es zu Flößen gebunden wird,
bie es aus dem Wasser ziehen, zuflößet.
und da, wo es hin komt, den Auswäschern, oder denen,

ge und Erz aus einem Schacht ziehen und zum Füllort
Jufördern, Fr. etre aide aux tires, (Bergwerk) Bers
weiter gezogen werden können; oder auch vom Ort oder eis
bringen, wo sie durch den darüber befindlichen Schacht
oder Hund bringen.
ner Strecke an das Füllort eines Schachtes mit dem Karın

Juförderschacht anzugeben. (Bergwerk) Man muß
beit in der Erde zufammenkomt, und wo etwa einem Treibs
den Ort dieses Schachts da angeben, wo die mehreßte Ar
schacht zugefordert werden soll. Man macht einen solchen
Schacht, nach Beschaffenheit der Umstände, bis Lach-
4 3
ter weit, und 1 bis 2 Lachter lang. Ueberdem läßt man,
denselben, nach Beschaffenheit des Ganges, entweder seiger
oder flach abteafen, und bemerkt, ob man ihn etwa auf.
einen gewissen Punkt richten müsse, wornach er abgeteuft
werden soll. Auch machet man diese Schächte um der
leichtern Förderung willen, nicht über 25 Lachter von:
einander.

Ju früh kommen, (Bergwerk) wenn man einen Gang erschlägt, worinn das Erz noch nicht zu seiner Vollkom menheit gediehen ist.

Juführen, (Bergwerk) einer Oeffnung durch Weg. hauung des Gesteins die gehörige Weitung geben, oder sie

erweitern.

[ocr errors]

Jug, (Brunkenmacher) in einer Pumpenröhre der in nere Theil des Ventils und gleichsam die Decke desselben, nach einem abgestußten Kegel gebildet, und dem Ventil in allem gleich. Er ist in der Röhre beweglich, läßt sich dem Ventil nähern, und auch wieder von`demselben entfernen. Deswegen hat derselbe einen eisernen Biegel, woran die Zugfiange bevestiget ist. Bewegt man nun den Schwens gel der Pumpe und zugleich damit die Zugstange dergestalt, daß der Zug bis zum Ventil hinab sinkt, hiernächst aber wieder hinauf freiget, so entsteht zwischen dem Zug und dem Ventil ein luftleerer Raum. Die äußere Luft, so in jeden luftleeren Raum einzudringen fucht, findet weiter feis nen Zugang, als bloß durch das Wasser im Brunnen. Sie druckt also auf die Wasserfläche, und preßt das Wasser bis über das Ventil. Das Wasser stößt nämlich die obere le derne Klappe des Ventils zurück, und tritt über das lehte re, druckt aber die Klappe durch seine eigene Schwere wies der an das Ventil. Bewegt man nun den Schwengel abermals, und nåhert hierdurch den Zug dem Ventil, fo stößt das Wasser, so sich nicht zusammendrücken läßt, auch bie obere lederne Klappe über dem Zuge zurück, und presset dieselbe gleichfalls durch seine eigene Schwere wieder an den Zug. So tritt also das Wasser, so vorher zwischen Ventil und Zug war, über den letztern, und es kann nicht wieder zurück fließen, da es die Klappe des Zuges durch feine eigene Schwere niedergedruckt hat. Wird nun das Pumpen einigemal hintereinander wiederholet, so entsteht bey jedem Hinauf und Hinabsteigen des Zuges die nur ge dachte Wirkung, bis endlich das Wasser bis zur Tille hin auf steiget, und aus dieser, vermittelst seiner eigenen Schwe re, abläuft. Aus allen diesen Ursachen tritt das Wasser in der Pumpenröhre in die Höhe. Der Zug wird aus har. tem Eichenholz, so trocken ist, auf der Drechselbank mit dem Dreheisen abgedrehet. Die Stärke dieses Zuges muß nach der Stärke des Löffels, womit das Loch der Pumpen röhre ausgebohret ist, genau abgemessen werden. Hier nächst wird ein senkrechtes Loch darein gebohret. Erst boh rèt man mit einem gewöhnlichen Bohrer vor, der ein Loch r4 Zoll im Durchmesser aushöhlet. Der Nachschroter er weitert aber dieses Loch bis zu 23 Zoll im Durchmesser. Alsdenn wird der Zug auf der Schneidebank beschnitten, und eine Klappe von englischem Leder mit Schloßnågeln aufgenagelt, doch so, daß die Klappe nur an einer Seite bevestiget ist, und daher frey spielen kann, und endlich wird um den Umfang des Zuges ein Streifen von Leder genas gelt, damit sich der Zug genau in der Brunnenröhre eins faugt, und kein Wasser durchläßt. Der eiserne Biegel des Zuges, der oberhalb angeschlagen ist, vereiniget den Zug mit der eisernen Zugstange, und wenn das Ventil in die Brannenröhre gestoßen ist, so wird der Zug, vermittelst der Zugstange, gleichfalls hinein gestoßen.

Jug, Fr. Suite des Minieres, (Bergwerk) eine Mens ge Schächte oder Pingen, so auf einem Gange oder in eis ner kurzen Gegend hinter einander liegen.

Jug, (Feuersprißen) ist eigentlich der Zapfen oder der Kern des Stiefels, der das Waffer in den Stiefel ziehen Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

muß. Er ist von Büchenhelt, das der Vestigkeit wegen mit Kupferbiech umwickelt wird. Um den obern und uns tern Umkreis, oder um beyde Grundflächen des Cylin, ders, wird ein schwaler Streif Leder gewickelt, der ets was vor dem Hoize hervorraget, und in den hervorragens den Theil presset man eine Scheibe Korkholz. Dieses pres set das Leder vest an den Stiefel an, und giebt doch auch bey dem Ziehen nach. In dem Zuge selbst ist die Zugstan ge bevestiget, vermittelst welcher man den Zug in Bewes gung fehet.

Jug, ein Deichzug, oder Strecke Deiches, so einem ges wissen Aufseher zukomt. wissen

Jug, Fr. Trait, (Maler) in der Zeichnung dasjenige, was den Raum der Oberfläche und die verschiedenen Par tien, welche sie enthält, einschließt. Mittelft der Züge durchläuft man alle sichtbare Gegenstände der Natur und alle Wesen, welche sich die Einbildung in körperlichen Ger stalten vorstellen kann. Der Zug giebt den vorgestellten Gegenständen die Form, die Stellung, die Lagen, welche ihnen zukommen, er bemächtiget sich sogar unter den Háns den eines geschickten Zeichners der Bewegungen der Seele.

Jug, Markscheiderzug, Fr. le Meffurage, Dimenfion, die Ab- oder Ausmessung einer Gegend, eines Stollns, einer Grube, eines Wasserlaufs, und überhaupt aller Din ge, welche dem Markscheider zu messen aufgetragen werden.

Jug, Fr. Echarpe, Ecoperche, wird die Rolle sammt dem darüber gehenden Seil genennet, welche man oben auf dem Dache machet, um Sachen damit in die Höhe, zu ziehen.

Zug, (Uhrmacher) an einer Harfenuhr ein elastisches Stück Eisen, so gegen der Walze der Uhr bevestiget ist. Wenn die Walze ihr Stück piano spielen foll, so greift ein. Stück Messing, so in den Taft, der piano spielen soll, auf. der Walze eingeschlagen ist, an diesen Zug, der auf einem Zapfen läuft. Wenn dieser Zug von dem gedachten Stift, niedergedruckt wird, so presset er vermittelst des Drahttuchs, gegen die Saiten der Harfe, und die Walze spielt sachte. Soll wieder forte gespielt werden, so ergreift ein zweyter Stift auf der Walze den Arm des Zuges, drückt ihn nieder, und zieht hierdurch das Tuch weg u. s. w.

Jug, werden vier oder sechs Pferde, die vor einen Wa... gen gespannt werden, und von gleicher Farbe find, genannt

Jug heißt auch bey einigen Handwerkern und Kaufleus ten eine ganze Folge gewisser Stücke, so in ihrer Ordnung zusammen gehören: z. B. ein Zug Drahtsaiten sind zwölf Röllchen, von 1 bis 12 u. dgl.

Jugarbeit, (Weber) eine Weberey, da Bilder in den Zeug durch den Zampel oder die Kegel (f. Zampel und Kegelstuhl) eingewebet werden.

Jugbaume, Hebebalken, Fr. Aeches de Pont, (Baus kunst) die zwey Hölzer, welche oben auf dem Kranholze einer Zugbrücke mit ihren Zapfen ruhen, daran vorne das Zugthor an langen Ketten hånget, hinten aber kürzere Keta ten, woran die Brücke aufgezogen wird.

Jugbohrer, Scheibenbohrer, Fr. tirefond, ein Werkzeug in der Artillerie, welches sonderlich bey Pes 9999

[ocr errors]
« ZurückWeiter »